...es dich wurmt, daß kaum jemand die Musikerwitze versteht, die du reißt.
...du bei dir in der Wohnung 200 m Kabel zwischen elektronischen Geräten verbaut hast, ohne ein Heimkino oder einen Serverschrank zu haben.
...du von Bandcamp ziemlich gut leben kannst, weil du da derart viele Releases hast. Irgendwo muß deine ganze Musik ja hin.
...du nur im Erdgeschoß (idealerweise ebenerdig) oder in einem Haus mit Fahrstuhl wohnen willst für den Fall, daß du mal mit deinem ganzen Zeugs zu einem Gig raus mußt.
...du dein Auto danach kaufst, ob dein ganzes Gear da auf einmal reinpaßt für den Fall, daß...
...das Nummernschild deines Autos die Bezeichnung eines Musikinstruments enthält.
...du nur Musiker als Partner nimmst.
...mit dem Erfolg, daß ihr zwei Musikzimmer in der Wohnung habt oder ein wirklich großes, weil jeder von euch soviel Geschisse hat.
...du ein Musikzimmer hast, aber keine wirkliche Küche mehr. Prioritäten eben.
...deine Freundin sagt: "Die Instrumente oder ich!"/"Die Band oder ich!" und du ihr ein Taxi rufst.
...in deinem Wohnzimmer in den Bücherregalen Musikfachzeitschriften und ansonsten auch nur Bücher über Musik stehen.
...du im Musikzimmer ein ganzes Regal voller Bedienungsanleitungen hast.
...du auch bei hochkarätigsten, berühmtesten Musikern mit konzentriertem Blick und verschränkten Armen vor der Bühne stehst und einen auf Musikerpolizei machst.
...du vor Konzerten berühmter Musiker/Bands nach vorne an die Bühne gehst, guckst, was die an Equipment haben – und einen Einkaufszettel schreibst.
...du zur Autogrammstunde deines Lieblingsmusikers ein entsprechendes Instrument mitbringst (auch wenn die Garderobenfrau in der Mehrzweckhalle sich fragt, was das für ein Freak ist, der an der Garderobe eine Jacke, eine Tasche und einen Synthesizer abgibt).
...du im Musikgeschäft nur Kabel kaufen willst, aber trotzdem mal guckst, was die so an Neuerscheinungen oder Kommissionen da haben.
...andere am Lagerfeuer sitzen mit einer Klampfe – du dagegen zwei bis vier Synthesizer, einen Drumsampler, einen Mischer und einen Verstärker aufbaust, alle batteriebetrieben.
...du dich mit Holz- und Blechblasmusikern anfreundest, weil du endlich am Lagerfeuer deine eigene Hörnersektion haben willst.
...du zur Hintergrundmusik im Restaurant, Supermarkt oder Fahrstuhl mindestens ein Luftinstrument spielst.
...du Analogsynthesizer nach einem 440-Hz-Ton stimmen kannst, den du in deinem Kopf generierst.
...du große Augen bekommst, wenn Musikinstrumente von der Art, die du spielst, in Filmen vorkommen.
...oder sogar GAS.
...ja, auch in Purple Rain oder Unheimliche Begegnung der dritten Art.
...du Disneys 20.000 Meilen unter dem Meer siehst und GAS auf die Schiffsorgel kriegst.
...du sofort sagen kannst, ob die Instrumente in den jeweiligen Filmen realistisch eingesetzt wurden oder nicht.
...du sowieso bevorzugt Filme über reale oder fiktive Musiker bzw. Bands siehst.
...du am liebsten einen Fluxkompensator in einen großen Kombi einbauen würdest, um damit in die späten 80er zurückzureisen und Analogsynths aufzukaufen, als die unbegehrt und billig waren – einige davon in mehreren Exemplaren, um sie heute mit Gewinn zu verticken, aber von jedem Modell behältst du einen.
...oder wahlweise in die knapp 1.000 Jahre entfernte Zukunft zu reisen und dir einen Holophonor zu kaufen.
...du bekannte Musiker und Instrumente miteinander assoziierst (z. B. Nick Rhodes & Roland Jupiter-8, Vangelis & Yamaha CS80).
...du unterwegs Musik hörst mit Studiokopfhörern. Wie schön, daß das Spiralkabel nicht so lang ist, über das gerade Kabel stolpert man ja ständig.
...Leute aus deinem Bekanntenkreis schon gesagt haben, du solltest mal bei einer Talentshow auftreten, du aber abgelehnt hast, weil du keinen Bock darauf hast, daß das ganze instrumentale Backing vom Band kommt und du nichts selbst spielen darfst.
...du in einer Suite mit Flügel nächtigst und das Zimmermädchen am Morgen nach der ersten Nacht mehrere in den geöffneten Flügel ragende Mikrofongalgen vorfindet.
...du in einer Suite mit Flügel nächtigst und den ganzen ersten Abend damit zubringst, das Instrument zu stimmen.
...du auf manchen Flughäfen und einigen französischen Bahnhöfen extra viel Umsteigezeit einplanst, weil da öffentliche Klaviere stehen, die geradezu danach betteln, daß du sie spielst.
...du zum Flughafen fährst, Klavier spielst und wieder nach Hause fährst.
...du nach Paris Orly fliegst, Klavier spielst und wieder nach Hause fliegst, weil es geht.
...du schon mal auf einem Flughafen mit zufällig vorbeikommenden Leuten mit Instrumententaschen spontane Jamsessions angezettelt hast.
...Musikinstrumente dich derart magisch anziehen, daß du einen C-Schein gemacht hast, weil du dich sonst nicht mehr in Kirchen trauen würdest.
...du nicht an einem Clavinet vorbeigehen kannst, ohne "Superstition" zu spielen.
...du nicht an einem Minimoog vorbeigehen kannst, ohne den passenden Sound zurechtzudrehen und "Are 'Friends' Electric?" zu spielen.
...du nicht an einem ARP-Synthesizer mit genügend Reglern vorbeigehen kannst, ohne den passenden Sound zurechtzuschieben und "Frankenstein" zu spielen. Oder den Alien-Gruß aus "Unheimliche Begegnung der dritten Art". Oder "Oxygène 4".
...dich Museen überhaupt nicht interessieren – um so mehr aber, wenn Musikinstrumente ausgestellt werden.
...du schon mal zur Arbeit fahren mußtest mit Abdrücken von Mischpult-Potikappen im Gesicht, weil du es wieder nicht rechtzeitig ins Bett geschafft hast.
Martman