[Effekt] Diamond Memory Lane 2

[~Slash~]

Diamond Memory Lane 2​

Das Pedal wurde in Kayzzers Delayshowdown bereits kurz erwähnt. Ich habe seit einigen Tagen selber eins und werde hier mal meine Eindrücke schildern (hoffentlich objektiv genug ).
Es handelt sich beim Memory Lane 2 um ein analoges Delaypedal mit 550ms Verzögerungszeit, Taptempofunktion, Modulationsmöglichkeit und zwei Delaykanälen und den begehrten Panasonic MN3005 Chips.

Äußeres:
Bei meinem Memory Lane handelt es sich um ein Custommodell, daher ist meins weinrot und nicht silber. Ansonsten ist meins mit den anderen technisch identisch.
Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, Material und Lack machen einen soliden, roadtauglichen Eindruck. Oben befinden sich neben den Leuchten die großen und gut bedienbaren Potis für:

Delay - Verzögerungszeit
EQ - wirkt sich nur auf die Wiederholungen aus: dunkel-->hell
Level - Anzahl der Wiederholungen
Speed/Depth - Regelt die Modulation
Mix - Verhältnis Original-/Delaysignal

Weiterhin ist dort ein Toggleswitch (dotted Eighth), sowie drei Taster (Delay 1/2, Effekt Ein/Aus, Tap/Mod). Auf der linken Seite sind zwei Expressioneingänge um die Delayzeit und die Anzahl der Wiederholungen zu kontrollieren. An der Vorderseite befinden sich der Eingang, zwei Ausgänge (Mix und Delay) und ein Toggleswitch zum Umschalten auf den Slapbackmode. Sonst gibt es noch die übliche Beschriftung und das wars. Es ist nicht gerade klein, aber für die Größe doch recht leicht. Auf geht´s zum spielen!

Sound:
Da das Pedal zwei "Kanäle" hat, beginne ich mit Delay 1:
Hier ist vom kurzen Slapback bis zu den vollen 550ms alles drin. Der Slapbackswitch an der Vorderseite limitiert das Echo auf eine einzige Wiederholung - Slapback pur, der Levelregler wird inaktiv. Ansonsten bekommt man hier mit dosiert aufgedrehten Levelregler einen guten Soundteppich mit vielen Repeats. Der EQ reicht von dumpfen Wiederholungen bis hin zu sehr hellen, wobei beide auf Anschlag noch immer sehr gut klingen! Mit dem Modswitch (die Tapfunktion ist inaktiv) aktiviert man die Modulation - auch diese wirkt sich nur auf die Wiederholungen aus. Bandechotypisches leiern bis zu extremen Wabern ist hier drin, klingt aber sehr gut - Bandecho per excellence.

Delay 2:
Auch hier geht alles vom Slapback bis zu den vollen 550ms. Der Slapbackmode ist inaktiv. Will man nur eine Wiederholung, so muss man dies via Levelpoti regeln. Mit dosiert eingesetzten Level lässt sich hier auch wieder ein wohl klingender Soundteppich kreieren. Mit dem Tapswitch wird das Tempo eingetapt (und das bei einem Analogdelay!!!), das Delaypoti ist hier inaktiv. Der EQ wirkt sich wie bei Delay 1 aus, klingt auch hier sehr gut. Ist die Modulation aktiviert, wirkt sie sich auch auf Delay 2 aus. Nicht in dem Maße, wie bei Delay 1, etwas dezenter, aber dennoch wahrnehmbar.
Mit dem Switch für dotted Eighth sind rhythmische Delays drin - U2 lässt grüßen, klappt prima (bei Delay 1+2) und klingt auch so - tolles feature!
Mit den Expressioneingängen werden die Delayzeit (Delay 1) und die Anzahl der Wiederholungen (Delay 1+2) gesteuert - mit meinem Roland EV5 reagiert es beim Level sehr feinfühlig, könnte besser sein. Mit einem Y-kabel lassen sich Effekte einschleifen, die dann wiederrum die Wiederholungen beeinflussen - hab ich noch nicht getestet, klingt aber spassig - tolles feature II. Alles in allem klingt das Delay sehr warm, mit einem leichten hauch von Mitten und analogtypisch mit leichtem "Dreck" in den Wiederholungen - einfach Klasse!

LEVEL:
Ich hab erwähnt, dass man mit dem Levelregler sehr feinfühlig umgehen sollte. Bis 12 Uhr gibt es zahlreiche Wiederholungen - ok. Ab ca 13 Uhr setzten allmählich die Oszilationen ein - klingen aber irgendwann wieder ab, ab 15 Uhr endet jeder Ton in einer Oszilation - der Sound "schaukelt sich hoch" - hab ich so von noch keinem anderen Analogdelay gehört. Der EQ beeinflusst die Feedbacksensibilität ebenfalls. Je mehr höhen die Wiederholungen erhalten, umso eher beginnt das Feedback. Sind die Repeats vermehrt dumpf, reagiert es nicht so feinfühlig und osziliert später.

SPACESHIP:
Intern gibt es einen Schalter, um die Sensibilität des Pedals/Levelreglers zu ändern (high/low). Im Spaceshipmode verfällt das Pedal leichter in Oszilation, bereits ab einer Levelposition ab 12 Uhr geht´s los! Lange Wiederholungen sind dennoch drin, bei 10/11 Uhr gibt es einen super Teppich. Slapback ist auch drin: Level auf Linksschlag bei Delay 2!
Weiterhin gibt es intern einen Switch, um die Lautstärke des Delays zu regeln, um es besser in einen Effektloop integrieren zu können - sehr gut!

Fazit:
Ein erstklassiges Pedal mit einem super Sound, coolen Oszilationen und vielen guten Features! Ob man dazu bereit ist zzT noch 600€ zu zahlen muss jeder selber wissen. Gesagt sei, dass die Dinger nicht mehr lange hergestellt werden, weil es die Chips nicht mehr gibt. Somit werden sie bestimmt noch teurer und begehrter?! Wer eins möchte sollte sich also beeilen!

+Sound
+Oszilationen
+Switch für dotted Eighth & Slapback
+Modulationen
+Tap-Tempo bei einem Analogdelay
+True Bypass
+2 Kanäle
+FX-Loop
+EQ


-Stromversorgung (extra Netzteil mit 24V und Center positiv)
-Y-Kabel für FX-Loop
-Suchtfaktor

 

[~Slash~]

Hier noch ein paar Fotos zum Pedal!

www.diamondpedals.com