Dumping bei US Produkten - Purzelpreise bei Instrumenten aus Amiland und Asien

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Gute Zeiten für Neuanschaffungen. Dank eines schwachen Dollars und dem Versuch das katastrophale Exportdefizid und den Schuldenberg durch frisch gedruckte Bucks beizukommen, purzeln die Preise für US Waren weiter. Ein riskanter Ausweg: Verschiedentlich wird nun die Frage gestellt, wie es weitergehen soll. «Kontrollierte» Inflation kann den realen Wert der Schulden reduzieren. Vereinfacht gesagt versucht die US Regierung durch eine künstliche Inflation die alten Schulden billiger zu machen. Hochverschuldete Regierungen haben in der Vergangenheit häufig zur Geldentwertung gegriffen, um sich zu entlasten. Das Prinzip besteht darin, Schulden mit gutem Geld aufzunehmen und mit Schlechtem zurückzuzahlen. Dabei wirkt die Inflation wie eine Steuer. Die im Besitz des Anlegers befindliche Anleihe wird immer weniger wert, so, als würde sie besteuert. Zusätzlich gedrucktes Geld, das beim Staat landet, füllt dessen Kasse genauso wie eine Steuereinnahme. Die an die Ankerwährung Dollar gebundenen Länder in Asien und sonstwo auf der Welt sind hier ebenfalls betroffen. Der Yuan ist seit zwei Jahren fest an den Dollar gekoppelt, unterbewertet – und hat die chinesischen Produkte günstig auf den Weltmärkten gemacht.

"Der Dollar wird geschlachtet", so lautete der Slogan. Für die nächste Zeit ist weiter mit einem steigenden Eurokurs zu rechnen und der befindet sich derzeit ohnehin bei rekordverdächtigen 1,39 US Dollar (2001 waren es noch 92 US Cent). Doch was bedeutet das für unsere kleine Instrumentensammlung?

Schauen wir uns die Preisentwicklung einmal näher an. Kostete eine American Strat 2007 noch 998 €, so ist sie mit einem Zwischenhoch von 1050 € im November 2009 nun für 819 € zu haben. Eine Classic Player 60, 2008 noch 565 € teuer kostet heute noch ganze 499 €. Eine Road Worn´50s, für die vor einem Jahr noch satte 899 € fällig waren, gibt es nun schon für 749 Taler. Bei Gibson sieht es zum Teil noch dramatischer aus, so musste der AC/DC Fan für eine Gibson SG '61 Reissue im Dezember 2005 noch gut 2000 Euro berappen. Nun bekommt er das gute Stück bereits für 1298 €, das SG Select Model purzelte gleich von 3690 auf schlappe 1999 Euros.
Selbst der Dauerbrenner Les Paul Standard, für die 2005 noch 2400 Euro zu entrichten waren, bekommt man heute, nach einem Supertief von 1350 € anno 2008, bei Korn für 1598 Euro. Auch die teueren Teile aus dem CS haben eine rasante Talfahrt hinter sich. So sank der Preis einer Gibson Wes Montgomery innerhalb von nur zwei Jahren um 2600 € von 8000 auf günstige 5400. Auch mein Egnater Renagade für den ich im Februar noch 1198 Euro überweisen musste ist plötzlich für 998 zu haben.

Nur die Preise für deutsche Produkte wie Duesenberg oder Framus hielten ihre Preise, werden aber wegen "zu teuer" auch weniger exportiert. Ich nehme an, dass sich die Preise allgemein noch einmal nach unten korregieren, die Händler werden zwangsläufig anpassen müssen, dafür wird die Konkurrenz schon sorgen. Wir können uns dagegen freuen, da der Traum von der bisher Unbezahlbaren vielleicht doch in den Rahmen des Möglichen rückt. In diesem Sinne, immer schön die Preise vergleichen und sich vielleicht auch mal international orientieren, so günstig wie im Augenblich waren die Sachen noch nie.

Armin H. :great:
 
Eigenschaft
 
Das zieht alles nur bedingt, wenn die deutschen Importeure noch immer den Preis für den Markt bestimmen.
Siehe Mesa Boogie Amps :rolleyes:
 
...oder man bei weniger nachgefragter Ware erstmal ewig warten kann, bis die zu höheren Preisen eingekauften Restwaren verkauft sind und billiger ein- und damit auch weiterverkauft wird.

Apropos rekordverdächtiger Euro: Ich meine 2008, als ich in den USA war, stand er bei 1,50. Da hat das Equipmentkaufen (trotz noch niedriger Einfuhr-Wertgrenzen) noch etwas mehr Spaß gemacht :).
 
