Drumrecording im schlechten Raum mit vielen billigen Mikros

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Nachdem ich in den letzten Jahren im Grunde nur noch Solo aufgenommen habe (also Gitarre direkt ins Interface, VSTi-Krams, Songs entwickeln, Demos für mich...) könnteich bald mit meiner neuen Band nach langer zeit mal wieder richtige Aufnahme machen - vor allem Drums, was da wohl das anspruchsvollste ist. Wir haben hier den Luxus eines großen und denno ich günstigenproberaum-Kellers bei mir im Hinterhof. Und wir haben mal ein günstiges Drumkit gekauft und einen Freund als Drummer rekrutiert :)Haben aber viel Spaß und schon ein paar Songs.

Jetzt hat es mich gestern abend abermal spontan gepackt und ich hab PC und diversen Aufnahmekrempel nachunten geschleppt um mal reinzuschnuppern und herumzuprobieren, wasdenn unter den gegeben umständen und mit vorhandenen Equipment dennso geht, also jetzt bezüglich Schlagzeugaufnahme. Aufgrund von zweiBands besteht mittlerweile ein recht großer Mikrofonpark- aber allesbillig und nicht besonders speziell :)

Vorhanden sind :

  • Studio Projects B1 (großmembran-Kondensator)
  • Beyerdynamic TGX-58 (ordentliches dynamisches Gesangs-mikro)
  • DAP PL-02 (Shure Beta 52 Nachahmung)
  • zwei SM57-Nachbauten von einer Musik- Produktiv-Hausmarke
  • drei Gesangs/Allroundmikros der 40€-Klasse (einmal "Gatt", dann irgendwas von Conrad, und irgendein Shure)

Da ich ganz alleine war und auch keinenordentlichen Kopfhörer hatte, konnte ich nicht groß mit der Positionierung herum experimentieren. Außerdem momentan noch wenig Platz und alles sehr improvisiert :) Das DAP kam logischerweise andie Bass Drum, das Gatt an die Snare, das TGX-58 an den HiHat, und das B1 als Overhead (nicht ganz mittig ausgerichtet, ein wenig Richtung Ride, und insgesamt auch eher etwas von vorne und nicht senkrecht von oben). Die anderen Mikrofone hab ich gerade nicht hier. Ich würde im Ernstfall natürlich ausprobieren, welches Mikro sich wofür am besten macht. Ach so, mein Interface hat acht Eingänge.

Also hier mal die vier Spuren einerTestaufnahme:
https://dl.dropbox.com/u/5907530/drumtest.zip (35MB)

Ich stimme ja normal immer dem Chor ein, der sagt "lieber wenige gute Mikros, als viele schlechte",und dass zwei gute Overheads schon das meiste aufnehmen, der Rest nur Stützen sind. Und unter anderen Umständen (z.B. Aufnahme in einem Top klingenden Raum in einem professionellen Studio mit super Mikros)habe ich das auch selbst so erlebt. Jetzt denke ich mir aber: Wenndie Raumakustik schlecht ist, ist auch der Overhead-Sound schlecht.Wenn ich die drei Direktmikrofoniereung etwas bearbeite und Reverbdraufpacke, dann denke ich mir, dass man da schon was raus machenkönnte (wie gesagt waren das jetzt ja sehr spontane Aufnahmen ohneVorbereitung). Wenn ich dann die Overhead-Spur dazu mische, störtdie irgendwie nur. Die klingt halt so nach "ich stell mal ein ZoomH2 in den Proberaum und mach einen Probenmitschnitt". So kam mirjetzt der möglicherweise abwegige Gedanke doch nur Close Micing zubetreiben? Das Drumset ist nicht groß (Bass, Snare, drei Toms,HiHat, Crash, Ride). Ich könnte also jedes Instrument (auch das Crash Becken...) mit einem dynamischen Mikrofon abnehmen. Doofe Idee?

Wie würdet ihr eine möglichst gute Aufnahme mit dem vorhandenen Equipment machen?

Und wenn man dann doch mal Geld ausgeben will, dann wofür genau? Das nahe liegenste wäre eben, dass ich mir mal zwei brauchbare Overheads kaufe (hatte da an Rode NT-5 gedacht). Aber nach dieser Testaufnahme denke ich mir, dass ich damit auch nur viel Müll aufnehmen würde?

