sicher gibt Dir Deine Frau auch Tips..
Hallo Bluesy,
vielen Dank für Deine Antwort! Du kannst mir gerne alles an Tipps und Hinweisen sagen, was Dir in den Sinn kommt. Demotivieren wird mich das nicht - im besten Fall wird es mich aber weiterbringen! Meine Balgführung ist noch deutlich zu verbessern - speziell bei den rhythmisch etwas anspruchsvolleren Stücken, da hauen die Wechsel oft nicht richtig hin. Beim Anhören ist mir auch aufgefallen, dass manches etwas "schnuddelig" daher kommt, da muss ich mehr auf die Präzision achten. Mein eigentliches Lieblingslied "Sano Duso" habe ich zu schnell gespielt, eine Nummer langsamer wirkt es besser und ist viel eindringlicher. Aber es ist gut, sich mal so Revue passieren zu lassen, das bringt richtig viel! Wenn dann noch Anmerkungen von anderen Spielern kommen - umso besser!
Wegen den Trillern: ich habe im Klezmer-Band von Merima Kljuco ein Stück komplett mit allen Verzierungszeichen versehen, wie sie auf der Begleit-CD gespielt werden. Da habe ich gemerkt, dass schon ein gewisses System dahinter steckt. Oft werden die Triller auf absolute Neben-Noten gesetzt, während wir z.B. im Barock meist die melodisch wichtigsten Wendungen und Auflösungen dadurch hervorheben. Ansonsten höre ich die CD zum Balkan-Band seit drei Monaten im Auto, da nimmt man dann auch vieles en passant auf und setzt es dann mehr und mehr genauso um. Um in die Höhen von der professionellen Spielerin Kljuco zu kommen.... da bedarf es doch deutlich mehr und sicher fehlt auch der musikalische Zugang seit der Kindheit. Merima Kljuco arbeitet auch sehr viel mit unterbrochenen/gestoßenen Tönen, was mir sehr gut gefällt. Aber da fehlt mir wirklich noch einiges an Präzision. Bevor ich mir da Gedanken mache......müssen erst noch ein "paar" andere Sachen verbessert werden.
Wegen dem lauten Bass meines Akkordeons: das ist in der Tat ein echtes Problem. Ich spiele auch übrigens nicht den vollen Fünfer, sondern bei allen Stücken das dreichörige Bassregister. Ich habe den Bass durch eingeklebten Karton schon deutlich abgesenkt - das war vorher noch viel ärger. Wenn ich im Diskant das Verdeck zu hätte, wäre das Ungleichgewicht noch größer. Trotzdem mag ich den Grundklang des Instruments, daher nehme ich es dennoch sehr gerne "in den Arm".

Die Lucia III ist diesbezüglich in der Tat deutlich ausgewogener, aber die spiele ich zu Hause nicht, da sie dort schrillt. Aber ich gehe 1-2 Mal die Woche zum Üben in den Dampflokschuppen (ein anderes Hobby von mir), wo ich die Lucia inzwischen unheimlich gerne spiele.
Die Tipps zu Lautstärke-Nuancierung und Tonabbrüchen nehme ich gerne mit. Tatsächlich fange ich erst seit kürzerem an, die Lautstärke mutiger zu modulieren (vielleicht nicht auf den Hörbeispielen). Mir war es sehr wichtig erst mal "auf einer Lautstärke" spielen zu können, um den Balg zu beherrschen, speziell wenn man erst viele Töne spielt und dann auf einem stehen bleibt => der darf dann nicht "fönen", sondern sollte irgendwie auf dem gleichen Lautstärkeniveau bleiben und da muss man dann schon sehr viel mit der Balgkontrolle machen.
Meine Frau kann mir übrigens wenig Tipps geben, denn eigentlich liegt ihr die Balkan-Volksmusik nicht so wirklich. Als ich mit der Idee kam, dass ich Akkordeon lernen möchte, fragte Sie nur trocken, ob das wirklich sein müsse. :-D Inzwischen gefällt ihr mein Spiel aber sehr gut. Wenn wir in Bosnien sind, schalte ich im Auto immer die Radiosender mit der Volksmusik ein - das führt bei ihr zu lustigem Augenrollen.
Viele Grüße und nochmal vielen Dank,
Tobias
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
gerne mehr! --- nein nicht ganz richtig: Gerne viel mehr davon!
Hallo Max,
vielen Dank für das tolle Feedback, das freut mich sehr! Zumal ich Dir immer noch dankbar für das Treffen bin, bei der ich die Tango III M probespielen durfte!
Wegen dem Register: es ist tatsächlich nur das einfache 8-Fuß-Register, jedoch mit offenem Verdeck. Mir gefällt der Klang dieses Registers ebenfalls unheimlich gut - und diesen Charakter finde ich bei allen "M"-Tangos. Auch meine I M klingt ganz toll (und wird in einer Woche gestimmt). Im Bass habe ich nur das 3-chörige Register benutzt. Der Fünfer ist zu stark für den einzelnen 8-Fuß, aber toll mit dem Tremolo (das ich ab und an benutze).
Deine Mutmaßung mit den Trillern als Equivalent zur Improvisation im Jazz ist nicht ganz abwegig. Ich habe im bosnischen Fernsehen und auf den dortigen Volksfesten schon des öfteren erlebt, wie zwei Akkordeonspieler auf der Bühne echte Triller-Wettstreits austragen!

Da ist nach oben hin viel möglich.
Gerne spiele ich bei Gelegenheit wieder Hörbeispiele ein. Es ist schön, dass wir uns hier dazu austauschen können!
Viele Grüße,
Tobias