...oder man bei weniger nachgefragter Ware erstmal ewig warten kann, bis die zu höheren Preisen eingekauften Restwaren verkauft sind und billiger ein- und damit auch weiterverkauft wird.

Apropos rekordverdächtiger Euro: Ich meine 2008, als ich in den USA war, stand er bei 1,50. Da hat das Equipmentkaufen (trotz noch niedriger Einfuhr-Wertgrenzen) noch etwas mehr Spaß gemacht :).

Keine Angst, sobald der Erste die Chance wittert und, alleine um die Konkurrenz auszuhebeln, beginnt die Preise realistisch an der Dollarkurs anzupassen und am Einkaufspreis auszurichten, ziehen die andern schon automatisch mit. Oder meinst Du die sind so dreist und sprechen die Preise ab?
Viel bedenklicher finde ich die gängige Praxis mancher Hersteller (z.B. Gibson) zu bestimmen, welcher Händler wie viel bekommt und ob überhaupt. Das führt dazu, dass immer mehr kleine Händler eingehen und einige wenige Ketten mit Supermarktcharakter den Markt unter sich aufteilen. Dem entsprechend ist dann auch der individuelle Service. Um günstig einzukaufen muss man dann entweder blind kaufen oder lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.:redface:
 
Der Euro ist aber wieder kräftig im fallen. Er ist in 2 Wochen von 1,42$ auf 1,338 abgerutscht. Da die EU Länder straucheln (Irland/Griechenland/Portugal) wird der Euro glaube ich noch weiter fallen. Die 8,2cent machen in größeren Beträgen immerhin schon 80$ aus.
Da ich gerade in den USA bin verfolge ich ständig den Euro Dollar Kurs.
 
... Kostete eine American Strat 2007 noch 998 €, so ist sie mit einem Zwischenhoch von 1050 € im November 2009 nun für 819 € zu haben. Eine Classic Player 60, 2008 noch 565 € teuer kostet heute noch ganze 499 € ...
Wo hast du diese Preise her? Die American Standard liegt immer noch bei 1049 Euro und die CP 60 bei 629 bzw. 659 Euro.
 
Wo hast du diese Preise her? Die American Standard liegt immer noch bei 1049 Euro und die CP 60 bei 629 bzw. 659 Euro.

Bei heise gibt es eine recht gute preissuchmaschine, da habe ich alle Preise aus diesem Beitrag her:

http://www.heise.de/preisvergleich/a305790.html

In diesem Fall war es Musik Schmidt in Frankfurt, der Threadbetreiber hat oft genug dieselben Preise, einfach suchen und vergleichen, obwohl eigendlich nichts über selbst antesten geht. Ausserdem kann man bei heise auch die Preisentwicklung der letzten Jahre beobachten, ein Service, den andere Suchmaschinen nicht anbieten.

Gruß, Armin
 
ja, leider ist der EUR/USD Kurs in den letzten Wochen wieder stark gepurzelt :(
Ich hatte im heurigen Sommer echt wieder die Hoffnung das sich ein Kurs Richtung 1.50 ausgeht, da in 2 Wochen nach ein Monat lang in USA und Kanada bin, aber mit dem aktuellen Kurs von 1.32 werde ich wohl nicht so viel einkaufen wollen wie erhofft :rolleyes:
default.asp


alle die an den aktuellen Kurse interessiert sind, kann ich diese Seite hier empfehlen:
http://rdg.ttweb.net/currency/default.asp
 
Naja, ich denke mal nicht, dass die Händler für Paulas jetzt Tagespreisen ausrufen, wie es bei Arbeitsspeicher der Fall ist. Aber ich denke, der Dollar kommt in diesem Jahr der 1.50 Marke noch verdammt nahe. Spätestens wenn der Euro sich wieder von der Irlandpleite erholt und stabilisiert hat. Man darf da wirklich nicht zu sehr auf kleine Unregelmäßigkeiten achten, tendenziell ist der Dollar auf Talfahrt und das wird auch noch eine ganze Zeitlang so bleiben. Die Belastungen von dem Chrash bei den Hypothekenbanken bekommt die amerikanische Wirtschaft ernst Step by Step so richtig zu spüren. Das hat sich nicht nur auf einen noch größeres Haushaltsdefizit ausgewirkt. Viele Amis sitzen auf der Straße, die Banken geben mir noch ganz teuere Kredite und die Zahl der Arbeitslosen steigt, so wie die Steuereinnahmen sinken. Dazu kommt, das die Republikaner ihrem Präsidenten jeden möglichen Knüppel zwischen die Beine schmeißen, auch bei Wirtschaftsprogrammen. Beste Voraussetzungen für eine Inflation :rolleyes:
 

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