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Soho,
lange geplant und nun hab ich das Ding auch schon eine Weile und möchte nun meine Eindrücke vom Suhr Koko Boost zu besten geben:
Vorgeschichte: Naja, es war wohl wie immer...im Flohmarkt gestöbert und festgestellt, dass ich schon immer einen flexiblen Boost brauchte
Und da ich immer mehr auf Einkanal-Amps stehe, die mir den einen Sound geben, der eben nur noch hier und da etwas Futter braucht, machte diesmal mein GAS sogar durchaus Sinn.
Also wurde auch noch gebraucht ordentlich viel Geld in die Hand genommen, da der Koko Boost mit einem Neupreis von aktuell 249,- (war auch mal bei 289,-), für einen Boost nennen wir das Kind beim Namen ziemlich schweineteuer ist!
Von einer kurzen Liaison mit dem Suhr Riot Pedal, wusste ich aber immerhin, dass Suhr qualitativ über jeden Zweifel erhaben sein sollte und der Ruf der Pedale (ganz zu schweigen von Gitarren und Amps) spricht ja auch für sich.
Also, was kriegt man nun für so viel Geld?
Aufbau und Funktionen:
Der Suhr Koko Boost ist ein Doppelpedal mit im Grunde drei Funktionen.
Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite des Pedal:
In-/ und Outputbuchsen (Gitarre: In, Output zum Amp)
FX-Link: eine Stereo-Miniklinkenbuchse mit der man beide Fußschaltfunktionen "fernsteuern" kann.
Drei-Wege-Schiebeschalter: mit dem Schiebeschalter kann man auswählen, in welchem Modus der Koko Boost bei Versorgung mit Strom "aufwachen" soll: Aus, Clean-Boost an oder Mid-Boost an.
9V Strom-Input: Versorgt den Koko Boost mit Energie, Standard 9VDC Negative Tip (Boss Standard), Versorgung von 4-18V möglich.Angegebener Verbrauch: 8mA
Intern: Wahlschalter für True Bypass oder buffered Bypass
Batterieanschluss(9V Block)
Verarbeitung/Gesamteindruck:
Wie gesagt, habe ich das Pedal hier im Flohmarkt gebraucht gekauft. Trotzdem war das Pedal in absolut neuwertigem Zustand, als ich es bekam.
Das spricht sicherlich für den Vorbesitzer, aber auch für die einwandfreie Verarbeitung von Suhr! Das super stabile Metallgehäuse in schlichtem aber schickem schwarz ist ohne jeden Tadel und wirkt auch durch die "Streifenoptik" des Metall sehr hochwertig (wer weiß, wie es gemacht wird bitte melden , ob nun gewalzt, gehämmert oder mundgeklöppelt, ich steh´ drauf).
Und auch der Rest steht dem in Nichts nach. Die Regler laufen einwandfrei, alle Schraubverbindungen und Kanten sind perfekt und die Fußschalter sind das Beste, was ich bisher treten durfte: Sehr hoher Druckpunkt ohne schwergängig zu sein, keinerlei Spiel oder Wackeln, wenn ich könnte,dann würde ich mir die für meine Midileiste besorgen und diese modden, einfach traumhaft.
Technisch ist das Pedal dann auch wirklich nahezu perfekt durchdacht, ich persönlich bin kein Fan von internen Switches, weil es mich nervt Pedale aufschrauben zu müssen. Dies ist hier leider mit vier Schrauben der Fall.
Der FX-Link ist ein wirklich tolles Feature, ich hätte mir aber eine große Klinke gewünscht, weil man die als Gitarrist ja sowieso immer zur Hand hat und die meisten (alle?) Midi-Switcher ja auch große Klinkeneingänge haben. So muss man entweder selbst basteln oder mit Adaptern arbeiten. Aber gut, auf höherem Niveau kann man kaum jammern...
