LucasS
Registrierter Benutzer
Hallöchen,
nachdem mein Amp und meine neue Box bereits gereviewed worden sind, folgt nun ein weiteres kleines Helferlein, das ich jetzt seit etwa einem halben Jahr besitze. Es geht um ein Effektpedal von Electro-Harmonix:
Warum?
Als junger, puristischer Bassist stellte ich mir oft die Frage, wofür man als eben solcher überhaupt Effektpedale braucht. Ist ja schließlich irgendwie was für Gitarristen. Der gleichen Meinung bin ich übrigens heute auch noch, aber trotzdem komme ich ohne Pedale nicht mehr aus. Beispielsweise ein Kompressor-Pedal (das ich gar nicht besitze, sondern immer irgendwoher schnorre) oder auch ein Tretbares Stimmgerät (hab ich auch keins, wird ebenso geschnorrt).
Vor etwa einem halben Jahr wurde ich zum Vorspielen zu einer Dub-wirmöbelneigentlichnurbescheuertepopsongseinwenigauf-Band eingeladen. Ich dachte, dass ich mir das mal anschaue, weil ich das ewige Rock-Gedöns auch langsam satt war und mir insofern also ein wenig frischen Wind versprach. Pustekuchen, es war sau langweilig. Trotzdem bin ich durch das reinschnuppern in diese andere Welt ein wenig inspiriert worden und beschloss, mir wenigstens mal einige Effekte anzusehen. Als ich dann so im Musikladen meines Vertrauens dahindudelte, wurde ich wohl irgendwie in irgendeinen Wahn gezogen, respektive von einem hinterhältigen Verkäufer überzeugt. Was für mich dennoch nicht in Frage kam, war ein riesiges Pedal-Board mit zehn Pedalen bei denen sich kein Schwein mehr auskennt. Es wäre auch einfach zu teuer geworden. Irgendwie kam ich dann auf den MicroSynth und probierte ihn aus, allerdings erst, nachdem mir der Verkäufer vorgeschrieben hatte, wie genau ich das Ding anzutesten hätte. Ich nehme jetzt ein wenig vom Fazit schon vorweg, aber ansonsten kann ich den Kauf nicht rechtfertigen. Das Ding kann alles, was ein Pedal-Board mit Fuzz-, Chorus- und Envelope-Pedalen auch kann. Genauer erläutere ich das in meinem Fazit, aber es war für mich einfach die billigste und einfachste Möglichkeit, mehrere Effekte auf einmal zu erwerben.
Spezis, Lieferumfang und das ganze Ding
Die Spezis habe ich mal eben bei Thomann geklaut. Wahrscheinlich werde ich jetzt verhaftet, weil das ein Verstoß gegen das neue Leistungsschutzrecht ist, aber ich war ja schon immer ein heftiger Rebell.
Beim Big-T ist offenbar ein Netzteil inklusive, bei mir wars eigentlich nicht dabei, obwohl es laut Anleitung eigentlich dabei sein sollte. Der Verkäufer hats mir aber für 5 gegeben, ich habe insgesamt dann 243 gezahlt. Der Treter braucht 9V Gleichstrom um auf Touren zu kommen. Es gibt kein Batteriefach, also braucht man ein Netzteil. Ich benutze das da:
Damit bin ich zufrieden, hab auch keine Ahnung, was man an Netzteilen kritisieren kann. Es liefert 9V DC und die LED, die den Betrieb anzeigt, hat eine schöne Farbe.
Jetzt aber zurück zum Star des Beitrags und zur essentiellen Frage: Was kanner denn?
Auf der einen Seite des Geräts ist das Input, auf der anderen Seite das Output. Am oberen Ende ist der Anschluss für das Netzteil. Ich finde die Anordnung so auch am besten. Ist alles angeschlossen, muss man nur noch auf den Tret-Knopf treten und schon wird synthetisiert, was das zeug hält.
