Boogie_Blaster
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Ein richtig gutes FM-E-Piano steht schon lange auf der Wunschliste vieler Nord-User. Da Clavia zu dem Thema bislang wenig brauchbares anbietet, habe ich mich ein wenig damit beschäftigt und eine Reihe von Samples und Programs geschaffen, die ich hier mit euch teilen möchte.
FM-Rhodes?
Alle reden immer von "dem" DX7-Rhodes - dabei fällt häufig unter den Tisch, daß es für den DX unzählige Varianten dieses Soundgenres gibt, die zwar alle nach dem selben Grundschema aufgebaut sind, sich aber im Detail unterscheiden.
Als erstes stelle ich einen Sound vor, der im DX7 II gelayert wurde, also mit insgesamt 12 Operatoren arbeitet. Er kombiniert das bekannte DX7 II-Werkspreset "Full Tines" mit einem weiteren FM-Epiano mit etwas komplexem Anschlagsgeräusch - meine Idealvorstellung eines FM-Epianos. (etwas später werde ich in diesem Thread noch entsprechende Samples und Patches des "FullTines"-Presets und des ursprünglichen "E-Piano1"-Sounds des ersten DX7 veröffentlichen, eventuell auch ein, zwei Sounds aus dem Yamaha SY77).
Hier ein A-B Vergleich zwischen echtem DX7 und meinem Nord Stage 2-Sound. Das Ergebnis dürfte - nicht nur gemessen an den ziemlich eingeschränkten Möglichkeiten des Stage - den einen oder anderen überraschen (in diesem Zusammenhang sei mir ein Seitenhieb auf das schlappe MOD7-Patch im Kronos vergönnt) :
Wie funktioniert das ganze?
Nun, ohne euch mit vielen (FM-)Details nerven zu wollen, muß man sich kurz vergegenwärtigen, wie ein "echter" FM-Rhodes-Sound überhaupt funktioniert. Im DX7 nimmt man dafür in der Regel den berühmten Algorithmus 5, der drei parallele Stränge à 2 Operatoren bereitstellt.
Übersetzung aus dem Fachchinesisch: man kann damit drei einfache, unabhängige FM-Klangkomponenten erzeugen. In der Regel nutzt man die dann so:
- Strang 1: erzeugt das metallisch-glockige Anschlagsgeräusch und geht in einen warmen, sinusartigen Grundsound über. Über Velocity ändert sich recht wenig (etwas mehr Brillianz, längere Hüllkurvenzeiten bei starkem Anschlag)
- Strang 2: erzeugt den "Body" - ein Spektrum, das sehr stark durch die Anschlagsdynamik variiert wird und viele Klangfarben von dumpf bis mittig/durchsetzungsfähig bereit stellt.
- Strang 3 ist fast identisch zu Strang 2. Leichte Vertimmung, so daß sich eine Schwebung ergibt. Im Zusammenklang mit den restlichen Operatoren wird das nicht wirklich als Chorus wahrgenommen, bringt aber viel Leben in die Bude.
Das alles gilt es im Nord Stage nachzubilden. Ursprünglich hatte ich beide Hauptkomponenten (Strang 1 = "Tine" und Strang 2+3 = "Grundsound") detailliert gesamplt und mit den beiden Synthsections des Stage zusammengesetzt. In der Praxis hat sich eine andere Lösung als tauglicher, weil dynamisch kontrollierbarer erwiesen:
- Synthsection 1 emuliert die ersten beiden DX-Operatoren per eigens erstelltem Multisample. Die dynmische Kontrolle übernehmen die Hüllkurven und Filter des Stage.
- Synthsection 2 erzeugt den Grundsound per echter FM. Die Oszillatoren sind dazu als 2 OP-FM mit einer Ratio von 1:1 konfiguriert und bekommen den entsprechenden Hüllkurvenverlauf; die Anschlagdynamik wirkt auf FM und Filter. Für die Schwebungen habe ich als Kompromiß einen leichten Chorus verwendet, der in diesem Fall besser klingt als der Unisono-Modus.
So weit, so einfach. Der Teufel steckt wie immer im Detail, sprich der Abstimmung aller Parameter. Das Problem ist, daß der Stage vieles vermissen läßt, was man eigentlich zwingend bräuchte: detaillierte Anschlagdynamik-Kontrolle für verschiedene Parameter, Keyscaling-Optionen, umfassende Hüllkurven etc.
Es gilt also, die wenigen Kontrollmöglichkeiten so auszubalancieren, daß sich in der Summe ein überzeugender, dynamisch spielbarer Sound ergibt.
Es war eine große Hilfe, den echten DX7 zur A/B-Kontrolle daneben stehen zu haben, das Endergebnis spricht, denke ich für sich!
Download:
Wie kriegt man das ganze in den Stage 2?
- hier ist das Program
- und das zugehörige Sample
Im Nord Sound Manager beides importieren. Das Sample liegt bei mir auf Speicherplatz 212 - also
- entweder genau dorthin legen (dann sollte das Program sofort funktionieren)
- oder auf einen eigenen Platz eurer Wahl kopieren, das Sample der Slot1-Synthsection entsprechend auswählen und das geänderte Program neu speichern.
Viel Spaß!
..there's more to come:
- es wird noch eine "Sparvariante" geben, die rein Samplebasiert ist und nur eine Synthsection verbraucht, so daß man andere Sounds layern kann. Das Sample kann man dann auch im Electro 3 verwenden;
- eine Anpassung für den Nord Wave werde ich evtl auch noch entwickeln, mit dem kommt man nämlich noch näher ans Vorbild;
- wie bereits oben angekündigt ist das nicht der einzige Sound, den ich im Köcher habe...