Zu erwähnen wäre noch, dass das Umschalten bei mir nicht immer funktioniert. Ich habe hier jedoch eher meinen alten Engl Z-11 oder die Peak Midileiste im Verdacht. Manchmal schaltet zwar das Preset um allerdings bleibt der Koko Boost wie er ist. Ein zweiter Tritt und auch er schaltet um. Ein seltsamer Fehler, der auf jeden Fall live überhaupt nicht geht und noch behoben werden muss. Ich wollte es aber nur erwähnt haben,werde es auch im Fazit nochmal negativ bemerken aber nur weil ich nichts auslassen will. Denke aber wirklich, dass es hier zu viele mögliche Fehlerquellen gibt, als dass ich glaube, dass es hier einen grundlegenden Fehler im Pedal gibt.
Und zu guter Letzt wecken gute Pedale bei mir immer mehr Begehrlichkeiten
Es ist eben manchmal schade, dass der Mid-Boost an den Clean-Boost gekoppelt ist.Beim Rumprobieren findet man so viele gute Einstellungen und ich schwank(t*)e immer zwischen einem leichten Clean-Boost und der "Uffe-Fresse" Einstellung: Boost und Mid auf 15.00 Uhr.
Ohne ein Fazit vorwegnehmen zu wollen, es kommt mir doch immer wieder der Gedanke,dass ich eigentlich zwei Koko Boosts brauche. Der Gedanke hat nur den Haken (neben dem Preis), dass ich dann möglicherweise drei will
(*Ich hab´s mittlerweile anders gelöst aber das wird demnächst in einem kleinen Spark Booster Review erläutert)
Genug vom Offensichtlichen, hier erstmal ein paar Worte, wie ich das Pedal nutze.
Natürlich habe ich zu Testzwecken alle Möglichkeiten mal getestet aber grundsätzlich gilt, dass ich Equipment in dem für mich nützlichen Rahmen ausgiebig teste und meine Eindrücke daher immer subjektiv sind. Daher sehe ich so ein Review auch immer als "vom User -für User"
Zusätzlich muss ich leider erwähnen, dass ich aktuell keine Soundbeispiele aufnehmen kann, da ich keine Möglichkeiten habe meinen Amp vernünftig abzunehmen. Ich habe es am PC mit Amplitube 3 probiert, allerdings musste ich feststellen, dass gerade Booster dort nicht adäquat funktionieren und so keine angemessene Aufnahme zustande kommt. Ich greife bei diesem Review also rein auf die Schrift zurück um meine Eindrücke zu kommunizieren. Mal sehen, ob´s klappt (Möglicherweise gelingt es mir ja irgendwann Soundbeispiele nachzureichen)
Testumgebung:
Ich nutze den Koko Boost auf meinem Pedalboard als erstes in der Kette hinter dem Boss TU-3 Tuner.
Das Signal geht also immer durch das Pedal und ich schalte die Funktionen per FX-Link, von dem ich in den Engl Z-11 Midi-Switcher gehe, per Midi-Fußleiste.
Dies mache ich, da ich auf meinem Board einen G-Lab 4x Looper habe und keinen Loop für den Koko Boost "vergeuden" will. Den FX-Link muss ich ja sowieso verwenden, wenn ich in Presets zwischen Clean- und Mid-Boost schalten will.
Getestet habe ich mit meiner El Loco Strat und meiner Gibson Les Paul Standard. Als Amps nutze ich einen ´79 Marshall JMP 2203 und einen Jet City 20H. Beide Amps haben keinen Effektloop und sind so eingestellt, dass sie an der Grenze von Clean zu leichtem Crunch sind ("Edge of Breakup").
Den Rest sollen Booster erledigen, in diesem Falle eben der Koko Boost.
Sound:
Zumindest die Soundbeschreibung des Clean-Boosts fällt mir nicht schwer: wie der Amp, nur lauter!
Nein, im Ernst,der Clean-Boost des Koko Boost ist perfekt um einen Amp ohne Klangfärbung "über die Klippe zu schubsen".
Und mit seinen +20dB kann er von einem sehr schönen Crunch bis hin zum fett gesättigtem Gain alles zu erzeugen, was der Amp bietet.
Das alleine können andere aber auch und zwar deutlich günstiger, für mich beginnt die Magie erst mit dem Mid-Boost.
