Chaos-Black
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Guten Morgen liebe Musiker-Boardler!
Ich denke, es ist mal wieder an der Zeit für ein kleines Review. Heute schaue ich mir mal die Damage Control TimeLine genauer an, ein ziemlich hochpreisiges Delay im Stompboxformat, das erst seit knapp einem halben Jahr auf dem europäischen Markt zu finden ist. Mal sehen, ob es hält, was es verspricht...
Preis: aktuell kostet das gute Stück satte 499€ beim größten T. Ist der hohe Preis gerechtfertigt?
Bedienerfreundlichkeit: 9/10
Dieses Pedal ist, wie alle Pedale von Damage Control, riesig groß! (23cm breit, 18 cm lang und 8,5 cm hoch) Für den platzsparenden Pedalboard Nutzer nicht gerade angenehm, allerdings arbeitet das Gerät mit 2x 12AX7 Röhren, die laut Herstellerhomepage auf 250V betrieben werden um sämtliche Effekte mit der benötigten Wärme auszustatten, was die Größe des Pedals rechtfertigt. Dafür wird ein entsprechendes Netzteil benötigt, welches im Lieferumfang enthalten ist. Das Gerät hat übrigens sowohl Stereo Ausgänge, als auch Stereo Eingänge! Ich nutze ein Stereo Setup und freu mich sehr darüber, dass mal jemand diesen Gedanken zu Ende denkt.
Bevor ich auf die anderen Knöpfe und ihre Funktionen eingehe, möchte ich mal schnell die verschiedenen Modes erläutern:
Damage Control wirbt damit, auf Modelling zu verzichten, da man sich den Sound bis ins Detail mit den Reglern einstellen kann. Soviele Knöpfe wie dieses Gerät hat, habe ich vorher noch nie bei einem Delay gesehen: 9 Regler helfen beim Einstellen des gewünschten Sounds, ohne es zu stark zu verkomplizieren. Neben den klassischen Reglern (Time, Repeats und Mix) gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten in den Sound selbst einzugreifen. Sei es um die Wiederholungen etwas dreckiger klingen zu lassen/in der Klangfarbe zu verändern (Grit, Filter, Smear) oder Depth und Speed um Modulationseffekte (im Modulationsmodus) die auf der Grundlage von Zeit arbeiten zu basteln (Stichwort Flanger,...). Speziell hier im Modulationsmodus lassen sich freakige Effekte herausholen, die einem kein normales Flanger/Chorus/whatever Pedal bietet, für den experimentellen Gitarrist seeeeehr interessant .
Im normalen Betrieb schaltet der "A"Knopf das Gerät ein, und der der "B"Knopf ist fürs Taptempo zuständig. Die TimeLine hat allerdings auch die Möglichkeit ohne jegliche Controller bis zu 8 Patches zu speichern (Im Mode Regler Bank 1-4, A und B Knopf sind dann die verschiedenen Patches auf der Bank). Hat man ein Setting so eingestellt wie man möchte, muss man nur einmal kurz den Mode Knopf herunterdrücken, auf die gewählte Bank einstellen und am Ende noch A oder B drücken.
In Verbindung mit einem Midi Controller sind bis zu 1280 Patches möglich!
Die Enthaltene Anleitung (englisch) (auch herunterladbar) erklärt alle Funktionen und Möglichkeiten sehr genau. Sie ist leicht verständlich und enthält auch noch mehrere Settingvorschläge für jeden Mode.
Sound: 10/10
Hier glänzt das Gerät wirklich! Es arbeitet in den meisten Settings rauschfrei. Das Delay kann so lebendig oder steril klingen wie man möchte . Es ist alles abhängig von den Settings, die man einstellt. Ich weiß nicht, ob es an der Röhren liegt, aber ich hatte vorher noch nie ein Delay unterm Fuß, das einfach so "echt" klingt. Wenn Grit ein bisschen höher aufgedreht wird das Wiederholte leicht verzerrt (hier kann man dann auch ein leichtes Rauschen wahrnehmen), was einfach ein gewisses Flair hat^^. Noch ein bisschen Filter und Smear dazu und der Oldschool-Delay Sound findet seinen Weg ins Ohr Aber auch die kristallklaren digitalen Delays meistert die TimeLine, einfach Filter, Smear und Grit niedrig halten und sich über den tollen Sound freuen, der nie zu steril wirkt. Neben den gewöhnlichen Delays kann man mit diesem Delays sehr angenehme Flächensounds erstellen, in dem man eine hohe Wiederholungszahl mit leichter Modulation kombiniert Dazu dann noch ein bisschen am Volumepoti spielen und die Sonne geht auf
Ich habe einfach noch nie ein anderes gesehen, dass so eine Flexibilität mit so einem guten Sound verbindet.
Zuverlässigkeit: 10/10
Das Pedal macht einen sehr haltbaren Eindruck. Es ist relativ Schwer, und aus Metall gefertigt. Ich glaube man könnte damit Leute erschlagen, und das Pedal würde trotzdem noch einwandfrei funktionieren. Alle Potis sitzen sicher, nichts wackelt Alles andere wäre in dieser Preisklasse allerdings auch sehr unerfreulich.
