drop tuning und gesang

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Patrick Kranig
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Hallo

komme aus der Instrumenten Ecke, habe abeer mal gehört, dass eine Dropped Stimmung der Gitarren es den Sänger erleichtern soll?
Wieso? weil er dann leichter runter in die Stimmenlage kommt oder wie?

MFG
 
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Hallo,

das ist Nonsens. Es träfe nur auf die Sänger zu, die sich zufällig in der "gedroppten" Tonart wohler fühlen. Nun bedeutet Drop-Tuning aber nicht zwangsläufig, das man einen Song tief spielen muss. Man kann ein F# sowohl normal als auch in Drop-D-Stimmung spielen. Man greift nur anders.

Gruß
 
Was ist Drop-Tuning?
 
Wenn man zum Beispiel bei den Gitarren die tiefe E-Saite einen bzw zwei Ganztöne runterstimmt.

Das kommt meist bei härteren Musikstilen zum Einsatz. Die gängigsten sind mW Drop-D und Drop-C.

Gründe:
  • Der Sound wird noch etwas fetter/dunkler
  • Man kann bei Drop-D so genannte Powerchords mit nur einem Finger spielen.
Powerchords sind vereinfachte Akkorde, bei denen die entscheidende Dur/Mollterz weglassen wird. Man spielt also nur Grundton und Quinte, eventuell noch Okatve. Powerchords gehören zur Rockmusik wie der weiße Schal zum klassischen Tenor. :D

BTW: Da die Startfrage wahrlich keine gesangstechnische ist, verschiebe ich die mal.
 
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Das ist tatsächlich der Fall - aber nicht so wie man sich das vielleicht vorstellt.

Man nehme beispielsweise an, eine Band schreibt einen Song in beliebiger Tonart und stimmt dabei die Gitarren "ganz normal".
30 Jahre später, wenn der Sänger schon etwas älter ist und die allerhöchsten Töne nicht mehr so schön trifft, kann die Band nun einfach die Gitarren zB einen Ganzton nach unten stimmen - die Gitarristen und der Bassist spielen das gleiche das sie 30 Jahre lang gespielt haben (bzw. greifen auf die gleichen Bünde) - aber der Sänger muss nicht mehr so hoch hinauf.

Wir stimmen die Gitarren beim Songwriting und im Studio auf C-Standard und haben einige recht hohe Gesangslinien, die der Sänger nach etwas Aufwärmen schön trifft.
Bei Live-Konzerten stimmen wir die Gitarren aber auf B-Standard (also eine Quart tiefer als Standardtuning), und der Sänger muss nicht mehr ganz so hoch hinauf singen, trifft die hohen Töne also zuverlässiger und auch dann noch, wenn die Bühne wieder mal voller Rauch ist und die Scheinwerfer furchtbar heiß.


Fazit:

Es ist nicht das Drop-Tuning (eigentlich: Down-Tuning) das es dem Sänger leichter macht, sondern das nach-unten-Transponieren der Lieder.
Und Gitarristen und Bassisten können eben sehr einfach transponieren indem sie die Gitarre umstimmen.
 
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Es ist nicht das Drop-Tuning (eigentlich: Down-Tuning) das es dem Sänger leichter macht, sondern das nach-unten-Transponieren der Lieder.


So formuliert wiederum ist das natürlich völlig richtig (sofern die Band die Chords in den gleichen Bünden greift wie vorher - also Downtuning bewusst mit einer Transponierung einhergeht).
 
kann die Band nun einfach die Gitarren zB einen Ganzton nach unten stimmen - die Gitarristen und der Bassist spielen das gleiche das sie 30 Jahre lang gespielt haben (bzw. greifen auf die gleichen Bünde) - aber der Sänger muss nicht mehr so hoch hinauf.
Das wäre einfach einen Ganzton nach unten transponieren.
Das macht bei uns im Chor der Chorleiter häufiger, damit die Sopranistinnen nicht so hoch singen müssen. Mich irritiert das immer, mir wird's dann schnell zu tief und es strengt mich an.
Wenn das für alle Sänger in Ordnung ist, dann geht's ja.

