[Effekt] - MXR M115 Distortion III

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Hallo liebe Boarder und Boarderinnen ;)


Ich bin schon seit einer Weile auf der Suche nach einem Verzerrpedal um meinen Verstärker, einen Blackstar HT-20, aufzuwerten. Mit gefällt der Verstärker sehr gut, sowohl der Clean-Kanal, als auch der Overdrive Kanal. Allerding habe ich doch Probleme damit, leicht angezerrte Klänge zu erzeugen. Gleichzeitig wäre es schön ein Zerrpedal nutzen zu können um den Klang im Zerrkanal mit einem Schlag zu ändern. Bei der Suche kam schnell heraus, dass ich ein Pedal mit Distortioncharakter suche, was (auch) Lowgain kann.

Am Ende meiner Suche stand schließlich das MXR M115 Distortion III, welches ich in Dresden im Zoundhouse getestet und gekauft habe. Hierbei nochmal ein großes Lob an die Mitarbeiter vom Zoundhouse, denn der Service und die Beratung waren wieder einmal erstklassig.



Äußeres und Verarbeitung



Für die optischen Darstellung des Pedals spare ich mir an dieser Stelle eigene Bilder, und verweise hierbei auf die guten Bilder von Thomann, denn das Pedal was ich bei mir zuhause hab entspricht 1:1 diesen Bildern.




Das Pedal kommt in einem schicken, fast feuerrot Äußeren daher und will damit eindeutig auffallen. Und meiner Meinung nach tut es das und darf es das auch. Das Metallgehäuse wirkt nicht nur stabil, es ist es auch. Ich selbst (um die 80kg Körpergewicht) kann mich ohne Probleme auf das Pedal stellen, egal ob Gehäuse selbst oder Trittschalter, ohne dass ich den Eindruck bekomme, dass das Pedal davon Schaden nehmen könnte, was für den harten Bühnenalltag sehr wichtig ist.

Ausgestattet ist das MXR Distortion III mit 3 Potentiometern. Dabei handelt es sich, wie bei den meisten Zerrpedalen, um Output (was Level entspricht), Tone und Distortion (was Gain entspricht). Diese sind dabei im matten schwarz gehalten, mit gut sichtbaren weißen Markierungen. Das passt nicht nur gut zum optischen Konzept, es ist auch sehr gut ablesbar, auch unter schlechten Lichtbedingungen. Weiterhin lassen sich die Potis gut drehen, so dass eine gezielte Einstellung möglich ist. Sie sind aber auch nicht zu leichtgängig, so dass man nicht gleich Gefahr läuft sie zu verstellen sobald man sie berührt. Dem Klangtest sei vorweggenommen, dass die Potis sich ohne jegliches Kratzen drehen lassen und dabei gleichmäßig den Klang beeinflussen, was für die Einstellung des Klanges ein großer Vorteil ist.

Der Trittschalter funktioniert auch sehr gut und erzeugt bei Betätigung nicht das bekannte "katsching, I'm on now!" Geräusch. Ich persönlich finde das sehr gut, doch weiß ich auch, es gibt einige Leute die dieses Geräusch haben wollen bzw. bauchen, insofern muss jeder selber wissen ob das eine gute Eigenschaft ist oder nicht. Die rote Betriebsanzeige ist immer gut erkennbar, egal ob in heller oder dunkeler Umgebung.

Die In- und Output-Buchse machen ebenfalls einen sehr guten Eindruck und sind sehr stabil. Ich vermute (und nein das will ich freiwillig nicht testen ;) ) das eher das Kabel nachgibt, als dass eine der beiden Buchsen beschädigt wird, sollte zu stark am Kabel gezogen werden oder ähnliches. Das Einstecken eines Kabels in die Input-Buchse erzeugt kein lautes brummen oder ähnliches. Für die Strombuchse gilt das gleiche wie für die In- und Output-Buchse. Auch sie ist sehr stabil und das Einstecken bzw. herausziehen des Netzkabels erzeugt keine Störgeräusche. Nur die Position des Netzkabels ist nicht optimal, denn die Strombuchse ist direkt neben der Input-Buche, was das Einstecken und Verlegen des Netzkabels etwas fummelig macht, aber es ist kein allzu großes Problem.

Das Batteriefach befindet sich, wie allgemein üblich, auf der Rückseite. Die Abdeckung der Rückseite ist mit 4 Schrauben verschlossen, was zwar sehr stabil ist, aber einen schnellen Batteriewechsel nicht möglich macht. Für mich ist das allerdings kein Problem, da ich vorhabe das Pedal immer mit einem Netzteil zu betreiben.

Erwähnenswert sind auch noch die 4 Gummifüße auf der Unterseite. Sie geben dem Pedal einen guten halt, auch auf Paket oder ähnlichem.

Insgesamt konnte ich, weder am Testpedal im Geschäft, noch an meinem Pedal, irgendwelche Macken oder Verarbeitungsfehler entdecken.



Der Sound


Kommen wir zur alles entscheidenden Frage, dem Sound. Ein Pedal kann gut aussehen wie es will, wenn es nicht mit seinem Klang überzeugen kann, ist das ganze Pedal nicht überzeugend. Und ich muss für mich sagen, mich hat es vorkommen überzeugt und es konnte auch im Geschäft seine Kontrahenten mühelos ausstechen, was natürlich subjektiv ist. Um den Sound des Pedals für euch hörbar zu machen, habe ich einige Soundbeispiele aufgenommen. Alles ist eingespielt mit einer Epiphone Les Paul mit getauschten Tonabnehmern und einer Blackstar HT-20 Combo. Dabei wurde über Mikrofon aufgenommen.

