[Effekt] BOSS - RC-500 Loop Station

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BOSS RC-500 Loop Station

Boss RC-500 Loop Station


Preis: 295 Euro

Spezifikationen:
  • 2-Spur Looper mit integrierten Misch- und Steuermöglichkeiten
  • 32 Bit AD/DA und 32 Bit-Fließkomma-Verarbeitung
  • 13 Stunden Aufnahmezeit
  • mehrfarbiges hintergrundbeleuchtetes LCD-Display zur Anzeige des Loop-Status und der Bearbeitungsparameter
  • Mono-/Stereo-Eingänge für einfache Pedalboard-Integration sowie unabhängiger XLR-Mikrofoneingang mit Phantomspeisung
  • Reverse-Funktion und Loop FX (Repeat, Scatter, Shift und Vinyl-Flick)
  • 16 verschiedene Drum-Kits und 57 voreingestellte Rhythmen mit A/B-Variationen
  • erweiterte Steuerung über externe Fußschalter, Expressionspedal oder MIDI
  • 99 Phrasenspeicher
  • Sicherung und Laden von WAV-Loops über USB
  • Regler: Memory/Value, Mic Level, Track 1, Track 2
  • Drucktasten: Track 1 Edit, Track 2 Edit, Rhythm Tempo, Rhythm On/Off, Memory Button, Menu, Exit, Enter, Input
  • 96 x 32 Dot RGB LC-Display mit Hintergrundbeleuchtung
  • Fußschalter: Rec/Play, Stop, Track Select
  • Betrieb mit 4 AA-Batterien oder 9 V DC Netzadapter (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Abmessungen (B x T x H): 170 x 138 x 62 mm
  • Gewicht: 405 g
Hersteller:

Boss ist eine Marke innerhalb der Roland Corporation und hat sich über Jahrzehnte hinweg als Hersteller von Effektgeräten für Musiker etabliert. Besonders im Bereich der Gitarreneffekte genießt Boss einen guten Ruf, wobei die Produktpalette nicht nur Verzerrer, Modulationseffekte und Delays für E-Gitarren und E-Bässe umfasst, sondern auch Stimmgeräte, Rhythmusgeräte, Audiorekorder und weiteres Zubehör für Musiker. Während Boss ursprünglich als günstige Alternative zu den High-End-Produkten von Roland gedacht war, entwickelte sich die Marke schnell zu einem eigenständigen Branchenführer mit innovativen und langlebigen Produkten.

Die Geschichte von Boss begann 1974 mit dem B-100 „The Boss“, einem Vorverstärker für akustische Gitarren, der von Beckmen Musical Instruments gefertigt wurde. Zwei Jahre später folgte das erste eigenständig entwickelte Effektgerät, das CE-1 Chorus Ensemble. Diese Schaltung war ursprünglich Teil des berühmten Roland JC-120 Gitarrenverstärkers und fand nun als eigenständiges Pedal große Verbreitung. Das positive Echo auf das CE-1 führte dazu, dass Boss eine Serie weiterer Bodenpedale auf den Markt brachte, darunter das Overdrive OD-1, den Phaser PH-1 und den parametrischen Equalizer SP-1.

Die späten 1970er- und 1980er-Jahre markierten eine Zeit kontinuierlicher Expansion, in der zahlreiche legendäre Effektgeräte hinzukamen. So erschien 1978 das DS-1 Distortion, gefolgt vom CE-2 Chorus und dem TW-1 Touch Wah. In den darauffolgenden Jahren wurden Klassiker wie der BF-2 Flanger, das DD-2 Digital Delay, das DS-2 Turbo Distortion, das MT-2 Metal Zone und das HM-2 Heavy Metal veröffentlicht. Speziell für Bassisten entwickelte Boss Pedale, die durch ein „B“ in der Modellnummer gekennzeichnet wurden.

1988 wagte sich Boss mit dem ME-5 erstmals an ein Multieffektgerät, das zahlreiche Effekte in einem kompakten Pedalboard-Format vereinte. Dabei setzte das Unternehmen auf die von Roland entwickelte COSM-Technologie, die digitale Emulation von Verstärkern und Effekten ermöglichte. Trotz dieser Innovationen blieb Boss seinen Grundprinzipien treu: robuste Verarbeitung, intuitive Bedienung und ein charakteristisches Design, das im Laufe der Jahre nur geringfügig verändert wurde. Um Produktionskosten zu optimieren, wurde die Fertigung von Japan nach Taiwan verlagert, ohne dass sich die grundsätzliche Bauweise der Pedale wesentlich änderte.

