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tc electronic - Plethora X1
tc electronic Plethora X1

Preis: 169 €
Spezifikationen:
tc electronic ist ein dänisches Unternehmen, das Audiotechnik für verschiedene Anwendungen entwickelt, darunter Gitarreneffekte, Bassverstärker, Audiointerfaces, Audio-Plugins und Equalizer für Live-Sound sowie Studio- und Broadcast-Geräte. Gegründet wurde das Unternehmen von den Brüdern Kim und John Rishøj, die mit dem SCF („Stereo Chorus + Pitch Modulator & Flanger“) ihren ersten großen Erfolg feierten. Nach diesem Durchbruch expandierte Tc electronic und entwickelte 19"-Rack-Prozessoren, wie das 1985 erschienene TC2290 Delay.
2002 gründete tc electronic die TC Group, nachdem sie TGI plc übernommen hatte. TGI war eine Holdinggesellschaft, die Marken wie Tannoy, Lab Gruppen und Martin Audio beinhaltete. Während Martin Audio später verkauft und Goodman Loudspeakers geschlossen wurden, integrierte Tc electronic 2005 die deutsche Softwareabteilung TC Works wieder in das Unternehmen.
Heute setzt sich die TC Group aus fünf Marken zusammen: Tannoy (Lautsprecher und Studiomonitore), Lab Gruppen (Verstärker), Tc electronic, TC-Helicon (Harmonizer und Stimmprozessoren) und TC|Applied Technologies (Audio-Halbleiterentwicklung). Zusätzlich gibt es internationale Vertriebszweige in Europa, Amerika, Japan, China und dem Nahen Osten.
2015 wurde tc electronic von der Music Group, heute bekannt als Music Tribe, übernommen. Trotz dieser Übernahme arbeitet das Unternehmen weiterhin mit Partnern wie Dynaudio Acoustics zusammen und vertreibt unter anderem Blue Microphones außerhalb der USA.
Vorgeschichte:
Eigentlich wünschte ich mir nur ein Delay, welches kleiner sein sollte als mein Ibanez ES3 (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/effekt-ibanez-es3-echo-shifter.757330/#post-9789195), welches ohnehin mein großer Junge gekapert hat. Kriterien dafür waren neben einem guten Klang: True Bypass und Tap-Tempo. Ich landete dann gedanklich zunächst beim tc electronic Flashback II, entdeckte dann aber, dass der preisliche Unterschied zum Plethora X1 gar nicht so groß ist (rund 35 Euro). Schon länger hatte ich irgendwie mit dem Gedanken an ein Jokerpedal geliebäugelt und daher einfach mal das Plethora X1 bestellt.
Funktion und Klang:
Das tc electronic Plethora X1 ist ein kompaktes Multi-but-only-One-at-Once-Effekt-Pedal. Es ist in einem robusten Gehäuse mit den Abmessungen von 12,5 x 6,5 x 5,5 cm untergebracht und wiegt etwa 400 Gramm. Man findet an dem Gerät folgende Anschlussmöglichkeiten: Input (mono oder stereo), Output (mono oder stereo), USB-C für die Verbindung zum TonePrint-Editor und ein 9V DC Anschluss für die Stromversorgung (300 mA). Batteriebetrieb ist nicht möglich. Ich wundere mich ein wenig, dass das Pedal beim Anschluss an einen Computer per USB-C nicht einfach über dieses seinen Strom beziehen kann.
Die Bedienung des Plethora X1 ist durchdacht und in Relation zu seinem Möglichkeiten auch relativ intuitiv gelungen. Es verfügt über drei Drehregler (A, B und C), die zur Anpassung der Effektparameter verwendet werden. Hier gibt es in der Bedienung eine Besonderheit: Dreht man an einem dieser Potis, so verändert sich der jeweilige Wert nicht sofort. Vielmehr muss man mit dem Poti zunächst die Stellung des zuletzt eingestellten Wertes ansteuern, diesen quasi dort abholen, wo er ist. Ab diesem Moment erst verändern sich die Werte im Pedal mit der weiteren Bewegung des Poti. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass man keine Endlospotis verwendet hat und erinnert im Bedienkonzept beispielsweise an die Fader eines Behringer Flow 8.
Der 7-fach Drehschalter ermöglicht es, zwischen verschiedenen Presets zu wechseln, wobei der siebente Slot ein A/B-Slot ist. Hier können quasi zwei Presets abgelegt werden und ein Druck auf den Fußschalter wechselt zwischen diesen hin und her.
