Ysuran
Registrierter Benutzer
Servus ^^
Ich habe vor knapp einem halben Jahr mein Boss ME-50 verkauft und bin auf einzeltreter umgestiegen. Mein kleines Board erweitert sich momentan alle paar Wochen/Monate um einzelne Treter weil ich mich weiterentwickeln will / ausprobieren will / experimentieren will. Nun hatte ich einen Compression Sustainer im Sinn. Da ich aber momentan weniger Geld ausgeben wollte, und in nem anderen Thread gelesen hatte, dass die Harley Benton Effekte ziemlich gut sein sollen, hab ich direkt zugegriffen und für knapp über 20 den CS-100 erworben. Gestern kam er an, heute wurde getestet.
Test-Equipment
Nicht gerade rosig. Mein Peavey Classic ist momentan in der Reparatur, also musste ich auf einen "Vision MG-20" zurückgreifen. Das ist eine Transe aus meinem Starterset, effektiv vielleicht 10 wert. Aber zum testen reichts. (Hoffentlich?!) Mehr dazu unten.
Als Gitarre muss eine Gretsch Electromatic herhalten.
Was erwarte ich?
Nun gut, ein Compression Sustainer ist unumstritten einer der "Effekte", welche man am wenigsten wahr nimmt. Kein großes Überlagern zweiter Sinuskurven, die sich zu einer Resonanzkatastrophe aufschaukeln und die Verstärker sprengen, kein unendliches Wiederholen des Signals aus den letzten 5 Sekunden. Ich habe in der Zeit in der ich durch das Leben eines Gitarristen gestolpert ziemlich viele Anforderungen an einen Compression Sustainer aufgefasst. Die einen wollen einfach mehr Sustain ohne jetzt groß an Tonabnehmerwechsel zu denken, andere wollen ihre Töne einfach "beschneiden" um klarere Pickings hinzubiegen. Ich bin einer derjenigen, die noch gar net so recht wissen, ob das Compressor überhaupt das bringt was ich will. Daher hab ich ihn mir einfach geholt und alle Einstellungen herumprobiert. Ich erwarte mir von den Resultaten irgendetwas brauchbares, was mir das Leben als Gitarrist vereinfachen könnte... Die Ergebnisse seht ihr unten.
Verpackung und Material
Verpackt ist das Gerät in einer ähnlich großen Hülle, wie man es von Boss-Pedalen kennt. Eingepackt eigentlich ziemlich identisch, ich werd jetzt net auflisten was für Schreibzeug da alles dabei ist. (Gearwire lässt grüßen)
Das Gerät selbst ist in einem sehr robusten Zustand. Es hat einen Input und einen Output, die Potis und das Gehäuse sind auf den ersten Blick genauso ungekaputtbar wie die Boss-Pedale... Glaube nicht dass hier so schnell etwas flöten geht. Die Potis sind mit den Markierungen net exakt auf gleichem Winkel wenn man alle auf 0 stellt, aber das is für mich nu das kleinste Problem.
Der Test
Nun gut, es gibt ja einige Möglichkeiten wie man Level, Tone, Attack und Sustain einstellen kann. Ich war mal so "pfiffig" und habe die Presets, die Boss für ihren CS-3 vorschlägt bei dem Test verwendet. Hier die Ergebnisse:
Level 12 Uhr
Tone 9 Uhr
Attack 1-2 Uhr
Sustain 1-2 Uhr
Diese Einstellung soll z.B. einen warmen Sound von sich geben, der für akustische Soli geeignet ist.
