Dynacord CMS-Serie Effektqualität?

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Hallo beisammen,

ich betreibe derzeit für eine 4-Mann-Coverband ein 19"-Rack mit folgenden Geräten:

Mackie CFX12 MKII Mixer
Lexikon MX-200 https://www.thomann.de/at/lexicon_mx200.htm
Sabine FBX1210 Feedbackkiller für den Monitorweg: https://www.thomann.de/at/sabine_fbx_1200.htm
Aphex Aural Exciter

Nun ist die Band immer mehr gewachsen, mittlerweile sind wir 6 Leute. Und damit ist der Mackie-Mixer viel zu klein.

Daher würde mir nun das Dynacord CMS1600-3 vorschweben, damit hätten wir von der Kanalzahl her einmal das Auslangen plus Reserve: https://www.thomann.de/at/dynacord_cms16003.htm

Nun ist es so, dass Dynacord "prahlt" mit Aussagen wie "Effekte der Oberklasse", eingebauter Feedbackfilter etc.

Frage an Euch: Hat wer Erfahrung mit der Dynacord CMS-Serie?

Denn wenn man Dynacord glauben kann, würde dieser Mischer mein komplettes Rack (abgesehen vom Aphex) ersetzten. Sind die Effekte mit jenem des Lexikon vergleichbar, zumindest der Hall? Ist der Feedbackkiller wohl so wirksam wie ein FBX?

Das wäre zu schön und ich würde mir eine Menge Schlepperei und Kabelgedöns sparen.

Was meint ihr?
Und ist dieser so genannte "Voice Filter" wirklich so wirksam, dass er auf Knopfdruck eine Stimme wirksam in den Vordergrund holen kann oder ist das bloß ein Marketing-Gag?

Danke und LG vom Pappenheimer
 
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Zumindest den Sabine wird das CMS nicht ersetzen können. Der verbaute Feedback-Filter ist nur manuell einstellbar und killt dann auch nur diese eine Frequenz. Mehr is' da nicht.

Generell muß man sagen, daß sich Geräte wie das CMS heutzutage überlebt haben. Anwenderkreis ist eine schmale Niesche, wie man es auch von Powermischern her kennt. Für diesen kleinen anwenderkreis mag ein CMS auch heute noch funktionieren, aber man kriegt halt "nur" einen analogen Kompaktmischer mit vier Monitorwegen, spartanischem EQ und zwei Multieffektgeräten für's Geld. Da bietet Yamaha mit den größeren Vertreten der MGP-Serie zumindest noch einen simplen Kompressor zusätzlich und das für weniger Geld.
Klanglich ist das CMS über jeden Zweifel erhaben, aber in heutigen Zeiten, da jeder Hersteller Digitalpulte in das preisliche Einsteigersegment platziert, hat ein Dynacord CMS mit einem Preis von 1500.- Euro einen denkbar harten Stand. Und wenn man also sein Siderack in Rente schicken möchte, geht am Digitalpult kein Weg vorbei.

Fazit: Pult gut, aber Preis-Leistung fragwürdig.


domg
 
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Danke dir!

Ein digitales Mischpult kommt für mich nicht in Frage. Ich bin nämlich in der Band nicht nur Sänger, Akustik- und E-Gitarrist, sondern auch noch Soundmann. Wenn beim Gig irgendwas schief klingt, muss ich da schnell eingreifen können, ohne mich duch zig Menüs hanteln zu müssen. Was für mich auch noch zählt, ist Zuverlässigkeit. Ich hab von mehreren Digitalanwendern bereits von Softwareabstürzen gehört, nein danke, geht garnicht. Ich denk mir mal, das Dynacord-Pult ist ein zuverlässiger Mischer und reicht für unsere Ansprüche mehr als genug.

Könnte mir auch gut vorstellen, das große Rack in Rente zu schicken und zusätzlich zum Dynacord noch ein kleines Rack mit 3 HE dazuzunehmen, für einen Summenkompressor, den Aphex und die Sabine. Das könnte ich wie einen Koffer tragen und könnte das sperrige, schwere (jetzige) 12 HE-Rack in Rente schicken.

Den Feedbackkiller am Pult habe ich mir nun genauer angesehen, und ja, das ist dann klarerweise mit Sabine nicht vergleichbar. Die sucht ja ständig das komplette Band ab und setzt im Sekundentakt Filter, wo sie gebraucht werden.

Als Letztfrage bleibt noch offen, ob die Effekte des Dynacord was taugen, bzw. ob diese das Lexikon MX-200 ersetzen können.
 
