ReiRo
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Hallo und willkommen zu einem weiteren bescheidenen Review meinerseits.
Unter der Lupe stehen gleich zwei Bodentreter der Firma Donner, der Tutti Love Chorus und der Blues Drive Overdrive.
Mikropholie
Vorweg
Donner ist eine junge Effektschmiede welche auf www.donnerdeal.com etliche Effektpedale verschiedenster Hersteller anbietet. Von Yojo (Harley Benton) über Eno, bis hin zu Mooer. Gemeinsam haben alle dort vertriebenen Pedale das Fertigungsland China, einen (sehr) ansprechenden Preis und die Tatsache, dass die eigenen Produkte Klone von renommierten Effekten anderer Hersteller darstellen. Soweit nix neues. Allerdings geht Donner einen Schritt weiter und klont den Klon. Das Internet munkelt das die Donnerpedale nicht nur optisch an die Pedale von Mooer angelehnt sind. Ob das wirklich so ist, sei mal dahingestellt. In diesem Review soll es nicht darum gehen . Es geht um neue Pedale für 23 Euro das Stück, das geht nun wirklich nicht - wo ist der Haken? Ich will versuchen mir und auch euch eine ehrliche Meinung bilden. Ich werde die Pedale nicht in den "Schutzmantel" des Preises hüllen und mit flapsigen Aussagen wie: "...aber für den Preis..." auftretende Defizite zu umgarnen oder gar schön zu reden.
Zumindest schon mal nicht bei der Abwicklung. Die läuft problemlos vonstatten und per Free Shipping kommen die Pedal schon zwei Tage nach der Bestellung bei mir an. Dem Warenhaus in DE und DHL sei Dank.
Aha! Kein Haken aber ein Häkchen. Ab einer Bestellung von über 40$ sollte eigl. ein kostenfreies Patchkabel der Bestellung beiliegen. Dieses suche ich in dem wirklich bramm gepackten Paket allerdings vergeblich
Nur ein Wermutstropfen, die Pedale sind es worauf es ankommt. Optisch machen sie einen sehr genehmen Eindruck. Die Teile schauen echt gut aus, sehr kompakt. Solide verarbeitet, nix wackelt am - oder klackert im Gehäuse. Erste Hürde überstanden, jetzt gehts ans Eingemachte.
Einzelansicht
Tutti Love Chorus
Der analoge Chorus Effekt mit dem klangvollen Namen besinnt sich aufs wesentliche. Zwei kleine Regler für Level und Depth, sowie einen großen für Rate.
Mit dem Level Regler lässt sich die Lautstärke regeln, dabei ist es möglich die Lautstärke im ganzen anzuheben. Nervige Volumedrops sind damit nicht zu befürchten. Depth regelt die Intensität des Effektes und lässt sich von sehr seicht, bis hin zu deutlich wahrnehmbar regeln.
Der Tutti Love ist ein wunderschön warm klingender Chorus ohne viel Gimmicks. Die Gitarre klingt breiter, süßer und wärmer. Bemängeln könnte man, wenn man denn unbedingt wollte, die Range des Depth Reglers. Andere Pedale bieten einem noch mehr Tiefe. Ob man das braucht, muss jeder selber wissen.
Erwischt beim heimlich Liebe machen auf schmutzigem Snarefell - Pfui!!
Blues Drive Overdive
Bei dem Blues Pedal von Donner gibt es optisch zumindest wenig Überraschungen. Es kommt daher wie viele gängige Zerrer ala Tubescreamer etc. Neben den zwei kleinen Reglern Für Tone, Level und dem großen für Gain hat er darüber hinaus einen Switch für Hot und Warm.
Der Blues Drive liefert im Warm Mode und mit moderatem Gain genau das ab, was man von einem Pedal mit dem Namen erwartet. Auch wenn ich nicht wirklich ein begnadeter Blueser bin, der Tone ist inspirierend und mit entsprechendem Backingtrack bereitet das vermeintliche bluesen viel Freude.
Mit mehr Gain cruncht und knurrt es, wie ich es gerne mag. Die Gain Reserven sind für ein "Blues" Pedal schon ordentlich. Die Powerchrods drücken mächtig aus den Boxen. Das Sustain ist dabei sehr gut ausgeprägt und klingt sehr lange aus, gerade auch wenn man den Level Regler hoch und das Gain zurück dreht.
