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DOD Phasor 201 (2013 Reissue)
2013 holten DigiTech und das Mutterunternehmen Harman die altehrwürdige Marke DOD aus der Versenkung und gaben unter diesem Namen zwei längst vergriffene Effektpedale in einer limitierten Auflage neu heraus. Veröffentlicht wurden Neuinterpretationen des Overdrive Preamp 250 und des Phasor 201. Beide Pedale erfuhren in technischer Hinsicht eine dezente Überarbeitung und haben zudem einen frischen Anstrich verpasst bekommen. Dieser Test befasst sich mit dem neuen Phasor 201.
Sound und Bedienung
Das Modell Phasor 201 hat bereits rund 40 Lenze auf dem Buckel und ist damit eines der ersten Effektgeräte, die jemals von DOD produziert worden sind. Es handelt sich um ein Phaser-Pedal analoger Bauweise, dessen Sound häufig mit dem des Phase 45 von MXR verglichen wird (böse Zungen sprechen von einem Klon). Wer diesen Vergleich anstellt, beschreibt einen klassischen Phaser, der sich durch einen warmen und runden Analogklang auszeichnet und in Sachen Bedienung auf das Nötigste reduziert wurde.
In technischer Hinsicht durchläuft das Signal zwei Filterstufen, sodass der Phasor 201 zu den subtileren Vertretern seiner Art gerechnet werden kann. Entlocken lässt sich dem Pedal nichtsdestotrotz eine schöne Bandbreite an unterschiedlichen Phaser-Sounds, wobei dem Nutzer am Gerät selbst nur ein einziger Regler (SPEED) zur Beeinflussung des Ergebnisses geboten wird. Die Spanne der erzielbaren Klänge reicht von sanft und zurückhaltend bis merklich akzentuiert. Doch selbst bei Maximaleinstellung schlägt der Effekt nicht über die Stränge, sondern bleibt vornehm im Rahmen.
Durch den SPEED-Regler wird nicht nur die Geschwindigkeit des Effekts festgelegt, sondern auch die Effekttiefe mitbeeinflusst. Für den Kontrollfreak ist der spartanisch ausgestattete Phasor 201 also weniger geeignet, da das Verhältnis von Geschwindigkeit und Intensität des Effekts nicht manuell justiert werden kann, sondern immer eine vorgegebene Mischung angewählt wird. Je weiter man den Knopf im Uhrzeigersinn dreht, desto schneller und intensiver wird der Effekt. Erfreulich ist unter diesen Voraussetzungen, dass das Ergebnis in allen Reglerpositionen ausgewogen und abgeschmeckt klingt.
Der Phaser funktioniert sehr gut im Zusammenspiel mit verschiedenen Pickup- und Amp-Settings, selbst im leicht gehobenen Overdrive-Bereich. Mit Melodie- und Akkord-Spiel kommt das Pedal gleichermaßen zurecht. Erwähnenswert ist, dass der Phasor 201 an unterschiedlichen Positionen in der Effektkette eine gute Figur macht - sowohl vor als auch nach dem Overdrive.
Neuerungen
Eine exakte Replik der Vorgängermodelle stellt der neue Phasor 201 nicht dar. Das Reissue wartet mit mehreren sinnvollen Veränderungen auf. Da wäre zunächst einmal die True Bypass-Schaltung, die es bislang bei diesem Modell nicht gab. Sie sorgt bei ausgeschaltetem Effekt dafür, dass das Signal unverfälscht weitergereicht wird. Eine weitere Neuerung ist die blaue LED. Dieses recht helle Lichtlein zeigt den gegenwärtigen Status des Pedals an, wobei lediglich Auskunft über den grundsätzlichen Betriebszustand (an/aus) gegeben wird. Die eingestellte Effektgeschwindigkeit wird aus der Leuchte leider nicht ersichtlich. Hier wäre eine je nach Reglerposition unterschiedlich schnell blinkende LED wünschenswert gewesen.
Rückseitig ist bei der Neuauflage ein moderner 9V-DC-Jack aus Plastik angebracht. Ehemals befand sich die Stromversorgung an der linken Seite neben der Ausgangsbuchse und war aus Metall. Alternativ zum Netzteil, das nicht mitgeliefert wird, kann der Phasor 201 wie gehabt auch mit einem Batterieblock betrieben werden. Hierzu muss die Bodenplatte komplett abgeschraubt werden. Auch das Gehäuse ist im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen überarbeitet worden. Der aktuelle Phasor 201 ist in einem stabilen, leichtgewichtigen Aluminium-Chassis verbaut, das in blau-metallic gehalten ist und sich mit seinen weißen Designelementen am klassischen Erscheinungsbild anlehnt. Die Farbe der Unterseite ist matt-schwarz. Die Gehäusefarbe früherer Modelle war entweder grau, gelb oder blau.
