E-Gitarren (Röhren-) Amp an PA Anlage ohne Line Out?

  • Ersteller Dionysis
  • Erstellt am
D
Dionysis
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.12.14
Registriert
02.02.13
Beiträge
42
Kekse
0
Hallo Forum,

ich habe ein Röhren AMP (VOX AD100VT) für meine E-Gitarre und eine Reihe von Bodeneffekten davor. Ich möchte nun zum einen wegen dem In Ear Monitoring, aber auch bei Auftritten über den Hauptmixer und über die PA Anlage spielen. Nun die Frage, wie am besten tun? Der VOX AMP hat keinen Line Out, also sehe ich 3 Möglichkeiten:

1.) Direkt nach den Effekten eine DI Box schalten und von dort direkt ins Mischpult... --> Ergebnis: Mir fehlt hier natürlich der Röhrensound komplett, weil der AMP Sound nicht in den Mischer gelangt und der AMP nur quasi als Zusatzbox auf der Bühne dient --> kommt also nicht in Frage.

2.) Mikro vor dem AMP und das Mic dann an den Mischer anschließen. Diese Möglichkeit nutze ich zur Zeit. Da ich zum testen aber ein recht preiswertes (für diesen Zweck konstruiertes) Mic gekauft habe, ist das Ergebnis zwar besser als bei Variante 1), aber noch immer weit vom guten Ergebnis entfernt. Lohnt es sich hier zu investieren und ein gutes Mic zu kaufen, oder kommt eher Variante 3) in Frage?

3.) Ich habe gelesen, dass es ein Gerät gibt (z.B. "PowerSucker" von TubeTown oder so), welches man statt Zusatzbox an den 8Ohm Anschluss des AMP anschließt und von da aus dann zum Mischer... Gibt es sowas noch von anderen Herstellern als TubeTown? Wie nennt man solche Geräte? Ist das noch irgendwie anders möglich?

(4.) Line Out nachrüsten - erübrigt sich, wenn Variante 3 funktioniert...)

Ich freue mich auf eure Vorschläge...

LG, Dio
 
Eigenschaft
 
Dein Amp hat ja nur eine Vorstufenröhre vor der eigentlichen Transistor-Endstufe.
Ich sehe auf Bildern des Amps eine Line/Phones-Buchse hinten, bei der laut Handbuch auch eine Speakersimulation anliegt.

Eigentlich sollte aber die Variante mit Mikrofon ein gutes Ergebnis bringen. Was stört dich denn am Sound und lässt sich das nicht über die Positionierung des Mikros und den EQ im Mischpult regeln? Welches Mikro hast du?
 
Mein AMP ist ein VOX VT100 - hatte mich vertippt. Der hat nur einen Kopfhörer Out und eben einen 8 Ohm Anschluss.

Mein Mic ist (soweit ich diesmal richtig liege) ein the t.bone MB75.

Das Problem: Der schön fette Sound aus dem AMP kann sich beim In Ear Monitoring in keinster Weise durchsetzen und klingt immer flach und irgendwie matschig (ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll), also man hört kaum einzelne Töne, Anschläge oder so heraus. das Mic steht in einem Mic -Ständer direkt vor dem Gitter des AMP, etwa in der Mitte der Lautsprechermembranflanke.

Weitere Fehlerquellen wären:
- Position des Mics (macht vermutlich etwas aus, aber nicht so extrem)
- Lautstärke des AMP
- Einstellung am Mischer

Das IEM schließe ich mal aus, denn wir arbeiten mit Kabeln, einem Kopfhörerverstärker und Shure SE315....
 
Auch bei diesem Amp kannst du den Headphone-Out laut Handbuch als Line-Out benutzen.

