[Effekt] Mad Professor - Sweet Honey Overdrive

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Mad Professor - Sweet Honey Overdrive

Mad Professor Sweet Honey Overdrive Factory


Preis: 189 Euro

Spezifikationen:
  • Stromversorgung: 6F22 9V-Batterie oder Netzteil mit 2,1 mm Stecker (Mitte negativ, Außenseite positiv).
  • Stromverbrauch: 5 mA bei 9V DC
  • Betriebsspannungsbereich: 7,5–18V DC, 9V empfohlen.
  • Eingangsimpedanz: 260K Ohm
  • Ausgangsimpedanz: 25K Ohm
  • True Bypass
Ausgangslage:

In meiner Man-Cave spiele ich meist meinen Fender 68 Custom Vibro Champ Reverb (vgl. https://www.musiker-board.de/thread...m-vibro-champ-reverb-amp.755753/#post-9760904). Clean ist das Ding der Oberhammer, jedoch produziert er mehr als nur Zimmerlautstärke wenn er in den Bereich des Crunch gekitzelt wird. Ich suchte also ein Overdrive mit folgenden Eigenschaften:
  • Fähigkeit für ein schönes Low Gain
  • Hohes Maß an Transparenz und Dynamik
  • Weicher und nicht kratziger Sound
Zunächst hatte ich des VOX Valvenergy Silk Drive getestet, welches aber sofort zurück ging. (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/effekt-vox-valvenergy-silk-drive.757723/#post-9795379) - Mein zweiter Anlauf war dann das Mad Professor Sweet Honey Overdrive.

Hersteller:

Mad Professor Amplification ist ein finnischer Hersteller von Gitarreneffekten und Verstärkern, der 2002 gegründet wurde. Die Marke hat sich schnell einen Namen in der Boutique-Szene gemacht und steht für exzellente Klangqualität, dynamische Ansprache und hochwertige Verarbeitung.

Das Unternehmen produziert seine Pedale in zwei Varianten: eine handgefertigte "Hand-Wired"-Serie für höchste Ansprüche und eine kostengünstigere Factory-Serie, die auf modernere Fertigungstechniken setzt, aber den charakteristischen Klang beibehält. Diese Kombination aus Qualität und Vielseitigkeit hat Mad Professor zu einer beliebten Wahl für Gitarristen gemacht, die auf der Suche nach musikalischen und ausdrucksstarken Effekten sind.

Das hier vorgestellte Pedal stammt aus der Factory-Serie.

Aufbau und Bedienung:

Das Mad Professor Sweet Honey Overdrive ist schnell erklärt: Rechts findet man dem Klinkeneingang und die Buchse für die Stromversorgung (7,5–18V DC, 5mA bei 9V, Minus innen). Links ist der Klinkenausgang.

IMG_4245.JPG


Oben gibt es einen Fußschalter. Dieser ist recht schwergängig und klickt kräftig beim Betätigen. Eine LED zeigt an, ob das Pedal aktiviert ist.

Der Sound wird über drei Potis eingestellt, wobei Gain und Volume keiner weiteren Erklärung bedürfen. Etwas spannender ist das dritte Poti mit der Bezeichnung Focus. Hier stellt man ein, wie schnell das Pedal in die Verzerrung geht. Gleichzeitig wird der Ton subtil heller wenn man das Poti im Uhrzeigersinn dreht und umgekehrt etwas mittiger.

IMG_4243.JPG


Die Verarbeitung des Pedals macht einen hervorragenden Eindruck. Man sollte sich nur bewusst sein, dass dies Pedal heute nicht mehr handgefertigt ist. Da darf man schon die Frage stellen, ob der Preis von fast 200 Euro gerechtfertigt ist.

Schade finde ich zu dem, dass es die Deluxe-Version dieses Pedals nicht mehr zu kaufen gibt. Diese verfügte zusätzlichnoch über eine dreibändige Klangregelung, was die Vielseitigkeit doch erheblich steigert.

Klang:

Sehr gute Noten vergebe ich diesem Pedal in zwei der drei von mir formulierten Anforderungen: Es ist definitiv für Low-Gain geeignet und auch bezüglich der Transparenz und der Dynamik finde ich es großartig. Jedoch gefällt mir der Klangcharakter der Verzerrung nicht. Er hat einen Touch von kratzig in sich den ich überhaupt nicht mag. Das ist natürlich absolut subjektiv.

Fazit:

Das Mad Professor Sweet Honey Overdrive überzeugt in vielen Bereichen, insbesondere in Sachen Dynamik, Transparenz und Low-Gain-Fähigkeit. Die Verarbeitung ist hochwertig, und die intuitive Bedienung mit dem besonderen Focus-Regler ermöglicht eine flexible Klangformung. Allerdings bleibt der Preis angesichts der Serienfertigung diskutabel.

Der einzige und zudem sehr subjektive Kritikpunkt ist der Klangcharakter der Verzerrung, der trotz der gewünschten Transparenz einen leicht kratzigen Touch mitbringt, der nicht meinen Geschmack trifft. Letztlich ist das Pedal somit eine hervorragende Wahl für Spieler, die ein sensibles, dynamisches Overdrive suchen, aber es lohnt sich, vorher auszuprobieren, ob der Zerrsound den persönlichen Vorlieben entspricht.
 
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Hätte ihm jetzt nicht eine Art Kratzigkeit zugemutet. Aber ich bin mit dem TC Spark und einem SD1 für mich gut aufgestellt.

Damals hatte ich den auch im Auge. In einem Test wäre er dann aber sicher von meiner Liste geflogen. 😂
 
Ich finde den gar nicht so wahnsinnig „kratzig“, aber das ist ja immer eine eher subjektive Geschichte.
Es muss halt alles zusammenpassen. Gitarre, Amp, Speaker, Musikstil, Soundvorstellungen, etc..

Das Sweet Honey fand ich übrigens besser, wenn auch der Amp schon ein ganz kleines bisschen rotzt. Der jeweilige Sweetspot ist da schon wichtig. Ein dezenter Boost davor, kann auch ganz gut funktionieren.

Aber wenn er nicht gefällt, dann nicht. 🙃
Schon mal den guten alten Boss Blues-Driver probiert?
 
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Stimmt, das wäre eine super Alternative. Und in schönem kleinen Format!

Der BD2 ist auch klasse. Kann auch CleanBoost.
 
Im Vergleich zu vielen anderen Overdrives mit Dioden-Clipping ist der Zerrcharakter eigentlich eher mild. Wenn es kratzt, liegt das eher am Amp.
Wobei ich die erste, handgefertigte Version zum Testen da hatte, als ich meinen Klon gebaut habe. Der hat zusätzlich noch den Voice-Regler aus dem Zendrive. Damit ist der Klang noch variabler und bei Bedarf noch heller, man kriegt auch etwas mehr Verzerrung raus.
Mit meinem DIY Vibro Champ harmoniert das Teil perfekt. Der hat allerdings einen Legend 102P drin, zudem ein Master Volume, einen Mittenregler (100k log) und NFB lässt sich wegschalten. Heißt: Man kann die Vorstufe weit aufreißen und der Übergang in die Verzerrung ist so fließend, wie bei einem Vox. Das harmoniert perfekt mit einem Verzerrer, der ja auch auf hohe Dynamik ausgelegt ist.
Die genannten Modifikationen des Vibro Champ kann man beim 68 Vibro Champ Reverb auch recht einfach machen, lohnt sich.
 
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