... ist das richtig so (ist das zum einstellen der höhe?) oder müssen die schrauben wieder reingedreht werden das er wieder starr und fest ist ....
Ja, das ist normal bei Pickups, die direkt im Korpus verschraubt sind. Die Humbucker wie du siehst, sind ja an Rahmen befestigt, so dass die sozusagen aus der Eben der Gitarre heraus befestigt sind, während der SC in die Eben der Gitarre hinein fest ist. Darunter wird sich in der Regel ein Stück Schaumstoff befinden, das verhindert, dass der SC nach unten absackt.
Nebenbei gesagt ist deine EX eine EX270 und nicht von 2004, sondern entweder von 1993 oder von vorher. Die Seriennummer entzieht sich den üblichen Konventionen, man findet 7-stellige Seriennummern ohne Buchstabe bei koreanischen Modellen eher nach 1997, aber die EX-Serie wurde nach 1993 schon nicht mehr hergestellt.
https://ibanez.fandom.com/wiki/EX270_(rosewood_fretboard)
Ich mag Restaurationsprojekte sehr gerne, habe so auch mal aus einer ziemlich schnöden Squier (zugegebenermaßen war sie in einem ziemlich knallligen Rosa) eine ziemlich hübsche und vor allem gut spielbare und klingende Strat in dunklem Mahagonirot gemacht.
Deshalb würde ich mal folgende Liste mehr oder weniger optionaler oder notwendiger Schritte für dich auffassen. Solltest du vor etwas zurückscheuen, weil du es dir selbst nicht zutraust, dann lass es einen Profi machen, oder lass es bleiben (ist ja immerhin keine customshop-Perle, sondern ein günstig produziertes Einsteigermodell):
1. Den Body reparieren: Deine EX ist aus Sperrholz gebaut, also wird es sich wahrscheinlich nicht lohnen, sie abzuschleifen, um eine hübsche Decke zum Vorschein zu bringen. Nichtsdestotrotz muss da etwas drüber. Sei da aber vorsichtig, was du da verwendest, da je nachdem was du da drauf packst, später möglicherweise aufgetragener Lack oder was auch immer man vorhat nicht mehr so gut darauf halten muss.
2. Die Gitarre am besten einmal komplett auseinandernehmen, so dass du jedes Teil einzeln in der Hand hältst (außer vielleicht die Haltebolzen vom Trem und der Halsspannstab). Damit lernst du die Gitarre erstmal richtig kennen (dokumentiere jeden einzelnen Schritt am besten mit 'ner Kamera, damit du hinterher noch weißt, wie sie wieder zusammengebaut wird) und dadurch fallen vielleicht Problemstellen auf, die normalerweise verdeckt sind. Danach kannst du alles wieder zusammensetzen, ersetzen, wenn etwas beschädigt ist. Hier würde ich beispielsweise mal schauen, wie der Schaumstoff unter dem SC aussieht.
3. Guck' dir die Messerkanten des Trems an, ob die noch scharf sind, oder sich schon eine Scharte ausgebildet hat. Das lässt sich gegebenenfalls vorsichtig nachfeilen. Ich würde auch normalerweise die drei Tremfedern gleichmäßig aufhängen (also nicht zur Mitte hin zentriert), das hängt aber auch ein bisschen von der Saitenspannung in Relation zur Federstärke ab. Das muss natürlich alles hinterher sorgfältig eingestellt werden.
4. Guck' dir die Elektronik an, ob bspw. die Potis schleifen, tote Stellen haben, ob alle Kontakte ordentlich verlötet sind und so weiter. Es ist immer eine Überlegung wert, die Elektronik auch auszutauschen. Der 5-Weg-Schalter sieht ziemlich billig aus, der wird wahrscheinlich auch nur sehr begrenzte Schaltoptionen ermöglichen. Man kann auch leider nicht erkennen, ob die Potis 250K oder 500K, logarithmisch oder linear sind. Da kann man meist noch ganz schön was rausholen.
5. Einen Pickuptausch würde ich normalerweise nicht ausschließen, da kommt man aber so langsam in Bereiche, wo man mehr Geld in die Hand nehmen müsste, als die Gitarre eigentlich wert ist. Das muss man sich also sorgfältig überlegen.
6. Sicherstellen, dass alles ordentlich gepflegt und geschmiert ist. Die Schrauben, die ins Holz gehen, kann man mit Paraffinwachs behandeln (einfach ein paar Mal mit der Spitze über eine Kerze reiben); mit Kontaktspray die Potis und den Switch reinigen und schmieren; die Messerkanten des Trems schmieren; die Saitenauflagepunkte am Trem mit Graphit (Druckbleistiftspitzen eignen sich ideal) schmieren.
Dann kann man wieder Saiten aufziehen und endlich
7. die Halskrümmung und Tremfederspannung einstellen. Ich weiß ja nicht, wie lange diese Gitarre schon in diesem Zustand ist, aber da sollte man jetzt eher geduldig rangehen, nicht dass sich der Hals verzieht. Anleitungen dazu findet man überall.
8. Oktavreinheit und Pickuphöhe einstellen.
Und dann
9. hören, wie sie klingt.
Viel Spaß mit deinem Projekt!