Die Akustik im Proberaum wollen wir eh noch verbessern. Meint ihr, das wäre erstmal eh Voraussetzung, bevor wir mal eine Recording Session starten? Ach ja, dieses komische blecherne Nachklingen der Snare müssen wir auch noch irgendwieabstellen :D
 
Eigenschaft
 
Hallo,
ich würde als Allererstes üben und als Zweites nachsehen, ob der Klang am Instrument oder der Übertragung liegt.
Wenn das Instrument schon billig klingt, ist der Rest eigentlich egal.
Die Hi-Hat-Spur kann man auch als "Overhead" verkaufen, zumindest ist das Snare, Tom und Ride prima drauf.

Klingt halt alles hallig und blechig, wie eine Aldi-Bude im Betonkeller. Wenn es genau so ist, dann helfen auch bessere Mikrofone nur ein bisschen.
Die Bass Drum klingt relativ hoch. Wenn das Bebop werden soll, habe ich nichts gesagt, ansonsten könnte man da vielleicht auch mal stimmen (nach unten, soll ja so klingen, wie es heißt). Möglicherweise lässt sich auch an den anderen Trommeln noch der Klang justieren. Bei den Becken sehe ich aber dunkel, wenn die so klingen. Da hilft auch close miking nichts, das ist ja dann eher noch schlimmer, zumal da ja auch keine Richtexperten dabei sind, dann käme ohnehin wieder überall alles rein.

Grüße
Jürgen
 
Ich habe mir die ZIP mal runtergezogen.

Vorab: Habe nur mal die Overhead und die Snare vorgehört. Zur Dämpfung der Obertöne Snare würde ich erstmal die Snare runter-tunen (ca. 1/4tel bis 1/2 Umdrehung pro Schraube Schlagfell).
Auch kontrollieren, ob das Resonanzfell recht straff ist und am Snarebed jeweils rechts&links, dort die Stimmschrauben etwas lockern.
Dann Moongel-Pad drauf, alternativ Gaffa-Tape mit ca. 5 - 7 cm Länge, eine kleine Verklebung in der Mitte des Streifens bilden (ca. 1,5 cm lang) und dann vor dem Aufkleben auf dem Schlagfell mit einem Finger den Rand des Schlagfells leicht abdämpfen (Finger nicht reindrücken!!) und ringsherum fahren, während die andere Hand die Snare schlägt.

Die Dämpfung (Gaffa-Röllchen) dann dort am Rand aufkleben, wo die beste Obertondämpfung zu erzielen ist. Gleiches für die Toms.

Des weiteren, ich weiß ja nicht wie wie der Raum beschaffen ist (vermutlich wie Jürgen schon geschrieben hat: Beton, Beton...) kann man versuchen, das Schlagzeug an einer anderen Stelle, oder zumindest gedreht zur aktuellen Position aufzubauen.

In die Ecken Bassabsorber aus Mineralwolle / Thermohanf (habe ich selbst auch nicht, muss noch so gehen ;) ).
Ich behelfe mir, indem ich in die kritischste Ecke einen Teppich aufgerollt an die Ecke lehne. Hast Du eventuell noch Polsterauflagen von Gartenmöbeln? Die könntest Du an die Wand hängen gegen hohe Reflexionen.
Mehr Masse hätte eine Bettmatratze...Gute Nacht (im wahrsten Sinne des Spruchs - ich schaue gerade auf die Uhr :eek: )
 
ich würde als Allererstes üben
Ich bin gar nicht unser richtiger Schlagzeuger :D (Dummerweise ist der aber auch nich besser als ich...)

Die Hi-Hat-Spur kann man auch als "Overhead" verkaufen, zumindest ist das Snare, Tom und Ride prima drauf.
Hmm, findest du? Ja, man hört natürlich auch Snare, Tom und Ride, aber "Prima" jetzt nicht, zumindest ist die HiHat im Verhältnis ja viel zu präsent.

wie eine Aldi-Bude im Betonkeller.
Das beschreibt die Situation eigentlich recht passend

Vorab: Habe nur mal die Overhead und die Snare vorgehört. Zur Dämpfung der Obertöne Snare würde ich erstmal die Snare runter-tunen (ca. 1/4tel bis 1/2 Umdrehung pro Schraube Schlagfell).
Auch kontrollieren, ob das Resonanzfell recht straff ist und am Snarebed jeweils rechts&links, dort die Stimmschrauben etwas lockern.
Dann Moongel-Pad drauf, alternativ Gaffa-Tape mit ca. 5 - 7 cm Länge, eine kleine Verklebung in der Mitte des Streifens bilden (ca. 1,5 cm lang) und dann vor dem Aufkleben auf dem Schlagfell mit einem Finger den Rand des Schlagfells leicht abdämpfen (Finger nicht reindrücken!!) und ringsherum fahren, während die andere Hand die Snare schlägt.