Damit sind wir auch bei dem MASH-Fußschalter, der nicht nur als herkömmlicher Ein-/Aus-Schalter fungiert, sondern auch die Möglichkeit bietet, die Parameter eines Effekts dynamisch zu steuern, indem der Druck des Fußschalters variiert wird. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn während des Spiels Effekte in Echtzeit angepasst werden sollen. Die genaue Funktionalität des Fußschalters kann für jedes Preset im TonePrint-Editor gewählt werden. So kann er bei Bedarf auch als Tap-Tempo-Taster genutzt werden.
Ein weiteres Bedienelement ist der kleine Kipptaster zwischen den Potis, mit dem zwischen verschiedenen Betriebsmodi innerhalb einer Effektgruppe gewechselt werden kann (z.B. verschiedene Hall- oder Delay-Presets. Dies bietet zusätzliche Flexibilität.
Das Display des Plethora X1 ist klar und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gut ablesbar. Allerdings ist die unterste Zeile des Displaydesigns, in dem der Name des jeweiligen Presets angezeigt wird, recht klein geraten. Der eine oder andere wird hier seine Lesebrille benötigen. Das Display zeigt sobald ein Poti bewegt wird die aktuellen Parameter und Einstellungen an und ist somit ein hilfreiches Tool, besonders wenn mit den individuell belegbaren Potis gearbeitet wird. Im Gegensatz zu Pedalen wie dem VOX Valvenergy Silk Drive, bei denen das kleine Display nichts beiträgt (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/effekt-vox-valvenergy-silk-drive.757723/#post-9795379), hilft das Display des Plethora X1 dabei, den Überblick zu behalten und die Sounds präzise einzustellen.
Man hat mit dem Plethora X1 Zugriff auf eine breite Palette an Effekttypen, die aus der bekannten TonePrint-Technologie von Tc electronic stammen. Zu den verfügbaren Effekten gehören Pitch Shifter, Chorus, Delay, Reverb, Phaser, Kompressor, Tremolo, Harmony, Noise Gate, Vibrato, Octaver, Vibe und Flanger. Das Plethora X1 kann jedoch immer nur einen Effekt gleichzeitig verwenden. Wer mehr als einen Effekt gleichzeitig benötigt, muss auf das Plethora X3 oder X5 zurückgreifen. Das X1 ist also ideal für Musiker, die auf der Suche nach einem kompakten Effektpedal sind, das eine große Auswahl an Sounds in einem Gerät vereint – aber nicht gleichzeitig mehrere Effekte kombiniert.
Klanglich bietet das Plethora X1 die hochwertigen Effekten, die aus der TonePrint-Serie von Tc electronic stammen. Ich finde die Qualität der Effekte wirklich ordentlich. Sie lassen sich gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen und bieten eine Menge kreativer Möglichkeiten.
Die Grundidee des Plethora X1 ist die Möglichkeit, verschiedene TonePrints zu laden. Dies eröffnet Zugang zu einer großen Auswahl an Presets, die an den eigenen Sound angepasst werden können. Leider ist eine Einschränkung zu beachten: Nicht alle TonePrints, die für die Einzelpedale wie beispielsweise das Hall of Fame oder das Flashback verfügbar sind, können auf das Plethora X1 übertragen werden. Besonders die beliebten TonePrints von Künstlern, die für die Einzelpedale erstellt wurden, sind für das Plethora X1 nicht verfügbar. Ich hätte beispielsweise gerne die Go-To-Presets von Albert Lee genutzt. Das ist schade. Zwar können diese Effekte mit dem TonePrint-Editor nachgebaut werden, aber der zusätzliche Aufwand ist nicht ideal, und ich verstehe diese Nicht-Verfügbarkeit ehrlich gesagt nicht. Zumal die Werbung für das Produkt diese Einschränkung nirgends erwähnt. Das ist schon irgendwie enttäuschend.
Als echte Hilfe beim Erstellen eigener TonePrints hat sich für mich ChatGBT erwiesen. Viele der Parameter im TonePrint-Editor sagten mir erstmal wenig. Ich bin diese mit ChatGBT durchgegangen und habe in sehr kurzer Zeit dank entsprechender Vorschläge der KI dafür ein tolles Slap-Back-Delay für die E-Gitarre und einen wirklich schönen Chorus für die Akustikgitarre zusammenschrauben können. ChatGBT kann auch fertige Presets zum Download erstellen, die dann auf das Gerät geladen werden können. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert.