Tja, das sind die üblichen Argumente gegen ein Digitalpult von einem der deren Vorzüge im Livebetrib noch nicht erfahren hat. Mir sind in den letzten 35 Jahren nur drei Pulte live abgesemmelt, zwei Soundtracs und ein Dynacord, allesamt Analogpulte. Naja.
Für mich steht fest dass mit modernen Digitalpulten der Sound fast schon mit chirurgischer Präzision eingestellt werden kann wo die meisten kleineren Analogpulte noch eher die Kettensägemethode anbieten. DreibandEQ mit semiparametrischen Mitten, fester LowCut, fehlende Dynamics, gute EQs in den Ausgängen und so weiter. Damit kann man Sound machen.
Das CMS ist für mich so ein Pult in das alles mögliche verbaut ist nur nicht eine Sache wirhlich konsequent. Ein X32 Producer oder Compact, ein Qu-16 oder eventuell auch ein StudioLive 16.4.2 sind da eine deutlich bessere Investition als das CMS. Und inzwischen ist das durchhangeln durch die Menüs im Notfall auch bei Digitalpulten praktisch nicht mehr notwendig.
Aber was red ich da.... Jedem das Seine;-)
 
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Also ich war mit dem großen Bruder CMS2200 vier Jahre lang unterwegs. Schönes Pult, aber für eure Band, überlegt euch ob die Monitor Wege reichen, dein siderack wird es nicht ersetzen. Wenn du etwas ändern musst, fängst du an im Menü herumzustochern. Ich hab das einmal während des soundcheck probiert. Nie wieder. Es dauert zu lange und die Menü Punkte waren verwirrend beschriftet. Und auf dem Display ist es einfach blöd zu arbeiten. Nur ein Sänger wollte mal Hall haben, den hat ER eingerichtet und ich hab ihn bloß aktiviert. Wenn ihr euch von der Bühne mischt, kannst du das Knicken.

Ich würde euch ein kleines digital Pult empfehlen. Allein wegen der Möglichkeit es vom tablet zu steuern. Dann kannst du während der Show halbwegs unauffällig etwas ändern. Habt ihr einen Techniker ist es besser mit siderack.

Nimm dir ein Beispiel an den "größeren" (nur eine kleine Auswahl was mir auf dir schnelle eingefallen ist) Konsolen iLive T112 oder irgendwas von midas. Die haben alle Effekte, trotzdem werden immer noch, oder zumindest teilweise sideracks mit herum geschleppt, einfach weil die anders klingen. Auch die Arbeiten digital, aber die haben einen eigenen CPU für den Effekt und das Pult nur einen für alles.

Zu der aussage digital Effekte klingen digital, probiere aus, ob es für dich passen würde. Ich persönlich würde ein siderack den pult Effekten vorziehen. Allein weil du auf dem Pult mischen kannst und mit einem Seiten Blick deine Effekt Einstellungen siehst, arbeitet der FB, was macht der Hall Effekt...
Das wären meine ausschlaggebenden Punkte für analog vs. Digital.

Ich hatte überlegt mir für privat das 2200 zu kaufen, hab es dann doch gelassen, eben weil ich trotzdem immer noch das multicore schleppen muss. Bei digital fällt auch das Weg, und selbst 200m CAT 7 brauchen weniger platz als ein 32/8 im Case. ;) heißt du hast Platz für das siderack im Transporter. Höre dir die Effekte von dir und dem Pult im vergleich an und entscheide was rausfliegen kann und was bleibt. So kannst du dein Rack nochmals minimieren.


Edit: jetzt hab ich doch zu lang geschrieben, ihr wart schon weiter. Software abstürze sind Selten, ebenfalls komplett Ausfälle.
Mit iPad kannst du gut nebenbei mischen.

Und das dynacord arbeitet intern auch digital, oder was meinst du woher die Effekte kommen? ;) auch das kann abstürzen...
 
Ich möchte mal behaupten, daß man am Analogpult nicht schneller agieren kann, als am Digitalpult. Ganz im Gegenteil.

Ich bin vor recht langer Zeit (2007 - in Bezug auf bezahlbare Digitalmischer ist das LANG! lol) auf ein Digitalpult umgestiegen. Szenario war Deinem sehr ähnlich: 5köpfige Tanzband und der Klampfenspieler (also meinereiner) darf von der Bühne aus den Ton-Trottel geben.