Es gibt, wie der Verwendungszweck des Gerätes schon vermuten lässt, einige Regler mit lustigen englischen Wörtern darunter. Bewegt man selbige, ändert sich der Sound des Basses, das Ganze passiert jeweils unabhängig von den anderen Reglern. Sie sind in vier Abschnitte unterteilt. Trigger und Attack Delay bilden jeweils eigene Bereiche. SubOctave, Guitar, Octave und Square Wave bilden gemeinsam die Gruppe Voice Mix, den Teil des Geräts also, der das Signal aktiv verändert. Resonance, Start- und Stop-Freq sowie Rate bilden die Filter Sweep-Gruppe, die das Signal durch herausfiltern von Frequenzen beeinflusst. Die einzelnen Regler (auch mit Hilfe der englischsprachigen Bedienungsanleitung) kurz erklärt:
Mit dem ersten Regler, dem Trigger, kann man festlegen, ab welcher Input-Lautstärke der jeweilige Effekt überhaupt einsetzt.
Die SubOctave fügt die jeweils tiefere Oktave des Basstones zum Signal hinzu. Je weiter der Regler nach oben geschoben wird, desto lauter wird sie. Wenn sich jetzt jemand fragt, was passiert, wenn man eine Oktave als Akkord spielt, d.h. also zum Beispiel c und c auf einmal: gar nix. Die SubOctave funktioniert nur bei einzelnen Noten, also generell bei keinen Akkorden.
Guitar ist eigentlich nur ein Lautstärke-Regler. Keine Ahnung, warum man da nicht einfach Output Volume hinschreiben kann. Jedenfalls wird damit lediglich die Lautstärke des Signals beim Verlassen des Pedals bestimmt.
Octave macht das fast gleiche wie SubOctave, eine Oktave drüber, anstatt drunter. Fast deswegen, weil es ein biiiiiischen verzerrt ist. Das ist mir erst aufgefallen, nachdem ich es in der Bedienungsanleitung gelesen habe. Man hört das so auch eigentlich gar nicht, finde ich.
Square Wave macht runde Wellen eckig. Auf gut Deutsch: Das Signal wird verzerrt, desto weiter oben, desto eckiger.
Attack Delay legt fest, wie lange es dauert, bis was rauskommt. Es wird also der Anschlag weggenommen, entweder nur ein bisschen davon oder komplett. Das ist echt eines der coolsten Spielzeuge am ganzen Gerät. Es wird mitunter aber sau schwer, rechtzeitig anzuschlagen, da es bei voll aufgedrehtem Attack-Delay ca. 1,5 Sekunden dauert, bis überhaupt was kommt. Spaß machts aber trotzdem
Resonance definiert gewissermaßen, wie stark der Filter eingreift. Ich weiß leider auch nicht, wie ichs anders beschreiben soll. In der Anleitung steht, dass es die Schärfe des Filters beeinflusst.
Start Freq legt fest, ab welcher Frequenz der Filter einsetzt, Stop Freq ist das Gegenstück dazu. Sind beide auf gleicher Höhe, passiert dann logischerweise gar nichts. Wenn eines der beiden voll aufgedreht ist, während das andere auf Null steht, passiert ebensowenig.
Rate legt fest, mit welcher Geschwindigkeit das Filtern passiert, also wie schnell da von der Start- zur Stop-Frequenz gearbeitet wird.
Soviel zu den Reglern. Die Regler des Voice-Mix sind wie schon gesagt voneinander unabhängig, d.h. ich kann gleichzeitig eine SubOctave und eine Octave zum Signal hinzufügen.
Interessant ist auch noch der eingebaute Vorverstärker. Der ist nämlich ab Werk auf einen passiven Bass mit Single-Coil Pickups ausgelegt. Man darf das aber selbst ändern, indem man mittels Schraubenzieher die Bodenplatte abschraubt. Dabei bleibt offenbar sogar die Garantie erhalten, solange man nichts anderes im Gerät anfasst. Deswegen hab ich das mal gemacht, es ist auch recht einfach (nur vier Schrauben sind zu entfernen). Ohne Bodenplatte sieht es so aus:
Und an dem runden Ding hier kann man die Verstärkung des Vorverstärkers regeln. Das hab ich jetzt nicht gemacht, weil ich ein Schisser bin, wenn es um solche Einstellungen geht. Laut Hersteller ist das Teil perfekt für meinen Bass eingestellt, also bleibts auch so.
Ich habe aber meinen Warwick mal dran gehängt. Der hat auch zwei Single-Coils, ist aber aktiv und siehe da, es geschah nichts. Kein Clipping o.ä. Also offenbar ist das Gerät doch recht tolerant, was die Lautstärke des Eingang-Signals angeht.