Verarbeitung und Betrieb
Das Pedal wiegt ohne eingelegte Batterie rund 230 g und ist damit leichter als die Vorgängermodelle. Poti, Drehknopf, Fußschalter und die Anschlüsse sitzen fest und machen einen stabilen Eindruck. Der große Drehregler hat einen Durchmesser von etwa 2,5 cm und ist durch die seitlichen Rillen griffig. Der On-/Off-Switch gibt beim Durchtreten ein lautes "Klack"-Geräusch von sich. Bodenplatte und Chassis sind passgenau und gratfrei zusammengeschraubt. Die auf der Oberseite angebrachte LED wird rundum von einer Alu-Halterung geschützt. Das Innenleben wirkt aufgeräumt: Die Platine ist mittels Arretierungen fixiert und räumlich vom Batteriefach getrennt. Auf der Unterseite der Bodenplatte kleben vier quadratische Gummifüßchen mit je etwa 1 cm² großer Auflagefläche. Dazwischen ist genug Platz, um großflächig Klettband anzubringen.
Fazit
Der Phasor 201 des Jahrgangs 2013 fühlt sich in unterschiedlichen musikalischen Kontexten wohl und überzeugt durch einen klassischen analogen Phaser-Sound. Die Möglichkeiten für den Spieler, am Sound herumzutüfteln, sind begrenzt, da nur ein Regler vorhanden ist. Zudem lassen sich extreme Ergebnisse mit diesem Gerät nicht erzielen. Stattdessen bekommt man jedoch bei jeder Einstellung einen fein abgestimmten, maßgeschneiderten Mix aus Effektgeschwindigkeit und -tiefe geliefert. Für die meisten Einsatzgebiete dürfte dieses Angebot zufriedenstellend sein. Der Neuauflage wurden einige sinnvolle Updates spendiert, wobei vor allem die True Bypass-Schaltung und die blaue LED zu nennen sind. Der Straßenpreis des limitierten Pedals liegt derzeit bei etwa 99 Euro.
Pro
Kontra
Produktseite
http://dod.com/en-US/products/phasor201-2013
Demo
2013 holten DigiTech und das Mutterunternehmen Harman die altehrwürdige Marke DOD aus der Versenkung und gaben unter diesem Namen zwei längst vergriffene Effektpedale in einer limitierten Auflage neu heraus. Veröffentlicht wurden Neuinterpretationen des Overdrive Preamp 250 und des Phasor 201. Beide Pedale erfuhren in technischer Hinsicht eine dezente Überarbeitung und haben zudem einen frischen Anstrich verpasst bekommen. Dieser Test befasst sich mit dem neuen Phasor 201.
Sound und Bedienung
Das Modell Phasor 201 hat bereits rund 40 Lenze auf dem Buckel und ist damit eines der ersten Effektgeräte, die jemals von DOD produziert worden sind. Es handelt sich um ein Phaser-Pedal analoger Bauweise, dessen Sound häufig mit dem des Phase 45 von MXR verglichen wird (böse Zungen sprechen von einem Klon). Wer diesen Vergleich anstellt, beschreibt einen klassischen Phaser, der sich durch einen warmen und runden Analogklang auszeichnet und in Sachen Bedienung auf das Nötigste reduziert wurde.
In technischer Hinsicht durchläuft das Signal zwei Filterstufen, sodass der Phasor 201 zu den subtileren Vertretern seiner Art gerechnet werden kann. Entlocken lässt sich dem Pedal nichtsdestotrotz eine schöne Bandbreite an unterschiedlichen Phaser-Sounds, wobei dem Nutzer am Gerät selbst nur ein einziger Regler (SPEED) zur Beeinflussung des Ergebnisses geboten wird. Die Spanne der erzielbaren Klänge reicht von sanft und zurückhaltend bis merklich akzentuiert. Doch selbst bei Maximaleinstellung schlägt der Effekt nicht über die Stränge, sondern bleibt vornehm im Rahmen.
Durch den SPEED-Regler wird nicht nur die Geschwindigkeit des Effekts festgelegt, sondern auch die Effekttiefe mitbeeinflusst. Für den Kontrollfreak ist der spartanisch ausgestattete Phasor 201 also weniger geeignet, da das Verhältnis von Geschwindigkeit und Intensität des Effekts nicht manuell justiert werden kann, sondern immer eine vorgegebene Mischung angewählt wird. Je weiter man den Knopf im Uhrzeigersinn dreht, desto schneller und intensiver wird der Effekt. Erfreulich ist unter diesen Voraussetzungen, dass das Ergebnis in allen Reglerpositionen ausgewogen und abgeschmeckt klingt.