Prinzipiell bin ich nicht mal ein großer Fan von Clean-Boosts, da sie meinen Amp Einstellungen nicht wirklich zugute kommen. Insbesondere der Lautstärkespung von Clean zu Crunch passt mir eigentlich nicht besonders, da ich den lieber von Crunch zu High Gain hätte.
Leider funktioniert ein Clean-Boost so nicht, der macht ja erstmal so lange lauter, bis der Amp so in der Sättigung ist, dass er eigentlich nur noch mehr verzerrt/komprimiert.
Zusätzlich habe ich das Gefühl, dass der Clean-Boost vor allem die Bässe nach vorne holt und leider auch etwas vermatscht, genauso wie die Höhen etwas spitzer werden. (Spätestens hier fällt mir auf, dass die Formulierung "ohne Klangfärbung" ziemlicher Schwachsinn ist aber ich hoffe ihr versteht was ich meine ).
Gerade bei meiner Strat fällt es sehr negativ auf, wenn die Bässe zuviel und matschig sind.
Und hier setzt der Mid-Boost perfekt an:
Es beginnt damit, dass man die Boostseite ganz runterdrehen kann. Man bekommt dann(hier stimmt´s) exakt den Ampsound ohne Klangfärbung. Wenn man nun den Mid-Boost einschaltet, bekommt man ausschließlich genau diesen und man kann sehr schön den Sound nach vorne bringen, ohne großen Lautstärkesprung, eben nur durch die Mitten.
Die bringen eine schöne Durchsetzungsfähigkeit und erzeugen eine super drückende Verzerrung.
So kann man perfekt einen saftigen Crunchsound hinbekommen, der aber eben nicht deutlich lauter ist, als der Grundsound.
Und zusätzlich werden die Bässe weder matschig noch die Höhen zu spitz, was übrigens auch funktioniert, wenn man dann anfängt die Boostseite aufzudrehen.
Ich würde es etwas mit einem Tubescreamer vergleichen aber eben ohne die starke Klangfärbung (Da ist sie wieder...).
Und so ist man mit dem Koko Boost wirklich unheimlich flexibel.
Mit der Strat, kann man wunderschöne, obertonreiche angecrunchte Sounds erzeugen,die die Gitarre schön atmen lassen. Gerade bei Strats finde ich, dass die PU Stellungen mit mehr Gain ziemlich verwischen und die Zwischenstellungen irgendwann etwas kraftlos werden.
Wenn man hier mit dem Koko Boost fein arbeitet und einen Prise Clean-Boost mit einer Messerspitze Mid-Boost kombiniert, dann will ich eigentlich gleich aufspringen, mit dem Schreiben aufhören und den Amp anschmeißen! Der ist aber im Proberaum, also mach ich mal weiter...
Denn die Paula will ja nicht vernachlässigt werden und die steht mehr drauf, wenn man sie hart ran nimmt Richtig schön den Boost aufreißen und dann noch die Mittenkante in your face!
Hier wird´s mit dem Marshall auf jeden Fall FSK18.
Richtig schön holzig, saftig und eben ab durch die Mitte!
Natürlich geht das auch mit beiden Gitarren andersherum aber es macht schon mehr Spaß mit den beiden in ihren Spezialgebieten.
Auch wenn ich kein Leadgitarrist/Solospieler bin, will ich diese Disziplin nicht unerwähnt lassen. Denn natürlich kann man den Amp von sich aus schon aufreißen und mit dem Koko Boost seine Soli nach vorne bringen. Auch hier kann man prima die beiden Regler aufeinander abstimmen und so seinen Sound einstellen.
Auch hier kann ich nur die Kombi LP-Koko-Marshall empfehlen! Wenn ich jemals Gefahr lief taub zu werden, dann an diesem einen Tag...hab mich aber wieder gefangen, so laut kann ich nicht empfehlen und mach ich auch nicht wieder.
Übrigens nicht nur für Soli gut, sondern auch um High-Gain-Riff-Gewitter loszulassen.