Außerdem im Lieferumfang enthalten sind Sound-Templates, die die Einstellungen zeigen, um bestimmte Effekte zu erreichen. Von diesen Beispiel-Templates, hat mir kein einziges gefallen.
Auch der Verkäufer hat mich damals gewarnt, dass ich eine lange Nacht vor mir hätte. Und damit hatte er Recht, denn es dauert mitunter eine Weile, bis man genau den Sound bekommt, den man sich vorstellt. Das liegt auch an der Sensitivität der Regler. Es ist hier zum Teil so, dass millimeterweise gearbeitet werden muss, um nicht gleich etwas völlig anderes zu bekommen. Es kommt auch darauf an, welche Einstellungen man an Bass und Verstärker vornimmt. Spielt man z.B. nur das Bridge-Pickup, klingt es mitunter ganz anders, als hätte man beide PUs aufgedreht.
Jetzt noch kurz zu den Bastelfertigkeiten der Amis.
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist gut. Das Gehäuse besteht aus Metall und hat auch schon einige ungeschickte Momente von mir erlebt. Es ist ein wenig peinlich, aber mir ist das Teil jetzt bestimmt schon fünfmal runter gefallen. Ja, ich habs erst ein halbes Jahr und ja, ich habs auch erst fünfmal wirklich verwendet. Na und? Ich bin so.
Was mir nicht so gefällt sind die Regler. Ich mag einfach Schiebe-Regler nicht so gerne. Ich hab immer Angst, dass die mal abbrechen, auch wenn sie in dem Fall sehr solide wirken. Außerdem ist hier die Gefahr eines aus-versehen verstellten Reglers einfach höher als bei einem Dreh-Knopf. Das Schieben ist zwar nicht leicht, sondern man hat einen gewissen Widerstand. Dennoch ist das schnell passiert, wenn man mit ungeschickten Latschen arbeiten muss. Die Verkleidung der Knöpfe ist aus Plastik, darunter ist Metall.
Die Klinkenbuchsen wirken auch sehr hochwertig, ebenso die Netzteil-Buchse. Am Boden des Geräts befinden sich vier kleine Gummi-Füße, die auch auf glatten Böden ganz gut verhindern, dass es verrutscht.
Was mir jetzt weder besonders gut noch besonders schlecht gefällt ist die optische Aufmachung. Das Ding ist oben Schwarz mit weißer Schrift und grünen Balken. Der Rest ist komplett weiß.
Der Fußschalter macht einen guten Eindruck. Ich glaube da könnte auch Nathan Watts einige hundert male trauftreten, ohne ihn kaputt zu bekommen. Man braucht auch nicht besonders viel Kraft, um den Schalter zu betätigen, gleichzeitig geht es aber auch nicht zu leicht.
Die Betriebs-LED scheint auch gut zu sein und sollte auch auf Bühnen mit vielen anderen Lichteinflüssen noch gut zu erkennen sein.
Zwischenfazit Verarbeitung: Gut!
Soundsamples
Das wird das einzige sein, was euch überhaupt interessiert. Und ich laber hier wieder einen auf. Ich habe die Einstellungen der Soundsamples aus den Beispiel-Templates entnommen und jeweils auch so genannt. Ich kommentier jetzt aber nicht weiter, wie ich das so finde und ob die Bezeichnungen meines Erachtens passen. Macht euch selbst ein Bild!
Aufgenommen wurde mit einem American Std. Jazz Bass 2012 mit beiden PUs voll auf. Das ging dann direkt in den MicroSynth, von da aus in eine DI-Box und von da aus via XLR-USB-Kabel auf den PC. Aufgenommen hab ich mit Audacity. Ich habe immer nur Leersaiten gespielt.
Als erstes der Neutral Bass, der auch durch das aktivierte Pedal gelaufen ist. Aber eben mit neutralen Einstellungen:
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/neutral-bass
"Auto Wah Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/auto-wah-bass
"Backward Fuzz"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/backward-fuzz
"Dub Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/dub-bass
"Fretless Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/fretless-bass
"Fuzz Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/fuzz-bass
"Percussive Moog Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/percussive-moog-bass
Mein persöngliches Fazit zum Thema Sound, wobei ich die Möglichkeiten in der Vielfalt und die Qualität des Outputs bewerte, ist gut!