Durch ihre klangliche Qualität und Zuverlässigkeit haben sich viele ältere Boss-Pedale zu begehrten Sammlerstücken entwickelt. Besonders der Vintage-Sound erfreut sich wachsender Beliebtheit, sodass Boss einige seiner legendären Geräte in überarbeiteter Form wieder auf den Markt gebracht hat. Zum 40. Firmenjubiläum wurden beispielsweise das OD-1, PH-1 und SP-1 als limitierte Neuauflagen präsentiert. Zudem umfasst die „Waza Craft“-Serie modernisierte Versionen klassischer Effektgeräte, die klanglich an die Originale angelehnt sind, aber mit optimierten Schaltungen und neuen Funktionen aufwarten.

(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/BOSS, Stand: 12.2.2025)

Aufbau:

Das RC-500 verfügt über zahlreiche Anschlussmöglichkeiten, die sich alle an der Stirnseite befinden. Dazu gehören ein XLR-Eingang für Mikrofone, Stereo-Ein- und -Ausgänge, MIDI-In- und -Out, ein Eingang für externe Fußschalter oder Expression-Pedale sowie der Anschluss für ein Standard-9V-Netzteil. Zudem ist ein Micro-USB-Port vorhanden, um das Gerät mit einem Computer zu verbinden. Der Stromverbrauch liegt bei bis zu 330 mA, alternativ kann das RC-500 auch mit Batterien betrieben werden.

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Untergebracht ist das Pedal in einem robusten roten Metallgehäuse mit den Maßen 170 x 130 x 60 mm (BxTxH) und einem Gewicht von 850 g. Die hintere Pedalhälfte ist leicht abgeschrägt und beherbergt drei 3PDT-Fußschalter, die jeweils mit einer farbigen LED ausgestattet sind. Auf der vorderen Pedalhälfte befinden sich in der oberen Reihe nebeneinander die Lautstärke-Fader für beide Kanäle, das Display, das Rasterpoti und ein Regler zur Anpassung der Eingangsempfindlichkeit des Mikrofonsignals.

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Direkt darunter sind neun Taster angeordnet, die Funktionen wie das Speichern von Einstellungen, die Bearbeitung der Rhythmussektion, die Auswahl von Tracks und tiefere Systemeinstellungen ermöglichen. Vier kleine LEDs liefern zusätzliche Informationen zu Parametern wie Tempo oder Track-Auswahl.

Das RC-500 arbeitet mit einem Buffered-Bypass und bietet eine Vielzahl an Steuerungsmöglichkeiten für eine flexible Nutzung im Live- und Studioeinsatz.

Die Verarbeitung ist vollumfänglich wie bei diesem Hersteller zu erwarten in mehr als ordentlicher Qualität.

Die Drum-Machine:

In der Drum-Machine des RC-500 stehen 16 verschiedene Drumkits zur Verfügung. Zudem umfasst das Gerät 57 Rhythmus-Patterns, die jeweils in eine A- und eine B-Variante unterteilt sind. Jedes Pattern kann mit jedem der Drumkits kombiniert werden, wodurch eine große klangliche Vielfalt entsteht.

Ein besonderes Feature ist die Möglichkeit, einzelne Elemente des Drumkits individuell ein- oder auszuschalten. Zudem lässt sich nahezu jede beliebige Taktart einstellen, wobei die Patterns automatisch angepasst werden. Dadurch bietet der RC-500 eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung von Rhythmen.

Dank der umfangreichen Einstellmöglichkeiten lassen sich die Rhythmen vielseitig anpassen, sodass Abwechslung garantiert ist und keine Langeweile aufkommt. Neben seiner Funktion als Looper erweist sich der RC-500 somit auch als leistungsstarkes Rhythmuswerkzeug.

Bedienung:

Die Bedienung des RC-500 bleibt trotz seines umfangreichen Funktionsangebots weitgehend intuitiv. Eine große Hilfe dabei ist das Display mit seiner farbigen Hintergrundbeleuchtung, die sofort erkennen lässt, in welchem Modus sich das Gerät gerade befindet. Allerdings verbergen sich zahlreiche weiterführende Einstellungen, die mitunter einen Blick ins Handbuch notwendig machen.

Zur Statusanzeige nutzt das Display verschiedene Farben:
  • Blau zeigt einen leeren Speicherplatz.
  • Rot signalisiert eine laufende Aufnahme.
  • Grün steht für die Wiedergabe eines Loops.
  • Gelb bedeutet, dass ein Overdub aufgenommen wird.
  • Weiß zeigt an, dass der Speicherplatz bereits belegt ist.
Drei Fußschalter sorgen für eine bequeme Steuerung im Stehen. Standardmäßig startet der linke Fußschalter entweder eine Aufnahme oder gibt einen Loop wieder – je nachdem, ob der ausgewählte Speicherplatz leer oder belegt ist. Der mittlere Schalter stoppt die Aufnahme oder Wiedergabe, während sich mit dem rechten Schalter zwischen Tracks wechseln lässt.

