Eastman Akustikgitarre - Riss im Steg - Stegeinlage zu schief?

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Hallo zusammen! Ich bin meist eher im E-Gitarren-Forum unterwegs, vielleicht auch weil meine Akustikgitarren selten ein Problemchen haben (oder machen). :gruebel:

Ich besitze eine Eastman Akustikgitarre, die ich 2011 neu gekauft habe. Sie ist sowas wie "die Gitarre, die ich bei einem Feuer retten würde". Bühnen hat sie denke ich ausser 1 oder 2 mal keine gesehen und stand meist griffbereit im Gitarrenständer rum. Bespannt war sie meist mit 52er oder 53er Saiten in E oder Eb. (Falls das später wichtig wäre)
20190805_175728.jpg

Nun fiel mir letzte Woche auf, dass der Holzsteg einen Riss aufwies, der sowohl links als auch rechts war. Ich habe die Saiten abgemacht, den Steg angeschliffen und den Riss mit Sekundenkleber verschlossen (Also Sekundenkleber rein, dann mit der Schraubzwinge versucht das ganze noch zu "pressen")
Ergebnis nach nochmal schleifen und Öl:
20190805_175712.jpg 20190805_175707.jpg

Jetzt habe ich jedoch Bedenken was die Stegeinlage angeht. Da ich wie ganz oben geschrieben selten ein Problem mit den A-Gitarren habe werden die selten kritisch beäugt. Sie werden ein bisschen gepflegt, neu besaitet und funktionieren einfach.

Meine Frage ist: Ist es korrekt, dass die Stegeinlage eine so starke Neigung aufweist? Auch wundert mich die leichte Ausbeulung in der Mitte des Stegs, in Richtung der Saiten.
20190805_175654.jpg 20190805_175648.jpg

Auch hat die Einlage mehr Spiel als ich es in Erinnerung habe. Nur leider ist diese Erinnerung sehr verblasst. Die Intonation ist soweit in Ordnung (Mit dem Korg Clip-On Tuner gemessen). Ich könnte schwören sie "klonkt" ein bisschen mehr als sonst, da ich aber neue Saiten drauf habe könnte das auch nur Einbildung sein.

Über Tipps, Hinweise (oder auch Entwarnung) wäre ich dankbar! :great:
 
Eigenschaft
 
Oh oh..
Sekundenkleber ist da nicht die beste Methode.
Ich denke, durch den riss ist die nut für die stegeinlage vergrößert.
Wenn Sie so schräg liegt wird da bestimmt wieder was reissen, brechen....
Da ist kein tonabnehmer drin, oder? Ist die saitenlage nicht zu hoch?
Wenn stege so hoch herausragen besteht bruchgefahr!

Ich befürchte... aus der Ferne... der steg wird schwer zu retten sein.
 
Hi Avalanche,

die Gitarre hat einen Fishman Piezo Tonabnehmer unter der Stegeinlage.

Bis dato hat der Steg noch nie Probleme gemacht und war auch nicht zu hoch (so vom Feeling her). Deine Worte geben mir jetzt natürlich zu Denken :(
 
Du könntest eine dickere stegeinlage probieren.
Wie hoch ist die saitenlage im 12.Bund?
Wenn die so schräg liegt, wird sie keine gute druckübertragung auf den piezo haben.
 
Du hast recht, ich hatte in der Vergangenheit mal Probleme mit Piezo-Übertragung. Das habe ich durch einen dünnen Streifen Kartonpapier gelöst.

Eine dickere Stegeinlage würde helfen, jedoch wäre die Frage: Gibt das dann nicht auch zuviel Druck und das dünne Holzteil Richtung Saiten reisst irgendwann endgültig?
 
Die Einlage sollte flach und eben auf dem Piezo liegen und leicht in die Nut passen, aber nicht wackeln können!
Bei einer passgenauen einlage verteilt sich der Druck gleichmässig auf das Material (Holz).
 
Ich habe die Saiten abgemacht, den Steg angeschliffen und den Riss mit Sekundenkleber verschlossen (Also Sekundenkleber rein, dann mit der Schraubzwinge versucht das ganze noch zu "pressen")
Ergebnis nach nochmal schleifen und Öl:

Das Kind ist ja nun in den Brunnen gefallen, denn das war die denkbar schlechteste Methode, aber ich frage mich schon warum Du nicht vorher gefragt hast, wenn Die Gitarre Dir so wichtig ist.

