Drumbone

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Saxpirat
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Ich denke mal, da es sich um percussives Instrument handelt, paßt das auch hier rein:

Ich bin aktuell dabei, daß vielleicht aus Konzerten der Blue Man Group bekannte Drumbone nachzubauen. Es handelt sich um ein aus PVC - Rohren zusammengestecktes System, welches durch ineinanderschieben bei gleichzeitigem anschlagen unterschiedliche Tonhöhen produziert.

Mein System besteht aus grauen PVC - Rohren. (DN 110 und DN 125) Im Bereich der jeweilien Schlagflächen habe ich die Rohre ausgesägt und durch wesentlich dünneres Material (zerschnittener, dünner Plastikeimer) ersetzt.
Diese Vorgehensweise kann man auf Orginal - Videos erahnen. Dann jedes Rohrsystem mit innenliegenden Klemm-Mikros vom Sax abgenommen.
Einzeln angespielt klappt das auch. Sound ist satt und die Tonhöhen lassen sich durch herausziehen bzw. zusammenschieben variieren.

Wenn ich aber beide Systeme zusammenfüge, ist der Effekt hin. Also kein signifikanter Klangunterschied bei Veränderung der Rohrlänge. Es klingt im zusammengesetzten Zustand einfach grottig.....

Die verschieblichen Elemente (DN 110 und DN 125) haben relativ viel Spiel. Dieses ist so auf den Videos im Netz nicht zu sehen. Allerdings bin ich auf die Normdurchmesser angewiesen.
Den negativen Einfluß dieser "Undichtigkeit" kann ich nicht genau abschätzen.

Hat jemand Erfahrungen mit einem Drumbone gemacht und kann vielleicht wertvoll Tipps diesbezüglich geben?

Danke und Gruß im Voraus.....
 
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ich kenn das "Projekt" nicht, aber ich würde zur Abdichtung das kleinere Rohr am Ende mit einem Filzstreifen umwickeln bis es dicht sitzt, aber sich noch bewegen läßt.
Wenn man es ganz gut will, dann kann man beim dicken Rohr noch einen Führungsring setzen, damit die Rohre nicht verkanten.

Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, ob eines oder gar beide Rohr irgendwo verschlossen sind - eventuell würde das die Luftsäule besser diefinieren?
 
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Das ist ja mal eine gute Idee. Deine Fragestellung erschließt sich vermutlich genau denen, die selber bauen, am besten. Im Netz gibt es diese Seite. Kennst Du sie?

http://www.math.dartmouth.edu/archive/m5f08/public_html/

Die Jungs nutzen ebenfalls Standartmaßrohre und haben sie umwickelt.

Gruß

Sonoero
 
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ich kenn das "Projekt" nicht, aber ich würde zur Abdichtung das kleinere Rohr am Ende mit einem Filzstreifen umwickeln bis es dicht sitzt, aber sich noch bewegen läßt.
Wenn man es ganz gut will, dann kann man beim dicken Rohr noch einen Führungsring setzen, damit die Rohre nicht verkanten.

Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, ob eines oder gar beide Rohr irgendwo verschlossen sind - eventuell würde das die Luftsäule besser diefinieren?

Vielen Dank für die schnelle und informative Antwort. Ein erster Ansatz, welchen ich definitv ausprobieren werden.

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Das ist ja mal eine gute Idee. Deine Fragestellung erschließt sich vermutlich genau denen, die selber bauen, am besten. Im Netz gibt es diese Seite. Kennst Du sie?

http://www.math.dartmouth.edu/archive/m5f08/public_html/

Die Jungs nutzen ebenfalls Standartmaßrohre und haben sie umwickelt.







