Hier das hab ich zwar in nem anderen Forum gefunden, hilft dir aber sicher Trotzdem:
Hallo,
ich besitze selbst einen EDB 605 in iron pewter.
In den 80-ern hatte ich einen Fender American Precision 4-saiter.
Hatte damals 1.100 DM incl. Koffer gekostet. Als ich vor einigen Jahren auf 5-saiter umgestiegen bin, habe ich mich nach etlichen Tests für den Ibanez EDB 605 entschieden. Der hat im Mai 2002 bei MP noch 639,- ohne Tasche oder Koffer gekostet. Mittlerweile sind die EDB`s noch günstiger zu haben.
Ich spiele über Musicman HD 500 (Hybridverstärker, werden heute unter dem Herstellernamen MarkBass verkauft), sowie Glockenklang Double bzw. BassArt Classic-Box. (Nur als Hinweis, denn der Klang kommt nicht nur vom Bass).
Der Sound des EDB`s ist einfach sauber, gut und satt, kein besonderer Eigenklang, aber mit den Pick-Up`s und der aktiven 3-Band-Regelung recht variabel einstellbar. Mit dem Steg-Pick-Up bekommt man eine straffe knurrige Note hin, der Hals-Pick-Up klingt sehr weich und voll.
Die Bespielbarkeit ist sehr gut, aufgrund des schlanken Halses ist mir der Umstieg von 4 auf 5-saiter leicht gelungen, die Saiten liegen aber für die rechte Hand noch weit genung auseinander um hier sauber zupfen, schlagen und sonstwas zu machen. Wer gerne in höchsten Lagen soliert kann dies mit dem EDB tun, die 24 Bünde sind komplett leicht zu erreichen. Slappen habe ich auf diesem Bass nie richtig hinbekommen, es klang immer ein bischen tot, ich denke das liegt am 24-Bund-Hals, da der Anschlagspunkt der Saite dabei ungünstig liegt. Der Bass liegt sehr gut am Körper aufgrund des rückseitigen shapings, insgesamt ist er leicht und wie die Werbung verspricht sehr ergonomisch.
Die Hardware ist sehr stabil, die Brücke gut einstellbar und die Saiten leicht zu wechseln, da diese eingehängt werden.
Ich würde mir eine Brücke zum Durchfädeln nehmen, da man dann die Saiten zum Reinigen oder mal Tauschen kaum rausnehmen kann.
Die Mechaniken sind im praktischen Gebrauch sehr stimmstabil.
Der Hals ist sehr stabil mit dem Korpus verschraubt, Fender hat auch nur 4-Schrauben.
Zum Batteriewechsel muss die gesamte Elektronikabdeckung auf der Rückseite abgeschraubt werden, dass ist ein bischen fummelig und schwergängig, gerade da die Plastikabdeckung bei meinem etwas auf Spannung sitzt. Das ist nicht so toll, aber auch erträglich, denn man sieht`s nicht, spürt`s nicht und die Batterie hält trotz aktiver Klangregelung bei etwa 8 Stunden Gebrauch pro Woche über 1 1/2 Jahre.
Die Lackierung gefiel mir in dem matten schwarz immer sehr gut, auch die Lackierung des Halses fühlt sich gut an, nicht zu glatt und nicht zu rauh. Allerdings ist der Lack im Bereich der Armauflage jetzt glänzend geworden sieht ein bischen speckig aus, aber das sind halt so die Gebrauchsspuren.
Die Bünde haben mit der Zeit einige Riefen bekommen, habe ich zwischenzeitlich einmal glätten/schleifen müssen.
Anlässlich eines Workshops hat mal ein sehr renomierter Bassist (will keinen Namen nennen) auf meinem EDB gespielt und fand ihn gut.
Ich bin nun allerdings auf einen Sandberg California PM 5 (Esche/Ahorn) umgestiegen, der dann allerdings fast das doppelte gekostet hat. Im Vergleich spürt man schon das der EDB sehr ergonomisch ist, einen relativ kleinen Korpus hat, relativ leicht ist und einen schlanken Hals hat. Das Low B des EDB`s kommmt tierisch gut, bei entsprechender Anlage. Mein Sandberg klingt demgegenüber aber einfach rauher, kerniger, rockiger, krispiger (der EDB ist aber nicht dumpf, hat einfach weiche Höhen) und lässt sich auch gut slappen. Mein Sandberg hat übrigens mittlerweile auch schon einige Riefen in den Bünden, vielleicht liegts an mir, ich spiele auch viele Vibratos und Bendings.
Da ich sehr experimentierfreudig bin, habe ich verschiedenste Saiten auf dem EDB gehabt, von Elixier, Galli Black Nylon, Rotosound und die MP-Hausmarke. Hat alles gut hingehauen, aber nach über zwei Jahren musste ich feststellen, dass der Hals eine ganz kleine Beule hat.
Ist nicht weiter schlimm führt allerdings dazu, dass sich tiefste Saitenlagen nicht mehr schnarrfrei einstellen lassen, normale Einstellungen sind aber problemlos und man merkts dann nicht.
Ich kann den EDB nur empfehlen, das Preis-Leistungs-Verhältnis
halte ich für sehr gut. Letzlich ist die Wahl eines Basses aber immer eine persönliche Geschmacksfrage bezüglich Sound, Optik und Handling.
Ich musste dies mal loswerden, denn auch mir persönlich ist es schon oft passiert, dass ich mit dem Vorurteil des "Plastik"-Basses konfrontiert und belächelt wurde, aber nur von denen, die wussten oder denen ich erzählte, dass der Korpus nicht aus Holz ist. Von allein hat`s noch keiner gemerkt. Das Lucite-Material ist vielleicht nicht besser als Holz, aber auch nicht schlechter und hat den Vorteil gut geschapte Bodies bei geringem Gewicht und preisgünstig herstellen zu können.
Demzufolge geht es mir nicht darum hier Werbung zu machen, sondern ich meine, dass viele Leute doch sehr voreingenommen sind.
Noch als letztes:
Ich habe meinen EDB seit einiger Zeit in einen fretless umgebaut
(Bünde raus und Griffbrett lackiert, Brücke tiefer gesetzt)
und muss sagen, dass das auch funzt, obwohl der Hals nur geschraubt ist).
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen und kann Dir nur raten, vergleiche, teste und entscheide Dich dann nach Deinem Geschmack. Ein Bass muss natürlich objektiv gut sein, aber einem auf Anhieb gefallen.
Ich kenne auch Profi-Bassisten, die jeden Abend mit einem Squier auf der Bühne stehen, obwohl sie sich ganz anderes leisten könnten.
Image ist nicht alles.