Dudelsack oder Sackpfeife ist ja an und für sich die Oberbezeichnung der Instrumentenfamilie.
Der Ursprung liegt wahrscheinlich in Nordafrika und dem Babylonischen Reich. Demnach sind die schottischen Säcke die man heute kennt recht moderne Interpretationen.
Ich selber bin auch ein grosser Fan diverser Sackpfeifen, oder allgemein von Borduneninstrumenten, wie z.B. auch der Drehleier.
Ich spiele selber Hümmelchen, ein Renaissance Dudelsack. Früher in einer Band, heute noch ab und zu für mich. Dieser Dudelsack ist leise und so für den Zimmergebrauch tauglich.
Ich konnte schon einige Schäferpfeifen und Mittelalter(native) Sackpfeifen anspielen. Diese hört man viel bei Bands wie in Extremo, Corvus Corax, etc. Die Säcke sind entgegen des Namens keine wirklichen Mittelaltersäcke, sondern wurden erst in den 1970er (?) "erfunden".
Im europäischen Mittelalter kannten wohl eher andere Sackpfeifen Formen, wie den grossen Bock, und Schäferpfeifen.
Mir persönlich gefallen vom Klang her Schäferpfeifen, Hümmelchen und die Blasebalg betriebene Uilleann Pipes aus Irland am besten. Auch eine Kaba Gaida (Bulgarien) find ich recht hübsch.
Dagegen sind mir die schottischen Säcke schon fast zu aggressiv und Militärisch.
Wie schwer das zu erlernen ist?
Kommt wohl darauf an, wie viel musikalische Vorbildung du mitbringst.
Es zum einen unterschiedliche Griffweisen. von der deutschen Blockflöten Griffweise, über halbgeschlossene und geschlossene. Je nachdem kannst du dein Vorwissen verwenden oder musst komplett neu anfangen.
Ganz wichtig ist natürlich auch der Anblasdruck. Bei einem Hümmelchen ist der noch recht gering. Bei Schäferpfeifen schon etwas höher, und bei mittelalter Säcken und den Great Highland Pipes (grosse Schottensäcke) kannst du dir am Anfang die Lunge rauspusten.
Ganz wichtig, kauf dir keinen Tourisack in Schottland! Diese taugen meistens nur als Wandschmuck.
Wenn du wirklich einen Schottensack lernen will, kauf dir nen Practice Chanter mit Lernbuch, oder noch besser natürlich einen Lehrer.