Bei mir hat sich herauskristallisiert, dass ich eigentlich immer die Tiefmitten-Einstellung am Mini-Switch habe. Die Hochmitten sind mir dann doch zu spitz und die Mittelstellung hat nicht diesen zusätzlichen Wumms, den mir die Tiefmitten geben.
Aber gut zu wissen, dass man auch hier experimentieren und seine Einstellung finden kann.
Fazit:
Mein sicherlich wichtigstes Pedal und beste Anschaffung für den Sound, der mir immer im Kopf rum schwirrt.
Sicherlich super teuer aber gerade für Einkanaler eine Top-Ergänzung.
Und mit seiner Riesen-Flexibilität, als Boost für jede Lebenslage geeignet. Hier wurde richtig mit gedacht und fast alles perfekt gelöst.
Ich kann also trotz des Preises eine klare Kaufempfehlung aussprechen!
Ich nutze mittlerweile aber nur noch den Mid-Boost auf ziemlich hoher Einstellung und habe für einen leichten Boost ein anderes Pedal dazugekauft
Hier nun ein Pro-Contra Liste und zwar ohne Pro
Was soll das nun?
Ich bezeichne das ganze Pedal, alle Features und vor allem den Klang als Pro, was soll ich da noch schreiben...?
Also gibt es nur noch mal die wenigen und recht undramatischen Cons:
- Batteriefach, sowie interner Buffer/Bypass-Switch nur über vier Schrauben zugänglich
- FX- Link funktioniert nicht einwandfrei (liegt aber höchstwahrscheinlich nicht am Koko Boost)
- Mid-Boost nicht separat vom Clean-Boost nutzbar
Ich hoffe das Review gefällt und hilft weiter, Anregungen Fragen und Kritik dann bitte ab...................................................................jetzt!
lange geplant und nun hab ich das Ding auch schon eine Weile und möchte nun meine Eindrücke vom Suhr Koko Boost zu besten geben:
Vorgeschichte: Naja, es war wohl wie immer...im Flohmarkt gestöbert und festgestellt, dass ich schon immer einen flexiblen Boost brauchte
Und da ich immer mehr auf Einkanal-Amps stehe, die mir den einen Sound geben, der eben nur noch hier und da etwas Futter braucht, machte diesmal mein GAS sogar durchaus Sinn.
Also wurde auch noch gebraucht ordentlich viel Geld in die Hand genommen, da der Koko Boost mit einem Neupreis von aktuell 249,- (war auch mal bei 289,-), für einen Boost nennen wir das Kind beim Namen ziemlich schweineteuer ist!
Von einer kurzen Liaison mit dem Suhr Riot Pedal, wusste ich aber immerhin, dass Suhr qualitativ über jeden Zweifel erhaben sein sollte und der Ruf der Pedale (ganz zu schweigen von Gitarren und Amps) spricht ja auch für sich.
Also, was kriegt man nun für so viel Geld?
Aufbau und Funktionen:
Der Suhr Koko Boost ist ein Doppelpedal mit im Grunde drei Funktionen.
- ein Clean-Boost von 0 bis bis zu 20dB (linker Regler "Boost")
- ein Mitten-Boost (rechter Regler "Mid") , der zusätzlich zum Clean-Boost einen bestimmten Mittenbereich boostet:
Mitten, Hochmitten oder Tiefmitten. (regelbar mit dem Mini-Switch "Freq" in der Mitte) - Ein schaltbarer Buffer (interner Switch), der das Signal bei langen Kabeln/Effekt-Ketten "auffrischt"
Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite des Pedal:
In-/ und Outputbuchsen (Gitarre: In, Output zum Amp)
FX-Link: eine Stereo-Miniklinkenbuchse mit der man beide Fußschaltfunktionen "fernsteuern" kann.
Drei-Wege-Schiebeschalter: mit dem Schiebeschalter kann man auswählen, in welchem Modus der Koko Boost bei Versorgung mit Strom "aufwachen" soll: Aus, Clean-Boost an oder Mid-Boost an.