Die Dämpfung (Gaffa-Röllchen) dann dort am Rand aufkleben, wo die beste Obertondämpfung zu erzielen ist. Gleiches für die Toms.

Danke. Es ist schon blöd, wenn der Drummer auch kein "gelernter Drummer" ist, und das Schlagzeug von uns drei anderen gekauft wurde, weil es halt cool ist ein Schlagzeug im proberaum zu haben und zwischendurch auch gerne mal drauf rumspiele :) ;) Übrigens waren wir erst zu dritt ohne Drummer, haben schon Songs geschrieben, die Drums hab ich programmiert und das lief dann über die PA. Und klang nicht schlecht :) Trotzdem finde ich programmierte Drums für eine Aufnahme irgendwie doof, wenn es eigentlich einen echten Drummer gibt...

So sieht das übrigens bei uns momemtan noch aus.
proberaum.jpg
Das Teil da in der Ecke ist eine Matratze, rechts in der Ecke steht noch eine. Anosnten ist das nur ein Drittel der Raumlänge. Beim Rest sind auch diese "Deckengewöbe" abgehangen. Wie gesagt wollten wir das eh mal alles schöner machen. Auch die Matratzen weg und stattdesssen Superchunks bauen. Hohe Reflexionen sind in der Tat ja nicht so das problem, da kann man ja recht leicht abhilfe schaffen. Mit meiner alten Band hatten wir einen sehr kleinen Proberaum, wo aber die Wände fast komplett mit Noppenschaum zu waren. Letztlich war der Raum ziemlich tot, was nciht so doll war, aber nervig gedröhnt hat auch nichts ;) Für echte Aufnahmen würde ich das Schlagzeug schon aus praktischen gründen aus der Ecke rausstellen, damit man vernünftig Mikros aufbauen kann und sich dennoch entspannt dahintersetzen kann.

Aber das ganze hat für mich nochmal gezeigt (und ihr habt es ja auch bestätigt), dass ein guter Drummer, ein gut klingendes Schlagzeug und ein vernünftig klingender raum erstmal das entscheidene sind, bevor man sich über die Mikrofone gedanken macht. Gerade die becken sind wirklich Billig-Serie bzw. NoName-Teile. Zu den Kessln kann ich nicht sagen, sind aber überall Markenfelle draufgespannt (Evans/Remo).
 
Ja, Schlagzeug von der Wand weg / Ecke raus bringt schonmal etwas. Habe ich bei mir im Keller (Zweitset) auch so gemacht.

Hm, konnte es auf dem Foto nicht 100% entschlüsseln: Liegt das BD-Mikro auf einem weissen Stein vor der BassDrum?
Besser wäre sonst vielleicht in den Kessel hinein. Falls kein niedriges Mikrostativ vorhanden ist, eine gefaltete Wolldecke rein, evtl. noch ein kleines Kissen oben drauf und Mikro darauf betten.

Aufgrund der Raumakustik würde ich sonst mal versuchen, zwei dynamische als Overhead zu nehmen.

Der Sohn von unserem Keyboard und dessen Freund haben vor einiger Zeit mal was in unserem Proberaum mit unserem Tascam US-1800 und Cubase LE aufgenommen:
Ein dynamisches (glaube war das SM58) als "Overhead" oberhalb einer akustischen Gitarre + Gesang. Das war schon recht brauchbar, nachträglich etwas dezenten Hall und ein wenig EQ und die zwei Youngsters waren happy :D
 
Hm, konnte es auf dem Foto nicht 100% entschlüsseln: Liegt das BD-Mikro auf einem weissen Stein vor der BassDrum?
Besser wäre sonst vielleicht in den Kessel hinein. Falls kein niedriges Mikrostativ vorhanden ist, eine gefaltete Wolldecke rein, evtl. noch ein kleines Kissen oben drauf und Mikro darauf betten.
Ja, hast du richtig gesehen (ist übrigens ein weißer Karton). Bei einem ersten test hatte ich das auch drin (leider ist das loch sehr klein, war bei meiner anderen band anders - was ist da eigentlich im zweifelsfall üblich - gibt ja sogar welche ganz ohne - Resoanznfell abnehmen?). Näher am Schlagfell hat man halt mehr Kick, bei der zweiten Aufnahme (die ich hier hochgeladen habe) wollte ich mal probieren, wie es klingt, wenn das Mikro außen ist. Fand das jetzt sogar etwas besser. Generell mach ich mir bei der BassDrum eh am wenigsten sorgen, die kann man nämlich im Zweifelsfall auch nachträglich einfach per Software triggern und einen schönen Kick dazumischen, hab ich schonmal gemacht :)

