"Dying Sound" durch Pedale?

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Hi zusammen,

über Musik und zu reden ist ja wie über Literatur zu tanzen.
Ich probier’s trotzdem mal, denn ich hab eine wichtige Frage zum Thema der Soundmodifizierung durch Pedale.

Hattet ihr auch schon einmal das Gefühl, dass der Sound unter einem Pedal „leidet“?

Ich meine damit weniger eine krasse Fehleinstellung an den Reglern, sondern einen generellen Dynamikverlust oder zu starke Kompression bei moderater Einstellung.

Beispiel: Booster und Tubescreamer in Kombination:
Es gibt (zumindest bei mir) Kombinationen (Gitarre/Regler/Amp), die einem offenen, lebendigen Sound das Leben nehmen – und dass nicht beim „Metalzone“ Billopedal, sondern schon bei moderatem Overdrive. Übrig bleibt dann ein sehr komprimierter, undynamischer Sound, der wenig brillant und eher muffig klingt.

Klar könnte ich jetzt mit den Kombinationen spielen, in denen alles passt, aber mich interessiert, warum manch eine Kombination eben nicht passt.

Beispiel:
Gretsch G5420T
Tubescreamer (alles auf 12 Uhr)
Spark Boost Mini (15 Uhr)
Amp

Ohne TS habe ich einen schönen Clean Sound, der bei hartem Anschlag auch schon knurren kann. TS an, ich erwarte ein Plus an mittig warmer Zerre, doch der Sound bricht eher ein.

Freue mich auf eure 2 cents.

Viele Grüße

Lester
 
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Das ist DIE Standard Möglichkeit mit einem TS mies zu klingen = Amp dead clean und TS soll die ganze Zerre bringen

wird hier auch nochmal vorgemacht



welchen Amp spielst du ??
 
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Mit einem Vemuram TS würde dir das nicht passieren
 
Ohne TS habe ich einen schönen Clean Sound, der bei hartem Anschlag auch schon knurren kann. TS an, ich erwarte ein Plus an mittig warmer Zerre, doch der Sound bricht eher ein.
Wenn Du einen schönen vollmundigen, lebendigen Cleansound hast, kann es schon sein (ist es sehr wahrscheinlich), daß Du das Gefühl hast der Sound bricht ein, denn der Tubescreamer beschneidet manche Frequenzen und komprimiert. Schaltest Du den Screamer als Booster (Volume up, Drive moderat/down) vor einen bereits zerrenden Amp, tritt der nasale Effekt weniger stark in den Vordergrund, bzw. kann dann eher abrundend wirken, weil dann die "richtigen" Frequenzbereiche hervorgehoben/beschnitten werden. Die vordergründigen Mitten helfen sich bei Soli mit Singlenotes im Bandkontext besser zu hören (durchzusetzen), während die abgesenkten Bässe gegen zu viel Mulm auf den Bass-Saiten helfen können.

Für Deine Zwecke, ein wenig Zerre, bei möglichst wenig Einengung bzw. "Verbiegung" des vorhandenen Grundsounds, hohe Anschlagsdynamik, das ganze vor einem cleanen Amp, könnte ein Overdrivepedal welches dafür ausgelegt ist die deutlich bessere Wahl sein.
Der/das Okko Diablo z.B. wäre so ein Pedal, welches diese Disziplinen hervorragend beherrscht.
 
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das liegt an Frequenz-Auslöschungen,was nicht nur beim Mixing von Audio-Poduktionen ein altes Thema ist...
 
du must schon etwas konkreter werden...der "TS"(Marke?) ist Müll...ist meine erste Anlaustelle....
 
Es ist tatsächlich ein cleaner modeller amp. Konnte den Sound verbessern, indem ich den booster etwas nach hinten gefahren habe und das Master Volume am amp dafür erhöht habe.
 
Ein TS ist ist nicht Everybodys Darling! Darüber hinaus ist es es ein ziemlicher Unterschied, ob man da so für sich alleine oder im Bandkontext spielt. Ich bin auch kein großer Fan vom TS obwohl ich da mit einem Rodenberg 708 sehr gut ausgerüstet bin, aber eben interessanter Weise wenn ich den mal bei der Bandprobe anschmeisse, zeigt sich der Vorzug dieses Verzerrertyp, weil die Durchsetzungsfähigkeit super ist. Ein TS färbt halt extrem, genau das macht ihn aus.
Dennoch sind mir mittlerweile "modernere" Zerrer, die eher die einer Amp Vorstufe erfüllen (z.B. komplette Klangregelung) lieber. Zerrerpedale wie der Bogner Extasy Blue, Friedman BE-OD, die ganzen Weehbo JTM-; JPM-; JVM-Drives sind als Teil einer Cleane Amp-Pedalplattform klingen schon lebendiger bzw. mehr Amplike.
 