9V Strom-Input: Versorgt den Koko Boost mit Energie, Standard 9VDC Negative Tip (Boss Standard), Versorgung von 4-18V möglich.Angegebener Verbrauch: 8mA
Intern: Wahlschalter für True Bypass oder buffered Bypass
Batterieanschluss(9V Block)
Verarbeitung/Gesamteindruck:
Wie gesagt, habe ich das Pedal hier im Flohmarkt gebraucht gekauft. Trotzdem war das Pedal in absolut neuwertigem Zustand, als ich es bekam.
Das spricht sicherlich für den Vorbesitzer, aber auch für die einwandfreie Verarbeitung von Suhr! Das super stabile Metallgehäuse in schlichtem aber schickem schwarz ist ohne jeden Tadel und wirkt auch durch die "Streifenoptik" des Metall sehr hochwertig (wer weiß, wie es gemacht wird bitte melden , ob nun gewalzt, gehämmert oder mundgeklöppelt, ich steh´ drauf).
Und auch der Rest steht dem in Nichts nach. Die Regler laufen einwandfrei, alle Schraubverbindungen und Kanten sind perfekt und die Fußschalter sind das Beste, was ich bisher treten durfte: Sehr hoher Druckpunkt ohne schwergängig zu sein, keinerlei Spiel oder Wackeln, wenn ich könnte,dann würde ich mir die für meine Midileiste besorgen und diese modden, einfach traumhaft.
Technisch ist das Pedal dann auch wirklich nahezu perfekt durchdacht, ich persönlich bin kein Fan von internen Switches, weil es mich nervt Pedale aufschrauben zu müssen. Dies ist hier leider mit vier Schrauben der Fall.
Der FX-Link ist ein wirklich tolles Feature, ich hätte mir aber eine große Klinke gewünscht, weil man die als Gitarrist ja sowieso immer zur Hand hat und die meisten (alle?) Midi-Switcher ja auch große Klinkeneingänge haben. So muss man entweder selbst basteln oder mit Adaptern arbeiten. Aber gut, auf höherem Niveau kann man kaum jammern...
Zu erwähnen wäre noch, dass das Umschalten bei mir nicht immer funktioniert. Ich habe hier jedoch eher meinen alten Engl Z-11 oder die Peak Midileiste im Verdacht. Manchmal schaltet zwar das Preset um allerdings bleibt der Koko Boost wie er ist. Ein zweiter Tritt und auch er schaltet um. Ein seltsamer Fehler, der auf jeden Fall live überhaupt nicht geht und noch behoben werden muss. Ich wollte es aber nur erwähnt haben,werde es auch im Fazit nochmal negativ bemerken aber nur weil ich nichts auslassen will. Denke aber wirklich, dass es hier zu viele mögliche Fehlerquellen gibt, als dass ich glaube, dass es hier einen grundlegenden Fehler im Pedal gibt.
Und zu guter Letzt wecken gute Pedale bei mir immer mehr Begehrlichkeiten
Es ist eben manchmal schade, dass der Mid-Boost an den Clean-Boost gekoppelt ist.Beim Rumprobieren findet man so viele gute Einstellungen und ich schwank(t*)e immer zwischen einem leichten Clean-Boost und der "Uffe-Fresse" Einstellung: Boost und Mid auf 15.00 Uhr.
Ohne ein Fazit vorwegnehmen zu wollen, es kommt mir doch immer wieder der Gedanke,dass ich eigentlich zwei Koko Boosts brauche. Der Gedanke hat nur den Haken (neben dem Preis), dass ich dann möglicherweise drei will
(*Ich hab´s mittlerweile anders gelöst aber das wird demnächst in einem kleinen Spark Booster Review erläutert)
Genug vom Offensichtlichen, hier erstmal ein paar Worte, wie ich das Pedal nutze.
