Alexusss
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Hallo zusammen,
da ich hier bisher noch kein Review zum Boss ME-20 gefunden habe, schreibe ich nun eins.
Vorgeschichte: Ich spiele im Proberaum und bei größeren Gigs ein Marshall JVM Topteil und zuhause bzw. bei Clubgigs einen Mesa Boogie Studio 22. Vor dem Mesa habe ich bisher ein Boss DS-1, ein Small Clone Chorus und ein Rocktron Delay platziert. Das Delay und den Chorus habe ich beim Marshall auch im Loop benutzt .Allerdings bin ich das ewige Schleppen und vor allem den Kabelsalat Leid und habe mir gedacht, ich ersetze die Tretminen durch das ME-20. Vom Ergebnis will ich euch nun berichten...
Verarbeitung: Ich habe in der Vergangenheit schon einige Multis in allen Preisklassen besessen. Ums kurz zu sagen: Das ME-20 ist mindestens genausogut verarbeitet wie das GT-8, wenn nicht sogar noch besser. Die Potis laufen sauber, die Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt, sogar das Pedal macht einen sehr stabilen Eindruck- allerdings ist es etwas klein geraten.
Overdrive/Distortion: Ich bin mit wenigen Erwartungen an das Thema Zerre herangegangen, weil ich bei meinen bisherigen Multis hier nie zufrieden war. Letztlich wollte ich das DS-1 möglichst gut nachbilden, mehr nicht. Das ist mir mit dem Modell "Overdrive" auch gelungen. Allerdings muss ich für meinen Teil sagen, dass alle anderen Modelle mich überhaupt nicht überzeugen konnte. Distortion und Metal sind extrem sägig und für mich nicht mal für zuhause gut genug. Egal, was man am EQ, Gain oder Tone macht, der Sound bleibt schlecht. Das Fuzz klingt, wie ein Fuzz halt klingt. Nicht mein Fall aber wohl einigermaßen zu gebrauchen. Das Blues Model ist auch einigermaßen akzeptabel und ähnelt dem Boss BD-2. Wirklich gut ist allerdings nur das Modell Overdrive.
Modulationseffekte: Die Modulationseffekte haben mich allesamt zufriedengestellt. Besonders der Chorus ist schön warm und rund, alle anderen Effekte auch zu gebrauchen. Auch von den möglichen Einstelloptionen ist eigentlich alles da, was man in Verbindung mit einem Amp (hauptsächlich dafür ist das ME-20 gemacht) braucht.
Delay/Reverb: Das Reverb klingt in meinen Ohren sehr steril und ist kein Vergleich zum Federhall des Studio 22 (obwohl dieser auch keine Offenbarung ist). Dafür gefällt mir das Delay sehr gut. Auch hier stehen einem viele Optionen offen und die digitale Herkunft fällt nicht sofort auf.
Sonstiges: Die Solo-Option ist für mich ein absolut livetaugliches Feature (allerdings nur mit Zusatzschalter). Das Wah ist gerade so zu gebrauchen, klingt allerdings wesentlich schlechter als ein echtes Pedal oder auch die Simulationen des GT-8. Hier würde ich live immer ein zusätzliches Pedal mitnehmen, zur Probe oder zuhause ist es aber ok. Übrigens: das ME-20 ist kein Tonesucker, wie es anderen Multis oft vorgeworfen wird. Stellt man EQ und Master in Mittelstellung, erreicht exakt das Gitarrensignal den Amp. Habe mehrmals hin- und hergestöpselt. Ein sehr wichtiger Punkt!
Insgesamt lässt kann ich sagen, dass das ME-20 meine Erwartungen (die allerdings auch realistisch formuliert waren) erfüllt hat. Ich konnte alle bisherigen Tretminen wie gewünscht ersetzen. Allerdings möchte ich noch einen Tip am Ende geben: Das ME-20 klingt an einem vernünftigen Amp gut. Ich würde allerdings, müsste ich nur für zuhause zum Üben ein Gerät haben, sei es über einen kleinen Transencombo oder über die Stereoanlage, immer eher ein Pod oder ähnliches mit richtigem Ampmodelling vorziehen.
Ansonsten für 149€ eine gute Investition.
