[Effekt] Ibanez - ES3 Echo Shifter

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Ibanez ES3 Echo Shifter


Preis: 179 Euro

Spezifikationen:
  • Analog/Digital Delay
  • Regler: Mix, Feedback, Depth, Speed, Delay Time
  • Schalter: Analog/Digital, Modulation On/Off
  • Instrument Level/Line Level
  • LED: Effekt An
  • Tap/OSC An
  • Fußschalter: Effekt Bypass und Tap
  • Eingang: 6,3 mm Klinke
  • Ausgang: 6,3 mm Klinke
  • Netzadapteranschluss: Hohlstecker Buchse 5,5 x 2,1 mm, Minuspol Innen
  • Stromaufnahme: 125 mA
  • Stromversorgung über 9 V DC Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Abmessungen (B x T x H): 116 x 153 x 57 mm
Hersteller:

Ibanez ist eine Marke des japanischen Unternehmens Hoshino Gakki, die für Gitarren, Bassgitarren und Effektgeräte bekannt ist. Die meisten Gitarren werden von Fujigen in Matsumoto (Präfektur Nagano) hergestellt, einem Unternehmen, das auch für die Produktion von Fender-Gitarren in Japan verantwortlich ist. In Deutschland erfolgt der Vertrieb der Ibanez-Produkte über Roland Meinl Musikinstrumente in Gutenstetten.

Die Marke Ibanez wurde von Hoshino Gakki übernommen. Um 1929 wurden Gitarren des spanischen Gitarrenbauers Salvador Ibáñez nach Japan importiert. 1935 begann Hoshino Gakki, unter dem Namen Ibanez Salvador in Nagoya eigene Saiteninstrumente zu produzieren. Später wurde der Markenname auf Ibanez verkürzt.

In den 1960er Jahren stellte Ibanez unter dem eigenen Namen Nachbildungen von erfolgreichen Modellen anderer Hersteller her, wie etwa der Fender Jazzmaster. Das erste eigene Modell der Marke war die Ibanez Iceman.

Aufbau und Bedienung:

Das Ibanez Echo Shifter ES3 hat ein Gehäuse aus gebogenem Stahl mit einer Dicke von etwa 3 mm, was dem Pedal ein hohes Gewicht verleiht. Das Pedal ist mit Gummifüßen ausgestattet, die für Stabilität auf dem Boden sorgen. Die Beschriftung auf der matt lackierten Oberfläche ist gut lesbar, und die Echtholzseitenteile verleihen dem Gehäuse ein Vintage-Design. Das Abschrauben der Holzteile reduziert das Gewicht kaum, bietet jedoch minimal Platzersparnis auf dem Pedalboard.

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Das Pedal ist leicht geneigt, was die Bedienung der Fußtaster erleichtert, ohne die Potentiometer zu verstellen. Die Fußtaster haben einen festen Druckpunkt und sind hörbar beim Betätigen. Der linke Fußtaster schaltet das Delay ein, während der rechte für Tap-Tempo und Oszillation zuständig ist. Subdivisions für das Tap-Delay müssen durch manuelles Tippen angepasst werden.

Der Ibanez Echo Shifter ES3 bietet in der Modulationssektion ein Poti zur Regulierung der Modulationstiefe und zusätzlich ein weiteres für die Modulationsgeschwindigkeit. Die Modulation wird über einen Minikippschalter aktiviert. Alle Potentiometer lassen sich leicht verstellen, jedoch sind die vier Potentiometer mit Plastikschäften ausgestattet, während der Slider für die Delay-Zeit einen Metallschaft hat.

Ein Kippschalter ermöglicht die Auswahl zwischen analogem und digitalem Delay. Das analoge Delay verwendet ein echtes BBD-Eimerketten-Delay. Beim Einschalten des Pedals leuchten zwei große rote LEDs, die den On/Off-Status sowie die Tap- und Delay-Geschwindigkeit anzeigen. Eine grüne LED signalisiert das aktivierte analoge Delay und eine blaue LED zeigt an, wenn die Modulation eingeschaltet ist.

Die Potentiometer sind mit einer weißen Markierung versehen und die Skala des Delaytime-Sliders ermöglicht eine präzise Einstellung der Delay-Zeit. Die Input- und Output-Monobuchsen sind fest mit dem Gehäuse verschraubt, und der 9V-Netzteilanschluss befindet sich dazwischen. Das Pedal benötigt 200 mA und kann nicht mit Batterien betrieben werden. Ein zusätzlicher Kippschalter ermöglicht die Wahl zwischen Instrumenten- und Line-Level.