Aufgrund der Raumakustik würde ich sonst mal versuchen, zwei dynamische als Overhead zu nehmen.
Wirklich als Overheads? Oder wären das dann quasi jewils Mikros für Ride und Crash, die ich nur weiter wegstelle?
 
ich würde versuchen die Spuren möglichst trennscharf zu bekommen und dann das hier (Slate Trigger) drauf anwenden.
ist in der Bedienung allerdings recht anspruchsvoll, dafür mit viel Dynamik und Varianten ausgestattet
es geht komplett ersetzen und auch Mischbetrieb, wobei das unter richtig miesen Bedingungen eher akademisch sein dürfte...

cheers, Tom
 
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Probieren kannst Du es ja mal, wobei ich denn vielleicht sogar eine enge A-B Position senkrecht überm Set versuchen würde.
Und dann der A-B-Vergleich mit Kondensatormikros.

Wenn das Set allein aufgenomme wird, könntest Du ja auch mal mit den Positionen der Matratzen rumexperimentieren.

BD-Mikro:
Generell kann man näher ans Schlagfell ran = mehr Kick sagen, aber Du kannst auch die Ausrichtung variieren.
Habe selber einen Beta52-Nachbau, der im Vergleich zum Original nicht ganz so schlecht dasteht (habe vor ein paar Tagen den direkten Vergleich gemacht).
Ausrichtung auf Höhe Schlägelkopf und dann auf die Mitte zwischen Aufschlagpunkt und Fellrand bringt etwas mehr Bauch und hat immer noch genug Kick.
(Mikro im 90°-Winkel zur Felloberfläche, nicht schräg!)

P.S.: Kostenloses Trigger-Plugin für Windows wäre sonst der KT-Drumtrigger
http://www.smartelectronix.com/~koen/KTDrumTrigger/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde versuchen, das Blech einigermassen hinzubekommen. Eventuell auch ein Mikro pro Becken. Dann alle Trommeln irgendwie, aber getrennt aufzunehmen und den Rest Drumagog, Aptrigga etc. erledigen lassen. Wenn du verstehst ...
 
ich würde versuchen die Spuren möglichst trennscharf zu bekommen und dann das hier (Slate Trigger) drauf anwenden.
Hast du damit praktische Erfahrung? Wie gesagt habe ich das mit einem kostenlosen PlugIn für die BassDrum selbst schonmal gemacht, damit geht das aber ja auch leicht. Snare fand ich dann schon schwieirger, weil man da ja doch nocht einfach nur draufhaut, sondern etwas mehr passiert. Beim Ride Becken oder gar HiHat kann ich mir dann gar nicht mehr vorstellen, wie das eine Software vernünftig triggern soll.

P.S.: Kostenloses Trigger-Plugin für Windows wäre sonst der KT-Drumtrigger
http://www.smartelectronix.com/~koen/KTDrumTrigger/
Ja, genau den hab ich damals für die BassDrum benutzt.

Ich würde versuchen, das Blech einigermassen hinzubekommen. Eventuell auch ein Mikro pro Becken. Dann alle Trommeln irgendwie, aber getrennt aufzunehmen und den Rest Drumagog, Aptrigga etc. erledigen lassen. Wenn du verstehst ...
Leider ist ja gerade das Blech irgendwie doch das Hauptproblem... Einerseits spielt da der Raum wohl eine große Rolle, andererseist lässt sich das kaum triggern.
 
Support your local budget studio!
 
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Kann mich da nur anschliessen, miese Rundmetallfrequenzen kann man nicht glattbügeln. Ist halt die Frage, worauf IHR Wert legt.

Ich nehme momentan auch in akustisch nicht optimiertem Raum (=Keller) auf und versuche mittels IK Multimedia T-Rack EQ FREE, brauchbare Ergebisse zu erzielen.
 
Hallo,

die Bude, wie sie da steht und die Bude, wie sie klingt, passen schon ganz gut zueinander.