Gruß

Sonoero

Super Info. TD dafür - ich kannte die Seite noch nicht.
Bis jetzt war es ein Projekt eigener empirischer Ermittlung ;-)

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Auf dem beigefügten Bild ist eine Schlagfläche eines Teilsystems zu erkennen. IMG-20130126-WA0001.jpg
 
Je mehr man danach sucht... tauchen interessante Sachen auf... Sein Vater ist vermutlich Heizungs- und Lüftungsanlagenbauer. Geil, oder?:



...und die Jungs hier haben es auch gut hinbekommen:



Sogar "die BlueMans" haben eine Bauanleitung:

http://willieblue.tripod.com/bluemangroup/id7.html

Die Veränderung der Tonhöhe, Dichtigkeit vorausgesetzt, wird ja über Volumengröße und Öffungsart und -größe bestimmt sein. Ggf. kann man da auch an der Öffnung etwas probieren?

PS: Vielleicht sollte man die Teile mit nem Overhead abnehmen. Stell' ich mir einfacher vor.

sonore Grüße
 
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Das erste Video ist ja der Hammer!
Und im zweiten Clip ist gut zu erkennen, daß es vermutlich - wie schon von Euch erwähnt - an der Dichtigkeit hängt. Zum einen sind deren Rohre wesentlich passgenauer. Zum anderen tapen sie sogar die Steckverbindung noch ab. Die verschiedenen Tohnhöhen sind dann auch ohne Mikro gut zu "erhören".

Nicht unerheblich ist vermutlich auch das von Dir genannte Volumen des Systems. Bei meinen Querschnitten muß ich relativ viel "Luftmasse" in Bewegung setzen, um Schalldruck zu erzeugen.
Das ist so dem Link zu entnehmen. Dort werden 3" und 4" - Rohre benannt. Was ca. 10,2 und 7,6 cm entspricht - im Gegensatz zu meinen 12,5 und 11 cm - Trümmern.

Jedenfalls vielen Dank für die konstruktive Unterstützung zu meinem Problem.

Ich werde berichten.....
 
Vielleicht kann man das ja auch -nicht authentisch-, mit kleineren Rohren mal probieren. Ich hab' noch so einen 10% Gutschein für den Baumarkt. Da bekommt man ja richtig Lust. :)
Bin gespannt auf Dein Ergebnis.
 
Als schlagzeugspielender Posaunist finde ich das extrem interessant, danke für den Vorschlag. Ich habe die Blaumänner ~2008 in Oberhausen gesehen, aber wäre nicht auf die Idee gekommen, sowas nachzubauen. Das hat ja sowohl viel mit Schlagzeug- wie auch mit Posaunespielen zu tun. Das wäre eine gute Sache für Sonderevents an Musikschulen, z.B. gemeinsame Konzerte der Blechbläser- und Schlagzeugklassen.

Harald
 
So. Nach den konstruktiven Beiträgen gestern hatte ich dann ja einige Ansatzpunkte zur Verbesserung.

Und wie schon vermutet, hängt es wohl ausschließlich an Dichtigkeit der schiebbaren Verbindung in Kombination mit dem Volumen. Da geht auf die Rohrlänge betrachtet erheblich viel Energie verloren.
Ich habe gestern im Netz noch ein Video gefunden, bei dem ausschließlich ein externes Mikro am vorderen Schallloch zum Einsatz kommt. Und trotzdem war der Unterschied klar und deutlich erkennbar.

Zunächst habe ich alle Verbindungen mit Gaffa abgedichtet. Es war schon ein Unterschied zu hören - allerdings noch nicht recht zufriedenstellend.
In einem zweiten Schritt habe ich dann die Rohrlängen gekürzt. Das war aus dem Link von @sonoero mit der Bauanleitung so zu entnehmen.
Das hat zum einen den Vorteil, daß es jetzt ein wenig handlicher ist. Zum anderen - bedingt durch die kürzere Luftsäule - war das ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Als nächstes werde ich noch verschiedene Materialien im Anschlagbereich austesten. Aktuell verwende ich dort einen zerschnittenen Plastikeimer. Dieser ist im Vergleich zu der doch sehr harten und dicken Rohrwand wesentlich besser geeignet. Aber auch hier ist wohl noch eine Verbesserung möglich, denn die dynamische Steifigkeit dieses Bereiches ist ja mitverantwortlich für die übertragene Schallenergie. Bei den Videos im Netzt ist auch zu sehen, daß sehr wenig Schlagenergie notwendig ist, um Töne zu erzeugen. Es kann also sehr dynamisch gespielt werden. Im Moment muß ich noch ordentlich "draufhauen". Ich habe gestern schon angefangen, ein ausrangiertes Fell zu zerschneiden.
Die Montage steht dann für heute an. Als Stöcke verwende ich übrigens Rods.