Natürlich habe ich zu Testzwecken alle Möglichkeiten mal getestet aber grundsätzlich gilt, dass ich Equipment in dem für mich nützlichen Rahmen ausgiebig teste und meine Eindrücke daher immer subjektiv sind. Daher sehe ich so ein Review auch immer als "vom User -für User"
Zusätzlich muss ich leider erwähnen, dass ich aktuell keine Soundbeispiele aufnehmen kann, da ich keine Möglichkeiten habe meinen Amp vernünftig abzunehmen. Ich habe es am PC mit Amplitube 3 probiert, allerdings musste ich feststellen, dass gerade Booster dort nicht adäquat funktionieren und so keine angemessene Aufnahme zustande kommt. Ich greife bei diesem Review also rein auf die Schrift zurück um meine Eindrücke zu kommunizieren. Mal sehen, ob´s klappt (Möglicherweise gelingt es mir ja irgendwann Soundbeispiele nachzureichen)
Testumgebung:
Ich nutze den Koko Boost auf meinem Pedalboard als erstes in der Kette hinter dem Boss TU-3 Tuner.
Das Signal geht also immer durch das Pedal und ich schalte die Funktionen per FX-Link, von dem ich in den Engl Z-11 Midi-Switcher gehe, per Midi-Fußleiste.
Dies mache ich, da ich auf meinem Board einen G-Lab 4x Looper habe und keinen Loop für den Koko Boost "vergeuden" will. Den FX-Link muss ich ja sowieso verwenden, wenn ich in Presets zwischen Clean- und Mid-Boost schalten will.
Getestet habe ich mit meiner El Loco Strat und meiner Gibson Les Paul Standard. Als Amps nutze ich einen ´79 Marshall JMP 2203 und einen Jet City 20H. Beide Amps haben keinen Effektloop und sind so eingestellt, dass sie an der Grenze von Clean zu leichtem Crunch sind ("Edge of Breakup").
Den Rest sollen Booster erledigen, in diesem Falle eben der Koko Boost.
Sound:
Zumindest die Soundbeschreibung des Clean-Boosts fällt mir nicht schwer: wie der Amp, nur lauter!
Nein, im Ernst,der Clean-Boost des Koko Boost ist perfekt um einen Amp ohne Klangfärbung "über die Klippe zu schubsen".
Und mit seinen +20dB kann er von einem sehr schönen Crunch bis hin zum fett gesättigtem Gain alles zu erzeugen, was der Amp bietet.
Das alleine können andere aber auch und zwar deutlich günstiger, für mich beginnt die Magie erst mit dem Mid-Boost.
Prinzipiell bin ich nicht mal ein großer Fan von Clean-Boosts, da sie meinen Amp Einstellungen nicht wirklich zugute kommen. Insbesondere der Lautstärkespung von Clean zu Crunch passt mir eigentlich nicht besonders, da ich den lieber von Crunch zu High Gain hätte.
Leider funktioniert ein Clean-Boost so nicht, der macht ja erstmal so lange lauter, bis der Amp so in der Sättigung ist, dass er eigentlich nur noch mehr verzerrt/komprimiert.
Zusätzlich habe ich das Gefühl, dass der Clean-Boost vor allem die Bässe nach vorne holt und leider auch etwas vermatscht, genauso wie die Höhen etwas spitzer werden. (Spätestens hier fällt mir auf, dass die Formulierung "ohne Klangfärbung" ziemlicher Schwachsinn ist aber ich hoffe ihr versteht was ich meine ).
Gerade bei meiner Strat fällt es sehr negativ auf, wenn die Bässe zuviel und matschig sind.
Und hier setzt der Mid-Boost perfekt an:
Es beginnt damit, dass man die Boostseite ganz runterdrehen kann. Man bekommt dann(hier stimmt´s) exakt den Ampsound ohne Klangfärbung. Wenn man nun den Mid-Boost einschaltet, bekommt man ausschließlich genau diesen und man kann sehr schön den Sound nach vorne bringen, ohne großen Lautstärkesprung, eben nur durch die Mitten.
Die bringen eine schöne Durchsetzungsfähigkeit und erzeugen eine super drückende Verzerrung.
So kann man perfekt einen saftigen Crunchsound hinbekommen, der aber eben nicht deutlich lauter ist, als der Grundsound.
