[Effekt] Harley Benton Time Magic - magisch puristisch

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Als ich das neue Harley-Benton Time-Magic Delay gesehen habe dachte ich mir: das wäre es - einen super klingenden Feder-Hall hab ich in den Amps (diverse Fender / Mesa); was fehlt ist ein Delay.
Bei Thomann bestellt, am nächsten Tag liegt es wie üblich in der Post (Vielen Dank ans Versand-Team von Thomann - ihr seid Spitze!).

Für nicht mal 40€ bekommt man ein (sehr) kleines Kästchen mit 3 Reglern, In- und Out-Klinke und Netzteilanschluss. Eine Batterie kann nicht eingesetzt werden.
time magic 1.jpg time magic 2.jpg

Alu-Gussgehäuse - fühlt sich ein wenig nach Panzer an und ist somit für die Bühne geeignet. Das Kunststoffdeckelchen über den Bedienungselementen wir durch Federkraft geschlossen bzw. Geöffnet gehalten und wird seiner beabsichtigten Funktion gerecht.
Die Regler für Delay-Time, Mix und Repeat sind unter dieser Kunststoff-Klappe verborgen, im eingeschaltetem Zustand beleuchten 2 weiße LEDs den Harley-Benton Schriftzug und zeigen den Betrieb an. Apropos Betrieb: Wenn das Pedal (der Begriff klingt eigentlich zu groß für das kleine Teilchen) NICHT in Betrieb ist kommt der ECHTE true bypass zum tragen - selbst ohne Netzteil wird das Eingangssignal ohne Beeinflussung zum Ausgang durch gereicht.
Zur Funktion:
Keine Rauschorgien, keine Digitalartefakte, das Ding klingt für meine Ohren angenehm - ein wenig nach TC.
Die Reglerknöpfe sind für meine Finger fast ein wenig filigran - macht aber nix: einmal einstellen und gut - Deckel zu und vergessen.
Apropos Einstellen:
Die Delay-Zeit lässt sich bei meinem Exemplar (gefühlt - nicht gemessen) auf minimal etwa 80-90ms einstellen, denn genau die brauche ich für den Luther-Perkins Boom-Chicka-Boom sound.
Somit ist da wohl ein wenig Streuung im Spiel - wobei ich kürzere Zeiten nicht brauche. Laut Datenblatt sollten sich die Zeiten von 25 ms bis 600 ms einstellen lassen.

ein Fazit: Ein gut klingendes Delay das für den Preis wirklich eine Qualität bietet die seinesgleichen sucht. Ein sehr gutes Beispiel dass die Hausmarke von Thomann sich nicht hinter etablierten Marken verstecken muss.

Eines möchte ich aber noch loswerden - Als E-Ing drängt sich mir immer wieder die Frage auf:
Warum bringt nicht irgendein Hersteller mal eine Serie kleiner Bodentreter auf den Markt die sich mittels Stecksystem verbinden lassen - und dabei den Audio-Kontakt + Stromversorgung automatisch herstellen? Vielleicht wäre das was für eine Hausmarke - quasi ein Alleinstellungsmerkmal....
Ich bin offen für Kontaktanfragen :D
 
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@netstalker Danke für den schnellen Bericht, ich bin gestern über diese neue Pedalserie gestolpert.

Ist das denn ein echtes Analogdelay? Thomann ist da mit seinen Aussagen oft sehr "frei", um nicht zu sagen, sie verkaufen digitale Delays als analoge (siehe Höfner & Artec). Ich hab die auch schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht, die haben es aber geflissentlich ignoriert.
Kannst du mal aufschrauben (falls das denn geht :D ) und nachschauen, ob sich ein BBD oder doch ein IC (wie z.B. der PT2399) drinnen befindet?

P.S.: Zum modularen System: Die Idee gab es natürlich schon, zum Beispiel von Korg: http://files.effectsdatabase.com/gear/pics/korg_pme-40x_001.jpg
Hat sich aber nie durchsetzen können... Bei den günstigen Preisen von HB könnte das allerdings in heutiger Zeit ein gutes Angebot für Zweitboards darstellen, für Leute, die partout keine Multieffekte nutzen wollen.
 
Ich hatte den Deckel (bzw. Boden) auf - da blickt man auf die Unterseite. Um die Leiterplatte rauszukriegen müsste man die Knöpfe, alle Buchsen und den Schalter abschrauben - ich wollte mir das mal nicht antun.
Das Teil klingt analog - das macht es mir sympathisch.
 
Ok, vielen Dank.Die Mühe musst du dir wirklich nicht machen.
Letztendlich entscheidet nur der Sound. Ich finde es aber trotzdem immer wieder dreist, wie thomann auf diesem Feld Fehlinformationen streut...
 