Tja - und dann dieser Hot Mode! Einfach nur krass wie hier die Zähne gefletscht werden. Im Hot Mode ist die Gitarre unfassbar fett, mit gewaltigem Lowend. Vor einem angezerrtem Amp, in Tubescreamer Manier und mit Pedalzerre auf 1/3 kommt einem ein urtümliches Brett entgegen, unfassbar! Das habe ich von einem Blues Pedal nicht erwartet. Es lässt mich deswegen aber umso breiter grinsen
Bemänglen könnte man den wahrnehmbaren Lautstärkesprung zwischen den Modi. Auch der Toneregler will nach einem Wechsel angepasst werden. Im Warm Mode ist der Blues Drive wesentlich harscher, so dass ich das Tone Poti von Max im Hot Mode auf fast Min drehe wenn ich gewechselt habe.
Rig und Samples
Gespielt wird ausschließlich eine Squier CV Strat mit Dimarzio Fastrack II an der Brücke, Stock Pickup in der Mitte und ein nicht genau identifizierter Fender Singlecoil am Hals. Gespielt wird über einen vom Schinken gemoddeten Jet City JCA22H mit Mesa Boogie und Palmer 1x12 Box. Abgenommen mit einem Shure und Sennheiser Mikro, über ein Focusrite Scarlett und aufgezeichnet in Reaper.
Alle aufgenommenen Spuren verbleiben unbearbeitet. Wenn ihr das Schalten der Pedale hört, liegt das nicht an schlechter Qualität oder der vermeintlichen Lautstärke des Vorganges , sondern daran, dass die Pedale direkt unter den Mikros lagen und die Lautstärke beim Aufnehmen verhältnismäßig leise bzw. moderat war.
Zuerst 2 Samples die euch den Tutti Love vorstellen sollen. Das erste Sample ist Fingerpicking und die Settings des Chorus sind fast auf Max. Zusätzlich verwende ich einen Kompressor.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-maximum-love
Das nächste Sample bedient sich ausschließlich einem moderatem Chorus mit wenig Tiefe.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-moderate-tutti
Als nächstes ein wenig genoodel über ein Blues Backingtrack in Eb. Blues Drive im Warm Mode und mit dezenter Zerre. Dazu hauchdünn Delay.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-doing-the-blues
Das nächste Sample bedient sich beider Effekte. Der Blues Drive ist Hot für die Rhythmen und Warm für die Lead, welche darüber hinaus leichte Tutti Love Liebe abbekommen hat
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-the-manchu
Im letzten Sample verstecken sich auch wieder beide Effekte. Der Tutti Love ist bei dem Intro zu hören. Der Blues Drive ist Hot, in fast klassischer Tubescreamer Manier im Einsatz.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-evil-blues
Fazit
Jungs und Mädels aufgepasst, ich muss mich outen. Vom anderen Ufer, also China meine ich, kommen hier Pedale auf uns zu, bei denen ich schwach werde. Ich habe schon diverse Effekte im günstigeren Segment probiert und noch nie war ich so geflasht (muss am Namen liegen *vorsicht, versteckter und schlechter Wortwitz*) wie von den Donner Pedalen. Zumindest die mir vorliegenden Exemplare sind superb im Klang, reihen sich tadellos in die Effektkette ein, fallen unter Anwendung in keinen Belangen negativ auf, sind robust, schnittig und kosten wenig Geld.
Ich habe die Pedale die letzten Tage ziemlich hart gerockt und mein Eindruck hat sich gefestigt und verstärkt. Mal angenommen die weiteren Pedale im Segment sind auf einem äquivalenten Niveau, ich würde sie jedem Empfehlen - der wie ich, preiswerte Effekte schätzt und weitestgehend Voodoo/Mojo resistent ist.
Als dann ich mein Review abschließen mag mit einem flapsigen: ...aber für den Preis, weiß ich nicht wie die das hinbekommen?
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und konntet diesem Review / diesen Pedalen etwas abgewinnen.