Du hast es jedenfalls gründlich vermasselt und eine ordentliche Reparatur deutlich erschwert.

Meine Frage ist: Ist es korrekt, dass die Stegeinlage eine so starke Neigung aufweist? Auch wundert mich die leichte Ausbeulung in der Mitte des Stegs, in Richtung der Saiten.

Selbst eine halb so starke Neigung wäre absolut nicht zu tollerieren.

Die Intonation ist soweit in Ordnung (Mit dem Korg Clip-On Tuner gemessen).

Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Die Jungs bei Eastman wissen eigentlich schon ganz gut wie man einen Steg positioniert.

Über Tipps, Hinweise (oder auch Entwarnung) wäre ich dankbar!

Das mit der Entwarnung kannst Du wohl vergessen.

Mein Tip wäre einen Gitarrenbauer aufzusuchen der sein Handwerk versteht und der vielleicht noch als besonders lieber Kerl bekannt ist, damit er Dir nicht für Deine Sünden den Arsch versohlt.

Sorry für die Entmutigung. Wenn Du im Ruhrgebiet bist dann komm bei Gelegenheit mal mit dem Teil vorbei (im Mustang GT).

Sonst die dringende Bitte in Zukunft vorher zu fragen. Nicht wenige Gitarrenbauer werden eine Reparatur unter den Bedingungen ablehnen.

Ich befürchte... aus der Ferne... der steg wird schwer zu retten sein.

Und was eigentlich billig gewesen wäre wird dann durch laienhaftes eingreifen deutlch teurer.
 
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Würde der Bassturmator den Steg retten wollen? Sekundenkleber rausbröseln?
Anständig verleimen?
 
Mich wundert, dass das Instrument überhaupt einen lauten und gleichmäßigen Ton liefert.
Piezo-Elemente reagieren auf Druck - d.h. je höher der Druck um so lauter ist das System. Dies bedeutet aber auch, das die Stegeinlage gerade auf dem Piezo-Element aufliegen muss.
Bei Dir ist die Stegeinlage zu schmal. Sie kippt und wird vom Saitenzug nach vorne gezogen. Stegeinlagen gibt es in verschiedenen Stärken - ich würde mal eine dickere besorgen. Also erst ein mal die Breite des Schlitzes im Steg ausmessen (Schieblehre) und dann zum nächsten Stegeinlagendealer.

Übrigens, da das Piezo-Element auf Druck reagiert, hat man die Möglichkeit etwaig vorhandene Lautstärkeunterschiede der einzelnen Saiten zu korrigieren indem man entweder bei der leisesten Saite etwas unterlegt (z.B. Funierstreifen - Reststücke bekommt man kostenlos beim Schreiner) oder bei der lautesten etwas aus der Stegeinlage ausfräst (schleift) - aber mit Gefühl.

Gruß
 
Hi

Steg-Einlage u. -Nut passen def. nicht mehr zusammen.
Auch würde ich die Deckenwölbung unterhalb des Steges mit einem langen Lineal prüfen und evtl.
mit anderen gitarren vergleichen, viell.ist das auch mit ein Grund die zur Spannung und dann zum Riss
beigertragen hat.
Wenn das jetzt keine 100€ Gitarre ist ab zum Fachmann.

*flo*
 
Hey,

...das ist ne 122CE oder ne 222CE!?

...eigentlich muss da n neuer Steg drauf. Sowas ist für nen Gitarrenbauer kein grosses Problem-vorausgesetzt der Riss geht nicht schon in die Decke.
Bis der neue Steg drauf kommt sollte die Saitenspannung gut mindestens 3/4tel vermindert werden um die geschwächte Stelle zu entlasten.

Allerdings frag ich mich wie das passieren konnte, denn die Qualität die ich (zumindest seit 2013) von Eastman kenne sollte sowas eigentlich ausschließen.
Du hast geschrieben, dass du mal n Stück Pappe reingelegt hast um die Saitenlage zu erhöhen...nun ja, physikalisch entsteht auf der Stegeinlage ein recht hohes Drehmoment. Wenn sie nur noch 2-3mm im Schlitz ist (ist ja noch der Pickup und n Stück Pappe drin), dann kann man bei dem Schaden auch nicht mehr von nem Material oder Konstruktionsfehler sprechen...:cool:...

Die letzte Gitarre mit so nem Schaden die mir unterkam war ne Takamine-neuer Original Steg bestellt, zum Gitarrenbauer damit, 100% erfolgreiche Reparatur.

