Mr Miau
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen!
Da mir niemand wirklich etwas über den hier besprochenen Ibanez TC-7 Tri-Mode Chorus aus der Tonelok-Serie sagen konnte, habe ich beschlossen, ein Review darüber zu schreiben, damit nachfolgende Interessenten es einfacher haben als ich. Also der Reihe nach:
Die Serie
Die Ibanez Tonelok-Serie ist inzwischen schon etwas älter (wenn ich mich nicht täusche aus den frühen 00ern) und wird seit nicht allzu langer Zeit nicht mehr hergestellt. Viele vor allem kleinere Musikläden führen allerdings noch Restexemplare. Allen Geräten gemein ist das Gehäuse, das zugegeben nicht nach viel aussieht, dafür aber das namensgebende und äußerst praktische Feature hat, dass die Potiknöpfe im Gehäuse versenkt werden können. Somit ist unbeabsichtigtes Verstellen der Einstellungen kein Thema mehr, nicht schlecht! Die allgemeine Verarbeitung bzw. die Robustheit der Effektgeräte ist jedoch als etwas unterdurchschnittlich anzusehen. Zum Einen sind die Klinkenbuchsen nicht mit dem Gehäuse verschraubt und nur auf der Platine verlötet, viel bedenklicher finde ich jedoch den winzigen Plastiktaster unter der Abdeckung. Ich hatte früher schon einmal den TS-7 Tube Screamer besessen, hier musste man gegen Ende auch häufig zweimal treten, um das Teil an- oder auszuschalten. Andererseits sollte das nicht allzuschwer zu reparieren sein und so ein Taster ist eben auch ein Verschleißteil. Zum Thema Lieferinhalt: Mein TC-7 kam in einer hauchdünnen Kartonverpackung, die außer dem Gerät selber nur einen Hinweiszettel enthielt, dass man das Gerät nicht auf einen mit Wasser gefüllten Behälter stellen sollte. Ach was? Die Bedienungsanleitung war nicht dabei, dafür jedoch eine Markenbatterie von Maxell. Hinweisen muss man auch auf den Preis: Die komplette Reihe war sehr preisgünstig zu haben, der hier vorgestellte Chorus etwa schlug gerade einmal mit 84 UVP zu Buche.
Der TC-7 Tri-Mode Chorus
Das hier vorgestellte Effektgerät stieß erst später, um den Jahreswechsel 07/08, zu der Produktfamilie hinzu, offensichtlich hat Ibanez sich hier Zeit gelassen. Wie der Name schon aussagt, gibt es drei verschiedene Chorus-Modi zur Auswahl. Zunächst aber die Äußerlichkeiten: der Chorus hat nur einen Eingang, dafür aber zwei Ausgänge und kann somit effektiv in einem Stereosetup verwendet werden, jedoch nur, wenn er am Anfang der Stereokette steht. Es finden sich drei der versenkbaren Potiknöpfe, diese Regeln mit Speed die Oszillationsgeschwindigkeit des Chorussignals, mit Depth die Tiefe der Tonhöhenschwankungen und mit Mix das Verhältnis von Originalsignal und Effektsound, der Chorus kann also an verschiedene Effektwege angepasst werden. Für alle hier besprochenen Sounds stand der Mix Regler in einem seriellen Loop übrigens auf 12 Uhr. Als letztes findet sich noch der Auswahlschalter für den Chorusmodus. Insgesamt sind immer zwei Chorusstimmen aktiv. Praktisch ist, dass die Funktionen der einzelnen Modi auch auf dem Gehäuse zu sehen sind:
Mode 1
Die beiden Ausgänge geben jeweils eine Stimme aus, Out 2 ist jedoch gespiegelt (Chorus 1 geht hoch, Chorus 2 runter usw). Bei Monogebrauch entsteht somit ein klassischer einstimmiger Chorus, das Stereosetup verspricht einiges, konnte von mir jedoch nicht getestet werden.
Mode 2
Beide Ausgänge geben beide Stimmen aus, sind jedoch phaseninvertiert. Für den Monobetrieb bedeutet das einen deutlich schimmernderen Effekt mit mehr Facetten.
Mode 3
Der letzte Modus kopiert den zweiten, hat jedoch eine erhöhtes Delay zwischen Originalsignal und Chorus und wirkt dadurch deutlich kräftiger. Hier lassen sich auch abgefahrenere Sounds verwirklichen.
Bei weiter aufgedrehtem Mix-Regler lässt sich übrigens ein leicher Lautstärkeanstieg feststellen. Ich will das nicht bewerten, weil es entweder nervig oder nützlich sein kann, sondern das nur feststellen. Kommen wir jetzt aber zu dem Wichtigstem, den Sounds!
