Corkonian
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Gebrauchte Gitarren sind eine coole Moeglichkeit ein gutes Instrument fuer kleines Geld zu bekommen.
Leider kann man auch ein kaputtes Instrument fuer viel Geld bekommen...
Ein paar einfache Tests koennen helfen ein gutes Instrument zu bekommen und die Nieten auszusortieren.
Es gibt viele Dinge an einer Gitarre die kaputt gehen koennen und die man fuer ganz kleines Geld wieder hinbekommen kann, dazu gehoeren kaputte Mechaniken, heruntergespielte Saettel, verschliffene Stegeinlagen, falsch eingestellte Haelse... und es gibt viele andere Dinge, die eine Gitare zu einem teuren Reparaturfall machen oder gar den (wirtschaftlichen) Totalschaden bedeuten.
Was also tun? Nur neue Gitarren kaufen? Warum? Ein bisschen Arbeit und einfachste Mittel reichen oft aus, eine Diagnose ueber den Gesundheitszustand der Gitarre zu stellen.
1.) Ist die Gitarre frei von Rissen im Holz? Gern genommen werden Risse an der Bruecke, Risse in den Zargen (da, wo normalerweise ein Schluesselbund oder ein Portmonnaie in der Hosentasche ist), Risse am Endpin (durch heftiges Aufsetzen...). Bist Du ein Holzwurm oder kennst einen Holzwurm, dann kann man hier oft reparieren, aber als nicht-Tischler: Haende weg. Edit: Ganz boese sind Risse zwischen Hals und Korpus. Wenn die Verbindung lose ist, dann ist Holland in Seenot. Ein Fachmann kann hier auch fuer kleines Geld richten, aber sowas sollte nie vorkommen und ist meist ein Indikator fuer weitere herbe Probleme.
2.) Ist der Hals in sich gerade? Der Hals einer Gitarre braucht eine leichte Kruemmung und bei den meisten Gitarren kann man die Kruemmung einstellen. solange der Hals in sich gerade ist, das heisst die Kruemmung bei der hohen "E" genauso ausfaellt wie bei der tiefen "E" und solange am Hals-Korpus Uebergang kein sichtbarer Knick ist, ist das alles nur eine Einstellungssache. Kein Grund, die Gitarre nicht zu kaufen. Edit: Ausnahme hier sind Konzertgitarren, die haben meist keinen einstellbaren Stahlstab und muessen daher immer optimal sein. Reparieren gehr hier auch (Stichwort:Kompressionsfretting), aber das geht richtig ins Geld.
3.) Sind die Mechaniken gerade und leichtgaengig? Sind die Muttern an den Pfosten alle fest? Wenn nicht kann man diese gern auch gegen hoeherwertige Mechaniken tauschen. Kein grosser Aufwand und recht preiswert. Ein guter Satz Mechaniken kostet um die €50.
4.) Ist die Beleistung fest? Man kann durch Klopfen auf Decke und Boden hoeren, ob die Beleistung lose ist (scheppert) oder nicht. Obwohl eine lose Beleistung einfach zu reparieren ist gilt hier fuer nicht-Holzwuermer: Haende weg! Leisten loesen sich nicht "nur so", meist sind dann auch andere verdeckte Schaeden vorhanden.
Soweit alles klar? Dann geht's weiter:
5.) Bitte messe die Saitenlage am 12. Bund. Normal sollte das nicht mehr als 7.5 mm bei Konzertgitarren und Archtops und 5 mm bei Westerngitarren sein und das ist mir schon zu hoch. Aber man kann vieles einstellen (lassen), jedenfalls wen die naechsten Tests nicht negativ ausfallen... Edit: 7,5 mm sind schon extrem...
6.) Bitte klemme dann einen Kapo in den ersten Bund, greife die dicke E-saite im 14.Bund - oder wo immer Deine Gitte den Hals/Korpus Uebergang hat und schiebe eine Visitenkarte am 7. Bund zwischen Bundstebchen und Saite. Passt das? Wenn da keine "Luft" drin ist, dann hast Du ein Problem mit der Halskruemmung. Das kostet 10 Minuten arbeit. Kein Grund, nicht zuzuschlagen.
7.) Dann nimm den Kapo ab und hole ein langes Metallineal. lege es hochkant laengs aufs Griffbrett und fahre dann in Richtung Steg. Trifft das Lineal die Stegoberkante? Landet es oberhalb der Stegoberkante hast Du ein Problem, landet es unterhalb der Stegoberkante hast Du ein grosses Problem. Man kann zwar vieles reparieren, aber hier ist meist ein "Neck reset" faellig und das kostet gern 400 Teuronen und mehr....