Und zusätzlich werden die Bässe weder matschig noch die Höhen zu spitz, was übrigens auch funktioniert, wenn man dann anfängt die Boostseite aufzudrehen.
Ich würde es etwas mit einem Tubescreamer vergleichen aber eben ohne die starke Klangfärbung (Da ist sie wieder...).
Und so ist man mit dem Koko Boost wirklich unheimlich flexibel.
Mit der Strat, kann man wunderschöne, obertonreiche angecrunchte Sounds erzeugen,die die Gitarre schön atmen lassen. Gerade bei Strats finde ich, dass die PU Stellungen mit mehr Gain ziemlich verwischen und die Zwischenstellungen irgendwann etwas kraftlos werden.
Wenn man hier mit dem Koko Boost fein arbeitet und einen Prise Clean-Boost mit einer Messerspitze Mid-Boost kombiniert, dann will ich eigentlich gleich aufspringen, mit dem Schreiben aufhören und den Amp anschmeißen! Der ist aber im Proberaum, also mach ich mal weiter...
Denn die Paula will ja nicht vernachlässigt werden und die steht mehr drauf, wenn man sie hart ran nimmt Richtig schön den Boost aufreißen und dann noch die Mittenkante in your face!
Hier wird´s mit dem Marshall auf jeden Fall FSK18.
Richtig schön holzig, saftig und eben ab durch die Mitte!
Natürlich geht das auch mit beiden Gitarren andersherum aber es macht schon mehr Spaß mit den beiden in ihren Spezialgebieten.
Auch wenn ich kein Leadgitarrist/Solospieler bin, will ich diese Disziplin nicht unerwähnt lassen. Denn natürlich kann man den Amp von sich aus schon aufreißen und mit dem Koko Boost seine Soli nach vorne bringen. Auch hier kann man prima die beiden Regler aufeinander abstimmen und so seinen Sound einstellen.
Auch hier kann ich nur die Kombi LP-Koko-Marshall empfehlen! Wenn ich jemals Gefahr lief taub zu werden, dann an diesem einen Tag...hab mich aber wieder gefangen, so laut kann ich nicht empfehlen und mach ich auch nicht wieder.
Übrigens nicht nur für Soli gut, sondern auch um High-Gain-Riff-Gewitter loszulassen.
Bei mir hat sich herauskristallisiert, dass ich eigentlich immer die Tiefmitten-Einstellung am Mini-Switch habe. Die Hochmitten sind mir dann doch zu spitz und die Mittelstellung hat nicht diesen zusätzlichen Wumms, den mir die Tiefmitten geben.
Aber gut zu wissen, dass man auch hier experimentieren und seine Einstellung finden kann.
Fazit:
Mein sicherlich wichtigstes Pedal und beste Anschaffung für den Sound, der mir immer im Kopf rum schwirrt.
Sicherlich super teuer aber gerade für Einkanaler eine Top-Ergänzung.
Und mit seiner Riesen-Flexibilität, als Boost für jede Lebenslage geeignet. Hier wurde richtig mit gedacht und fast alles perfekt gelöst.
Ich kann also trotz des Preises eine klare Kaufempfehlung aussprechen!
Ich nutze mittlerweile aber nur noch den Mid-Boost auf ziemlich hoher Einstellung und habe für einen leichten Boost ein anderes Pedal dazugekauft
Hier nun ein Pro-Contra Liste und zwar ohne Pro
Was soll das nun?
Ich bezeichne das ganze Pedal, alle Features und vor allem den Klang als Pro, was soll ich da noch schreiben...?
Also gibt es nur noch mal die wenigen und recht undramatischen Cons:
- Batteriefach, sowie interner Buffer/Bypass-Switch nur über vier Schrauben zugänglich
- FX- Link funktioniert nicht einwandfrei (liegt aber höchstwahrscheinlich nicht am Koko Boost)
- Mid-Boost nicht separat vom Clean-Boost nutzbar
Ich hoffe das Review gefällt und hilft weiter, Anregungen Fragen und Kritik dann bitte ab...................................................................jetzt!
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