Ich will nicht zu deutlich werden, aber mir wäre es zu viel Arbeit, aus dieser suboptimalen Konfiguration zu versuchen, ein Quentchen mehr Klang zu quetschen. Nun gut: Blech mit einem billigen Mikro aufgenommen klingt vielleicht komisch, mit einem teuren Mikrofon aufgenommen klingt es nach dem, was es ist: Blech. Wenn man triggern will, kann man sich die Mikrofonitis sparen und gleich ein Elektrogerät hin stellen, das erspart dann auch wieder viel Arbeit.

Als ich das letzte Mal über so eine Bude spielen durfte habe ich beim zweiten Mal eine klare Ansage gemacht.
Ich verstehe nicht, warum man sich mit so etwas herumärgern will. Gut klingen kann es objektiv nicht.

Grüße
Jürgen
 
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@ Jürgen:

Neben dem Klang der Schiessbude hast Du noch den Klang der Bude selber (also des Kellers) nicht erwähnt :redface:

Vielleicht gibt ja räumlich und monetär gerade keine andere Möglichkeit. Wenn aber der Wille da ist, statt mit Cubase/Reaper&Co. und nur virtuellen Instrumenten wieder "echte" Musik mit echten Mitstreitern auf echten Instrumenten zu machen, ist das doch eine feine Sache.
Welcome to the real world :great:

@ ars ultima:

Am Sonntag ist in Köln-Chorweiler im Bürgerzentrum ab 10.30 h Musikerflohmarkt. Vielleicht bietet ja jemand etwas bessere Becken für wenig Geld an.
Wäre von Düsseldorf ja nicht so weit.

http://buergerzentrum-chorweiler.de/116.html?eid=399
 
Ihr seid weit weg, so ist es keine Werbung. Aber bei mit könntet ihr für ca. 150 Euro inklusive ordentlichem Drumsset den Kram einspielen.

Stattdessen einen riesen Aufwand, der mit Fahrtkosten etc. bestimmt in ähnlicher Höhe liegt, und es kommt nur Schrumpel dabei heraus.
Macht ihr eure Photosession dann auch mit den billigsten Handy? Das Cover mit Paint?

Die richtige Antwort ist: mir dem Schrumpel kommt kein ordentliche Aufnahme zustande. Es gibt billigere und teuere Alternativen.
Du hättest das Bild nicht posten dürfen ...

- - - Aktualisiert - - -

ein guter Drummer, ein gut klingendes Schlagzeug und ein vernünftig klingender raum

2/3 davon habt ihr erstmal nicht.
Jetzt Hand aufs Herz: ist der Drummer 100%ig um wenigstens 50% mit Tricks und Kniffen herauszuholen? Falls nämlich nicht: programmiert die Drums. Der Drummer kann ja danebensitzen und erzählen was er spielen würde.
Type O Negativ haben so auf mehreren Alben gearbeitet, Manowar geben es zwar nicht zu, aber höchstwahrscheinlich auch. Hat sich bei Type O je jemand über den Drumcomputer beschwert?
 
Ich weiß ja nicht, wie groß Euer Anspruch an die Quali ist.

Für einfache Probenmitschnitte, um Ideen für Euch festzuhalten, reicht das vorhandene Equipment.
Mit etwas Geld lässt sich natürlich immer mehr machen :rolleyes:

Um eine richtige Demo, CD was auch immer zu machen, würde ich auch lieber einmal ins Studio gehen, mir dort ein gutes Set mit guten Becken hinstellen lassen und mit guten Mikros in einem gut klingenden Raum aufzunehmen.

Ach so, die Lava-Lampe für den guten Ton bräuchtet Ihr fürs Studio nicht mitzubringen, die hat ja der Studio-Betreiber ;)

Ich habe auch vor kurzem angefangen, bei mir zuhause im Keller aufzunehmen.
Das Set ist gepflegte, obere Mittelklasse: Sonor Force 3000 mit RIMS-System an den Toms, Becken sind Oberklasse: Sabian HH-Serie.

Studioqualität erwarte ich von mir selber aber gar nicht, denn:

Der Raum hat nur ca. 2,20 m Deckenhöhe (Holz an der Decke)
Der Raum ist L-förmig geschnitten, hat also parallele Wände
Die Wände sind nur verputzt + gestrichen
Ich habe (noch) keine Bassfallen
Es sind (noch) keine Absorber vorhanden
Ich habe keine Mikros im Wert von 10.000€ und so weiter und so fort....