In allen Soundbeispielen (bis auf einem) ist die Gitarre mit voll aufgedrehten Volume und Tone gespielt. Auch der Amp ist immer gleich eingestellt und bis auf ein Beispiel auch immer Clean gespielt, damit der Fokus auf dem Pedal liegt. Dabei standen (auch zum Wohl der Nachbarn) im Clean-Kanal Volume auf 9,5 Uhr und Tone bei 12 Uhr. Mastervolume stand in allen Fällen auf 9 Uhr.


Zuerst ein Beispiel mit ausgeschaltetem Pedal. Dabei ist der Riff erst mit dem Stegtonabnehmer, dann mit beiden Tonabnehmern und zum Schluss mit dem Halstonabnehmer gespielt.

https://soundcloud.com/seelenzoo/mxr-clean



Im ersten Hörbeispiel des Pedals wird der Zerrgrad, hier Distortion genannt, verändert. Dabei wird der Riff immer in der Reihenfolge: Distortion zugedreht, Distortion in Mittelstellung, Distortion voll gespielt. Die ganze Abfolge wiederholt sich dreimal, zuerst mit dem Stegtonabnehmer, dann mit beiden Tonabnehmern und zum Schluss mit dem Halstonabnehmer. Tone steht hier die ganze Zeit auf 12 Uhr und Output auf 12,5 Uhr.

https://soundcloud.com/seelenzoo/mxr-gain



Im zweiten Hörbeispiel wird der Tonepoti des Pedals verändert. Dies erfolgt analog dem vorherigen Beispiel, nur das Tone und nicht Distortion variiert wird. Dabei steht Gain auf 12 Uhr und Output auf 12,5 Uhr.

https://soundcloud.com/seelenzoo/mxr-tone



Im nächsten Beispiel wird die Dynamik des Pedals getestet. Der Riff wird 3-mal gespielt, einmal mit Volume der Gitarre auf 10/10, einmal bei 3/10 und zum Schluss wieder mit Volume auf 10/10, allerding mit (etwas übertriebenen) dynamischen Anschlag. Das Pedal ist dabei auf Gain und Tone bei 12 Uhr und Output auf 12,5 Uhr eingestellt und es ist der Stegtonabnehmer verwendet worden.

https://soundcloud.com/seelenzoo/mxr-dynamik



Das vierte Hörbeispiel zeigt das Pedal zusammen mit der Verzerrung des Blackstar HT-20. Der Verstärker ist dabei wie folgt eingestellt: Gain 9,5 Uhr, Volume 9 Uhr, Bass 9,5 Uhr, Mitten 11 Uhr, Höhen 13 Uhr und ISF [Charakteränderung der Mitten] bei 14 Uhr. Im ersten Durchlauf ist das Pedal ausgeschaltet und im zweiten das Pedal eingeschaltet. Dabei stehen die Potis des MXR wie folgt: Distortion bei 11 Uhr, Tone auf 13 Uhr und Output auf 12,5 Uhr. Wieder ist der Stegtonabnehmer verwendet worden.

https://soundcloud.com/seelenzoo/mxr-stack

Auffallend ist hierbei, dass wenn man es will, zusammen mit der Verzerrung des Verstärkers auch ein leichter Fuzzton erzeugt werden kann. Ich denke die Fähigkeit dazu liegt stark am jeweiligen Verstärker. Ich kann durch geschicktes einstellen von MXR und Verstärker einen leichten Fuzzton erzeugen oder eben komplett ohne diesen zusätzlichen Fuzzton spielen.





Die letzten beiden Beispiele sind wieder mit dem Cleanen Verstärker gespielt. Sie zeigen noch 2 spontane Riffs von mir mit dem MXR Distortion III.

https://soundcloud.com/seelenzoo/mxr-beispiel-1

https://soundcloud.com/seelenzoo/mxr-beispiel-2



Leider kann ich nicht wirklich gut Aufnehmen, wie der Outputregler funktioniert, aber er macht seine Aufgabe sehr gut. Mit ihm kann man wunderbar das Pedal in seiner Lautstärke regeln oder eben auch mit mehr Output das Pedal als Booster verwenden. Leider wird dabei mein Blackstar HT-20 sehr laut, weshalb ich das nicht zeigen kann.



Fazit


Abschließend kann man sagen, dass das MXR meine Ansprüche und Vorstellunge mehr als zufrieden stellt. Es ist stabil und sieht gut aus und ist für 79€ bei Thomann im mittleren Preissektor zu erwerben. Es macht vor einem cleanen Amp in jeder Einstellung eine gute Figur und klingt niemals kaputt oder unnatürlich, auch in extremen Einstellungen nicht. Das Pedal ist wunderbar für rotzig, rockige Klänge geeignet, kann aber auch etwas braver wenn man will. Auch für das gewisse etwas im Solo oder als Booster eignet es sich sehr gut, gleichzeitig kann man mit ihm auch einen Zerrkanal entschärfen, indem man den Output des Pedals herunter dreht.


Alles in allem würde ich für das MXR M 115 Distortion III eine klare Anspielempfehlung geben.:great:




BTW: Dies hier ist mein erstes Review und ich hoffe es ist brauchbar für euch. Falls ich Sachen unzureichend erkläre oder sich Fehler einschleichen bin gerne offen für Verbesserungsvorschläge, Kritik oder der Gleichen von euch ;)
 
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Reaktionen: 8 Benutzer
Super Review und danke für die tollen Soundbeispiele! Zoundhouse bestelle ich zwar meistens nur online oder per Telefon aber die Herrschaften sind wirklich wahnsinnig nett, kann ich bestätigen. Kekse kommen sofort :)

Meiner Einschätzung nach sind 79 € mittlerweile zwar schon unteres Preissegment, aber vielleicht gehts da nur mir so ;) Auf jeden Fall cooler Sound für den kleinen Geldbeutel!
 

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