Im Endeffekt stimmt das soweit. Die gespielten Töne werden sehr voll, der Anschlag durch das Plek wird hervorgehoben, was einen unglaublich warmen Klang erzeugt. Schwer zu beschreiben. Wenn man Akkorde spielt merkt man im Prinzip wo die Frequenzen verändert werden: Die Höhen werden etwas herausgenommen. (so kommts nem Laien wie mir jedenfalls vor) Im Prinzip reicht mir diese Einstellung schon aus um zu entscheiden dass ich das Pedal behalten werd. Ruhige oder auch spritzige Soli, wenn man mal was zupfen will, ich glaub dafür taugt der Compressor in diesem Fall ziemlich gut. Man beachte, mir fehlt der direkte Vergleich mit anderen Pedalen! Aber ist ja sowieso ziemlich subjektiv hier. Soundsamples gibts net, hab ich soeben probiert, Quali ist aber zu schlecht um die Unterschiede so zu hören, wie sie in der Realität zu hören sind. Beschreibung muss reichen ;P
Level 12 Uhr
Tone 1-2 Uhr
Attack 9 Uhr
Sustain 9-10 Uhr
Dieser Sound soll nun mehr an die akkorde gerichtet sein und die Lautstärke der einzelnen Saiten aufeinander abstimmen. Funktioniert soweit auch ganz gut, wüsste nur nicht wo das einzusetzen ist. Fakt ist: Mit eingeschaltetem CS-100 klingt der Akkord "gerechter". Keine Saite ist einer anderen dominierend überlegen. Gibts sicher irgendwo Einsatzgebiete, ich bevorzuge aber meist hervorstechende tiefe Frequenzen beim Akkordspiel, bin ich von Akustik-Gitarren eben gewöhnt. Der Effekt funktioniert jedenfalls, und das ist doch was erstmal zählt.
Level 12 Uhr
Tone 1-2 Uhr
Attack 12 Uhr
Sustain 1-2 Uhr
Dieser Effekt soll kräftige Akkorde unterstützen, besonders wenn Delay und Chorus nach dem Sustainer folgen. Habe jetzt nicht extra Delay und Chorus dahinter gesetzt, daher einfach mal so probiert... mir fiel es hier schwer einen großen Unterschied zum original-Sound zu vernehmen... konnte hier also keine Plus, aber auch keine Minuspunkte verteilen. Fehlt mir vielleicht das Gehör für, kein Schimmer ^^
Das waren 3 Presets die ich einfach mal übernommen hab. Die Variante mit dem warmen Sound, den man aus der Gitarre rausholen kann werd ich wohl zu nutzen wissen. Der Rest sagt mir entweder nicht zu, oder ich habe schier noch keine Ahnung wo ich die Einstellungen nutzen könnte.
Gerüchteküche?
Habe schon des öfteren gelesen, dass es ziemlich rauschen soll wenn man Harley Benton Effekte nutzt. Außerdem soll es "ploppen" beim Ein- bzw Ausschalten der Effekte. Weder das eine noch andere kann ich bestätigen. Es rauscht lediglich wenn man nen bisschen Sustain rein dreht, aber das ist in meinen Augen auch normal und fiel mir bei Gearwire auch beim CS-3 auf. Ein "Ploppen" oder sonstige Effekte beim Ein- und Ausschalten sind nicht vernehmbar, und ich bin hier im Zimmer. WENN etwas vernehmbar is und ich wirklich hörgeschädigt bin, dann ist das trotzdem so leise, dass es im Bandgefüge auch nicht vernehmbar ist.
Pro und Kontra
Pro auf jeden fall der geringe Preis - die erstaunlich gute Verarbeitung - keine Qualitätsmängel der größeren Art - der tolle warme Sound, der machbar ist
Kontra eventuell dass man trotzdem schon genau wissen sollte was man will. Sich den einfach kaufen und nen paar Regler verändern und schauen was passiert ist bei dem Ding sehr schwierig, weil man den Unterschied eben erst merkt wenn man nen bestimmtes Preset nachahmt, oder wenn man eben selbst genau weiß was man will. Aber für einen "Profi" am Effekt wird DAS sicher kein Kontrapunkt sein.
Fazit
Ein tolles Gerät, wenn auch vermutlich nicht so genau/perfekt/vielseitig wie seine teureren Kumpanen. Auch wenn ich immer noch davon ausgehe dass ich von den Dingern einfach zu wenig weiß und verstehe um exakt herauszuhören ob der gewünschte Effekt der richtige ist. Wer 20 und ein Patchkabel zum einbetten in das bestehende Pedalboard übrig hat, sollte hier zuschlagen.