Wenn ich mal eine gute Aufnahme machen/haben will, würde ich auch eher ins Studio gehen.

Ich habe aktuell auch nur Billigmikros, habe mir diese Woche aber mal etwas bessere ausgeliehen, die natürlich schon mehr bringen.
Mein Mikroset kostet knapp 200€, das ausgeliehene ca. 1200€.
Der Unterschied ist natürlich hörbar.

Wo ich aber nur wenig Verbesserung hinbekomme, ist der Raumklang. So lange ich noch keine akustische Behandlung gemacht habe, wird das halt immer durchschlagen. Die Raumhöhe kann ich natürlich nicht verändern :redface:
In Sachen Akustik + Mikros wird sich bei mir aber vielleicht im Lauf diesen Jahres noch was tun.

Bis dahin gebe ich mich mit dem zufrieden, was ich hab´...
 
Hast du damit praktische Erfahrung? Wie gesagt habe ich das mit einem kostenlosen PlugIn für die BassDrum selbst schonmal gemacht, damit geht das aber ja auch leicht. Snare fand ich dann schon schwieirger, weil man da ja doch nocht einfach nur draufhaut, sondern etwas mehr passiert. Beim Ride Becken oder gar HiHat kann ich mir dann gar nicht mehr vorstellen, wie das eine Software vernünftig triggern soll...
leider noch etwas zuwenig, was die Mehrspuranwendung angeht.
ich habe mir Trigger seinerzeit gekauft weil es günstig war, ein ilok dabei und ich eh keine (geordneten) Drumsamples habe
(Hintergedanke war dieses iphone Dingen zum eintrommeln auf der Tischplatte, aber die App überfordert mein 3GS...)
was ich übrigens nicht kapiere, ist dass da null Blech im Lieferumfang ist, nur Kick, Snare, Toms und Sidesticks :gruebel:

Bedienbar ist Trigger aber recht gut, wenn man mal in die Doku gesehen hat - am Bildschirm per trial & error erschliesst sich die Strategie nicht.
Ich fand es deutlich besser einzustellen als das freie Plugin, das du erwähnt hast.
Besonders an Trigger ist das phasensynchrone Layern mehrerer Samples ua mit Raumklang und einstellbarer Dynamik.
Man kann mit dem mitgelieferten Instrumenten-Editor auch eigene Samples in das Format des Programms bringen.

Imho ist das durchaus eine brauchbare (und preiswerte) Lösung wenn jemand 'reale' Drums braucht.
der Lernaufwand hält sich in Grenzen - ist ja auch nicht ganz so trivial.

cheers, Tom
 
Danke für die weiteren Antworten, vielleicht erstmal ein wenig Hintergrundgeschichte (etwas OT und langweilt euch jetzt hoffentlich nicht, wer mich hier kennt weiß, dass meine Beiträge oft sehr lang werden...):

Ich hatte mal eine alte Band (als guten Freundeskreis gibt es uns noch, kommen nur nicht mehr zum spielen auch weil wir verstreut wohnen), bei der ich damals auch mit dem Hobby Recording angefangen habe, mir meine acht-Kanal-Soundkarte plus Mischpult gekauft habe, und in unserem Proberaum haben wir dann ein paar Songs aufgenommen, und in Anbetracht der Umstände (vor allem war es für mich das "erste Mal") fand ich das Ergebnis auch nicht schlecht. Das war aber auch ein ordentliches Schlagzeug, der Drummer war nicht schlecht, und unserer proberaum klang zwar nicht "gut", aber zumindest kein völlig halliger keller (eher etwas totgedämmt).