To be continued.....

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Als schlagzeugspielender Posaunist finde ich das extrem interessant, danke für den Vorschlag. Ich habe die Blaumänner ~2008 in Oberhausen gesehen, aber wäre nicht auf die Idee gekommen, sowas nachzubauen. Das hat ja sowohl viel mit Schlagzeug- wie auch mit Posaunespielen zu tun. Das wäre eine gute Sache für Sonderevents an Musikschulen, z.B. gemeinsame Konzerte der Blechbläser- und Schlagzeugklassen.

Harald

Das ist bei mir als saxofonspielender Schlagzeuger ähnlich gelagert. Bilder und Videos von Testläufen können gerne zur Verfügung gestellt werden ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Update:

Wie im letzten Post schon beschrieben, habe ich als weitere Maßnahme den Schlagbereich mit einem zerschnittenen Fell abgeklebt. Auch den Vorschlage des Rohrabdichtens habe ich umgesetzt. Allerdings nicht mit Filz, sondern mit in Streifen geschnittenem Schwamm. Diesen nachträglich mit Gaffa umwickelt ergibt eine gut sitzende Abdichtung, welche sich auch noch unproblematisch verschieben läßt.

Nachfolgend einige Bilder zu den Arbeitsschritten:

20130202_123858.jpg20130202_124236.jpg20130202_124258.jpg20130202_124423.jpg20130202_145542.jpg

Und dennoch: leider ist der Sound immer noch nicht so wie auf den mittlerweile fast zahllos im Netz gefundenen Drumbones.
Ich bin ratlos. Meint ihr, es kann auch an der Materialstärke der Rohre liegen. Sind meine vielleicht zu dick und darum zu schwingungsarm?

Verzweifelte Grüße....
 
vielleicht kann Dir Nils1 bei der Physik etwas auf die Sprünge helfen - schreib ihm doch einfach mal eine PN und bitte drum, daß er hier mal reinliest.

Ich laube eigentlich nicht, daß es am zu starren Material liegt, Kesselpauken und Blasinstrumente funktionieren ja auch...?!
Vielleicht braucht es noch eine "Umlenkung", damit aus der schwingenden Membran eine bessere schwingende Luftsäule wird?
 
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Vielleicht eine der beiden Seiten Verschließen? Z.B. die an der Membran. Denn so wie du es gerade hast hat die Luft zwei Möglichkeiten zu entweichen. Bei Posaune und Lotusflöte, die beide auf dem gliechen Prinzip basieren, verlässt die Luft die Röhre nur an einer Stelle. wär zumindest mal nen Versuch wert da mal dicht zu machen.
Das zweite Video, welches von sonoero gepostet wurde finde ich nämlich auch nicht soo markant.
 
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Der Test mit dem Verkleben des Schallloches war in meiner vorherigen Versuchsphase schon enthalten. Trotzdem danke für den Tipp.

Ich bin noch mal von der Seite des Volumen meines verwendeten Systems rangegangen und habe stückchenweise beide Systeme verkürzt. Speziell das bei der Performance senkrecht stehende Element war im Vergleich wohl deutlich zu lang und somit hemmend im geschlossenen System. Wie eingangs des Threads schon beschrieben haben die System jeweils für sich betrachtet schon direkt gut geklungen.

Also, mit der jetzt beschriebenen Maßnahme und dem daraus resultierenden Ergebnis bin ich vorerst zufrieden. Ich werde noch ein wenig an der Membrand tüftlen. Das eingeklebte Fell ist evtl. doch nicht so perkeft geeignet, da es von der Spannung sehr locker ist.
 

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