Fazit
Alles in allem gefällt mir das Pedal. Es ist so eine Art kompaktes Pedal-Board und kann viele Sachen auf einmal. Der Preis von 240 ist dabei allerdings schon ein wenig happig. Andererseits würde man ein vielfaches Zahlen, wenn man die möglichen Effekte alle extra kauft.
Man bekommt viele verschiedene Sounds hin und die sind auch sehr solide. Aaaber man darf nicht erwarten, dass man diese Sounds mit dem Syntheziser genauso hinbekommt, wie sie mit einem extrigen Pedal klingen würden. Bsp. Ist das Auto-Wah das man erstellen kann schon in recht gut, aber mit einem eignen Pedal hierfür lassen sich mit Sicherheit noch wesentlich bessere Ergebnisse erzielen.
Für Leute, die ab und zu mal den ein oder anderen Effekt einfließen lassen möchten, kann ich diese Kompaktlösung durchaus empfehlen. Wenn man aber ganze Songs bzw. Gigs mit Effekten spielen möchte, ist es denke ich sinnvoller, sich einzelne Pedale für die verschiedenen Effekte zu besorgen.
Was gar nicht geht mit diesem Teil sind Akkorde oder Slapping. Das klingt dann einfach bescheiden.
+ Verarbeitung und verwendetes Material.
+ Soundvielfalt und
+ Sound an sich, denn es klingt wirklich gut!
+ Anordnung der In- und Outputs.
/ Preis-Leistung ist mal wieder ok.
/ Optik.. Geschmackssache, aber sicher nicht hässlich.
- Schiebe-Regler statt Dreh-Knöpfen
- Akkorde bzw. Slapping nicht möglich
- Für Effekt-Süchtige keine gute Alternative
Das wars auch schon. Ich hoffe euch gefällt auch dieses Review und wünsche euch viel Spaß damit.
Bis zum nächsten Mal!
Beste Grüße,
Lucas
nachdem mein Amp und meine neue Box bereits gereviewed worden sind, folgt nun ein weiteres kleines Helferlein, das ich jetzt seit etwa einem halben Jahr besitze. Es geht um ein Effektpedal von Electro-Harmonix:
EHX Bass MicroSynth
Warum?
Als junger, puristischer Bassist stellte ich mir oft die Frage, wofür man als eben solcher überhaupt Effektpedale braucht. Ist ja schließlich irgendwie was für Gitarristen. Der gleichen Meinung bin ich übrigens heute auch noch, aber trotzdem komme ich ohne Pedale nicht mehr aus. Beispielsweise ein Kompressor-Pedal (das ich gar nicht besitze, sondern immer irgendwoher schnorre) oder auch ein Tretbares Stimmgerät (hab ich auch keins, wird ebenso geschnorrt).
Vor etwa einem halben Jahr wurde ich zum Vorspielen zu einer Dub-wirmöbelneigentlichnurbescheuertepopsongseinwenigauf-Band eingeladen. Ich dachte, dass ich mir das mal anschaue, weil ich das ewige Rock-Gedöns auch langsam satt war und mir insofern also ein wenig frischen Wind versprach. Pustekuchen, es war sau langweilig. Trotzdem bin ich durch das reinschnuppern in diese andere Welt ein wenig inspiriert worden und beschloss, mir wenigstens mal einige Effekte anzusehen. Als ich dann so im Musikladen meines Vertrauens dahindudelte, wurde ich wohl irgendwie in irgendeinen Wahn gezogen, respektive von einem hinterhältigen Verkäufer überzeugt. Was für mich dennoch nicht in Frage kam, war ein riesiges Pedal-Board mit zehn Pedalen bei denen sich kein Schwein mehr auskennt. Es wäre auch einfach zu teuer geworden. Irgendwie kam ich dann auf den MicroSynth und probierte ihn aus, allerdings erst, nachdem mir der Verkäufer vorgeschrieben hatte, wie genau ich das Ding anzutesten hätte. Ich nehme jetzt ein wenig vom Fazit schon vorweg, aber ansonsten kann ich den Kauf nicht rechtfertigen. Das Ding kann alles, was ein Pedal-Board mit Fuzz-, Chorus- und Envelope-Pedalen auch kann. Genauer erläutere ich das in meinem Fazit, aber es war für mich einfach die billigste und einfachste Möglichkeit, mehrere Effekte auf einmal zu erwerben.