Genauso würde ich es mit der Reparatur der Eastman vorschlagen, zumal die Firma nen sehr guten Service bietet.
Also: zum Händler damit (wo sie gekauft wurde), der soll nen Steg bestellen...dann zum Gitarrenbauer und gut is.

PS:
Bei besagter Takamine war die Ursache folgende: 012er Saiten durch 011er ersetzt-Hals ging nach hinten, Gitarre scheppert, also Pappe/Furnier aufn Pickup-gut 1,5mm...das hielt der Stegschlitz nicht....Bruch!
Der Hinweis auf den Stahlstab lies den Kunden mit verdutztem Gesichtsausdruck dastehen und mit der Aussage "da trau ich mich nicht ran"...

Gruss,
Bernie
 
Hallo,
analysieren wir mal die Ursachen für das Desaster. Die Stegeinlage steht sehr weit raus und steckt nur wenige mm im Schlitz. In diesem Fall schlagen halt die Hebelgesetze des alten Archimedes unbarmherzig zu. Das Problem mit dem zu flachen Schlitz hatten wir hier im Forum immer wieder im Zusammenhang mit dicken Piezos. Und in diesem Fall liegt ja wohl auch noch ein Stück Pappe drüber. Da bleibt für die Stegeinlage nichts anderes mehr übrig, als den Steg kaputtzuhebeln.

Will man die Ursachen des Problems beseitigen, dann braucht man primär keine dickere Stegeinlage, sondern sie muss erstmal wieder tief genug in den Steg. Also raus aus dem Schlitz was da nicht reingehört, wie Pappe und andere Unterlegmaterialien. Und wenn es schon ein Piezo sein muss, dann nimm einen dünneren. Man kann den Sonitone gut durch einen Element ersetzen der nur halb so dick ist und besser klingt (hab ich kürzlich mal beschrieben).

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass nach der ganzen Bastelei das Setup der Gitarre noch in Ordnung ist, d.h. die Saitenhöhe und die Halskrümmung. Also mal prüfen und gegebenenfals fachgerecht einstellen. Eine breitere Stegeinlage kannst du dir sparen. Ich hab Alu-Klebeband von Lidl, das kleb ich seitlich drauf. Notfalls tuts auch Tesa. Wenn du Glück hast, bleibt dann der Schaden konstant und stört nicht ....
 
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Hallo und danke für die teils informativen Antworten.

Um die Sache kurz zu machen: Ich habe den Rat der meisten befolgt und die Eastman gestern zum Gitarrenbauer gebracht. Der schaut was er machen kann. Alles andere wäre nur warten auf den "Big Bang" (des Stegs).

LG
Shelby
 
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Hey,

...wenn dein Gitarrenbauer zu dem Schluss kommt nen neuen Steg draufzumachen, nimm bitte nen Originalsteg-die Eastmänner planen ihre Gitarren genau durch und da sollte konstruktiv nix anderes drauf!

Gruss,
Bernie
 
Im Prinzip ist die Sache ja wohl auf der Schiene. Trotzdem noch eine Frage, weil zu dem Punkt nichts ausdrücklich gesagt wurde: gehe ich Recht in der Annahme, dass der Tonabnehmer nachträglich eingebaut und dabei die Stegeinlage nicht verändert wurde?
 
...kann ich mir schlecht vorstellen, da alle Serien-Eastmans mit Cut "CE" Modelle sind (Cutaway/Electric)....aber die Pappe hat er noch reingelegt...
 
Geschrieben hat er jedenfalls nicht "Pappe", sondern "Kartonpapier". Damit dürfte sich die Dicke des (noch keinem Druck ausgesetzten) Materials im Bereich von 1/3 mm bewegen.

Deshalb wollte ich doch Mal nachfragen, ob nicht auch andere Faktoren im Spiel waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wird wohl jetzt nur noch der beauftragte Gitarrenbauer Auskunft drüber geben können wenn er das überhaupt analysiert.

Allgemein ist die perfekte Anpassung einer Stegeinlage ein job der einen sehr großen Zeitaufwand erfordert.

Deswegen sind die meisten Stegeinlagen zu schmal gefertigt, was eben dieses kippen fördert. Fertigt man sie passgenau besteht das Risiko dass wenn der Steg selbst schrumpft, die Einlage zum klemmen neigt was dazu führt dass der pickup nicht ausgewogen klingen kann...

Das erste was ich kontolliert hätte wenn die Gitarre auf meiner Bank gelandet wäre, wäre der Halswinkel gewesen.
 

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