Soundbeispiele
Alle Soundbeispiele wurden von mir mit meiner Godin Freeway Classic über einen Marshall JVM410C, abgenommen von einem t.bone BD-200 in ein Line 6 UX1 Interface eingespielt. Hier das Setup:
Zunächst einmal ein Durchlauf durch die drei Modi des TC-7, alle Regler stehen auf 12 Uhr. Man hört sehr schön, wie sich die Modi unterscheiden und auch, dass sie sich alle gut anhören! Bei jedem Soundbeispiel ist zuerst das trockene Signal zu hören.
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-mode-walkthrough
Der Mode 1 eignet sich wie bereits gut für klassische Chorussounds, sehr leicht kann man damit den Tönen einen gewissen Schimmer verleihen:
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-mode-1-shimmer
Die Bedienungsanleitung (im Internet) schlägt folgendes Setting im Mode 1 vor, um einen Vibrato-Sound zu erzeugen. Mich persönlich überzeugt es nicht ganz, vielleicht gefällt es aber jemand anderem. Ich denke da eher an eine Geisterbahn.
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-vibrato
Generell bin ich kein Freund von zu hohen Speedsettings für Chorussounds. Diese kommen mir immer etwas wacky vor, auch dieses hier im Mode 2:
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-classic-ensemble
Nein nein, dann doch lieber den stilsicheren langsameren Chorus für zwischendurch. Wieder Modus zwei, die Zahlen geben die Reglersettings an.
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-mode-2-10-1-12
Dann das Gleiche [aber etwas anders ^^] im Modus 3 mit ähnlichen Einstellungen:
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-mode-3-10-2-10
Fazit:
Ich habe schnell gemerkt, dass sich mit dem Gerät viele verschiedene Chorussounds einstellen lassen, mit denen man in vielen Situationen gut beraten ist. Vom langsamen Schimmer über Wobbel-Wobbel bis hin zu kleinen Orgien steckt viel in dem kleinen Kästchen. Ich bin positiv überrascht! Kurz zusammengefasst:
+ Positiv
+ Vielfalt der Chorussounds
+ Soundqualität
+ Tonelok
+ Preis/Leistung
- Negativ
- Geringer Lieferumfang
- Leichte Stabilitätsbedenken
Da mir niemand wirklich etwas über den hier besprochenen Ibanez TC-7 Tri-Mode Chorus aus der Tonelok-Serie sagen konnte, habe ich beschlossen, ein Review darüber zu schreiben, damit nachfolgende Interessenten es einfacher haben als ich. Also der Reihe nach:
Die Serie
Die Ibanez Tonelok-Serie ist inzwischen schon etwas älter (wenn ich mich nicht täusche aus den frühen 00ern) und wird seit nicht allzu langer Zeit nicht mehr hergestellt. Viele vor allem kleinere Musikläden führen allerdings noch Restexemplare. Allen Geräten gemein ist das Gehäuse, das zugegeben nicht nach viel aussieht, dafür aber das namensgebende und äußerst praktische Feature hat, dass die Potiknöpfe im Gehäuse versenkt werden können. Somit ist unbeabsichtigtes Verstellen der Einstellungen kein Thema mehr, nicht schlecht! Die allgemeine Verarbeitung bzw. die Robustheit der Effektgeräte ist jedoch als etwas unterdurchschnittlich anzusehen. Zum Einen sind die Klinkenbuchsen nicht mit dem Gehäuse verschraubt und nur auf der Platine verlötet, viel bedenklicher finde ich jedoch den winzigen Plastiktaster unter der Abdeckung. Ich hatte früher schon einmal den TS-7 Tube Screamer besessen, hier musste man gegen Ende auch häufig zweimal treten, um das Teil an- oder auszuschalten. Andererseits sollte das nicht allzuschwer zu reparieren sein und so ein Taster ist eben auch ein Verschleißteil. Zum Thema Lieferinhalt: Mein TC-7 kam in einer hauchdünnen Kartonverpackung, die außer dem Gerät selber nur einen Hinweiszettel enthielt, dass man das Gerät nicht auf einen mit Wasser gefüllten Behälter stellen sollte. Ach was? Die Bedienungsanleitung war nicht dabei, dafür jedoch eine Markenbatterie von Maxell. Hinweisen muss man auch auf den Preis: Die komplette Reihe war sehr preisgünstig zu haben, der hier vorgestellte Chorus etwa schlug gerade einmal mit 84 UVP zu Buche.