Ist das denn ein echtes Analogdelay? Thomann ist da mit seinen Aussagen oft sehr "frei", um nicht zu sagen, sie verkaufen digitale Delays als analoge (siehe Höfner & Artec). Ich hab die auch schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht, die haben es aber geflissentlich ignoriert.
Kannst du mal aufschrauben (falls das denn geht :D ) und nachschauen, ob sich ein BBD oder doch ein IC (wie z.B. der PT2399) drinnen befindet?

Nein ist es nicht. Der Hersteller schreibt:
The Time Magic is an analog sounding digital delay with all the great characteristics of a bucket brigade delay line (BBD).
Quelle: http://joyoaudio.com/en/product/show_230.html

Ist jetzt die Frage, in wie weit Thomann die Leute mit der Zeile "warmes Old-School Analog-Delay" verarscht.
Habe Thomann eine Email geschickt.
 
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Mich stört es nicht - es klingt analog - das reicht.
Wenn ich an das Rauschen der 1980er BBDs denke wird mir ganz anders.
 
Das sei natürlich auch erlaubt, nicht jeder ist so aufgeschlossen wie du. Andere ärgern sich, wenn sie ein "analoges" Delay wollen.
 
Die Teile habe ich schon länger in der Joyo-Version bei Youtube im Auge gehabt. Schön, dass es sie jetzt auch bei Thomann gibt.

Schon ein wenig kurios, dass es kein Tape-Delay simuliert, sondern ein Bucket-Brigade Delay.
Dabei gibt es doch ein echtes (!) analoges Bucket-Brigade-Pedal für knapp 20€, nämlich das Behringer VD400 'Vintage Delay'.

Bei Bucket-Brigade wird der Ton durch eine Kondesatoren-Kette gereicht. Es ist analog, hat aber nicht diesen leicht dumpfer werdenden Filter-Effekt eines Tape-Delays.
In den 70ern war das eine Revolution, weil echte Tape-Delays sündhaft teuer waren und man ständig neues Band kaufen musste, wenn das alte verschlissen war.
 
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Da bin ich vielleicht ein wenig vorbelastet - ich habe die Dinger in der 70ern noch benutzt und habe Geräte von Echolette und Roland in meiner Hall of Fame....
Das muss ich nicht wieder haben.
 
hey, krass, dass du was zu der neuen Serie hier rein schreibst. Wenn die anderen Pedale auch so ganz gut sind, wie dieses hier beschrieben wurde, dann hol ich mir mal welche von. Ich muss aber sagen, dass ich den Dingern sehr skeptisch gegenüber stand, als ich die das erste mal beim T gesehen hab, aber jetzt gehe ich da vielleicht auch anders ran.
 
Ich hatte das Glück die Micro-Stomp-Verzerrer zu einem Workshop in Stairville zu begrabbeln und zu hören - und war auch überrascht.
Eigentlich sollte mir das vorher klar gewesen sein - ich hab vor Jahren mal in den gemein teuren Wampler Paisley-Drive reingeguckt und festgestellt dass die Elektronik nicht mehr als 6€ wert ist. Klar - die Hersteller wollen ja auch nicht am Hungertuch nagen - aber ein Gewinn im 200€ - Bereich für ein Gerät das 25€ kostet ist schon unverschämt.
Wenn nun irgend ein Chinese (fast) genau so klingt wie das Original und nur 40€ kostet soll mir das recht sein. Auch wenn Prozentual die Marge hier noch höher ist....:eek:
 
Man muss sich immer vor Augen halten, was das im Grunde für eine simple Technik ist und dass die Chinesen auch weit ausgefeiltere Geräte wie Iphones, Ipads und Notenbooks bauen, die absolut keine Fertigungstoleranzen erlauben.
Wie kompliziert kann dagegen so ein Treter sein?
Vor allem bei den simplen Standardeffekten kann man viel Geld sparen, wenn man auf Marken verzichtet.
 
Aber Rauschen oder so etwas kommt nicht durch? Hast du schon mal probiert, das Ding bei einer einfachen Aufnahme am PC rein zu nehmen? Rauscht das Ding da? Sorry :redface::redface:
 
Ich benutze am Mac (ich besitze keine Kleinweich-Produkte) die Plugins von Steinberg - ich spiele trocken ein.
Beim Verbinden eins Effekts mit Standard - Soundkarteneingängen kann es zu Fehlanpassungen kommen.
Der Effekt produziert an keinem meiner Amps irgendwelche Geräusche die lauter sind als das ( geringe) Grundrauschen meiner Amps (Mesa, Fender, Bogner).
 
Ich verstehe nicht, warum den Harley Benton Pedalen so oft das große Rauschen nachgesagt wird.
Im Studio verwende ich viele HB-Treter und es rauscht eigentlich nie, wenn es richtig eingepegelt ist.
 

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