Spezis, Lieferumfang und das ganze Ding
Die Spezis habe ich mal eben bei Thomann geklaut. Wahrscheinlich werde ich jetzt verhaftet, weil das ein Verstoß gegen das neue Leistungsschutzrecht ist, aber ich war ja schon immer ein heftiger Rebell.
- Analog
- Regler für Trigger, Sub Octave, Guitar, Octave, Square Wave, Attack Delay, Resonance, Start Freq, Stop Freq, Rate
Beim Big-T ist offenbar ein Netzteil inklusive, bei mir wars eigentlich nicht dabei, obwohl es laut Anleitung eigentlich dabei sein sollte. Der Verkäufer hats mir aber für 5 gegeben, ich habe insgesamt dann 243 gezahlt. Der Treter braucht 9V Gleichstrom um auf Touren zu kommen. Es gibt kein Batteriefach, also braucht man ein Netzteil. Ich benutze das da:
Damit bin ich zufrieden, hab auch keine Ahnung, was man an Netzteilen kritisieren kann. Es liefert 9V DC und die LED, die den Betrieb anzeigt, hat eine schöne Farbe.
Jetzt aber zurück zum Star des Beitrags und zur essentiellen Frage: Was kanner denn?
Auf der einen Seite des Geräts ist das Input, auf der anderen Seite das Output. Am oberen Ende ist der Anschluss für das Netzteil. Ich finde die Anordnung so auch am besten. Ist alles angeschlossen, muss man nur noch auf den Tret-Knopf treten und schon wird synthetisiert, was das zeug hält.
Es gibt, wie der Verwendungszweck des Gerätes schon vermuten lässt, einige Regler mit lustigen englischen Wörtern darunter. Bewegt man selbige, ändert sich der Sound des Basses, das Ganze passiert jeweils unabhängig von den anderen Reglern. Sie sind in vier Abschnitte unterteilt. Trigger und Attack Delay bilden jeweils eigene Bereiche. SubOctave, Guitar, Octave und Square Wave bilden gemeinsam die Gruppe Voice Mix, den Teil des Geräts also, der das Signal aktiv verändert. Resonance, Start- und Stop-Freq sowie Rate bilden die Filter Sweep-Gruppe, die das Signal durch herausfiltern von Frequenzen beeinflusst. Die einzelnen Regler (auch mit Hilfe der englischsprachigen Bedienungsanleitung) kurz erklärt:
Mit dem ersten Regler, dem Trigger, kann man festlegen, ab welcher Input-Lautstärke der jeweilige Effekt überhaupt einsetzt.
Die SubOctave fügt die jeweils tiefere Oktave des Basstones zum Signal hinzu. Je weiter der Regler nach oben geschoben wird, desto lauter wird sie. Wenn sich jetzt jemand fragt, was passiert, wenn man eine Oktave als Akkord spielt, d.h. also zum Beispiel c und c auf einmal: gar nix. Die SubOctave funktioniert nur bei einzelnen Noten, also generell bei keinen Akkorden.
Guitar ist eigentlich nur ein Lautstärke-Regler. Keine Ahnung, warum man da nicht einfach Output Volume hinschreiben kann. Jedenfalls wird damit lediglich die Lautstärke des Signals beim Verlassen des Pedals bestimmt.
Octave macht das fast gleiche wie SubOctave, eine Oktave drüber, anstatt drunter. Fast deswegen, weil es ein biiiiiischen verzerrt ist. Das ist mir erst aufgefallen, nachdem ich es in der Bedienungsanleitung gelesen habe. Man hört das so auch eigentlich gar nicht, finde ich.
Square Wave macht runde Wellen eckig. Auf gut Deutsch: Das Signal wird verzerrt, desto weiter oben, desto eckiger.