8.) Dann schau' Dir den Korpus zwischen Steg und Schalloch an. Das Lineal parallel zum Steg unter die Saiten auf den Korpus zu legen hilft. Hast Du eine grosse Delle in der Mitte? Wenn ja, hast Du ein Problem. Insbesondere, wenn der Test 7. schon negativ war... Finger weg! Profis wissen, dass in der trockenen Heizungsluft die Gitarre arbeitet und dass sich vieles gibt, wenn die Gitarre wieder ordentlich "befeuchtet", also bei 50-55% RH, ist. Laien sollten hier vorsichtig sein.
9.) Das naechste ist, das Lineal parallel hinter den Steg zu legen. Woelbt sich die Decke sehr, also mehr als 3mm auf jeder Seite? Wenn ja, hast Du ein Problem. Es koennte mit falscher Feuchte zusammenhaengen, aber als Laie gilt auch hier: Finger weg!
10.) Nimm ein Blatt Schreibmaschinenpapier und versuche es zwischen Steg und Decke zu schieben. Geht das Papier mehr als 1-1,5 mm tief unter den Steg: Finger weg! Steg neu kleben kostet nicht die Welt, aber meist sind dann auch wieder andere Schaeden gern mit im Spiel.
11.) Vergleiche das Flagollet jeder Saite am 12. Bund mit de gespielten 12. Bund. Die Toene sollten identisch sein. Ein Stimmgeraet hilft hier. Gute Fabrikgitarren haben bis zu +/- 5 cent Abweichung. Alles drueber deutet auf ein Problem hin.
12.) Schlussendlich spiele jede Saite in jedem Bund und notiere Dir was wo wie schnarrt. Wenn die Buende nicht mehr gleichmaessig in der Oberflaeche aussehen, sind sie wahrscheinlich heruntergespielt. Buende sind Verschleissteile. Teure zwar, aber dennoch. Ein "Fret Rocker" oder 3 Stuecke von einem Metallineal abgesaegt auf 8, 5 und 3 cm helfen hohe oder tiefe Buende zu finden. Ganz allgemein sind heruntergespielte Buende ein Grund fuer einen gehoerigen Abschlag, neu bebunden kostet gern bis zu €300...
Leider kann man auch ein kaputtes Instrument fuer viel Geld bekommen...
Ein paar einfache Tests koennen helfen ein gutes Instrument zu bekommen und die Nieten auszusortieren.
Es gibt viele Dinge an einer Gitarre die kaputt gehen koennen und die man fuer ganz kleines Geld wieder hinbekommen kann, dazu gehoeren kaputte Mechaniken, heruntergespielte Saettel, verschliffene Stegeinlagen, falsch eingestellte Haelse... und es gibt viele andere Dinge, die eine Gitare zu einem teuren Reparaturfall machen oder gar den (wirtschaftlichen) Totalschaden bedeuten.
Was also tun? Nur neue Gitarren kaufen? Warum? Ein bisschen Arbeit und einfachste Mittel reichen oft aus, eine Diagnose ueber den Gesundheitszustand der Gitarre zu stellen.
1.) Ist die Gitarre frei von Rissen im Holz? Gern genommen werden Risse an der Bruecke, Risse in den Zargen (da, wo normalerweise ein Schluesselbund oder ein Portmonnaie in der Hosentasche ist), Risse am Endpin (durch heftiges Aufsetzen...). Bist Du ein Holzwurm oder kennst einen Holzwurm, dann kann man hier oft reparieren, aber als nicht-Tischler: Haende weg. Edit: Ganz boese sind Risse zwischen Hals und Korpus. Wenn die Verbindung lose ist, dann ist Holland in Seenot. Ein Fachmann kann hier auch fuer kleines Geld richten, aber sowas sollte nie vorkommen und ist meist ein Indikator fuer weitere herbe Probleme.
2.) Ist der Hals in sich gerade? Der Hals einer Gitarre braucht eine leichte Kruemmung und bei den meisten Gitarren kann man die Kruemmung einstellen. solange der Hals in sich gerade ist, das heisst die Kruemmung bei der hohen "E" genauso ausfaellt wie bei der tiefen "E" und solange am Hals-Korpus Uebergang kein sichtbarer Knick ist, ist das alles nur eine Einstellungssache. Kein Grund, die Gitarre nicht zu kaufen. Edit: Ausnahme hier sind Konzertgitarren, die haben meist keinen einstellbaren Stahlstab und muessen daher immer optimal sein. Reparieren gehr hier auch (Stichwort:Kompressionsfretting), aber das geht richtig ins Geld.