Dann hab ich lange nur für mich Musik gemacht und alleine mal Ideen für mich aufgenommen (Gesang, Gitarre, Drums programmiert...). Dann bin in eine neue WG gezogen, Mitbewohner spielt auch Gitarre, können ja mal zusammen was machen, und uns diesen Keller im HInterhof angemietet. Über ein paar Ecken eine Bassistin kennengerltn, die dann auch mitmachte und ab da konnten wir dann sagen: Ok, wir sind jetzt eine Band. Wobei die beiden anderen eher Anfänger sind, das ist für mich auch manchmal etwas frustrierend, weil dann nicht immer alles so (zumindest nicht so schnell) umgesetzt werden kann, wie ich es gerne hätte. Letztlich schreibt ich überwigend die Songs (Singe und spiele Gitarre) und sage dem anderen Gitarristen und der Bassisten dann oft, was sie spielen sollen. Und die Drums hab ich auch programmiert. So hatten wir dann irgendwann drei Songs eingeprobt (zwei eigene, ein Cover), ohne Drummer, stattdessen kam das Schlagzeug vom Laptop. Das klappt sogar eigentlich ganz gut, aber auf auer ist das ja doch nichts, also bauchten wir einen richtigen Schlagzeuger. Auf einer Party jemanden kennengelernt der Lust hatte, und dann auch sein eigenes Schlagzeug (also eins von seinen...) mitgebracht hatte. War dann auch für mich schön, weil der sein Instruent gut beherrschte, außedem noch Background singen konnte, viel musikalische Erfahrung hatte etc. Leider musst er sich dann irgednwnan doch wieder von uns verabschieden (was wir durchaus vrstehen konnte, er kam immer von recht weit, und spielt noch in anderen bands, wobei eine davon sogar Geld abwirft).

Nun standen wir wieder ohne Drummer da. Zeitgleich zog eine befreundete Schlagzeugerin weit weg, und bei ihr verstaubte noch ein altes Schlagzeug, was sie dann jetzt endgültig irgendwie "loswerden" wollte. Wir bekundeten Interesse, weil wir es cool fanden, eine Schießbude im Proberaum stehen zu haben, ich zock da mal auch so gerne etwas drauf. Haben wir ihr dann billig abgekauft. Und bei der Drummersuche in unserem Umfeld sagte dann einer aus unserem Freundeskreis (also wir drei sind auch so Teile eines Freundeskreises, der viel und oft zusammen was macht), dass er auch früher mal ein wenig Schlagzeug gespielt hätte und Lust hätte, das wieder zu probieren und zu lernen. Ok, nun ist er dabei und wir sind wieder eine richtige Band. Ein eigenes Schlagzeug hatte er natürlich nicht, spielteben an unserem billigen (an dem er sich nun auch finanziell beteiligt hat, auch mit einem höheren Anteil). Und er ist halt auch Anfänger, spielt eher schlechter als ich (und ich selbst bin kein Schlagzeuger), und bekommt dann also auch noch nicht immer die Sachen so gut hin, die ich im sage bzw. die ich programmiert hatte :)

Ende letzten Jahres haben wir eine ziemlich coole Proberaumparty mit vielen Besuchern gemacht, was dann auch unser erster Auftritt war. Und wenn man erzählt, dass man in einer Band spielt, fragen ja auch andere mal nach Aufnahmen. Und nun ist es ja so, dass wir nicht zwingend in ein Studio müssten oder groß rumfragen müssten - denn ich hab ja von sowas durchaus ein wenig Ahnung und Equipment (würde dann auch endlich mal wieder alle acht Kanäle meines Interfaces nutzen...). Und dann ist es natürlich naheliegend, dass wir das erstmal so tun werden. Und damit auf jeden Fall was besseres rumkommt, als wenn wir einfach einen Zoom H4 in den Raum stellen und gemeinsam drauf losspielen (machen wir zwischendurch zur Selbstkontrolle), sondern es schon nach "Produktion" klingt.

Ich neige nun in der tat dazu, dass ich immer am liebsten alles mögliche selbst machen will, anstatt es dem Profi zu überlassen, das ist oft nicht gut. Aber ich hab eben auch durchaus Spaß an der Sache (also jetzt dem Recording) , z.B. auch zu versuchen das beste aus den Gegebenheiten rauszuholen. Der Hinweis "Support your local Budget Studio" ist an sich schon absolut verständlich. Wenn hier mal jemand einen Thread eröffnet und sagt "wir möchten eine Demo aufnehmen, uns Studio sparen, und stattdessen im Proberaum aufnehmen, welches Equipment brauchen wir dazu?", dann weise ich in der Regel auch darauf hin, dass dieses Vorhaben nur dann sinn macht, wenn einer in der Band diese Recordingsache auch als Hobby sieht, denn wenn es einfach nur darum geht, für enig geld ein gutes Aufnahmeergebnis zu bekommen, dann spart man da wohl an der falschen Stelle.