Kundenservice: 10/10
Ich habe einmal eine Email an Damage Control geschrieben, weil es Probleme mit der Midi Steuerung meines GlassNexus gab. Eine Antwort erhielt ich zwei Tage später mit dem Angebot zur Reperatur, alles sehr freundlich. Zum Glück haben mir qualifizierte User des Musiker Boards meinen Fehler aufgezeigt (ich wollte das Pedal auf dem Falschen Midi Channel ansteuern) bevor ich das Gerät nach Amerika geschickt hätte^^.
Gesamtwertung: 9,75/10
Ich habe das Gerät jetzt seit etwas mehr als einem Jahr, und bin immernoch sehr froh darüber damals in der Bucht mitgeboten zu haben (Die TimeLine war noch nicht auf dem europäischen Markt eingeführt, daher war es ein Schnäppchen, ca. 260€). Ich steuere es mit einer Tech 21 Midi Mouse (128 Patches reichen mir völlig), was ich jedem empfehle (sonst muss man sich für viele Patch-Wechsel herunterbücken).
Die ganzen Stereo, Modulations und Rückwärts Spielereien machen höllisch Spaß. Meiner Meinung nach erfüllt es den Werbeslogan "the ultimate delay", ich glaube, ich werde mich nie von diesem Delay trennen.
Nochmal abschließend eine Sammlung der Pro und Kontra Argumente:
Pro
Kontra
Nähere Infos zu dem Gerät (und Soundsamples) gibt's auf http://www.damagecontrolusa.com
Liebe Grüße
Alex
Ich denke, es ist mal wieder an der Zeit für ein kleines Review. Heute schaue ich mir mal die Damage Control TimeLine genauer an, ein ziemlich hochpreisiges Delay im Stompboxformat, das erst seit knapp einem halben Jahr auf dem europäischen Markt zu finden ist. Mal sehen, ob es hält, was es verspricht...
Preis: aktuell kostet das gute Stück satte 499€ beim größten T. Ist der hohe Preis gerechtfertigt?
Bedienerfreundlichkeit: 9/10
Dieses Pedal ist, wie alle Pedale von Damage Control, riesig groß! (23cm breit, 18 cm lang und 8,5 cm hoch) Für den platzsparenden Pedalboard Nutzer nicht gerade angenehm, allerdings arbeitet das Gerät mit 2x 12AX7 Röhren, die laut Herstellerhomepage auf 250V betrieben werden um sämtliche Effekte mit der benötigten Wärme auszustatten, was die Größe des Pedals rechtfertigt. Dafür wird ein entsprechendes Netzteil benötigt, welches im Lieferumfang enthalten ist. Das Gerät hat übrigens sowohl Stereo Ausgänge, als auch Stereo Eingänge! Ich nutze ein Stereo Setup und freu mich sehr darüber, dass mal jemand diesen Gedanken zu Ende denkt.
Bevor ich auf die anderen Knöpfe und ihre Funktionen eingehe, möchte ich mal schnell die verschiedenen Modes erläutern:
- Loop (Looper mit 20 Sekunden Aufnahmezeit ich benutze allerdings lieber den Boss RC-2 dafür, trotzdem nettes Feature)
- Reverse (Rückwärtsdelay, super gut für psychedelic-Zeugs Es ist tatsächlich einfacher die Reversedelays wieder und wieder gleich zu reproduzieren, als z.B. mit meinem Line 6 Echo Park. Damage Control begründet das mit "real-time alignment" - was auch immer, es funktioniert jedenfalls super
- Multi (funktioniert wie 2 Delays in einem Gehäuse verschiedene Delayzeiten, etc erhöhen den Spaßfaktor
- Pong (im Stereo hin und her springende Delays)
- punktierte Achtelnote (soll das Tap Tempo angenehmer gestalten. Ich hab mich schon ans normale gewöhnt, wenn ich Tap Tempo nutze, dann in einem der anderen Modes)
- Long (Delay mit Delayzeiten von 250ms - 2,5s)
- Slap (Delay mit Delayzeiten von 25ms - 250ms)
- Mod (vielfältige Modulationseffekte)
Damage Control wirbt damit, auf Modelling zu verzichten, da man sich den Sound bis ins Detail mit den Reglern einstellen kann. Soviele Knöpfe wie dieses Gerät hat, habe ich vorher noch nie bei einem Delay gesehen: 9 Regler helfen beim Einstellen des gewünschten Sounds, ohne es zu stark zu verkomplizieren. Neben den klassischen Reglern (Time, Repeats und Mix) gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten in den Sound selbst einzugreifen. Sei es um die Wiederholungen etwas dreckiger klingen zu lassen/in der Klangfarbe zu verändern (Grit, Filter, Smear) oder Depth und Speed um Modulationseffekte (im Modulationsmodus) die auf der Grundlage von Zeit arbeiten zu basteln (Stichwort Flanger,...). Speziell hier im Modulationsmodus lassen sich freakige Effekte herausholen, die einem kein normales Flanger/Chorus/whatever Pedal bietet, für den experimentellen Gitarrist seeeeehr interessant .