FM-Rhodes?
Alle reden immer von "dem" DX7-Rhodes - dabei fällt häufig unter den Tisch, daß es für den DX unzählige Varianten dieses Soundgenres gibt, die zwar alle nach dem selben Grundschema aufgebaut sind, sich aber im Detail unterscheiden.
Als erstes stelle ich einen Sound vor, der im DX7 II gelayert wurde, also mit insgesamt 12 Operatoren arbeitet. Er kombiniert das bekannte DX7 II-Werkspreset "Full Tines" mit einem weiteren FM-Epiano mit etwas komplexem Anschlagsgeräusch - meine Idealvorstellung eines FM-Epianos. (etwas später werde ich in diesem Thread noch entsprechende Samples und Patches des "FullTines"-Presets und des ursprünglichen "E-Piano1"-Sounds des ersten DX7 veröffentlichen, eventuell auch ein, zwei Sounds aus dem Yamaha SY77).
Hier ein A-B Vergleich zwischen echtem DX7 und meinem Nord Stage 2-Sound. Das Ergebnis dürfte - nicht nur gemessen an den ziemlich eingeschränkten Möglichkeiten des Stage - den einen oder anderen überraschen (in diesem Zusammenhang sei mir ein Seitenhieb auf das schlappe MOD7-Patch im Kronos vergönnt) :
Wie funktioniert das ganze?
Nun, ohne euch mit vielen (FM-)Details nerven zu wollen, muß man sich kurz vergegenwärtigen, wie ein "echter" FM-Rhodes-Sound überhaupt funktioniert. Im DX7 nimmt man dafür in der Regel den berühmten Algorithmus 5, der drei parallele Stränge à 2 Operatoren bereitstellt.
Übersetzung aus dem Fachchinesisch: man kann damit drei einfache, unabhängige FM-Klangkomponenten erzeugen. In der Regel nutzt man die dann so:
- Strang 1: erzeugt das metallisch-glockige Anschlagsgeräusch und geht in einen warmen, sinusartigen Grundsound über. Über Velocity ändert sich recht wenig (etwas mehr Brillianz, längere Hüllkurvenzeiten bei starkem Anschlag)
- Strang 2: erzeugt den "Body" - ein Spektrum, das sehr stark durch die Anschlagsdynamik variiert wird und viele Klangfarben von dumpf bis mittig/durchsetzungsfähig bereit stellt.
- Strang 3 ist fast identisch zu Strang 2. Leichte Vertimmung, so daß sich eine Schwebung ergibt. Im Zusammenklang mit den restlichen Operatoren wird das nicht wirklich als Chorus wahrgenommen, bringt aber viel Leben in die Bude.
Das alles gilt es im Nord Stage nachzubilden. Ursprünglich hatte ich beide Hauptkomponenten (Strang 1 = "Tine" und Strang 2+3 = "Grundsound") detailliert gesamplt und mit den beiden Synthsections des Stage zusammengesetzt. In der Praxis hat sich eine andere Lösung als tauglicher, weil dynamisch kontrollierbarer erwiesen:
- Synthsection 1 emuliert die ersten beiden DX-Operatoren per eigens erstelltem Multisample. Die dynmische Kontrolle übernehmen die Hüllkurven und Filter des Stage.
- Synthsection 2 erzeugt den Grundsound per echter FM. Die Oszillatoren sind dazu als 2 OP-FM mit einer Ratio von 1:1 konfiguriert und bekommen den entsprechenden Hüllkurvenverlauf; die Anschlagdynamik wirkt auf FM und Filter. Für die Schwebungen habe ich als Kompromiß einen leichten Chorus verwendet, der in diesem Fall besser klingt als der Unisono-Modus.
So weit, so einfach. Der Teufel steckt wie immer im Detail, sprich der Abstimmung aller Parameter. Das Problem ist, daß der Stage vieles vermissen läßt, was man eigentlich zwingend bräuchte: detaillierte Anschlagdynamik-Kontrolle für verschiedene Parameter, Keyscaling-Optionen, umfassende Hüllkurven etc.
Es gilt also, die wenigen Kontrollmöglichkeiten so auszubalancieren, daß sich in der Summe ein überzeugender, dynamisch spielbarer Sound ergibt.
Es war eine große Hilfe, den echten DX7 zur A/B-Kontrolle daneben stehen zu haben, das Endergebnis spricht, denke ich für sich!
Download:
Wie kriegt man das ganze in den Stage 2?
- hier ist das Program
- und das zugehörige Sample
Im Nord Sound Manager beides importieren. Das Sample liegt bei mir auf Speicherplatz 212 - also
- entweder genau dorthin legen (dann sollte das Program sofort funktionieren)
- oder auf einen eigenen Platz eurer Wahl kopieren, das Sample der Slot1-Synthsection entsprechend auswählen und das geänderte Program neu speichern.
Viel Spaß!
..there's more to come:
- es wird noch eine "Sparvariante" geben, die rein Samplebasiert ist und nur eine Synthsection verbraucht, so daß man andere Sounds layern kann. Das Sample kann man dann auch im Electro 3 verwenden;
- eine Anpassung für den Nord Wave werde ich evtl auch noch entwickeln, mit dem kommt man nämlich noch näher ans Vorbild;
- wie bereits oben angekündigt ist das nicht der einzige Sound, den ich im Köcher habe...
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