Besten Gruß
ReiRo
Unter der Lupe stehen gleich zwei Bodentreter der Firma Donner, der Tutti Love Chorus und der Blues Drive Overdrive.
Mikropholie
Vorweg
Donner ist eine junge Effektschmiede welche auf www.donnerdeal.com etliche Effektpedale verschiedenster Hersteller anbietet. Von Yojo (Harley Benton) über Eno, bis hin zu Mooer. Gemeinsam haben alle dort vertriebenen Pedale das Fertigungsland China, einen (sehr) ansprechenden Preis und die Tatsache, dass die eigenen Produkte Klone von renommierten Effekten anderer Hersteller darstellen. Soweit nix neues. Allerdings geht Donner einen Schritt weiter und klont den Klon. Das Internet munkelt das die Donnerpedale nicht nur optisch an die Pedale von Mooer angelehnt sind. Ob das wirklich so ist, sei mal dahingestellt. In diesem Review soll es nicht darum gehen . Es geht um neue Pedale für 23 Euro das Stück, das geht nun wirklich nicht - wo ist der Haken? Ich will versuchen mir und auch euch eine ehrliche Meinung bilden. Ich werde die Pedale nicht in den "Schutzmantel" des Preises hüllen und mit flapsigen Aussagen wie: "...aber für den Preis..." auftretende Defizite zu umgarnen oder gar schön zu reden.
Zumindest schon mal nicht bei der Abwicklung. Die läuft problemlos vonstatten und per Free Shipping kommen die Pedal schon zwei Tage nach der Bestellung bei mir an. Dem Warenhaus in DE und DHL sei Dank.
Aha! Kein Haken aber ein Häkchen. Ab einer Bestellung von über 40$ sollte eigl. ein kostenfreies Patchkabel der Bestellung beiliegen. Dieses suche ich in dem wirklich bramm gepackten Paket allerdings vergeblich
Nur ein Wermutstropfen, die Pedale sind es worauf es ankommt. Optisch machen sie einen sehr genehmen Eindruck. Die Teile schauen echt gut aus, sehr kompakt. Solide verarbeitet, nix wackelt am - oder klackert im Gehäuse. Erste Hürde überstanden, jetzt gehts ans Eingemachte.
Einzelansicht
Tutti Love Chorus
Der analoge Chorus Effekt mit dem klangvollen Namen besinnt sich aufs wesentliche. Zwei kleine Regler für Level und Depth, sowie einen großen für Rate.
Mit dem Level Regler lässt sich die Lautstärke regeln, dabei ist es möglich die Lautstärke im ganzen anzuheben. Nervige Volumedrops sind damit nicht zu befürchten. Depth regelt die Intensität des Effektes und lässt sich von sehr seicht, bis hin zu deutlich wahrnehmbar regeln.
Der Tutti Love ist ein wunderschön warm klingender Chorus ohne viel Gimmicks. Die Gitarre klingt breiter, süßer und wärmer. Bemängeln könnte man, wenn man denn unbedingt wollte, die Range des Depth Reglers. Andere Pedale bieten einem noch mehr Tiefe. Ob man das braucht, muss jeder selber wissen.
Erwischt beim heimlich Liebe machen auf schmutzigem Snarefell - Pfui!!
Blues Drive Overdive
Bei dem Blues Pedal von Donner gibt es optisch zumindest wenig Überraschungen. Es kommt daher wie viele gängige Zerrer ala Tubescreamer etc. Neben den zwei kleinen Reglern Für Tone, Level und dem großen für Gain hat er darüber hinaus einen Switch für Hot und Warm.
Der Blues Drive liefert im Warm Mode und mit moderatem Gain genau das ab, was man von einem Pedal mit dem Namen erwartet. Auch wenn ich nicht wirklich ein begnadeter Blueser bin, der Tone ist inspirierend und mit entsprechendem Backingtrack bereitet das vermeintliche bluesen viel Freude.
Mit mehr Gain cruncht und knurrt es, wie ich es gerne mag. Die Gain Reserven sind für ein "Blues" Pedal schon ordentlich. Die Powerchrods drücken mächtig aus den Boxen. Das Sustain ist dabei sehr gut ausgeprägt und klingt sehr lange aus, gerade auch wenn man den Level Regler hoch und das Gain zurück dreht.