3.) Sind die Mechaniken gerade und leichtgaengig? Sind die Muttern an den Pfosten alle fest? Wenn nicht kann man diese gern auch gegen hoeherwertige Mechaniken tauschen. Kein grosser Aufwand und recht preiswert. Ein guter Satz Mechaniken kostet um die €50.
4.) Ist die Beleistung fest? Man kann durch Klopfen auf Decke und Boden hoeren, ob die Beleistung lose ist (scheppert) oder nicht. Obwohl eine lose Beleistung einfach zu reparieren ist gilt hier fuer nicht-Holzwuermer: Haende weg! Leisten loesen sich nicht "nur so", meist sind dann auch andere verdeckte Schaeden vorhanden.
Soweit alles klar? Dann geht's weiter:
5.) Bitte messe die Saitenlage am 12. Bund. Normal sollte das nicht mehr als 7.5 mm bei Konzertgitarren und Archtops und 5 mm bei Westerngitarren sein und das ist mir schon zu hoch. Aber man kann vieles einstellen (lassen), jedenfalls wen die naechsten Tests nicht negativ ausfallen... Edit: 7,5 mm sind schon extrem...
6.) Bitte klemme dann einen Kapo in den ersten Bund, greife die dicke E-saite im 14.Bund - oder wo immer Deine Gitte den Hals/Korpus Uebergang hat und schiebe eine Visitenkarte am 7. Bund zwischen Bundstebchen und Saite. Passt das? Wenn da keine "Luft" drin ist, dann hast Du ein Problem mit der Halskruemmung. Das kostet 10 Minuten arbeit. Kein Grund, nicht zuzuschlagen.
7.) Dann nimm den Kapo ab und hole ein langes Metallineal. lege es hochkant laengs aufs Griffbrett und fahre dann in Richtung Steg. Trifft das Lineal die Stegoberkante? Landet es oberhalb der Stegoberkante hast Du ein Problem, landet es unterhalb der Stegoberkante hast Du ein grosses Problem. Man kann zwar vieles reparieren, aber hier ist meist ein "Neck reset" faellig und das kostet gern 400 Teuronen und mehr....
8.) Dann schau' Dir den Korpus zwischen Steg und Schalloch an. Das Lineal parallel zum Steg unter die Saiten auf den Korpus zu legen hilft. Hast Du eine grosse Delle in der Mitte? Wenn ja, hast Du ein Problem. Insbesondere, wenn der Test 7. schon negativ war... Finger weg! Profis wissen, dass in der trockenen Heizungsluft die Gitarre arbeitet und dass sich vieles gibt, wenn die Gitarre wieder ordentlich "befeuchtet", also bei 50-55% RH, ist. Laien sollten hier vorsichtig sein.
9.) Das naechste ist, das Lineal parallel hinter den Steg zu legen. Woelbt sich die Decke sehr, also mehr als 3mm auf jeder Seite? Wenn ja, hast Du ein Problem. Es koennte mit falscher Feuchte zusammenhaengen, aber als Laie gilt auch hier: Finger weg!
10.) Nimm ein Blatt Schreibmaschinenpapier und versuche es zwischen Steg und Decke zu schieben. Geht das Papier mehr als 1-1,5 mm tief unter den Steg: Finger weg! Steg neu kleben kostet nicht die Welt, aber meist sind dann auch wieder andere Schaeden gern mit im Spiel.
11.) Vergleiche das Flagollet jeder Saite am 12. Bund mit de gespielten 12. Bund. Die Toene sollten identisch sein. Ein Stimmgeraet hilft hier. Gute Fabrikgitarren haben bis zu +/- 5 cent Abweichung. Alles drueber deutet auf ein Problem hin.
12.) Schlussendlich spiele jede Saite in jedem Bund und notiere Dir was wo wie schnarrt. Wenn die Buende nicht mehr gleichmaessig in der Oberflaeche aussehen, sind sie wahrscheinlich heruntergespielt. Buende sind Verschleissteile. Teure zwar, aber dennoch. Ein "Fret Rocker" oder 3 Stuecke von einem Metallineal abgesaegt auf 8, 5 und 3 cm helfen hohe oder tiefe Buende zu finden. Ganz allgemein sind heruntergespielte Buende ein Grund fuer einen gehoerigen Abschlag, neu bebunden kostet gern bis zu €300...
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