Im normalen Betrieb schaltet der "A"Knopf das Gerät ein, und der der "B"Knopf ist fürs Taptempo zuständig. Die TimeLine hat allerdings auch die Möglichkeit ohne jegliche Controller bis zu 8 Patches zu speichern (Im Mode Regler Bank 1-4, A und B Knopf sind dann die verschiedenen Patches auf der Bank). Hat man ein Setting so eingestellt wie man möchte, muss man nur einmal kurz den Mode Knopf herunterdrücken, auf die gewählte Bank einstellen und am Ende noch A oder B drücken.
In Verbindung mit einem Midi Controller sind bis zu 1280 Patches möglich!
Die Enthaltene Anleitung (englisch) (auch herunterladbar) erklärt alle Funktionen und Möglichkeiten sehr genau. Sie ist leicht verständlich und enthält auch noch mehrere Settingvorschläge für jeden Mode.
Sound: 10/10
Hier glänzt das Gerät wirklich! Es arbeitet in den meisten Settings rauschfrei. Das Delay kann so lebendig oder steril klingen wie man möchte . Es ist alles abhängig von den Settings, die man einstellt. Ich weiß nicht, ob es an der Röhren liegt, aber ich hatte vorher noch nie ein Delay unterm Fuß, das einfach so "echt" klingt. Wenn Grit ein bisschen höher aufgedreht wird das Wiederholte leicht verzerrt (hier kann man dann auch ein leichtes Rauschen wahrnehmen), was einfach ein gewisses Flair hat^^. Noch ein bisschen Filter und Smear dazu und der Oldschool-Delay Sound findet seinen Weg ins Ohr Aber auch die kristallklaren digitalen Delays meistert die TimeLine, einfach Filter, Smear und Grit niedrig halten und sich über den tollen Sound freuen, der nie zu steril wirkt. Neben den gewöhnlichen Delays kann man mit diesem Delays sehr angenehme Flächensounds erstellen, in dem man eine hohe Wiederholungszahl mit leichter Modulation kombiniert Dazu dann noch ein bisschen am Volumepoti spielen und die Sonne geht auf
Ich habe einfach noch nie ein anderes gesehen, dass so eine Flexibilität mit so einem guten Sound verbindet.
Zuverlässigkeit: 10/10
Das Pedal macht einen sehr haltbaren Eindruck. Es ist relativ Schwer, und aus Metall gefertigt. Ich glaube man könnte damit Leute erschlagen, und das Pedal würde trotzdem noch einwandfrei funktionieren. Alle Potis sitzen sicher, nichts wackelt Alles andere wäre in dieser Preisklasse allerdings auch sehr unerfreulich.
Kundenservice: 10/10
Ich habe einmal eine Email an Damage Control geschrieben, weil es Probleme mit der Midi Steuerung meines GlassNexus gab. Eine Antwort erhielt ich zwei Tage später mit dem Angebot zur Reperatur, alles sehr freundlich. Zum Glück haben mir qualifizierte User des Musiker Boards meinen Fehler aufgezeigt (ich wollte das Pedal auf dem Falschen Midi Channel ansteuern) bevor ich das Gerät nach Amerika geschickt hätte^^.
Gesamtwertung: 9,75/10
Ich habe das Gerät jetzt seit etwas mehr als einem Jahr, und bin immernoch sehr froh darüber damals in der Bucht mitgeboten zu haben (Die TimeLine war noch nicht auf dem europäischen Markt eingeführt, daher war es ein Schnäppchen, ca. 260€). Ich steuere es mit einer Tech 21 Midi Mouse (128 Patches reichen mir völlig), was ich jedem empfehle (sonst muss man sich für viele Patch-Wechsel herunterbücken).
Die ganzen Stereo, Modulations und Rückwärts Spielereien machen höllisch Spaß. Meiner Meinung nach erfüllt es den Werbeslogan "the ultimate delay", ich glaube, ich werde mich nie von diesem Delay trennen.
Nochmal abschließend eine Sammlung der Pro und Kontra Argumente:
Pro
- Röhren für die Wärme
- Netzteil wird mitgeliefert
- Stereo Ein- und Ausgänge
- "Real-time Alignment" - funktionellerer Einsatz von Reverse Delay
- Viele Modes (sogar Modulation!)
- natürlicher, sehr guter Sound
- rauscharm
- Flexibilität (von kalt nach warm durch wenig Herumschrauben)
- Delays mit bis zu 2,5 Sekunden!
- 8 Patches ohne Midi Controller speicherbar
- 1280 Patches mit Midi Controller speicherbar
- gute Anleitung
- gute Verarbeitung
Kontra
- Größe
- Preis (den es meiner Meinung nach trotzdem wert ist!)
Nähere Infos zu dem Gerät (und Soundsamples) gibt's auf http://www.damagecontrolusa.com
Liebe Grüße
Alex
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