Die Position eines Mikros vor der Membran hat enormen Einfluss auf den Sound. Bewege und neige das Mikrofon mal, während du spielst und du die InEars trägst. Es ist auch wahrscheinlich, dass du deine Sounds mit InEar-Monitoring erst mal komplett neu einstellen musst. Es fehlt ja der Einfluss des Raums auf den Klang und der des Mikrofons kommt hinzu.
Ich glaube eher, dein Problem kommt daher, dass du das prinzipiell andere Klangempfinden beim InEar-Monitoring mit dem des Sounds im Raum vergleichst. Daran wird auch die Abnahme per DI-Box wahrscheinlich nichts ändern.
Du kannst (wenn vorhanden) auch mal andere Mikros testen, im Prinzip sollte jedes normale Gesangsmikro ein brauchbares Signal abgeben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das Teil heißt nicht Power Sucker (was im englischsprachigen Raum eine Person beschriebt, die den Chef spielt, in Wirklichkeit aber keine Macht hat), sondern Power Soak/Attenuator. Bei der Verwendung des richtigen Begriffs wird man nämlich auch bei Google fündig... ;)

Röhrenendstufen darf man ja nicht ohne Last betrieben: Du kannst also entweder einen Power Soak anschaffen (kann man auch leicht selbst bauen), dir ein Iso Cab (Isolation Cabinet) zulegen oder den eingebauten Lautsprecher tönen lassen.
Im letzteren Fall hättest du dann die Wahl zwischen Mikrofonierung oder einer parallelen DI-Box.

Ich denke aber eher, dass das Hauptproblem deine Soundvorstellung, die soundruinierenden Simulationen des Amps oder eine Kombination aus beidem das Problem darstellt. Wenn du daheim für dich selbst übst, mag ja ein "fetter" Sound noch in Ordnung gehen, in einer Band hat aber so etwas nichts verloren, weil im Bassbereich andere Instrumente den Vorrang haben (Bass und Bassdrum, evlt. Keyboard).
Wenn du einen guten und klaren Sound finden willst, fange als erstes damit an alles aus dem Signalweg zu entfernen, was dort nicht unbedingt sein muss, also alle Pedale und Simulationen und arbeite dich langsam vorwärts, bis du auch wirklich nur die absolut notwendigen Sachen integriert hast. Zusätzlich solltest du den Klang nicht direkt vom Lautsprecher abhören, sondern über gute Kopfhörer auf dem gleichen Weg, wie du später ins Mischpult gehst. Denn das, was du auf dem Kopfhörer bzw. deinem In-Ear hast, ist auch das, was vorne aus der Anlage kommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Der Verstärker hat einen Kopfhörerausgang ("Phones").

Dort kommt ein symmetrisches Stereosignal raus. Mit einer (aktiven oder passiven) DI-Box kannst du das Signal symmetrieren (also von Klinken-Stecker auf XLR-Stecker, das soll störende Einstreuungen vermeiden) und dann ganz normal an einen Line-Eingang oder einen Mikrofoneingang anhängen.
Das ist das simpelste, und wird sehr gut funktionieren wenn dir der Sound aus dem Kopfhörerausgang gefällt.
Als problematisch sehe ich die Tatsache, dass der Kopfhörerausgang als 3,5 mm - Miniklinke ausgeführt ist, das ist nicht besonders stabil und nicht wirklich roadtauglich.

Eigentlich machst du das mit dem Mikrofon schon genau richtig. Das MB75 ist kein schlechtes Mikrofon, es ist ein gelungener Nachbau des Shure SM57, dem wohl bekanntesten Mikrofon für E-Gitarren Aufnahmen.

Und ja, die Position des Mikrofons hat einen enormen Einfluss auf den Klang. Um viele Größenordnungen mehr als deine Gitarre.



Ich würde die Variante mit Mikrofon wählen, und vielleicht ein anderes Mikrofon verwenden (SM57 oder Sontronics Halo beispielsweise).
Such einmal eine gute Position für das Mikrofon, und markiere diese dann mit Klebeband, so dass du die Position beim Bühnenaufbau schnell wieder findest ohne lange suchen zu müssen.


Bedenke dass alle CD's die du gerne hörst mit Mikrofonen aufgenommen wurden. Der "echte" Klang einer E-Gitarre auf einer CD ist nämlich nicht nur Gitarre und Verstärker, sondern eben auch noch das Mikrofon mit dem der Verstärker mikrofoniert wurde.
Und genau diesen Klang willst du doch im In-Ear System hören.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hey super - vielen Dank für eure tollen Tipps... ich werde mal beide Varianten (also den Headphone Out mit der DI Box / das Mic in diversen Positionen) testen und in Ruhe alles sauber einstellen.

Dickes Danke nochmal...

*Power Sucker* ... lol...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben