Ich habe mir aber überlegt, das 500kOhm Poti durch ein 250kOhm zu ersetzen. Würde dies etwas bringen bzw. inwiefern würde sich dies auf den Sound auswirken?
Ich befürchte, dass das 250 KOhm-Poti alleine Dir nicht wirklich hilft. Wahrscheinlich gehen eher die höchsten Höhen weg und die aggressiv wirkenden Hochmitten bleiben. Der Output geht auch kaum zurück, was bei einem fetten Brocken wie dem TOZZ das Hauptproblem sein dürfte. Wenn Du schon an einen Potiwechsel denkst: Versuch doch mal, den HB per Pushpoti auf parallel umschaltbar zu machen. Dabei verliert er so etwa ein Drittel an Output und vor allem die vorwitzigen oberen Mitten werden etwas gezügelt. Ein Standard-PAF wird dabei gerne etwas zu dünn, aber gerade richtig heiße HB klingen parallel oft sehr gut. Ich hab zB einen EvH Wolfgang PU, der klingt parallel eher PAF-mäßig und lässt sich dann auch clean und crunchy sehr gut verwenden, oder eben für klassische Rocksounds. Vor allem bleibt dir der "eigentliche" Sound des TOZZ als Alternative erhalten.
Falls es Dir dann ganz oben herum gar zu durchsichtig wird, kannst du noch ein bisschen das Tonpoti runterregeln. In der Stellung könnte aber auch ein kleinerer Potiwert durchaus noch zusätzlich was bewirken, eben einen etwas wärmeren Sound. Man kann aber aus einem 500 KOhm auch ein 250 KOhm-Poti machen, indem man einen 500 KOhm-Widerstand zwischen Potieingang und Masse einlötet, also zwischen den beiden äußeren Anschlüssen. Kostet fast nix und ist leicht rückgängig zu machen, falls der Sound des TOZZ in Reihenschaltung dann zu dumpf werden sollte (oder ein zweites Pushpoti einbauen, yeah!).
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Treble-Bleed-Schaltung am Volumepoti. Dann kannst du die Gitarre einfach etwas runterdrehen, ohne dass es zu dumpf wird. Das klingt jetzt vielleicht etwas paradox, aber der aggressive Sound kommt ja nicht einfach aus dem PU, sondern entsteht in Wechselwirkung mit der Belastung der Eingangssektion des Amps. Ich bin kein Techniker, aber wahrscheinlich wird das bei Röhrenamps auch deutlicher, weil eine Röhre dabei stärker ihren Sound ändert als eine Transistor-Eingangsschaltung.
Deshalb hilft der Höhenregler am Amp wohl auch wenig, denn der sitzt ja weiter hinten in der Schaltung, und da ist der "Schaden" schon angerichtet. Auch ist der Ansatzpunkt wahrscheinlich zu hoch, denn es sind nicht die ganz oberen Frequenzen, die hier das Problem sind. Diese Aggressivität kann man meist besser mit dem Presence-Poti bekämpfen, aber dann geht man auch leicht im Bandsound verloren. Mit dem Ansatz am Pickup hast Du von daher schon recht.
Gruß, bagotrix