S
~Slash~
Registrierter Benutzer
Hallo,
hier ein Review zum Moog MF 103, einem analogen 12-Stage Phaser von Moogerfooger.
Allgemeines
Das MF 103 wird mit Netzteil und guter Bedienungsanleitung (gute Erläuterung mit grafischen Darstellungen) geliefert. Auf den ersten Eindruck wirkt das Pedal optisch sehr edel, durch die (doch ungewöhnlichen) Seitenteile aus Holz, die wohl das Markenzeichen der Moog-Pedale sind. Das Pedal ist groß und gehört auch nicht gerade zu den Leichtgewichten, dem Holz sei Dank. Die Bodenplatte ist aus verzinkten Alu. Dort findet man auch die Modellbezeichnung und die Seriennummer. Die Oberfläche ist aus schwarzem Alu mit Drehreglern für Rate & Ammount (für den LFO), sowie Sweep & Resonance (für den Phaser). Des weiteren befinden sich dort zwei rote Kippschalter, mit der man zwischen hoher und niedriger Rate (Lo/Hi) bzw 6/12 Stagemodus wählen kann. Dann befinden sich dort noch 2 Levelregler, für die Eingangs- bzw. Ausgangslautstärke und 3 Leuchten, eine zeigt das Eingangslevel (grün bis rot, wobei rot für ein übersteuertes Eingangssignal steht), eine für den LFO (blinkt in dessen Geschwindigkeit) und eine für den Bypass (grün=aktiv, rot=im Bypass). An der Stirnseite befinden sich eine Menge verschiedenster Ein- und Ausgangsbuchsen. Zum einen Audio In für das Eingangssignal, Audio Out zum Verstärker/Mischpult, Eingänge für für Sweep, Resonance, Rate und Amount. Hierbei können die jeweiligen Parameter via Expressionspedal gesteuert werden. Sweep In ist zum Einschleifen einer Spannung zum Steuern des zweiten 6-Stufen-Phasers und LFO Out zur Spannungssteuerung externer Geräte. Zuletzt befindet sich dort noch der Anschluss für das Netzteil (+9V). Die Verarbeitung ist gut, das Pedal ist durchaus bühnentauglich, jedoch sollte mit ihm nicht allzu robust umgegangen werden (unkaputtbar ist es nicht und es soll ja auch weiterhin schön bleiben).
Sound
Wer denkt, dass einfach plug-in & play angesagt ist, der wird schnell eines anderen belehrt. Das Moog ist sehr komplex und bietet eine Vielzahl von Sounds; die Bedienungsanleitung ist nicht ohne Grund sehr ausführlich beschrieben. Zunächst etwas zu den Reglern. Der Rateregler steuert die Geschwindigkeit des LFO, von 0,01 Hz, bis 2,5 Hz (Kippschalter steht auf Lo) bzw. von 1Hz bis 250 Hz (Kippschalter steht auf Hi). Der Amountregler steuert die Modulationstiefe, von kaum wahrnehmbar, bis zum vollen Effekt. Sweep regelt den Frequenzverlauf (um bis zu 6 Oktaven)-quasi eine Phasenverschiebung, Resonance steuert die Höhe und Flankensteilheit der Frequenz. Mit dem anderen Kippschalter wird zwischen 6 bzw 12 Stagephaser umgeschalten (wobei 12-Stage immer etwas mehr wabert). Generelles kann man zum Sound nur schwer sagen, da man mit den vielen Einstellungsmöglichkeiten viele Sounds dem Pedal entlocken kann. Viele Sounds...wer denkt, dass das MF 103 nur phasert, der irrt. Mit entsprechenden Einstellungen kann ein Ringtoneeffekt erzeugt werden, ein schöner Vibratoeffekt, aber auch ein Leslieeffekt stecken in dem Treter. Allerdings, dazu ist es ja ein Phaser, erzielt man mit dem Pedal auch sehr tolle Phasereffekte. Vom chorusähnlichen, schwebenden schimmern, über tiefes wabern, bis hin zu spakigen, flanierähnlichen Modulationen - sehr komplex und vielseitig! Das ganze wird in einer solch guten Qualität erledigt, dass das