Fazit:
Das tc electronic Plethora X1 ist ein vielseitiges und klanglich überzeugendes Effektpedal im Kompaktformat, das sich ideal für Musiker eignet, die viel Flexibilität bei nur einem gleichzeitig nutzbaren Effekt wünschen. Die Integration der TonePrint-Technologie erlaubt es, eine breite Palette an hochwertigen Effekten individuell anzupassen und auf einfache Weise zu verwalten. Das „Abholen“ der Poti-Werte ist zunächst ungewohnt.
Gut gefällt mir der MASH-Fußschalter, der weit über simples Ein- und Ausschalten hinausgeht und kreative Echtzeitsteuerung ermöglicht. Auch die solide Verarbeitung und die moderne Konnektivität (Bluetooth, USB-C) sprechen für sich.
Die Einschränkung beim Zugriff auf bestimmte TonePrints, insbesondere auf die beliebten Signature-Presets, ist enttäuschend – zumal sie nicht transparent kommuniziert wird. Zudem wäre eine USB-Stromversorgung nett gewesen. Dass das Gerät nur einen Effekt gleichzeitig abbilden kann, sollte bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden, ist aber durch den günstigen Preis und die exzellente Effektqualität durchaus verschmerzbar und eben auch Teil des Konzepts dieses Pedals. Wer hier mehr will, der muss auf die X3 oder X5 Version des Plethora zurückgreifen, die aber eben auch ein Vielfaches der Größe mit sich bringen.
Unterm Strich ist das Plethora X1 ein preislich attraktives Jokerpedal mit sehr guter Klangqualität, durchdachter Bedienung und großem kreativem Potenzial.
tc electronic Plethora X1

Preis: 169 €
Spezifikationen:
- speichert 14 TonePrints von jedem beliebigen TC TonePrint-Pedal ab
- MASH-Fußschalter für Echtzeit-Expression-Control
- Ein- und Ausgänge in Stereo
- Bluetooth- und USB- Anschlussmöglichkeit
- Zugriff auf erweiterte Parameter und Erstellung eigener TonePrints über die TonePrint-App
- Hall of Fame II, Flashback II, Sub n Up, Corona Chorus, Viscous Vibe, Quintessence und Pipeline sind vorinstalliert
- Regler: A, B, C, Effect (1-7)
- LED: Effekt An
- Fußschalter: Effekt Bypass
- Eingänge L / R: 2 x 6,3 mm Klinke
- Ausgänge L / R: 2 x 6,3 mm Klinke
- Netzadapter Anschluss: Hohlstecker Buchse 5,5 x, 2,1 mm, Minuspol Innen
- Stromversorgung mit einem 9 V DC Netzadapter
- schaltbarer True/Buffered Bypass
- Abmessungen (B x T x H): 72 x 122 x 50 mm
tc electronic ist ein dänisches Unternehmen, das Audiotechnik für verschiedene Anwendungen entwickelt, darunter Gitarreneffekte, Bassverstärker, Audiointerfaces, Audio-Plugins und Equalizer für Live-Sound sowie Studio- und Broadcast-Geräte. Gegründet wurde das Unternehmen von den Brüdern Kim und John Rishøj, die mit dem SCF („Stereo Chorus + Pitch Modulator & Flanger“) ihren ersten großen Erfolg feierten. Nach diesem Durchbruch expandierte Tc electronic und entwickelte 19"-Rack-Prozessoren, wie das 1985 erschienene TC2290 Delay.
2002 gründete tc electronic die TC Group, nachdem sie TGI plc übernommen hatte. TGI war eine Holdinggesellschaft, die Marken wie Tannoy, Lab Gruppen und Martin Audio beinhaltete. Während Martin Audio später verkauft und Goodman Loudspeakers geschlossen wurden, integrierte Tc electronic 2005 die deutsche Softwareabteilung TC Works wieder in das Unternehmen.
Heute setzt sich die TC Group aus fünf Marken zusammen: Tannoy (Lautsprecher und Studiomonitore), Lab Gruppen (Verstärker), Tc electronic, TC-Helicon (Harmonizer und Stimmprozessoren) und TC|Applied Technologies (Audio-Halbleiterentwicklung). Zusätzlich gibt es internationale Vertriebszweige in Europa, Amerika, Japan, China und dem Nahen Osten.
