Drummikrofone und 2-Kanal-Interface

[Goldfisch2807]

Hallo Leute,
ich habe folgendes Problem:
Ich wollte mir im Sommer Mikrofone für mein Schlagzeug holen, also (2xOH, Snare, 3xTom, Bass), habe aber nur ein 2-Kanal-USB-Interface.

Muss ich mir jetzt wirklich mehr Geld für ein neues, größeres Interface investieren oder kann ich das auch irgendwie über ein Mischpult regeln? Ehrlich gesagt habe ich von DEM hier echt gar keine Ahnung!

Die Aufnahmen müssen nicht professionell sein, aber schon besser klingen als nur mit 2 Mikros aufgenommen. Halt für Demoaufnahmen.

Mit freundlichem Gruß,
Dominik

 

[really no one]

Nun ich würde sagen, das liegt ganz bei dir.

Entweder du kaufst ein Mischpult mit genügend Eingängen und schließt dort deine Mics an. Da kannst du eben aber nur von dort aus die Stereosumme in den Pc aufnehmen, da dein Interface trotzdem nur 2 Kanäle hat. Die drums müssten also schon auf dem Mischpult abgemischt werden.

Die zweite Möglichkeit ist es ein Audio Interface mit mehr als 2 Eingängen zu kaufen, um alle Spuren einzeln in die DAW zu bekommen um dort dann abzumischen.

Für mich wäre Möglichkeit 1 eher unpraktikabel.

edit: Anders würde das ganze aussehen wenn dein Interface zum Beispiel ADAT zur Verfügung hätte!? Mit was arbeitest du denn zur Zeit?

 

[Goldfisch2807]

Ja, ich wäre auch eher für ein größeres Interface, aber das ist dann wieder mit den Finanzen verbunden, wa?
Aber natürlich ist es praktischer weil ich dann am PC ordentlich mastern kann etc.

Ich arbeite zur Zeit mit dem Focusrite scarlett 2i2.
Und ähmm, sorry.. was ist ADAT?

 

[Jas23]

ADAT (Alesis Digital Audio Tape) ist eine von Alesis entwickelte Audioschnittstelle, die via Lichtwellenleiter acht Kanäle mit max. 48KHZ übertragen kann. An Interfaces mit ADAT-Eingang wie das Saffire 24 DSP von Focusrite, das RME Babyface oder das Audient iD22, kann man um auf mehr Kanäle zu erweitern einen ADAT-Wandler (kann, muss aber nicht Preamps verbaut haben) wie den Behringer ADA8000/8200, den Focusrite Octopre/Octopre Dynamic oder den RME Octamic anschliessen. Das Focusrite Scarlett hat keine ADAT-Schnittstelle.

In deinem Fall ist das Aufnehmen von Drums sowieso mit einer Neuanschaffung verbunden. Für den Preis eines halbwegs ordentlichen Achtkanalmischpults kriegst du schon Achtkanal-Interfaces wie das Focusrite Scarlett 18i20/Saffire Pro 40, das Motu 8Pre oder das Tascam US1800. Es ist in deiner Situation also empfehlenswert ein neues Interface anzuschaffen, ggf. musst du das Scarlett verkaufen und/oder ein gebrauchtes Gerät anschaffen. Mischpulte machen für Recordingzwecke nur Sinn, wenn sie eine gewisse Qualität haben.

LG.
Jascha

 

[really no one]

ADAT ist eine Audioschnittstelle die es dir ermöglichen würde externe Preamps und oder Wander an deinem Interface zu verwenden und dieses damit quasio zu erweitern.
Das besitzt das Focusrite 2i2 jedoch nicht.

Gut bei einem Audiointerface ist es eben immer die Frage wie viele Eingänge, bzw. wie viele Preamps du brauchst?? Ich geh jetzt mal von 6-8 Mikros aus.

Das günstigste USB-Interface mit 8 Mikrofon-Eingängen ist das:

Tascam US-1800 USB-Audio/MIDI-Interface​

​

Das erste wirklich richtig gute Interface mit guten Preamps und stabilen Treibern ist jedoch das hier:

Focusrite Scarlett 18i20​

​

Ich persönlich würde bei der Vorgabe von 6-8 Preamps nicht unter dem Focusrite 18i2 kaufen. Hier bekommst du wirklich Qualität für dein Geld. Außerdem hättest du das angesprochene ADAT um möglichwerweise noch um weitere Kanäle zu erweitern.

lg Viktor

 

[Trommler53842]

Ich wollte mir im Sommer Mikrofone für mein Schlagzeug holen, also (2xOH, Snare, 3xTom, Bass), habe aber nur ein 2-Kanal-USB-Interface.

Muss ich mir jetzt wirklich mehr Geld für ein neues, größeres Interface investieren oder kann ich das auch irgendwie über ein Mischpult regeln?