Der Phaser funktioniert sehr gut im Zusammenspiel mit verschiedenen Pickup- und Amp-Settings, selbst im leicht gehobenen Overdrive-Bereich. Mit Melodie- und Akkord-Spiel kommt das Pedal gleichermaßen zurecht. Erwähnenswert ist, dass der Phasor 201 an unterschiedlichen Positionen in der Effektkette eine gute Figur macht - sowohl vor als auch nach dem Overdrive.
Neuerungen
Eine exakte Replik der Vorgängermodelle stellt der neue Phasor 201 nicht dar. Das Reissue wartet mit mehreren sinnvollen Veränderungen auf. Da wäre zunächst einmal die True Bypass-Schaltung, die es bislang bei diesem Modell nicht gab. Sie sorgt bei ausgeschaltetem Effekt dafür, dass das Signal unverfälscht weitergereicht wird. Eine weitere Neuerung ist die blaue LED. Dieses recht helle Lichtlein zeigt den gegenwärtigen Status des Pedals an, wobei lediglich Auskunft über den grundsätzlichen Betriebszustand (an/aus) gegeben wird. Die eingestellte Effektgeschwindigkeit wird aus der Leuchte leider nicht ersichtlich. Hier wäre eine je nach Reglerposition unterschiedlich schnell blinkende LED wünschenswert gewesen.
Rückseitig ist bei der Neuauflage ein moderner 9V-DC-Jack aus Plastik angebracht. Ehemals befand sich die Stromversorgung an der linken Seite neben der Ausgangsbuchse und war aus Metall. Alternativ zum Netzteil, das nicht mitgeliefert wird, kann der Phasor 201 wie gehabt auch mit einem Batterieblock betrieben werden. Hierzu muss die Bodenplatte komplett abgeschraubt werden. Auch das Gehäuse ist im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen überarbeitet worden. Der aktuelle Phasor 201 ist in einem stabilen, leichtgewichtigen Aluminium-Chassis verbaut, das in blau-metallic gehalten ist und sich mit seinen weißen Designelementen am klassischen Erscheinungsbild anlehnt. Die Farbe der Unterseite ist matt-schwarz. Die Gehäusefarbe früherer Modelle war entweder grau, gelb oder blau.
Verarbeitung und Betrieb
Das Pedal wiegt ohne eingelegte Batterie rund 230 g und ist damit leichter als die Vorgängermodelle. Poti, Drehknopf, Fußschalter und die Anschlüsse sitzen fest und machen einen stabilen Eindruck. Der große Drehregler hat einen Durchmesser von etwa 2,5 cm und ist durch die seitlichen Rillen griffig. Der On-/Off-Switch gibt beim Durchtreten ein lautes "Klack"-Geräusch von sich. Bodenplatte und Chassis sind passgenau und gratfrei zusammengeschraubt. Die auf der Oberseite angebrachte LED wird rundum von einer Alu-Halterung geschützt. Das Innenleben wirkt aufgeräumt: Die Platine ist mittels Arretierungen fixiert und räumlich vom Batteriefach getrennt. Auf der Unterseite der Bodenplatte kleben vier quadratische Gummifüßchen mit je etwa 1 cm² großer Auflagefläche. Dazwischen ist genug Platz, um großflächig Klettband anzubringen.
Fazit
Der Phasor 201 des Jahrgangs 2013 fühlt sich in unterschiedlichen musikalischen Kontexten wohl und überzeugt durch einen klassischen analogen Phaser-Sound. Die Möglichkeiten für den Spieler, am Sound herumzutüfteln, sind begrenzt, da nur ein Regler vorhanden ist. Zudem lassen sich extreme Ergebnisse mit diesem Gerät nicht erzielen. Stattdessen bekommt man jedoch bei jeder Einstellung einen fein abgestimmten, maßgeschneiderten Mix aus Effektgeschwindigkeit und -tiefe geliefert. Für die meisten Einsatzgebiete dürfte dieses Angebot zufriedenstellend sein. Der Neuauflage wurden einige sinnvolle Updates spendiert, wobei vor allem die True Bypass-Schaltung und die blaue LED zu nennen sind. Der Straßenpreis des limitierten Pedals liegt derzeit bei etwa 99 Euro.
Pro
- klassischer Analogsound, der bei jeder Reglerposition abgerundet klingt
- in verschiedenen Equipment-Konstellationen nahezu universell einsetzbar
- sinnvolle Verbesserungen: True Bypass, Leichtbauweise, helle LED, moderner 9V-Anschluss
- einfache Bedienung dank gemeinsamem Regler für Geschwindigkeit und Modulationstiefe, …
Kontra
- … dadurch aber nur wenig Kontrolle über den Sound möglich
- keine extremen Phaser-Effekte vorgesehen
- LED zeigt Effektgeschwindigkeit nicht an
- Netzteil wird nicht mitgeliefert
Produktseite
http://dod.com/en-US/products/phasor201-2013
Demo
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet:
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