2015 wurde tc electronic von der Music Group, heute bekannt als Music Tribe, übernommen. Trotz dieser Übernahme arbeitet das Unternehmen weiterhin mit Partnern wie Dynaudio Acoustics zusammen und vertreibt unter anderem Blue Microphones außerhalb der USA.
Vorgeschichte:
Eigentlich wünschte ich mir nur ein Delay, welches kleiner sein sollte als mein Ibanez ES3 (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/effekt-ibanez-es3-echo-shifter.757330/#post-9789195), welches ohnehin mein großer Junge gekapert hat. Kriterien dafür waren neben einem guten Klang: True Bypass und Tap-Tempo. Ich landete dann gedanklich zunächst beim tc electronic Flashback II, entdeckte dann aber, dass der preisliche Unterschied zum Plethora X1 gar nicht so groß ist (rund 35 Euro). Schon länger hatte ich irgendwie mit dem Gedanken an ein Jokerpedal geliebäugelt und daher einfach mal das Plethora X1 bestellt.
Funktion und Klang:
Das tc electronic Plethora X1 ist ein kompaktes Multi-but-only-One-at-Once-Effekt-Pedal. Es ist in einem robusten Gehäuse mit den Abmessungen von 12,5 x 6,5 x 5,5 cm untergebracht und wiegt etwa 400 Gramm. Man findet an dem Gerät folgende Anschlussmöglichkeiten: Input (mono oder stereo), Output (mono oder stereo), USB-C für die Verbindung zum TonePrint-Editor und ein 9V DC Anschluss für die Stromversorgung (300 mA). Batteriebetrieb ist nicht möglich. Ich wundere mich ein wenig, dass das Pedal beim Anschluss an einen Computer per USB-C nicht einfach über dieses seinen Strom beziehen kann.
Die Bedienung des Plethora X1 ist durchdacht und in Relation zu seinem Möglichkeiten auch relativ intuitiv gelungen. Es verfügt über drei Drehregler (A, B und C), die zur Anpassung der Effektparameter verwendet werden. Hier gibt es in der Bedienung eine Besonderheit: Dreht man an einem dieser Potis, so verändert sich der jeweilige Wert nicht sofort. Vielmehr muss man mit dem Poti zunächst die Stellung des zuletzt eingestellten Wertes ansteuern, diesen quasi dort abholen, wo er ist. Ab diesem Moment erst verändern sich die Werte im Pedal mit der weiteren Bewegung des Poti. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass man keine Endlospotis verwendet hat und erinnert im Bedienkonzept beispielsweise an die Fader eines Behringer Flow 8.
Der 7-fach Drehschalter ermöglicht es, zwischen verschiedenen Presets zu wechseln, wobei der siebente Slot ein A/B-Slot ist. Hier können quasi zwei Presets abgelegt werden und ein Druck auf den Fußschalter wechselt zwischen diesen hin und her.
Damit sind wir auch bei dem MASH-Fußschalter, der nicht nur als herkömmlicher Ein-/Aus-Schalter fungiert, sondern auch die Möglichkeit bietet, die Parameter eines Effekts dynamisch zu steuern, indem der Druck des Fußschalters variiert wird. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn während des Spiels Effekte in Echtzeit angepasst werden sollen. Die genaue Funktionalität des Fußschalters kann für jedes Preset im TonePrint-Editor gewählt werden. So kann er bei Bedarf auch als Tap-Tempo-Taster genutzt werden.
Ein weiteres Bedienelement ist der kleine Kipptaster zwischen den Potis, mit dem zwischen verschiedenen Betriebsmodi innerhalb einer Effektgruppe gewechselt werden kann (z.B. verschiedene Hall- oder Delay-Presets. Dies bietet zusätzliche Flexibilität.
Das Display des Plethora X1 ist klar und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gut ablesbar. Allerdings ist die unterste Zeile des Displaydesigns, in dem der Name des jeweiligen Presets angezeigt wird, recht klein geraten. Der eine oder andere wird hier seine Lesebrille benötigen. Das Display zeigt sobald ein Poti bewegt wird die aktuellen Parameter und Einstellungen an und ist somit ein hilfreiches Tool, besonders wenn mit den individuell belegbaren Potis gearbeitet wird. Im Gegensatz zu Pedalen wie dem VOX Valvenergy Silk Drive, bei denen das kleine Display nichts beiträgt (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/effekt-vox-valvenergy-silk-drive.757723/#post-9795379), hilft das Display des Plethora X1 dabei, den Überblick zu behalten und die Sounds präzise einzustellen.