Hallo Dominik,

da Du die Mikrofone noch nicht hast und das grössere Interface noch nicht hast, würde ich mal folgende Überlegung anstellen (Quadratur des Kreises):

Problem1:
Das Drumset sollte schonmal gut klingen: Ggfs. neue Felle kaufen, sauber stimmen usw. = Investition

Problem2:
Der Raum, in dem das Drumset aufgebaut ist, sollte auch gut klingen: Je nach Raum = grösere Investition (mehrere Hundert bis mehrere Tausend Euro) oder ins Studio mit gut klingendem Aufnahmeraum gehen.
(Das würde ggfs. Problem 1 lösen: Hast Du nur eine billige Schiessbude, hast Du ggfs. im Studio ein Mittelklasse oder High-End-Set zur Verfügung.)

Problem3:
Nach dem Lösen von Problem 1-2 - und Du willst nach wie vor selber mit gutem Equipment aufnehmen - würden hier mal locker bis zu 1.500 Euro nur für Mikrophone noch zu Buche schlagen:
BD-Mikro: ca. 150-400 Euro
SD-Mikro: ca. 120 Euro bis xx Euro
Tom-Mikros: pro Mikro mal ca. ab 110 Euro rechnen
Overhead-Mikros: das Paar von ca. 300 - 1200 Euro ansetzen.

Problem4:
Ein grösseres Interface, was mit mind. 7 Einzelkanälen oder mehr Richtung DAW-Software wandert, kostet auch ab ca. 320 Euro aufwärts (siehe Interface-Vorschläge).

Problem5:
Das Abmischen will gelernt sein, wenn Du es selber machen willst.

Zunächst die Spuren in die korrekte Phasenlage zueinander bringen. Übersprecher mittels Schneiden/Noise-Gate o.a. eliminieren.
Kompressoren richtig benutzen, ungewollte Raumeffekte unter Kontrolle bringen uvm.
EQ richtig einsetzen, ach ja - vor der Aufnahme die Mikros erstmal richtig positionieren....

Da kommt also viel Engagement und ggfs. viel Geldaufwand zum Einsatz!



Deshalb überlegen:

=> Lohnt sich für Dich ein gewisser monetärer und zeitlicher Aufwand, wenn Du selber aufnehmen willst?

=> Oder gehst Du lieber für einen Bruchteil der finanziellen Investition in ein Studio?

 

[Basselch]

Hallo, Dominik,

ich schlage in dieselbe Kerbe. Was die Drummikrofone anbelangt: Solltest Du eines der zahlreichen Super-Duper-Hyper-Sets mit sieben Mics für 150 € im Auge haben, dann spar' Dir das Geld besser. Rechne mal, sogar mal gutmütig gemeint mit 200 €, wieviel bei einem Set à, sagen wir mal, sechs Mics, auf ein Mic entfällt: 33,33 €. EXCLUSIVE der Klemmen und des schicken Köfferchens... was meinst Du, wie diese Mics klingen können? Richtig... nicht gut.

Vielleicht wirklich der bessere Weg, erst mal mit zwei vergleichsweise guten Overheads anzufangen und später für Snare und BD nachzukaufen. Auch mit nur zwei Mics kannst Du, ein wenig Hin- und Herstellen vorausgesetzt, schon relativ gute Aufnahmen machen. In diesem Zusammenhang wäre vielleicht die Recorderman-Technik nicht uninteressant, dazu findest Du hier im Forum schon den einen oder anderen Eintrag.

Legst Du allerdings wirklich Wert darauf, Dein Kit komplett mikrofonieren zu wollen und auch die Spuren alle einzeln zur Verfügung zu haben, kommst Du um einige Investitionen nicht herum, vor allem ein größeres Interface ist dann fällig. Und: Ein vollmikrofoniertes Kit macht aufnahmetechnisch in einem ggfs. nur 2 m hohen, engen Übungskeller keinen Spaß...

Einige Mikrofontips: Für die Budgetklasse das MXL 603, das für seinen Preis überraschend gut ist. Ein wenig höher dann Rode NT5 oder Oktava MK012 oder Haun MBC660L. Das wäre schon mal eine Auswahl ordentlicher Mics, die Du als Overhead einsetzen könntest.
Vielleicht später dann noch ein Shure PG52 für die BD und für die Snare ein Beyerdynamic TG D52 oder den unverwüstlichen Quasistandard Shure SM57.

Ansonsten gilt natürlich nach wie vor die Sache mit dem gutgestimmten Kit und dem Aufnahmeraum, der nicht gerade klingen sollte wie ein gefliestes Badezimmer

Viele Grüße
Klaus

 

[PatBateman]

Ich kann mich nur anschließen. In einen raum der gut klingt und mit einem Set das gut klingt kannst du mit rumprobieren auch was nettes in srereo aufnehmen Hilfreich wäre, wenn du angeben könntest, was du ausgeben willst und wie deine Erfahrungen mit Aufnahmen sind. Ich würde die immer raten mal Leuten über die Schulter zu gucken und mit fragen zu löchern, die dir was beibringen können l.

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