captaincoconut
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Hallo Schlagerfreunde Ich habe schon Urlaub und dachte mir, ich nutze diese Gelegenheit aus, mal wieder einen etwas längeren Baubericht zu starten. In diesem Thread möchte ich den Bau meines Dumble Steel String Singer #005 Clone dokumentieren. Da es sich um ein Verstärkerprojekt handelt, für das leider keinerlei Bausätze o.ä. existieren, muss ich "from scratch" starten und werde deshalb wohl Material für einige Monate bieten können.
1. Wer, Wie, Was
Ich überspringe an dieser Stelle eine Einleitung über Alexander Howard Dumble (✝2022) und sein Lebenswerk, denn das haben andere Autoren schon ausführlichst getan. Neben seinen seinen zahlreichen Fender-Mods ("Tweedle Dee", "Ultraphonix" etc.) ist er vor allem für zwei Verstärkermodelle bekannt: den Overdrive Special und den Steel String Singer. Während ersterer in recht hohen Stückzahlen gebaut wurde (>100), lassen sich von letzterem nur 12 Stück sicher nachweisen. Beispiele:
Irgendwann gegen Ende der 1980er/Beginn der 1990er Jahre hat Johnson den Verstärker dann verkauft, weil er nach einer Reparatur (wenn ich mich recht entsinne wurde der Ausgangsübertrager ausgetauscht) seinen Klang verloren hatte. Doch die Geschichte dieses Verstärkers ist noch nicht zu Ende, denn irgendwann gelang er in den Besitz von niemand geringeren als Carlos Santana! Im Zuge dessen wurde der Verstärker in ein neues Gehäuse gebaut und wird so auch heute noch live von ihm eingesetzt.
Auf dem Fußschalter sieht man noch schön den ursprünglichen Besitzer verewigt:
2. Auf was für einer Basis arbeite ich?
Ich baue auf der Vorarbeit und den Layouts einiger User in einem bekannten englischsprachen Forum zum Thema Verstärker auf. Diese Layouts basieren auf einer Mischung von tatsächlichen Einblicken und Erfahrungen mit den realen Vorbildern (jeder Verstärker muss irgendwann mal repariert und dafür geöffnet werden ), ein paar "educated guesses" und ein bisschen Raterei. Bitte tut mir deshalb den Gefallen und erspart euch irgendeine Klugscheißerei in der Richtung - ich will nur Spaß beim Bauen haben und andere hier daran teilhaben lassen.
3. Spezifikationen des Amps
Das originale Vorbild ist ein 150W-Bolide mit 4 Stück 6550-Röhren - ich werde eine 100W-Variante mit 4 Stück 6L6-Röhren bauen. Als Transformatoren werde ich komplett auf Hammond setzen (Hammond 373FX als Netztrafo, 1760W Twin Reverb Ausgangsübertrager und den 1750A als Halltreiber). Im SSS #005 wurde wohl keine Drosselspule eingesetzt, hier kommt wie im Original auch ein fetter Drahtwiderstand zum Einsatz.
Der Verstärker wird über zwei verschiedene Eingänge ('Normal' und 'FET') verfügen, wobei der FET-Boost fußschaltbar sein wird. Ebenfalls wie beim Vorbild fußschaltbar wird der PAB-Boost (Tonestack-Bypass) sowie der Reverb sein. Das Chassis wird aus Aluminium gefertigt, die Platinen aus FR4 mit klassischen Eyelets. Abschließend werde ich auch noch das Gehäuse für den Verstärker bauen.
4. Erste Vorarbeiten
Ich habe die ersten Dezemberwochen genutzt, um das Chassis zu planen. Ich nutze dafür meine heißgeliebte CAD-Software Autodesk Fusion, wo ich gleichzeitig auch schon die Platinen entworfen und überprüft habe, dass das auch am Ende alles zusammenpasst. Als Grundlage für das Chassis habe ich die Chassis-Replika von Steel String Singer #004 genutzt, die auf diesem Github-Repository zur Verfügung steht. Das Problem bei den Dumble Amps ist, dass selbst innerhalb der gleichen Modellreihe die Chassis nicht immer unbedingt die gleichen Maße haben (so hat zum Beispiel SSS #002 eine geringere Breite als SSS #004). Von dem, was man allerdings weiß, haben SSS #004 und SSS #005 die gleichen Außenmaße.
Ich habe den originalen Entwurf anschließend meinen Anforderungen angepasst und dabei etwas von der "Authentizität" des Originals aufgegeben (das Original hat bspw. keine Kaltgerätebuchse, sondern eine feste Netzzuleitung, was ich aber nicht will):
Anschließend STEP-Dateien erstellt und beim Lieferanten des Vertrauens aus 2mm 5754-Aluminium herstellen lassen. Die Seitenteile habe ich verschweißen und anschließend polieren lassen. Das hier habe ich gestern erhalten:
Leider konnte mir der Hersteller bei der geringen Abnahmemenge keinen Siebdruck/Digitaldruck anbieten - deshalb werde ich mit Frontplatten arbeiten, die ich aber noch bestellen muss. Dabei muss ich aber im Kopf behalten, dass ich das Frontplattenmaterial dünn genug halte, damit am Ende noch alle Bauteile (insbesondere die Potis) montiert werden können! Ich bin mit der Quali jedenfalls äußerst zufrieden, die Maße wurden genau eingehalten und das wirkt alles sehr stabil.