Der TC-7 Tri-Mode Chorus
Das hier vorgestellte Effektgerät stieß erst später, um den Jahreswechsel 07/08, zu der Produktfamilie hinzu, offensichtlich hat Ibanez sich hier Zeit gelassen. Wie der Name schon aussagt, gibt es drei verschiedene Chorus-Modi zur Auswahl. Zunächst aber die Äußerlichkeiten: der Chorus hat nur einen Eingang, dafür aber zwei Ausgänge und kann somit effektiv in einem Stereosetup verwendet werden, jedoch nur, wenn er am Anfang der Stereokette steht. Es finden sich drei der versenkbaren Potiknöpfe, diese Regeln mit Speed die Oszillationsgeschwindigkeit des Chorussignals, mit Depth die Tiefe der Tonhöhenschwankungen und mit Mix das Verhältnis von Originalsignal und Effektsound, der Chorus kann also an verschiedene Effektwege angepasst werden. Für alle hier besprochenen Sounds stand der Mix Regler in einem seriellen Loop übrigens auf 12 Uhr. Als letztes findet sich noch der Auswahlschalter für den Chorusmodus. Insgesamt sind immer zwei Chorusstimmen aktiv. Praktisch ist, dass die Funktionen der einzelnen Modi auch auf dem Gehäuse zu sehen sind:
Mode 1
Die beiden Ausgänge geben jeweils eine Stimme aus, Out 2 ist jedoch gespiegelt (Chorus 1 geht hoch, Chorus 2 runter usw). Bei Monogebrauch entsteht somit ein klassischer einstimmiger Chorus, das Stereosetup verspricht einiges, konnte von mir jedoch nicht getestet werden.
Mode 2
Beide Ausgänge geben beide Stimmen aus, sind jedoch phaseninvertiert. Für den Monobetrieb bedeutet das einen deutlich schimmernderen Effekt mit mehr Facetten.
Mode 3
Der letzte Modus kopiert den zweiten, hat jedoch eine erhöhtes Delay zwischen Originalsignal und Chorus und wirkt dadurch deutlich kräftiger. Hier lassen sich auch abgefahrenere Sounds verwirklichen.
Bei weiter aufgedrehtem Mix-Regler lässt sich übrigens ein leicher Lautstärkeanstieg feststellen. Ich will das nicht bewerten, weil es entweder nervig oder nützlich sein kann, sondern das nur feststellen. Kommen wir jetzt aber zu dem Wichtigstem, den Sounds!
Soundbeispiele
Alle Soundbeispiele wurden von mir mit meiner Godin Freeway Classic über einen Marshall JVM410C, abgenommen von einem t.bone BD-200 in ein Line 6 UX1 Interface eingespielt. Hier das Setup:
Zunächst einmal ein Durchlauf durch die drei Modi des TC-7, alle Regler stehen auf 12 Uhr. Man hört sehr schön, wie sich die Modi unterscheiden und auch, dass sie sich alle gut anhören! Bei jedem Soundbeispiel ist zuerst das trockene Signal zu hören.
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-mode-walkthrough
Der Mode 1 eignet sich wie bereits gut für klassische Chorussounds, sehr leicht kann man damit den Tönen einen gewissen Schimmer verleihen:
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-mode-1-shimmer
Die Bedienungsanleitung (im Internet) schlägt folgendes Setting im Mode 1 vor, um einen Vibrato-Sound zu erzeugen. Mich persönlich überzeugt es nicht ganz, vielleicht gefällt es aber jemand anderem. Ich denke da eher an eine Geisterbahn.
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-vibrato
Generell bin ich kein Freund von zu hohen Speedsettings für Chorussounds. Diese kommen mir immer etwas wacky vor, auch dieses hier im Mode 2:
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-classic-ensemble
Nein nein, dann doch lieber den stilsicheren langsameren Chorus für zwischendurch. Wieder Modus zwei, die Zahlen geben die Reglersettings an.
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-tc-7-mode-2-10-1-12
Dann das Gleiche [aber etwas anders ^^] im Modus 3 mit ähnlichen Einstellungen:
http://soundcloud.com/christian-h-ssbacher/ibanez-mode-3-10-2-10
Fazit:
Ich habe schnell gemerkt, dass sich mit dem Gerät viele verschiedene Chorussounds einstellen lassen, mit denen man in vielen Situationen gut beraten ist. Vom langsamen Schimmer über Wobbel-Wobbel bis hin zu kleinen Orgien steckt viel in dem kleinen Kästchen. Ich bin positiv überrascht! Kurz zusammengefasst:
+ Positiv
+ Vielfalt der Chorussounds
+ Soundqualität
+ Tonelok
+ Preis/Leistung
- Negativ
- Geringer Lieferumfang
- Leichte Stabilitätsbedenken
- Eigenschaft