Der Ton einer E Gitarre ist doch letzendlich nur von den Seiten und den Tonabnehmern abhängig(den Verstärker mal weggenommen).
Das funktioniert manchmal, manchmal nicht. Dazwischen ist jede Menge Platz für Voodoo...
Prinzipiell deckt sich z.B. die Meinung "nur eine Gibson klingt wie eine Gibson" mit meinen Erfahrungen. Ich dachte auch immer, ich kann am trockenen Klang einer E-Gitarre feststellen, ob sich ein Pickup-Tausch lohnt.
Bis ich dann eines Tages eine billige China-Les Paul in der Hand gehalten habe, die trocken eigentlich fast genau wie meine echte 87er Les Paul custom klingt. Also hab ich ihr neue Tonabnehmer spendiert, und mein Erstaunen war groß, als sich nicht viel geändert hat...seitdem weiß ich daß auch der trockene Klang nicht in allen Fällen ein Indikator ist.
So, und jetzt habe ich eine Harley Benton HBL450GT P90 hier. Aus Neugier...ich hab sie noch nicht eingestellt, kann also über die tatsächliche Qualität noch nicht viel sagen, aber als ich sie das erstemal über den Verstärker gespielt habe, bin ich aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Das ist eindeutig Les Paul, das rockt und singt und schiebt daß es eine Freude ist, und das trotz mehrteiligem Lindekorpus, billigster Elektronik und einem fast schon lächerlich niedrigen Preis...
Fazit: vor dem Anspielen kann man`s nicht sagen, aber ich würde auch meinen, daß teure PUs etc. aus einer Gurke keine gute Gitarre zaubern können, daß aber eine billige (E-)Gitarre nicht zwangsläufig eine schlechte Gitarre ist.
Aber die Qualität einer Gitarre ist keinesfalls von der verwendeten Hardware abhängig.