To be continued...
1. Wer, Wie, Was
Ich überspringe an dieser Stelle eine Einleitung über Alexander Howard Dumble (✝2022) und sein Lebenswerk, denn das haben andere Autoren schon ausführlichst getan. Neben seinen seinen zahlreichen Fender-Mods ("Tweedle Dee", "Ultraphonix" etc.) ist er vor allem für zwei Verstärkermodelle bekannt: den Overdrive Special und den Steel String Singer. Während ersterer in recht hohen Stückzahlen gebaut wurde (>100), lassen sich von letzterem nur 12 Stück sicher nachweisen. Beispiele:
- SSS #002 ursprünglich für Jackson Browne gebaut, befindet sich heute im Besitz von John Mayer (der "Continuum"-Amp)
- SSS #004 ursprünglich mal für Henry Kaiser gebaut, befindet sich heute ebenfalls im Besitz von John Mayer
- Mindestens zwei weitere Exemplare sind für Stevie Ray Vaughan gebaut worden
- usw.
Irgendwann gegen Ende der 1980er/Beginn der 1990er Jahre hat Johnson den Verstärker dann verkauft, weil er nach einer Reparatur (wenn ich mich recht entsinne wurde der Ausgangsübertrager ausgetauscht) seinen Klang verloren hatte. Doch die Geschichte dieses Verstärkers ist noch nicht zu Ende, denn irgendwann gelang er in den Besitz von niemand geringeren als Carlos Santana! Im Zuge dessen wurde der Verstärker in ein neues Gehäuse gebaut und wird so auch heute noch live von ihm eingesetzt.
Auf dem Fußschalter sieht man noch schön den ursprünglichen Besitzer verewigt:
2. Auf was für einer Basis arbeite ich?
Ich baue auf der Vorarbeit und den Layouts einiger User in einem bekannten englischsprachen Forum zum Thema Verstärker auf. Diese Layouts basieren auf einer Mischung von tatsächlichen Einblicken und Erfahrungen mit den realen Vorbildern (jeder Verstärker muss irgendwann mal repariert und dafür geöffnet werden ), ein paar "educated guesses" und ein bisschen Raterei. Bitte tut mir deshalb den Gefallen und erspart euch irgendeine Klugscheißerei in der Richtung - ich will nur Spaß beim Bauen haben und andere hier daran teilhaben lassen.
3. Spezifikationen des Amps
Das originale Vorbild ist ein 150W-Bolide mit 4 Stück 6550-Röhren - ich werde eine 100W-Variante mit 4 Stück 6L6-Röhren bauen. Als Transformatoren werde ich komplett auf Hammond setzen (Hammond 373FX als Netztrafo, 1760W Twin Reverb Ausgangsübertrager und den 1750A als Halltreiber). Im SSS #005 wurde wohl keine Drosselspule eingesetzt, hier kommt wie im Original auch ein fetter Drahtwiderstand zum Einsatz.
Der Verstärker wird über zwei verschiedene Eingänge ('Normal' und 'FET') verfügen, wobei der FET-Boost fußschaltbar sein wird. Ebenfalls wie beim Vorbild fußschaltbar wird der PAB-Boost (Tonestack-Bypass) sowie der Reverb sein. Das Chassis wird aus Aluminium gefertigt, die Platinen aus FR4 mit klassischen Eyelets. Abschließend werde ich auch noch das Gehäuse für den Verstärker bauen.
4. Erste Vorarbeiten
Ich habe die ersten Dezemberwochen genutzt, um das Chassis zu planen. Ich nutze dafür meine heißgeliebte CAD-Software Autodesk Fusion, wo ich gleichzeitig auch schon die Platinen entworfen und überprüft habe, dass das auch am Ende alles zusammenpasst. Als Grundlage für das Chassis habe ich die Chassis-Replika von Steel String Singer #004 genutzt, die auf diesem Github-Repository zur Verfügung steht. Das Problem bei den Dumble Amps ist, dass selbst innerhalb der gleichen Modellreihe die Chassis nicht immer unbedingt die gleichen Maße haben (so hat zum Beispiel SSS #002 eine geringere Breite als SSS #004). Von dem, was man allerdings weiß, haben SSS #004 und SSS #005 die gleichen Außenmaße.
Ich habe den originalen Entwurf anschließend meinen Anforderungen angepasst und dabei etwas von der "Authentizität" des Originals aufgegeben (das Original hat bspw. keine Kaltgerätebuchse, sondern eine feste Netzzuleitung, was ich aber nicht will):
Anschließend STEP-Dateien erstellt und beim Lieferanten des Vertrauens aus 2mm 5754-Aluminium herstellen lassen. Die Seitenteile habe ich verschweißen und anschließend polieren lassen. Das hier habe ich gestern erhalten:
Leider konnte mir der Hersteller bei der geringen Abnahmemenge keinen Siebdruck/Digitaldruck anbieten - deshalb werde ich mit Frontplatten arbeiten, die ich aber noch bestellen muss. Dabei muss ich aber im Kopf behalten, dass ich das Frontplattenmaterial dünn genug halte, damit am Ende noch alle Bauteile (insbesondere die Potis) montiert werden können! Ich bin mit der Quali jedenfalls äußerst zufrieden, die Maße wurden genau eingehalten und das wirkt alles sehr stabil.
To be continued...
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