(Zum Schluss nochmal Sorry für die, die hier ein fachlich perfektes Review erwarten Ich habe soweit getestet wie es mir selbst möglich war, hoffe das reicht ^^)
Freu mich auf Resonanz, Kritik und eventuelle Fragen. ^^
Ich habe vor knapp einem halben Jahr mein Boss ME-50 verkauft und bin auf einzeltreter umgestiegen. Mein kleines Board erweitert sich momentan alle paar Wochen/Monate um einzelne Treter weil ich mich weiterentwickeln will / ausprobieren will / experimentieren will. Nun hatte ich einen Compression Sustainer im Sinn. Da ich aber momentan weniger Geld ausgeben wollte, und in nem anderen Thread gelesen hatte, dass die Harley Benton Effekte ziemlich gut sein sollen, hab ich direkt zugegriffen und für knapp über 20 den CS-100 erworben. Gestern kam er an, heute wurde getestet.
Test-Equipment
Nicht gerade rosig. Mein Peavey Classic ist momentan in der Reparatur, also musste ich auf einen "Vision MG-20" zurückgreifen. Das ist eine Transe aus meinem Starterset, effektiv vielleicht 10 wert. Aber zum testen reichts. (Hoffentlich?!) Mehr dazu unten.
Als Gitarre muss eine Gretsch Electromatic herhalten.
Was erwarte ich?
Nun gut, ein Compression Sustainer ist unumstritten einer der "Effekte", welche man am wenigsten wahr nimmt. Kein großes Überlagern zweiter Sinuskurven, die sich zu einer Resonanzkatastrophe aufschaukeln und die Verstärker sprengen, kein unendliches Wiederholen des Signals aus den letzten 5 Sekunden. Ich habe in der Zeit in der ich durch das Leben eines Gitarristen gestolpert ziemlich viele Anforderungen an einen Compression Sustainer aufgefasst. Die einen wollen einfach mehr Sustain ohne jetzt groß an Tonabnehmerwechsel zu denken, andere wollen ihre Töne einfach "beschneiden" um klarere Pickings hinzubiegen. Ich bin einer derjenigen, die noch gar net so recht wissen, ob das Compressor überhaupt das bringt was ich will. Daher hab ich ihn mir einfach geholt und alle Einstellungen herumprobiert. Ich erwarte mir von den Resultaten irgendetwas brauchbares, was mir das Leben als Gitarrist vereinfachen könnte... Die Ergebnisse seht ihr unten.
Verpackung und Material
Verpackt ist das Gerät in einer ähnlich großen Hülle, wie man es von Boss-Pedalen kennt. Eingepackt eigentlich ziemlich identisch, ich werd jetzt net auflisten was für Schreibzeug da alles dabei ist. (Gearwire lässt grüßen)
Das Gerät selbst ist in einem sehr robusten Zustand. Es hat einen Input und einen Output, die Potis und das Gehäuse sind auf den ersten Blick genauso ungekaputtbar wie die Boss-Pedale... Glaube nicht dass hier so schnell etwas flöten geht. Die Potis sind mit den Markierungen net exakt auf gleichem Winkel wenn man alle auf 0 stellt, aber das is für mich nu das kleinste Problem.
Der Test
Nun gut, es gibt ja einige Möglichkeiten wie man Level, Tone, Attack und Sustain einstellen kann. Ich war mal so "pfiffig" und habe die Presets, die Boss für ihren CS-3 vorschlägt bei dem Test verwendet. Hier die Ergebnisse:
Level 12 Uhr
Tone 9 Uhr
Attack 1-2 Uhr
Sustain 1-2 Uhr
Diese Einstellung soll z.B. einen warmen Sound von sich geben, der für akustische Soli geeignet ist.