Attack Delay legt fest, wie lange es dauert, bis was rauskommt. Es wird also der Anschlag weggenommen, entweder nur ein bisschen davon oder komplett. Das ist echt eines der coolsten Spielzeuge am ganzen Gerät. Es wird mitunter aber sau schwer, rechtzeitig anzuschlagen, da es bei voll aufgedrehtem Attack-Delay ca. 1,5 Sekunden dauert, bis überhaupt was kommt. Spaß machts aber trotzdem
Resonance definiert gewissermaßen, wie stark der Filter eingreift. Ich weiß leider auch nicht, wie ichs anders beschreiben soll. In der Anleitung steht, dass es die Schärfe des Filters beeinflusst.
Start Freq legt fest, ab welcher Frequenz der Filter einsetzt, Stop Freq ist das Gegenstück dazu. Sind beide auf gleicher Höhe, passiert dann logischerweise gar nichts. Wenn eines der beiden voll aufgedreht ist, während das andere auf Null steht, passiert ebensowenig.
Rate legt fest, mit welcher Geschwindigkeit das Filtern passiert, also wie schnell da von der Start- zur Stop-Frequenz gearbeitet wird.
Soviel zu den Reglern. Die Regler des Voice-Mix sind wie schon gesagt voneinander unabhängig, d.h. ich kann gleichzeitig eine SubOctave und eine Octave zum Signal hinzufügen.
Interessant ist auch noch der eingebaute Vorverstärker. Der ist nämlich ab Werk auf einen passiven Bass mit Single-Coil Pickups ausgelegt. Man darf das aber selbst ändern, indem man mittels Schraubenzieher die Bodenplatte abschraubt. Dabei bleibt offenbar sogar die Garantie erhalten, solange man nichts anderes im Gerät anfasst. Deswegen hab ich das mal gemacht, es ist auch recht einfach (nur vier Schrauben sind zu entfernen). Ohne Bodenplatte sieht es so aus:
Und an dem runden Ding hier kann man die Verstärkung des Vorverstärkers regeln. Das hab ich jetzt nicht gemacht, weil ich ein Schisser bin, wenn es um solche Einstellungen geht. Laut Hersteller ist das Teil perfekt für meinen Bass eingestellt, also bleibts auch so.
Ich habe aber meinen Warwick mal dran gehängt. Der hat auch zwei Single-Coils, ist aber aktiv und siehe da, es geschah nichts. Kein Clipping o.ä. Also offenbar ist das Gerät doch recht tolerant, was die Lautstärke des Eingang-Signals angeht.
Außerdem im Lieferumfang enthalten sind Sound-Templates, die die Einstellungen zeigen, um bestimmte Effekte zu erreichen. Von diesen Beispiel-Templates, hat mir kein einziges gefallen.
Auch der Verkäufer hat mich damals gewarnt, dass ich eine lange Nacht vor mir hätte. Und damit hatte er Recht, denn es dauert mitunter eine Weile, bis man genau den Sound bekommt, den man sich vorstellt. Das liegt auch an der Sensitivität der Regler. Es ist hier zum Teil so, dass millimeterweise gearbeitet werden muss, um nicht gleich etwas völlig anderes zu bekommen. Es kommt auch darauf an, welche Einstellungen man an Bass und Verstärker vornimmt. Spielt man z.B. nur das Bridge-Pickup, klingt es mitunter ganz anders, als hätte man beide PUs aufgedreht.
Jetzt noch kurz zu den Bastelfertigkeiten der Amis.
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist gut. Das Gehäuse besteht aus Metall und hat auch schon einige ungeschickte Momente von mir erlebt. Es ist ein wenig peinlich, aber mir ist das Teil jetzt bestimmt schon fünfmal runter gefallen. Ja, ich habs erst ein halbes Jahr und ja, ich habs auch erst fünfmal wirklich verwendet. Na und? Ich bin so.
Was mir nicht so gefällt sind die Regler. Ich mag einfach Schiebe-Regler nicht so gerne. Ich hab immer Angst, dass die mal abbrechen, auch wenn sie in dem Fall sehr solide wirken. Außerdem ist hier die Gefahr eines aus-versehen verstellten Reglers einfach höher als bei einem Dreh-Knopf. Das Schieben ist zwar nicht leicht, sondern man hat einen gewissen Widerstand. Dennoch ist das schnell passiert, wenn man mit ungeschickten Latschen arbeiten muss. Die Verkleidung der Knöpfe ist aus Plastik, darunter ist Metall.
