Effekt-Tipps für eine "knackige" Stimme

[rapi]

Hi,

bin Hobbymäßiger Nutzer von Cubase (und KOMPLETE). Meine Frage bezieht sich auf die Bearbeitung von Sprachaufnahmen, speziell am Beispiel des folgenden Videos: http://www.gruenerdownload.de/index.html

Was ist das Geheimnis solch einer Sprachbearbeitung? Welche Effekte werden in welcher Reihenfolge wie und warum überhaupt verwendet? (Kompressor, EQ...?)

Danke!

 

[Executed]

Hi Rapi und willkommen im Board

Ich denke bei solchen Sprach- oder Werbeaufnahme ist eine möglichst trockene Aufnahme die Voraussetzung,
das heißt der Raum muss möglichst trocken sein. Dies geschieht mit raumakustischen Maßnahmen.
Eq und Kompressor sind bei solchen aufnahmen natürlich auch mit dabei. Der Kompressor wahrscheinlich sogar stärker eingesetzt als bei Gesangsaufnahmen, der EQ ist natürlich je nach Stimme unterschiedlich.

Grüße

 

[968]

Die Reihenfolge

1. Guter Sprecher
2. Gutes und passendes Mikrofon
3. Guter Preamp
4. Guter Wandler
5. dann kommt erst mal lange nichts
6. etwas EQ und guter Kompressor
7. Limiter

 

[rapi]

Besten Dank für eure Antworten!
Soweit sind die Tipps nachvollziehnbar, will aber noch etwas bohren: Bin jetzt mal so frei und setze voraus, dass ich ne gute aber unbearbeitete Sprachaufnahme vorliegen hab. Dann würde ich, wie von euch empfohlen Kompressor / EQ / (Limiter) einsetzen. Gibts denn da detailierte Tipps, auf die man achten kann? Welche Bereiche im EQ in diesem Fall wichtig sind und wie stark gesenkt oder angehoben werden soll?

Beim Kompressor hab ich leider noch keine erwähnenswerten Skills zustandegebracht (evtl. Tutorial- oder Literatur-Empfehlung?), aber gibt es da so ungefähre Erfahrungswerte, die z.B. sagen, wie stark/schwach der Attack-Wert maximal eingestellt werden sollte... oder muss es unbedingt ein "Multibandkompressor" sein? Wenn ja, welches Plugin wäre da empfehlenswert?

Ich Danke nochmals!

 

[968]

Bei gutem Sprecher > Mikro > Preamp > Wandler klingt eine Stimme bereits ohne Bearbeitung so wie auf dem verlinkten File - nur schöner.

Der Rest ist Lautheit durch Kompressor und vor allem Limiter. Mit EQ bekommt man noch etwas Glanz und kann Problemzonen etwas bearbeiten - die sind aber bei einer guten Mikro-Srpecher Kombi selten.

Auch manche Kompressoren machen klanglich nützliche Dinge, nicht nur Lautheit, sondern auch Deutlichkeit und Sprachverständlichkeit werden besser.

Einstellungstipps: Kommt auf den Sprecher an und wo Du hinwillst. Attackzeiten um 30 ms sind ein guter Start. Wenn´s zu kurz ist, verlierst Du Transienten. Wenn´s zu lang ist bringt es wenig beuzüglich Lautheit. Hört sich wieder blöd an, aber man muss einfach spielen und hören. Für den Einstieg lohnt sich vor allem auch das Spielen mit extremen Einstellungen, damit man überhaupt mal ein Gefühl bekommt, was da eigentlich klanglich passiert.

Was ist das Geheimnis solch einer Sprachbearbeitung?

Es gibt kein Geheimnis. Der Sprecher ist das Wichtigste.
Und dann brauchst Du eine gute Signalkette.

Gerade bei den ausgereizten Sprachaufnahmen mit viel Einsatz von Kompressor und Limiter wird sofort jede Unzulänglichkeit der Signalkette deutlich. Mikro und Preamp sind da extrem wichtig. Aber auch der AD Wandler darf nicht unterschätzt werden. Bei so starken Bearbeitungen klingen Stimmen über schlechte Wandler aufgenommen schnell pappig.