Im Endeffekt stimmt das soweit. Die gespielten Töne werden sehr voll, der Anschlag durch das Plek wird hervorgehoben, was einen unglaublich warmen Klang erzeugt. Schwer zu beschreiben. Wenn man Akkorde spielt merkt man im Prinzip wo die Frequenzen verändert werden: Die Höhen werden etwas herausgenommen. (so kommts nem Laien wie mir jedenfalls vor) Im Prinzip reicht mir diese Einstellung schon aus um zu entscheiden dass ich das Pedal behalten werd. Ruhige oder auch spritzige Soli, wenn man mal was zupfen will, ich glaub dafür taugt der Compressor in diesem Fall ziemlich gut. Man beachte, mir fehlt der direkte Vergleich mit anderen Pedalen! Aber ist ja sowieso ziemlich subjektiv hier. Soundsamples gibts net, hab ich soeben probiert, Quali ist aber zu schlecht um die Unterschiede so zu hören, wie sie in der Realität zu hören sind. Beschreibung muss reichen ;P
Level 12 Uhr
Tone 1-2 Uhr
Attack 9 Uhr
Sustain 9-10 Uhr
Dieser Sound soll nun mehr an die akkorde gerichtet sein und die Lautstärke der einzelnen Saiten aufeinander abstimmen. Funktioniert soweit auch ganz gut, wüsste nur nicht wo das einzusetzen ist. Fakt ist: Mit eingeschaltetem CS-100 klingt der Akkord "gerechter". Keine Saite ist einer anderen dominierend überlegen. Gibts sicher irgendwo Einsatzgebiete, ich bevorzuge aber meist hervorstechende tiefe Frequenzen beim Akkordspiel, bin ich von Akustik-Gitarren eben gewöhnt. Der Effekt funktioniert jedenfalls, und das ist doch was erstmal zählt.
Level 12 Uhr
Tone 1-2 Uhr
Attack 12 Uhr
Sustain 1-2 Uhr
Dieser Effekt soll kräftige Akkorde unterstützen, besonders wenn Delay und Chorus nach dem Sustainer folgen. Habe jetzt nicht extra Delay und Chorus dahinter gesetzt, daher einfach mal so probiert... mir fiel es hier schwer einen großen Unterschied zum original-Sound zu vernehmen... konnte hier also keine Plus, aber auch keine Minuspunkte verteilen. Fehlt mir vielleicht das Gehör für, kein Schimmer ^^
Das waren 3 Presets die ich einfach mal übernommen hab. Die Variante mit dem warmen Sound, den man aus der Gitarre rausholen kann werd ich wohl zu nutzen wissen. Der Rest sagt mir entweder nicht zu, oder ich habe schier noch keine Ahnung wo ich die Einstellungen nutzen könnte.
Gerüchteküche?
Habe schon des öfteren gelesen, dass es ziemlich rauschen soll wenn man Harley Benton Effekte nutzt. Außerdem soll es "ploppen" beim Ein- bzw Ausschalten der Effekte. Weder das eine noch andere kann ich bestätigen. Es rauscht lediglich wenn man nen bisschen Sustain rein dreht, aber das ist in meinen Augen auch normal und fiel mir bei Gearwire auch beim CS-3 auf. Ein "Ploppen" oder sonstige Effekte beim Ein- und Ausschalten sind nicht vernehmbar, und ich bin hier im Zimmer. WENN etwas vernehmbar is und ich wirklich hörgeschädigt bin, dann ist das trotzdem so leise, dass es im Bandgefüge auch nicht vernehmbar ist.
Pro und Kontra
Pro auf jeden fall der geringe Preis - die erstaunlich gute Verarbeitung - keine Qualitätsmängel der größeren Art - der tolle warme Sound, der machbar ist
Kontra eventuell dass man trotzdem schon genau wissen sollte was man will. Sich den einfach kaufen und nen paar Regler verändern und schauen was passiert ist bei dem Ding sehr schwierig, weil man den Unterschied eben erst merkt wenn man nen bestimmtes Preset nachahmt, oder wenn man eben selbst genau weiß was man will. Aber für einen "Profi" am Effekt wird DAS sicher kein Kontrapunkt sein.
Fazit
Ein tolles Gerät, wenn auch vermutlich nicht so genau/perfekt/vielseitig wie seine teureren Kumpanen. Auch wenn ich immer noch davon ausgehe dass ich von den Dingern einfach zu wenig weiß und verstehe um exakt herauszuhören ob der gewünschte Effekt der richtige ist. Wer 20 und ein Patchkabel zum einbetten in das bestehende Pedalboard übrig hat, sollte hier zuschlagen.
(Zum Schluss nochmal Sorry für die, die hier ein fachlich perfektes Review erwarten Ich habe soweit getestet wie es mir selbst möglich war, hoffe das reicht ^^)
Freu mich auf Resonanz, Kritik und eventuelle Fragen. ^^
- Eigenschaft