Man hat mit dem Plethora X1 Zugriff auf eine breite Palette an Effekttypen, die aus der bekannten TonePrint-Technologie von Tc electronic stammen. Zu den verfügbaren Effekten gehören Pitch Shifter, Chorus, Delay, Reverb, Phaser, Kompressor, Tremolo, Harmony, Noise Gate, Vibrato, Octaver, Vibe und Flanger. Das Plethora X1 kann jedoch immer nur einen Effekt gleichzeitig verwenden. Wer mehr als einen Effekt gleichzeitig benötigt, muss auf das Plethora X3 oder X5 zurückgreifen. Das X1 ist also ideal für Musiker, die auf der Suche nach einem kompakten Effektpedal sind, das eine große Auswahl an Sounds in einem Gerät vereint – aber nicht gleichzeitig mehrere Effekte kombiniert.
Klanglich bietet das Plethora X1 die hochwertigen Effekten, die aus der TonePrint-Serie von Tc electronic stammen. Ich finde die Qualität der Effekte wirklich ordentlich. Sie lassen sich gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen und bieten eine Menge kreativer Möglichkeiten.
Die Grundidee des Plethora X1 ist die Möglichkeit, verschiedene TonePrints zu laden. Dies eröffnet Zugang zu einer großen Auswahl an Presets, die an den eigenen Sound angepasst werden können. Leider ist eine Einschränkung zu beachten: Nicht alle TonePrints, die für die Einzelpedale wie beispielsweise das Hall of Fame oder das Flashback verfügbar sind, können auf das Plethora X1 übertragen werden. Besonders die beliebten TonePrints von Künstlern, die für die Einzelpedale erstellt wurden, sind für das Plethora X1 nicht verfügbar. Ich hätte beispielsweise gerne die Go-To-Presets von Albert Lee genutzt. Das ist schade. Zwar können diese Effekte mit dem TonePrint-Editor nachgebaut werden, aber der zusätzliche Aufwand ist nicht ideal, und ich verstehe diese Nicht-Verfügbarkeit ehrlich gesagt nicht. Zumal die Werbung für das Produkt diese Einschränkung nirgends erwähnt. Das ist schon irgendwie enttäuschend.
Als echte Hilfe beim Erstellen eigener TonePrints hat sich für mich ChatGBT erwiesen. Viele der Parameter im TonePrint-Editor sagten mir erstmal wenig. Ich bin diese mit ChatGBT durchgegangen und habe in sehr kurzer Zeit dank entsprechender Vorschläge der KI dafür ein tolles Slap-Back-Delay für die E-Gitarre und einen wirklich schönen Chorus für die Akustikgitarre zusammenschrauben können. ChatGBT kann auch fertige Presets zum Download erstellen, die dann auf das Gerät geladen werden können. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert.
Fazit:
Das tc electronic Plethora X1 ist ein vielseitiges und klanglich überzeugendes Effektpedal im Kompaktformat, das sich ideal für Musiker eignet, die viel Flexibilität bei nur einem gleichzeitig nutzbaren Effekt wünschen. Die Integration der TonePrint-Technologie erlaubt es, eine breite Palette an hochwertigen Effekten individuell anzupassen und auf einfache Weise zu verwalten. Das „Abholen“ der Poti-Werte ist zunächst ungewohnt.
Gut gefällt mir der MASH-Fußschalter, der weit über simples Ein- und Ausschalten hinausgeht und kreative Echtzeitsteuerung ermöglicht. Auch die solide Verarbeitung und die moderne Konnektivität (Bluetooth, USB-C) sprechen für sich.
Die Einschränkung beim Zugriff auf bestimmte TonePrints, insbesondere auf die beliebten Signature-Presets, ist enttäuschend – zumal sie nicht transparent kommuniziert wird. Zudem wäre eine USB-Stromversorgung nett gewesen. Dass das Gerät nur einen Effekt gleichzeitig abbilden kann, sollte bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden, ist aber durch den günstigen Preis und die exzellente Effektqualität durchaus verschmerzbar und eben auch Teil des Konzepts dieses Pedals. Wer hier mehr will, der muss auf die X3 oder X5 Version des Plethora zurückgreifen, die aber eben auch ein Vielfaches der Größe mit sich bringen.
Unterm Strich ist das Plethora X1 ein preislich attraktives Jokerpedal mit sehr guter Klangqualität, durchdachter Bedienung und großem kreativem Potenzial.