Tja - und dann dieser Hot Mode! Einfach nur krass wie hier die Zähne gefletscht werden. Im Hot Mode ist die Gitarre unfassbar fett, mit gewaltigem Lowend. Vor einem angezerrtem Amp, in Tubescreamer Manier und mit Pedalzerre auf 1/3 kommt einem ein urtümliches Brett entgegen, unfassbar! Das habe ich von einem Blues Pedal nicht erwartet. Es lässt mich deswegen aber umso breiter grinsen
Bemänglen könnte man den wahrnehmbaren Lautstärkesprung zwischen den Modi. Auch der Toneregler will nach einem Wechsel angepasst werden. Im Warm Mode ist der Blues Drive wesentlich harscher, so dass ich das Tone Poti von Max im Hot Mode auf fast Min drehe wenn ich gewechselt habe.
Rig und Samples
Gespielt wird ausschließlich eine Squier CV Strat mit Dimarzio Fastrack II an der Brücke, Stock Pickup in der Mitte und ein nicht genau identifizierter Fender Singlecoil am Hals. Gespielt wird über einen vom Schinken gemoddeten Jet City JCA22H mit Mesa Boogie und Palmer 1x12 Box. Abgenommen mit einem Shure und Sennheiser Mikro, über ein Focusrite Scarlett und aufgezeichnet in Reaper.
Alle aufgenommenen Spuren verbleiben unbearbeitet. Wenn ihr das Schalten der Pedale hört, liegt das nicht an schlechter Qualität oder der vermeintlichen Lautstärke des Vorganges , sondern daran, dass die Pedale direkt unter den Mikros lagen und die Lautstärke beim Aufnehmen verhältnismäßig leise bzw. moderat war.
Zuerst 2 Samples die euch den Tutti Love vorstellen sollen. Das erste Sample ist Fingerpicking und die Settings des Chorus sind fast auf Max. Zusätzlich verwende ich einen Kompressor.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-maximum-love
Das nächste Sample bedient sich ausschließlich einem moderatem Chorus mit wenig Tiefe.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-moderate-tutti
Als nächstes ein wenig genoodel über ein Blues Backingtrack in Eb. Blues Drive im Warm Mode und mit dezenter Zerre. Dazu hauchdünn Delay.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-doing-the-blues
Das nächste Sample bedient sich beider Effekte. Der Blues Drive ist Hot für die Rhythmen und Warm für die Lead, welche darüber hinaus leichte Tutti Love Liebe abbekommen hat
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-the-manchu
Im letzten Sample verstecken sich auch wieder beide Effekte. Der Tutti Love ist bei dem Intro zu hören. Der Blues Drive ist Hot, in fast klassischer Tubescreamer Manier im Einsatz.
https://soundcloud.com/suhail-halabi/donner-pedals-evil-blues
Fazit
Jungs und Mädels aufgepasst, ich muss mich outen. Vom anderen Ufer, also China meine ich, kommen hier Pedale auf uns zu, bei denen ich schwach werde. Ich habe schon diverse Effekte im günstigeren Segment probiert und noch nie war ich so geflasht (muss am Namen liegen *vorsicht, versteckter und schlechter Wortwitz*) wie von den Donner Pedalen. Zumindest die mir vorliegenden Exemplare sind superb im Klang, reihen sich tadellos in die Effektkette ein, fallen unter Anwendung in keinen Belangen negativ auf, sind robust, schnittig und kosten wenig Geld.
Ich habe die Pedale die letzten Tage ziemlich hart gerockt und mein Eindruck hat sich gefestigt und verstärkt. Mal angenommen die weiteren Pedale im Segment sind auf einem äquivalenten Niveau, ich würde sie jedem Empfehlen - der wie ich, preiswerte Effekte schätzt und weitestgehend Voodoo/Mojo resistent ist.
Als dann ich mein Review abschließen mag mit einem flapsigen: ...aber für den Preis, weiß ich nicht wie die das hinbekommen?
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und konntet diesem Review / diesen Pedalen etwas abgewinnen.
Besten Gruß
ReiRo
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