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Hattet ihr auch schon einmal das Gefühl, dass der Sound unter einem Pedal „leidet“?
Im Fall des Tubescreamer leidet der Sound bei mir schon, wenn er noch gar nicht an ist - er muss nur mit in der Kette hängen und der Amp klingt tot :D
Ich bin mit den Jahren aber eh zu dem Schluss gekommen, dass Gitarre direkt in den Amp, ohne jegliche Pedale, am besten klingt.

Edit:
Wobei das natürlich auf den Amp ankommt ;)
 
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Zerrerpedale wie der Bogner Extasy Blue

das ist ja schon frech ein so aufwendiges Preamp-Pedal wie den Bogner Blue als "Zerrpedal" zu degradieren...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Im Fall des Tubescreamer leidet der Sound bei mir schon, wenn er noch gar nicht an ist

ach echt ? Welchen TS hattest du denn genau? Mein Maxon OD-9 und andere in meinem Arsenal machen das nämlich komischerweise nicht...
 
Die Originalen damals TS8, TS9, und - naja, das ist natürlich unfair, den Bad Monkey :D
Letzterer ist echt schlimm, aber auch bei den Ibanezen hatte ich immer das Gefühl, mein Fender wird leblos im Clean, wenn ein Tubescreamer dran hängt. True Bypass hatten die allerdings nicht - der Maxon ja schon, oder?
 
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Beim Bad Monkey ist der Name echt Programm .. . .
 
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Ein "Standard" Tubescreamer als Standalone Zerre ist jenseits von ideal, wie schon erwähnt. Das Pedal ist so ausgerichtet, dass es die Bässe beschneidet, ebenso wie die Höhen, und die Mitten fokussiert. Die Zerrstruktur ist etwas haarig und klingt, als würde cleanes Signal durchscheinen.

Mit gewissen Mods kann man das verbessern, allein schon die Silikondioden durch LEDs zu tauschen und 4 Komponenten (Widerstände, wechseln kann massiv helfen... Oder einfach anderes Pedal kaufen.
 
Du musst einfach sehen, wofür der TS ursprünglich gemacht ist. Er gibt einem angezerrten oder verzerrten Röhrenamp nochmal einen Kick und strafft die Frequenzen, nimmt etwas Bässe raus, betont die Mitten, komprimiert. Die Folge: Der Amp kommt in die Sättigung, zerrt stärker - und durch die Mittenbetonung setzte sich der Sound im Bandkontext besser durch. Man wird besser gehört, ohne zwingend viel lauter zu sein. Diesen Sound mag einerseits nicht jeder, aber er ist andererseits legendär und ein Teil Gitarren-Geschichte. Die klassische Einstellung dafür ist beim TS: Volume rauf, Gain nahe Null, Tone nach je nach Gitarren/Amp-Kombination und Geschmack nach Belieben.

Der TS funktioniert also gut vor einem zerrenden Amp oder vor zerrenden Pedalen. Vor einem cleanen Amp eher nicht, das nasale, mittige, komprimierende führt genau zum von dir geschilderten Effekt: Er nimmt dem Sound das "Lebendige".

Ein weiterer Punkt in deinem Setup könnte sein, dass du den Spark Mini sehr weit aufgerissen hast - und das HINTER dem TS. Damit verstärkst du IMHO all die genannten Eigenschaften des TS noch. Den Spark weniger weit aufreißen und dafür Mastervolume rauf dürfte wie von dir beschrieben schonmal helfen. Versuch mal die umgekehrte Kombination: Erst Spark Mini, dann TS. Könnte besser klingen.

Am Ende könnte/dürfte trotzdem das Fazit sein, dass der TS für deinen clean eingestellten Amp als alleiniger Gain-Lieferant nicht passt. Wenn es ein Modeler ist: Fahre den TS mal mit wenig Gain und viel Volume in eine Zerr-Verstärker-Simulation des Amps. Oder du investierst in ein anderes Pedal, dass dir deinen Crunch-Mainsound vor dem cleanen Amp liefert. Und davor dann den TS für Soli oder Riffs.
 