Grüße,
Alex
da ich hier bisher noch kein Review zum Boss ME-20 gefunden habe, schreibe ich nun eins.
Vorgeschichte: Ich spiele im Proberaum und bei größeren Gigs ein Marshall JVM Topteil und zuhause bzw. bei Clubgigs einen Mesa Boogie Studio 22. Vor dem Mesa habe ich bisher ein Boss DS-1, ein Small Clone Chorus und ein Rocktron Delay platziert. Das Delay und den Chorus habe ich beim Marshall auch im Loop benutzt .Allerdings bin ich das ewige Schleppen und vor allem den Kabelsalat Leid und habe mir gedacht, ich ersetze die Tretminen durch das ME-20. Vom Ergebnis will ich euch nun berichten...
Verarbeitung: Ich habe in der Vergangenheit schon einige Multis in allen Preisklassen besessen. Ums kurz zu sagen: Das ME-20 ist mindestens genausogut verarbeitet wie das GT-8, wenn nicht sogar noch besser. Die Potis laufen sauber, die Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt, sogar das Pedal macht einen sehr stabilen Eindruck- allerdings ist es etwas klein geraten.
Overdrive/Distortion: Ich bin mit wenigen Erwartungen an das Thema Zerre herangegangen, weil ich bei meinen bisherigen Multis hier nie zufrieden war. Letztlich wollte ich das DS-1 möglichst gut nachbilden, mehr nicht. Das ist mir mit dem Modell "Overdrive" auch gelungen. Allerdings muss ich für meinen Teil sagen, dass alle anderen Modelle mich überhaupt nicht überzeugen konnte. Distortion und Metal sind extrem sägig und für mich nicht mal für zuhause gut genug. Egal, was man am EQ, Gain oder Tone macht, der Sound bleibt schlecht. Das Fuzz klingt, wie ein Fuzz halt klingt. Nicht mein Fall aber wohl einigermaßen zu gebrauchen. Das Blues Model ist auch einigermaßen akzeptabel und ähnelt dem Boss BD-2. Wirklich gut ist allerdings nur das Modell Overdrive.
Modulationseffekte: Die Modulationseffekte haben mich allesamt zufriedengestellt. Besonders der Chorus ist schön warm und rund, alle anderen Effekte auch zu gebrauchen. Auch von den möglichen Einstelloptionen ist eigentlich alles da, was man in Verbindung mit einem Amp (hauptsächlich dafür ist das ME-20 gemacht) braucht.
Delay/Reverb: Das Reverb klingt in meinen Ohren sehr steril und ist kein Vergleich zum Federhall des Studio 22 (obwohl dieser auch keine Offenbarung ist). Dafür gefällt mir das Delay sehr gut. Auch hier stehen einem viele Optionen offen und die digitale Herkunft fällt nicht sofort auf.
Sonstiges: Die Solo-Option ist für mich ein absolut livetaugliches Feature (allerdings nur mit Zusatzschalter). Das Wah ist gerade so zu gebrauchen, klingt allerdings wesentlich schlechter als ein echtes Pedal oder auch die Simulationen des GT-8. Hier würde ich live immer ein zusätzliches Pedal mitnehmen, zur Probe oder zuhause ist es aber ok. Übrigens: das ME-20 ist kein Tonesucker, wie es anderen Multis oft vorgeworfen wird. Stellt man EQ und Master in Mittelstellung, erreicht exakt das Gitarrensignal den Amp. Habe mehrmals hin- und hergestöpselt. Ein sehr wichtiger Punkt!
Insgesamt lässt kann ich sagen, dass das ME-20 meine Erwartungen (die allerdings auch realistisch formuliert waren) erfüllt hat. Ich konnte alle bisherigen Tretminen wie gewünscht ersetzen. Allerdings möchte ich noch einen Tip am Ende geben: Das ME-20 klingt an einem vernünftigen Amp gut. Ich würde allerdings, müsste ich nur für zuhause zum Üben ein Gerät haben, sei es über einen kleinen Transencombo oder über die Stereoanlage, immer eher ein Pod oder ähnliches mit richtigem Ampmodelling vorziehen.
Ansonsten für 149€ eine gute Investition.
Grüße,
Alex
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