Hinzu kommt vor allem, dass meine Bandkollegen eben eher Anfänger sind, und mit so Studio-Aufnahmesituation (alleine nach Klick spielen etc.) null Erfahrung haben. Ich sehe schon unsere Bassistin vor mir, wie sie im Studio total aufgeregt ist und an sich verzweifelt, weil die Situation so komisch ist, da jemand fremdes dabei ist etc. :D Insofern wäre so eine Proberaumproduktion eher eine gute Vorbereitung. Und ich finde es auch ganz gut, die Songs mal so für die Aufnahme zu arrangieren und zu "produzieren". Man hat dann halt nacher schon Aufnahmen mit denen man ins Studio gehen könnte und sagen "So wollen wir das haben, nur in gut". Generell wären wir dann viel besser vorbereitet für eine qualitativ ernsthaftere Aufnahme, was dann wohl viel effizienter wäre.

Der Anlass für diesen Thread war also wirklich eher die Frage "Wie bekomme ich unter den gegebenen Umständen das beste Ergebnis" und nicht unbedingt "Lohnt sich das überhaupt, oder sollen wir ins Studio?" ;)

Da kommen jetzt auch ein paar Aspekte zusammen:
- Den Proberaum auszubauen und akustisch zu optimieren hatten wir eh vor, ganz unabhängig vom Aufnahmen. Mir ist jetzt aber hier nochmal bewusst geworden, dass sich die aufnahmen wirklich erst lohnen, wenn wir das erledigt haben
- Das mit dem Schlagzeug ist eher eine Sache, die wir unter uns klären müssen :) Unser Drummer ist wirklich bemüht, sich da reinzuarbeiten, hat sich auch einen Stimmschlüssel besorgt, versucht sich da einzulesen etc. Die Frage ist dann eben, inwiefern er sich da nun als Schlagzeuger sieht, und jetzt z.B. noch in gute Becken investiert (obwohl das bisher ja eben eher unser "Bandschlagzeug" ist, was da zum Spaß im Proberaum steht :D) Ansonsten habe ich hatte ich mir aber bisher über diesen Punkt aber gar nicht so viele Gedanken (hatte immer nur Mikros und Raumakustik im Kopf), obwohl es natürlich logisch ist, dass ein schlechtes Schlagzeug eben auch unter tollen Aufnahmebedingungen wie ein schlechtes Schlagzeug klingt...)
- die Kombination "schlechter Drummer - schlechtes Drumkit - schlechte Aufnahmebedingungen" schreien natürlich danach, die Drums zu programmieren - vor allem, wo ich das für die ersten Songs schon halbewegs getan habe und ich zwischendurch auch mal dachte "hmm, klingt eigentlich ganz cool - eine echte Aufnahme mit unserem Drummer wäre viel aufwändiger und das ergerbnis wohl schlechter". Und auch wenn selbst auf großen produktionen sowas schonmal gemacht wurde, streube ich mich innerlich etwas dagegen. Vielleicht auchm, weil ich letzterzeit Gefallen an eher dreckiger Retro-Sound-Musik habe und mich diese modernen Metal-Produktionen (wir machen übrigens keinen metal), bei denen echte Drums wie programmiert klingen, langweilt und nervt
- wenn ich jetzt nochmal in die Aufnahmen reinhöre und sie mal etwas mixe denke ich mir, dass ich da für unsere Ansprüche schon was brauchbares raushole könnte. Und ich Lust bekommen habe, das zu tun, vor allem nachdem ich lange nicht mehr "richtig" aufgenommen und gemixt habe

Aber danke bis hierher schonmal für die Tipps und Denkanstöße, hat mich durchaus weitergebracht!
 
Angesichts des Hintergrundes, daß Du Dich mit Recording recht gut auskennst, viel Erfahrung mitbringst und dass der Proberaum akustisch "Optimierungspotential" bietet, hatte ich mir beim Mitlesen still gewünscht, daß Ihr statt eines günstiges A-Drumsets ein e-Drumset bekommen hättet.

Dies hätte in dieses Szenario eventuell besser gepasst, da Du da schon Trigger integriert hast, die Midi-Befehle an Addictive-Drums oder ähnliches in die DAW schickst und somit die ganze Mikrofonie-Problematik nicht entstehen würde. Es hätte auch noch den Vorteil, dass man einige "Schnitzer" einfacher bearbeiten könnte.

Dies soll jetzt aber nicht in eine Diskussion für-und-wieder e-Drumset raus laufen; dies waren nur meine Gedanken zu Deinem speziellen Szenario.

Aber Du findest bestimmt noch eine passende Lösung dafür ... Evo ;)
 

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