Pedal sich im Studio nicht zu verstecken braucht. Moog wäre aber nicht Moog, wenn sich irgendwie unterschwellig der Sound von anderen Phasern abheben würde. Wird der Ammount herunter geregelt, so wird der Phasereffekt deutlich dezenter, aber irgendwie klingen dabei auch mehr mitten hindurch (6-Stage mehr tiefe Mitten, 12-Stage mehr hohe Mitten). Auch der Sweepregler moduliert auf interessante Weise den Effekt. Nach rechts gedreht klingt der Sound sehr klar und deutliches phasert schön, die Höhen werden betont, nach links gedreht werden die Bässe mehr betont (Die Frequenzverschiebung wird tiefer). Auf der Mittelposition ist die Frequenzverschiebung sehr gering, so dass ein gewisses Delay entsteht, es regelrecht wabert. Mit Resonanceregler auf bekommt man (nach links gedreht) einen diskreten, oder einen (nach rechts gedreht) spacigen Phasereffekt hin. Es können mit dem Pedal aber auch total abgedrehte Sounds erstellt werden, so dass man den Klang des Instrumentes total verfälscht...Moog eben.
Fazit
Wer ein sehr gut klingendes Phaserpedal sucht, was mehr kann als andere und einen eigenen Sound sucht, der ist mit dem MF 103 bestens bedient. Wer einfach nur einen einfachen Phaser sucht, sollte die Hände davon lassen. Nachteile sind die exotische Stromversorgung und eventuell die Robustheit. Aber wer wird ein 300 Pedal schon behandeln, wie die Axt im Walde?
Für mich einer der am besten klingenden Phaser, die ich gehört habe mit der gewissen Extravaganz...Moog eben!
hier ein Review zum Moog MF 103, einem analogen 12-Stage Phaser von Moogerfooger.
Allgemeines
Das MF 103 wird mit Netzteil und guter Bedienungsanleitung (gute Erläuterung mit grafischen Darstellungen) geliefert. Auf den ersten Eindruck wirkt das Pedal optisch sehr edel, durch die (doch ungewöhnlichen) Seitenteile aus Holz, die wohl das Markenzeichen der Moog-Pedale sind. Das Pedal ist groß und gehört auch nicht gerade zu den Leichtgewichten, dem Holz sei Dank. Die Bodenplatte ist aus verzinkten Alu. Dort findet man auch die Modellbezeichnung und die Seriennummer. Die Oberfläche ist aus schwarzem Alu mit Drehreglern für Rate & Ammount (für den LFO), sowie Sweep & Resonance (für den Phaser). Des weiteren befinden sich dort zwei rote Kippschalter, mit der man zwischen hoher und niedriger Rate (Lo/Hi) bzw 6/12 Stagemodus wählen kann. Dann befinden sich dort noch 2 Levelregler, für die Eingangs- bzw. Ausgangslautstärke und 3 Leuchten, eine zeigt das Eingangslevel (grün bis rot, wobei rot für ein übersteuertes Eingangssignal steht), eine für den LFO (blinkt in dessen Geschwindigkeit) und eine für den Bypass (grün=aktiv, rot=im Bypass). An der Stirnseite befinden sich eine Menge verschiedenster Ein- und Ausgangsbuchsen. Zum einen Audio In für das Eingangssignal, Audio Out zum Verstärker/Mischpult, Eingänge für für Sweep, Resonance, Rate und Amount. Hierbei können die jeweiligen Parameter via Expressionspedal gesteuert werden. Sweep In ist zum Einschleifen einer Spannung zum Steuern des zweiten 6-Stufen-Phasers und LFO Out zur Spannungssteuerung externer Geräte. Zuletzt befindet sich dort noch der Anschluss für das Netzteil (+9V). Die Verarbeitung ist gut, das Pedal ist durchaus bühnentauglich, jedoch sollte mit ihm nicht allzu robust umgegangen werden (unkaputtbar ist es nicht und es soll ja auch weiterhin schön bleiben).