Für jede der beiden Spuren eines Loops gibt es eigene Lautstärkeregler. Direkt darunter ermöglichen zwei kleine Tasten eine schnelle Bearbeitung der Tracks. Zwei LEDs darüber geben, passend zur Display-Farbcodierung, Auskunft über den aktuellen Status der Spuren. Wird eine Spur angewählt, beginnt die zugehörige LED zu blinken.

Ein großer Vorteil des RC-500 ist die Möglichkeit, die Funktionen der Fußschalter individuell zu konfigurieren. Dadurch lässt sich das Gerät flexibel an persönliche Bedürfnisse anpassen – insbesondere in Verbindung mit externen Fußschaltern oder MIDI-Geräten eröffnet das zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten.

Über den CTL-Anschluss auf der Rückseite können zusätzlich erhältliche Fußschalter oder Pedale angeschlossen werden, um weitere Funktionen komfortabel zu bedienen. Wer noch mehr Kontrolle benötigt, kann den RC-500 zudem per MIDI steuern und problemlos in größere Setups integrieren. So lässt sich das Gerät etwa über ein MIDI-Keyboard ansteuern oder sogar mit Ableton Live synchronisieren – die Steuerung funktioniert dabei in beide Richtungen. Grundsätzlich ist es möglich, sämtliche Funktionen des RC-500 über MIDI zu kontrollieren.

Zusätzlich verfügt das Gerät über einen USB-Anschluss, der eine Verbindung zu PC oder Mac ermöglicht. Mithilfe der von Boss bereitgestellten Software **Tone Studio** können Loops als WAV-Dateien gespeichert und verwaltet werden, was den Workflow erheblich erleichtert.

Klang:

Die Klangqualität des Loopers ist im besten Sinne unauffällig. Da kommt wirklich raus was man zuvor reingeschickt hat. Die Klangqualität der Drum Machine ist sehr klar, für mein Empfinden fast etwas steril.

Fazit:

Das Boss RC-500 erweist sich als leistungsstarker und vielseitiger Looper. Besonders überzeugt das Gerät durch seine hochwertige Verarbeitung, das durchdachte Bedienkonzept und die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten, die eine flexible Integration in bestehende Setups ermöglichen.

Mit zwei separaten Spuren, umfangreichen Speichermöglichkeiten, einer soliden Klangqualität und einer beeindruckenden Funktionstiefe bietet der RC-500 enorm viel für die aufgerufenen 295 Euro. Das farbcodierte Display und die LED-Anzeigen erleichtern die Orientierung erheblich, während die Möglichkeit zur individuellen Zuweisung der Fußschalter und die MIDI-Integration das Gerät noch vielseitiger machen.

Die integrierte Drum-Machine bietet eine große Auswahl an Rhythmen und Drumkits, wobei ich den Sound als präzise, aber teils etwas steril empfinde. In puncto Klangtreue überzeugt der Looper jedoch mit einer neutralen Wiedergabe, die genau das ausgibt, was eingespielt wurde.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die Tiefenstruktur des Menüs, die gelegentlich einen Blick ins Handbuch erfordert. Dennoch bleibt die Bedienung insgesamt ausreichend intuitiv und praxisnah.

Insgesamt ist das Boss RC-500 eine sehr gelungene Loop Station mit einem breiten Funktionsumfang, die vor allem durch Flexibilität, intuitive Steuerung und hervorragende Klangqualität überzeugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Informatives, gutes Review, Danke!

Zwei Sachen möchte ich anmerken bzw. ergänzen:
Grundsätzlich ist es möglich, sämtliche Funktionen des RC-500 über MIDI zu kontrollieren
einige leider nicht, z.B. das Speichern eines (vorher über Midi angewählten) Speicherplatzes.
Zusätzlich verfügt das Gerät über einen USB-Anschluss, der eine Verbindung zu PC oder Mac ermöglicht. Mithilfe der von Boss bereitgestellten Software **Tone Studio** können Loops als WAV-Dateien gespeichert und verwaltet werden, was den Workflow erheblich erleichtert.
Auch ohne „Tone Studio“ lassen sich über den jeweiligen Standard Dateimanager beliebige wav-Dateien (32bit, 44,1 KHz, stereo) in den Speicherplätzen ablegen. Und Sicherungen machen.
Zur bequemen Konfiguration aller Einstellungen (auch gesammelt über mehrere Speicherplätze) gibt es eine stabile, freie Software unter
 
einige leider nicht, z.B. das Speichern eines (vorher über Midi angewählten) Speicherplatzes.
Das ist mir - mangels eigenem Bedarf dafür - leider tatsächlich nicht aufgefallen. Danke für die Ergänzung!
 
Unter "Hersteller" hast Du Dich offensichtlich beim entsprechenden Wikipedia-Artikel bedient, 'ne Quellenangabe wäre fair.
 

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