Die Klinkenbuchsen wirken auch sehr hochwertig, ebenso die Netzteil-Buchse. Am Boden des Geräts befinden sich vier kleine Gummi-Füße, die auch auf glatten Böden ganz gut verhindern, dass es verrutscht.
Was mir jetzt weder besonders gut noch besonders schlecht gefällt ist die optische Aufmachung. Das Ding ist oben Schwarz mit weißer Schrift und grünen Balken. Der Rest ist komplett weiß.
Der Fußschalter macht einen guten Eindruck. Ich glaube da könnte auch Nathan Watts einige hundert male trauftreten, ohne ihn kaputt zu bekommen. Man braucht auch nicht besonders viel Kraft, um den Schalter zu betätigen, gleichzeitig geht es aber auch nicht zu leicht.
Die Betriebs-LED scheint auch gut zu sein und sollte auch auf Bühnen mit vielen anderen Lichteinflüssen noch gut zu erkennen sein.
Zwischenfazit Verarbeitung: Gut!
Soundsamples
Das wird das einzige sein, was euch überhaupt interessiert. Und ich laber hier wieder einen auf. Ich habe die Einstellungen der Soundsamples aus den Beispiel-Templates entnommen und jeweils auch so genannt. Ich kommentier jetzt aber nicht weiter, wie ich das so finde und ob die Bezeichnungen meines Erachtens passen. Macht euch selbst ein Bild!
Aufgenommen wurde mit einem American Std. Jazz Bass 2012 mit beiden PUs voll auf. Das ging dann direkt in den MicroSynth, von da aus in eine DI-Box und von da aus via XLR-USB-Kabel auf den PC. Aufgenommen hab ich mit Audacity. Ich habe immer nur Leersaiten gespielt.
Als erstes der Neutral Bass, der auch durch das aktivierte Pedal gelaufen ist. Aber eben mit neutralen Einstellungen:
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/neutral-bass
"Auto Wah Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/auto-wah-bass
"Backward Fuzz"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/backward-fuzz
"Dub Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/dub-bass
"Fretless Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/fretless-bass
"Fuzz Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/fuzz-bass
"Percussive Moog Bass"
https://soundcloud.com/lucas-sch-f/percussive-moog-bass
Mein persöngliches Fazit zum Thema Sound, wobei ich die Möglichkeiten in der Vielfalt und die Qualität des Outputs bewerte, ist gut!
Fazit
Alles in allem gefällt mir das Pedal. Es ist so eine Art kompaktes Pedal-Board und kann viele Sachen auf einmal. Der Preis von 240 ist dabei allerdings schon ein wenig happig. Andererseits würde man ein vielfaches Zahlen, wenn man die möglichen Effekte alle extra kauft.
Man bekommt viele verschiedene Sounds hin und die sind auch sehr solide. Aaaber man darf nicht erwarten, dass man diese Sounds mit dem Syntheziser genauso hinbekommt, wie sie mit einem extrigen Pedal klingen würden. Bsp. Ist das Auto-Wah das man erstellen kann schon in recht gut, aber mit einem eignen Pedal hierfür lassen sich mit Sicherheit noch wesentlich bessere Ergebnisse erzielen.
Für Leute, die ab und zu mal den ein oder anderen Effekt einfließen lassen möchten, kann ich diese Kompaktlösung durchaus empfehlen. Wenn man aber ganze Songs bzw. Gigs mit Effekten spielen möchte, ist es denke ich sinnvoller, sich einzelne Pedale für die verschiedenen Effekte zu besorgen.
Was gar nicht geht mit diesem Teil sind Akkorde oder Slapping. Das klingt dann einfach bescheiden.
+ Verarbeitung und verwendetes Material.
+ Soundvielfalt und
+ Sound an sich, denn es klingt wirklich gut!
+ Anordnung der In- und Outputs.
/ Preis-Leistung ist mal wieder ok.
/ Optik.. Geschmackssache, aber sicher nicht hässlich.
- Schiebe-Regler statt Dreh-Knöpfen
- Akkorde bzw. Slapping nicht möglich
- Für Effekt-Süchtige keine gute Alternative
Das wars auch schon. Ich hoffe euch gefällt auch dieses Review und wünsche euch viel Spaß damit.
Bis zum nächsten Mal!
Beste Grüße,
Lucas
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