Vorher war am Start:
- A&H Wizard 16:2 DX
- tc m300 (weil der Hall am A&H nicht wirklich gut)
- tc triple C (Summenkompressor)
- achtkanaliger Kompressor/Gate (4 Gesang, A-Klampfe, Bass, BD, Snare)
- achtkanaliger digitaler EQ (Stereo-Summe, vier Monitor-Mixe, Stereo-Mitschnitt)

Der Kram war verpackt in ein Triple-Door-Case, damit er fertig verkabelt bleiben konnte, und gab eine Kiste mit Kühlschrank-Format und ca. 60kg Gewicht. Also Abteilung nix mehr zum alleine in den Kofferraum hieven. ;-)

Bedienung war trotz Analogtechnik nicht so prickelnd, weil man sich bei Einstellungen am Siderack bücken musste und die Enge am Wizard lässt einen schon mal den falschen Regler erwischen, wenn man im Halbdunkel der Bühne mal eben den Gesang auf Monitor3 lauter machen möchte.


Umstieg dann auf einen Digitalmischer, den man heute in Sachen Livemischer unter "Pest und Cholera" einordnen würde und zwar das Yamaha 01v96. Zur Entschuldigung sei gesagt, daß man zu der Zeit kein Konkurrenzprodukt dazu am Markt finden konnte. Die Schwemme an Digitalmischern im Preisbereich unter 3k setzte erst vor einigen Jahren ein... aber ich schweife ab. ;-)

Das 01v96 ist in Sachen schneller Eingriff jetzt nicht gerade führend, aber auf der Kiste arbeitete ich auch nicht langsamer als auf dem Analog-Setup, hatte dafür aber einen EQ am Start, mit dem man ganz andere Möglichkeiten hatte (alleine für die HH mal einen Hochpass bauen zu können, bei dem der ganze Snare-Dreck rausgefiltert wird - ein Traum) und Schmankerl wie AUX-Sends on fader. Drückst dann eben ein Knöpfchen für Monitor3 und die Fader fahren auf Position - nix mehr mit richtige AUX-Reihe im Halbdunkel suchen, usw.
Soundcheck dann von vor der Bühne via Laptop und nicht mehr mit Hin- und Herlaufen oder auf Zuruf. Keine schwere Kiste mehr, sondern ein Haubencase von 25 kg, das man alleine problemlos tragen konnte.

Und das war eben 2007 - heutzutage kriegt man Digitalmischer für kleines Geld, die in Sachen Bedienkomfort meilenweit besser sind als ein 01v96, weil eben auf den Liveeinsatz ausgerichtet. Wenn ich mir da heute ein A&H QU-16 ansehe, ein Behringer X32 oder auch das Touchmix16, das komplett auf Fader verzichtet... ganz andere Welt. Da würde ich nur noch für extreme quick&dirty Jobs zum Analogmischer greifen und wahrscheinlich nicht mal da... ;-)


domg
 
Auf einem analog bist du nur in Sachen fader schneller, solange es keine GL4000 ist auf der es pfeift...
Beim digital musst du eventuell erst noch ebene wechseln, ich bin da auf analog schneller, aber ich mach auch nichts anderes als FOH.mit entsprechender Übung und guter Vorbereitung bist du auf dem digital bald so schnell wie auf dem analog.

Digital ist da wirklich ein Segen. Denn wenn die mitmusiker erst mal den Luxus von einem "persönlichen" Monitor Mix genossen haben, wollen sie nix anderes. Auch ein Punkt bei dem es bei dem dynacord mies aussieht.

Bevor wir dynacord nur schlecht reden, die cms Serie ist zuverlässig und macht einen guten Job, ist dafür aber nicht das richtige Werkzeug. Ich würde es eher für Aufnahmen nehmen, aber für eine Band ungeeignet, da nur 2(4) Monitor Wege und das ist zu wenig.
 
Ich hab zwar noch einen GL2400 und ein für analoge Zeiten gut ausgestattetes Siderack da ich einige Leute am Start habe die mich lieber am Analogpult sehen wollen. Geht auch aber immer wieder steh ich da und vermisse die Filter das leichte 'patchen' der Dynamics. Und ja ich mach das mit dem Digitalen schon seit ca 16 Jahren.
 
Nettes pult:great:.

Warten wir mal ab, für was sich der TE entscheidet. Ist ja doch eine ganz Schöne Menge an Informationen.
 
Ich bin eigentlich auch ein Analog-Fuzzi. Aber bei Neubeschaffung in deiner Größenordnung würde ich auch nur noch zum digitalen Pult raten.
Ein wenig umgewöhnen muss man sich schon. Aber schau dir mal die QSC-Pulte oder das ultrakompakte Behringer Air XR18 an.
o.k. - das lässt sich nur über ein Tablet steuern. Aber heutzutage hat ja jeder eines und bislang (toi toi toi) gabs bei uns damit noch keine Probleme.
Und wenn du doch irgendwelche Fader rauf- und runterschieben möchtest dann wäre ein X32 Producer oder das kleine Presonus StudioLive eine Alternative. Ein wenig Umgewöhung - aber dann wirst du nichts mehr anderes haben wollen.
 
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