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Klang:

Im analogen Modus des Ibanez Echo Shifter ES3 hat das Pedal eine maximale Delay-Zeit von 600 ms. Bei kurzen Delay-Zeiten wirkt das Signal klar, und die Repeats sind gut definiert, ohne sich zu verschlucken. Die Höhen werden bei längeren Delay-Zeiten reduziert, während die oberen Mitten stärker hervortreten. Im Mix-Regler, der bei maximaler Einstellung ein 50/50-Mixverhältnis bietet, fügen sich die Delays gut in das Gesamtbild ein.

Das Pedal bietet einen hohen Headroom sowohl im Line-Level- als auch im Instrumenten-Level-Modus. Die Repeats bleiben klar und verzerren nicht zusätzlich. Bei aktiviertem Modulationseffekt verändert sich der Klang, von einem subtilen Chorus-Effekt bis hin zu stärkeren Modulationen, die den Klang beeinflussen. Der Modulationseffekt kann mit einem Depth-Poti in seiner Intensität angepasst werden.

Das Depth-Poti ermöglicht es, das Bandeiern eines Tape-Echos zu simulieren, besonders bei höheren Einstellungen. Der Ibanez Echo Shifter ES3 kann durch seine Modulation und den hohen Headroom einen Sound erzeugen, der dem eines Tape-Echos ähnelt.

Die Delay-Zeit kann über das Tap-Tempo eingestellt werden. Ein Schalter ermöglicht es, die Delay-Zeit direkt zu steuern, wobei das Klicken des Schalters bei leiseren Auftritten berücksichtigt werden sollte. Für eine feinere Anpassung kann die Delay-Zeit auch über den Slider geregelt werden. Eine Verzögerung über die maximalen 600 ms hinaus ist nicht möglich. Bei einem hohen Feedback-Wert oder durch gedrückt gehaltenen Tap-Taster kann eine Oszillation ausgelöst werden, die von einem Limiter begrenzt wird, sodass das Signal nicht übersteuert. Die Intensität der Oszillation hängt auch vom Feedback-Regler ab: Höhere Einstellungen führen zu einer schnelleren, abrupten Oszillation, während bei niedrigeren Einstellungen eine langsame Steigerung erfolgt.

Im Digital-Delay-Modus bietet das Ibanez Echo Shifter ES3 einen klaren Klang, der im Vergleich zum analogen Delay noch präziser ist. Der Sound bleibt jedoch voll und nicht steril. Besonders im rhythmischen Spiel zeigt sich der digitale Delay als gut geeignet. Obwohl die Modulation eine gewisse Sphäre hinzufügt, bleibt der charakteristische, intime Klang des analogen Delays mit seinem etwas rauchigeren Ton unerreicht. Der Digital-Delay-Modus hat eine maximale Delay-Zeit von 1500 ms, was ihn gut für andere Anwendungen als das analoge Delay ergänzt.

Das Umschalten zwischen dem Analog- und Digital-Delay-Modus kann allerdings herausfordernd sein, da die Delay-Zeit beim Wechsel springt. Dies liegt an den unterschiedlichen maximalen Delay-Zeiten und der Funktionsweise des Reglers. Wird jedoch das Delay per Tap-Tempo eingestellt, kann man mit dem Analog/Digital-Schalter zwischen zwei getappten Delay-Zeiten wechseln, wodurch zwei Presets zur Verfügung stehen. Beim Umschalten werden die Delays jedoch abgeschnitten und nicht per Trails ausgeblendet. Generell lassen sich keine Trails einstellen, und auch nach dem Ausschalten des Pedals werden die Delays gekappt.

Beide Modi des Pedals ermöglichen Pitch-Effekte, und das Experimentieren mit diesen kann sehr kreativ sein. Um das Pedal vollständig zu nutzen, sind jedoch beide Hände erforderlich, weshalb ein Expressionpedal-Anschluss eine nützliche Erweiterung gewesen wäre.

Fazit:

Das Ibanez ES3 Echo Shifter bietet sowohl analoges als auch digitales Delay und liefert eine solide Leistung für verschiedene Anwendungen. Die Verarbeitung ist robust und die Bedienung ist trotz einer Vielzahl von Möglichkeiten einfach. Im analogen Modus bietet es einen warmen, modulationsreichen Klang, während der digitale Modus mit klareren, präziseren Delays überzeugt. Die maximale Delay-Zeit von 1500 ms im digitalen Modus ergänzt das analoge Delay ideal. Ein Nachteil ist das Umschalten zwischen den Modi, bei dem die Delay-Zeit springen kann, und die fehlende Möglichkeit, Trails zu aktivieren. Zudem erfordert die volle Nutzung des Pedals beide Hände, wodurch ein Expressionpedal-Anschluss sinnvoll gewesen wäre. Insgesamt ein gutes Delay-Pedal mit kleinen Einschränkungen aber einem hohen Spaß-Faktor.
 
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