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~Slash~
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Review Effectrode Tube Vibe
Das Uni Vibe hatte spätestens mit Jimi Hendrix und Robin Trower den Höhepunkt seiner Beliebtheit und Bekanntheit. Ursprünglich als Simulation des Leslieeffektes konzipiert (was nicht so super funktionierte), entwickelte sich daraus schnell ein eigenständiger Effekt und erfreut sich bis heute noch großer Beliebtheit.
Sicher ist der Markt an Uni Vibe Kopien schier erschöpft, einige backen mit Haschplätzchen um ihren Pedalen den gewissen Voodoovibe zu verleihen, andere haben den Vibe der 60s einfach mal inne. Effectrode geht hier einen etwas anderen Weg (ohne Haschplätzchen ) und verbaut die magischen Glühdinger in seine Pedale. Ob das Konzept aufgeht, wird jetzt heraus gefunden
Effectrode hat seinen sitz in England, wo die Pedale konzipiert werden. Die Produktion findet via hand in den USA statt, warum auch immer?!
Ausstattung:
Das Pedal kommt - klar was auch sonst?! - in einem Karton daher, ordentlich verpackt, mit der Bedienungsanleitung an Board und dem dazu passenden Netzteil.
Das Pedal ist schon ganz schön groß (geht in Richtung der Blackstar HT Pedale). Wer jetzt aber denkt, dass es unglaublich schwer ist, ist fehl am Platze. Für die Größe ist das Pedal echt leicht (stabiles Alugehäuse sein Dank), was aber der Stabilität nicht schadet. Das Pedal ist solide und sehr gut Verarbeitet, es sollte jahrelanger Bühnenpräsenz gut standhalten.
Das finisch ist violet, gefällt mir. Oben sind die drei Regler für Speed, Intensity und Volume. Weiterhin sind dort der Switch (true bypass), die LED (blinkt ebenfalls violett - sehr hell - in Speedgeschwindigkeit) und die drei Röhren (1 x 12AX7, 2 x 12AT7), umgeben von den chromfarbenen Metallbügeln. An der Stirnseite sind der Input, Output, ein Input für ein Expressiopedal (kontrolliert die Geschwindigkei) und der Netzteileingang (12V DC).
Unten ist das Typenschild mit der Seriennummer aufgeklebt. Im Inneren befindet sich noch ein Trimmer für den Wet/Dry Mix.
Alles in allem eine schicke und sehr solide Konstruktion!
Sound:
So, nun das wichtigste: der Sound! Es wird empfohlen, das Pedal ca 1 min warm werden zu lassen (ihr wisst ja, Röhren und so...). Naja, das geht mit meinem Top einher, also Zeit abwarten. Manchmal kann eine Minute zur Stunde werden
Der Switch lässt sich ohne "knack" ganz leicht bedienen, excellente! Also alle Regler auf 12 Uhr, leicht angecrunchter Amp, ein Akkord und?! Es wabert gemütlich vor sich hin. Robin Trower - Bridge Of Sighs?! Yeah, ich klinge wie Robin Trower...oh man!!! J Diese Pedaleinstellung lässt sich gut mit dem Song vergleichen. Dabei klingt das Pedal sehr fett und organisch - bis dato ungehört. Ein sehr tief klingender Effekt, was man oft bei transistor gesteuerten Vibepedalen vermisst (die zT nur in den Höhen und Mitten arbeiten - also nüscht mit Plätzchen)...sehr fett, sehr fett! Der Intensity-Regler fungiert nicht als "normaler" Depthregler, sonder als Sweepregler. Die Frequenzen werden unterschiedlich betont, je nach Reglerposition. Nach links gedreht klingt das Pedal ähnlich eines Phasers, syrup und wet/damp-artige Sounds klingen. Je weiter man nach links dreht, umso subtiler wird der Vibeeffekt. In der Mittelstellung klingt es, wie gesagt sehr nach Trower. Weiter nach rechts gedreht nimmt die Dichte und das Waber mehr und mehr zu. Der Ton tauch regelrecht ein (richtig tief - und weg ist er), um dann wieder zum Vorschein zu kommen. Ob das nun den Röhren zuzuschreiben ist...wer weiß?! Vielleicht sind ja doch Haschkekse irgendwo, irgendwie verbaut worden?! Es klingt auf jeden Fall ziemlich gut!
Der Speedregler ist ebenfalls sehr interessant. Ganz links ist der Effekt "eingefroren" à frozen. Nichts wabert umher, finde ich interessant. Dreht man an der Intensity umher ändert sich entsprechend der Sound, autowah-ähnliche Klänge sind hier versteckt - nur schade, dass man Intensity nicht via Expressionpedal regeln kann. Sonst geht es nach rechts gedreht ziemlich langsam weiter. Langsamer, als bei so manch anderern Effekt - bishin zum schnellen und tremoloartigen "stottern", ~ 10 Hz. Volume bei ca 11 Uhr entspricht dem Eingangssignal. Darüber hinaus kann man den Eingangssound um bis zu 6dB boosten. Ideal um einen crunchigen Amp etwas zu "treiben", das klingt genial! -6dB sind auch drin, wer es etwas leiser möchte. Der interne Trimpoti ermöglich den Effektanteil von wet bis zu dry zu regeln, um zB chorusartige Klänge zu erschaffen. Wäre der ebenfalls auf dem Pedal oben bei den anderen Potis, wäre das mMn sinvoller, trübt aber den super Gesamteindruck keinesfalls.
Mit meinem Boss EV5 funktioniert die Kontrolle der Geschwindigkeit via Exppedal ohne Probleme - gutes feature!
Fazit:
Es steckt mehr in dem Pedal, als man erwartet und das in einer hervorragenden Qualität. Chorusartige Klänge und eben dieser typische Vibesound alá Hendrix/Trower, spitze! Hierbei is es egal, ob der Amp clean oder crunchig ist, es klingt immer gut. Der Effekt sucht seinesgleichen, wie auch in Sachen Qualität der Sounds, Verarbeitung und Optik!
Nur ist der Spaß mit 430€ alles andere als billig, dennoch aber jeden Cent wert! Das Konzept geht voll auf, da das Pedal in Sachen Vibe echt state of the art ist!
+Qualität/Verarbeitung
+Sounds
+Vielseitigkeit
+Effekttiefe
+(Röhren)konzept
-Preis
-exotische Stromversorgung
Röhrich: wer Angst um seine in Haschplätzchen (immer wieder diese Plätch...mhhhh napfig!) verpacktn Röhren hat: keine Angst! Die Dinger sollen selbst bei 4h spielen/Tag 25 Jahre halten. Die 12AX7 kann i.ü. gegen zB AT/AU/AY getausch werden - dann ändert sich der Klang - werde ich mal bei Zeiten probieren!
- Eigenschaft
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