Hi ich spiele qauch eine 5420 vor einem Marshall TSL60, habe dazwischen einen Vahlbruch Saphirre
Drive das ist ein zweikanaliger Verzerrer von höchster Qualität. Damit klingt alles sehr lebendig.
Hatte ihn auch schon vor einem kleinen Behringer V8 (früher Modeler) geht auch.
Kann dir auch von Vahlbruch den Jewel Drive empfehlen, der ist etwas milder.

Grüße
 
Danke für die zahlreichen Antworten!
Tatsächlich handelt es sich hier wohl weniger um das EINE Problem, sondern um mehrere Faktoren.


1. Umgang des cleanen Modeller-Amps (VOX TV40X) mit dem Booster:
Ein durch den Booster gepushtes hohes Eingangssignal macht den Sound nicht lebendiger und fetter, sondern geht in die „Übersättigung“. Um mal dumpf-doof Wikipedia zu zitieren: „Kompression bedeutet, dass die Verstärkung (Gain) eines Verstärkers mit größer werdender Eingangsleistung abnimmt.“ Der Sound wird als eher fad. Ob dass jetzt typisch Modeller ist oder nicht – ich habe keine anderen Erfahrungen.

Lösung:
Booster bis max. 12 Uhr ausfahren. Laustärkeunterschiede beim Gitarrenwechsel eher über Master Volume am Amp regeln.


2. Einschleifung Tubescreamer und Einstellung:
Ich hatte vergessen zu sagen, es handelt sich um einen TS mini, der mir überwiegend auch echt gut gefällt. Vor einem Bluesdriver macht der einen feinen Job, bei falscher Boostereinstellung leidet der natürlich aber auch.

Lösung:
Einstellung verändert. Klingt ehrlich gesagt sehr geil mit Tone auf 17 Uhr (full treble).


Ich glaube, wenn man sich mit Kompression mal ein wenig auseinander setzt, dann versteht man recht schnell, was man falsch macht. Viel bringt halt nicht immer viel – dass ist vielleicht der beste Schlusssatz für diesen Thread.

PS: Ich habe momentan TS, Bluedriver und DS-1 auf dem Board. DS-1 weicht demnächst vielleicht, weil mir einfach der niedrige Level auf den Keks geht. Suche eine Ergänzung, Richtung Marshall Sound, SL Drive, Box of Rock, Wampler Plexi (gebraucht) wären mir da in den Sinn gekommen. Über die Qualität dieser Pedale brauchen wir nicht reden, dafür gibt es andere Threads zuhauf – aber seht ihr dass als sinnvolle Ergänzung zu bereits vorhandenen Pedalen?
 
Ja, klar, das ist eine klassische Kombi. Das sind ja alles "Marshall in a box" Pedale (beim SL Drive bin ich mir nicht sicher), die dir im Grunde die Zerrfarbe eines Marshall-Amps simulieren. Damit erhältst du einen schönen Crunch-Grundsound, den du dann mit Bluesdriver oder Tubescreamer pushen kannst (Das Marshall-Pedal müsste dann das letzte in der Zerr-Kette sein). Jeweils klassische Rock- oder Bluesrock-Sounds. Du musst dir nur im Klaren sein, dass du keinen HighGain bekommst. Aber für Classic Rock braucht es auch nicht so viel Gain wie man immer meint.

Kannst du sicher absolut machen. Ist es sinnvoll? Wenn du auf den klassischen Marshall-Rock-Sound stehst (so wie ich): Ja! Dann wäre das Golden Plexi von Tone City übrigens auch noch eine Alternative: Ebenfalls "Marshall-in-a-box", vergleichsweise günstig und hier soundtechnisch regelmäßig empfohlen.

Eine Einschränkung nur: Bist du mit dem Grundsound deines Amps zufrieden? Wenn ja, dann mach es genau wie du vorgeschlagen hast.
Ich habe aber ein bisschen den Eindruck, dass du mit vielen Pedalen versuchst, den Grundsound deines Amps auf ein anderes Level zu heben. Habe ich auch lange versucht. Meine Erfahrung: Das wird dich auf Dauer nicht zufrieden stellen - da lohnt sich vielleicht eher, statt in diverse Pedale zu investieren für den richtigen Amp zu sparen, den man dann mit wenigen Pedalen bei Bedarf pusht. Ich bin beim Marshall JVM gelandet und seitdem mit meinem Grundsound viel glücklicher.
 

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