Sound
Wer denkt, dass einfach plug-in & play angesagt ist, der wird schnell eines anderen belehrt. Das Moog ist sehr komplex und bietet eine Vielzahl von Sounds; die Bedienungsanleitung ist nicht ohne Grund sehr ausführlich beschrieben. Zunächst etwas zu den Reglern. Der Rateregler steuert die Geschwindigkeit des LFO, von 0,01 Hz, bis 2,5 Hz (Kippschalter steht auf Lo) bzw. von 1Hz bis 250 Hz (Kippschalter steht auf Hi). Der Amountregler steuert die Modulationstiefe, von kaum wahrnehmbar, bis zum vollen Effekt. Sweep regelt den Frequenzverlauf (um bis zu 6 Oktaven)-quasi eine Phasenverschiebung, Resonance steuert die Höhe und Flankensteilheit der Frequenz. Mit dem anderen Kippschalter wird zwischen 6 bzw 12 Stagephaser umgeschalten (wobei 12-Stage immer etwas mehr wabert). Generelles kann man zum Sound nur schwer sagen, da man mit den vielen Einstellungsmöglichkeiten viele Sounds dem Pedal entlocken kann. Viele Sounds...wer denkt, dass das MF 103 nur phasert, der irrt. Mit entsprechenden Einstellungen kann ein Ringtoneeffekt erzeugt werden, ein schöner Vibratoeffekt, aber auch ein Leslieeffekt stecken in dem Treter. Allerdings, dazu ist es ja ein Phaser, erzielt man mit dem Pedal auch sehr tolle Phasereffekte. Vom chorusähnlichen, schwebenden schimmern, über tiefes wabern, bis hin zu spakigen, flanierähnlichen Modulationen - sehr komplex und vielseitig! Das ganze wird in einer solch guten Qualität erledigt, dass das Pedal sich im Studio nicht zu verstecken braucht. Moog wäre aber nicht Moog, wenn sich irgendwie unterschwellig der Sound von anderen Phasern abheben würde. Wird der Ammount herunter geregelt, so wird der Phasereffekt deutlich dezenter, aber irgendwie klingen dabei auch mehr mitten hindurch (6-Stage mehr tiefe Mitten, 12-Stage mehr hohe Mitten). Auch der Sweepregler moduliert auf interessante Weise den Effekt. Nach rechts gedreht klingt der Sound sehr klar und deutliches phasert schön, die Höhen werden betont, nach links gedreht werden die Bässe mehr betont (Die Frequenzverschiebung wird tiefer). Auf der Mittelposition ist die Frequenzverschiebung sehr gering, so dass ein gewisses Delay entsteht, es regelrecht wabert. Mit Resonanceregler auf bekommt man (nach links gedreht) einen diskreten, oder einen (nach rechts gedreht) spacigen Phasereffekt hin. Es können mit dem Pedal aber auch total abgedrehte Sounds erstellt werden, so dass man den Klang des Instrumentes total verfälscht...Moog eben.
Fazit
Wer ein sehr gut klingendes Phaserpedal sucht, was mehr kann als andere und einen eigenen Sound sucht, der ist mit dem MF 103 bestens bedient. Wer einfach nur einen einfachen Phaser sucht, sollte die Hände davon lassen. Nachteile sind die exotische Stromversorgung und eventuell die Robustheit. Aber wer wird ein 300 Pedal schon behandeln, wie die Axt im Walde?
Für mich einer der am besten klingenden Phaser, die ich gehört habe mit der gewissen Extravaganz...Moog eben!
- Eigenschaft