Powerchords sind vereinfachte Akkorde, bei denen die entscheidende Dur/Mollterz weglassen wird. Man spielt also nur Grundton und Quinte, eventuell noch Okatve. Powerchords gehören zur Rockmusik wie der weiße Schal zum klassischen Tenor.
Jau, glaub ich gerne. Aber irgendwie scheint das die zu singende Tonhöhe ja nicht zu beeinflussen?
Wieso soll es denn leichter sein, damit zu singen? Vielleicht, weil der Grundton gedoppelt ist? Vielleicht läßt sich das besser hören?
 
Wieso soll es denn leichter sein, damit zu singen?

Nein - die Powerchords selbst beeinflussen die Tonhöhe nicht. Das war nur eine Randinfo.

Einfacher wird es nur, wenn die Gitarristen nach der Umstimmung genau die gleichen Bünde auf der Gitarre greifen wie vorher. Dadurch ergibt sich automatisch eine Transponierung. Würden sie nach der Umstimmung einen Bund höher spielen als vorher, würde sich tonal natürlich nichts ändern.

Oder anders: Statt eine andere Tonart zu spielen, stimmen sie auf eine andere Tonart. Und da sie für Powerchord eben nur zwei Saiten brauchen, müssen sie nicht die ganze Gitarre runterstimmen.
 
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Wenn man's genau nimmt, ist es dann die Transponierung, die es ggf. für den Sänger leichter macht und nicht das Drop-Tuning. Für die Gitarristen ist das Transponieren wiederum mit einem Down-Tuning leichter (so wie vom Lord beschrieben) und nicht mit einem Drop-Tuning, weil sie beim Down-Tuning die gleichen Griffe greifen können wie vorher.

Transponieren kann man eben auch unabhängig vom Tuning. Von daher hat das Tuning da im Grunde nicht viel mit zu tun. Drop-Tuning heißt ja nicht, dass man auch automatisch transponiert.
 
Wenn man's genau nimmt, ist es dann die Transponierung, die es ggf. für den Sänger leichter macht und nicht das Drop-Tuning.

Räusper:

Es ist nicht das Drop-Tuning (eigentlich: Down-Tuning) das es dem Sänger leichter macht, sondern das nach-unten-Transponieren der Lieder.

;)

Für die Gitarristen ist das Transponieren wiederum mit einem Down-Tuning leichter (so wie vom Lord beschrieben) und nicht mit einem Drop-Tuning, weil sie beim Down-Tuning die gleichen Griffe greifen können wie vorher.

[...]

Drop-Tuning heißt ja nicht, dass man auch automatisch transponiert.

Räusper:

Einfacher wird es nur, wenn die Gitarristen nach der Umstimmung genau die gleichen Bünde auf der Gitarre greifen wie vorher. Dadurch ergibt sich automatisch eine Transponierung. Würden sie nach der Umstimmung einen Bund höher spielen als vorher, würde sich tonal natürlich nichts ändern.

Aber nett, dass du es nochmal in eigenen Worten zusammen gefasst hast. :p

EDIT:
Was die Begriffe Drop/Down angeht, ist es meines Wissens aber genau umgekehrt - bzw wird "down" im Webjargon kaum klar definiert (drop dagegen schon):

Vom Down-Tuning wird sehr allgemein gesprochen und kann auch alle Saiten betreffen. Vom Drop-Tuning wird in der Regel gesprochen, wenn nur eine Saite runtergestimmt wird. Daher wäre dann das Drop-(D)-Tuning einfacher zu spielen. Zumindest bei Powerchords, da die Quinte nicht mehr mit dem Ringfinger gegriffen werden muss. Man braucht nur noch den Zeigefinger. Dadurch kann man bei bei sehr, sehr, sehr schnellem Speed-Metal noch flotter übers Griffbrett schrubben.
 
Vom Down-Tuning wird sehr allgemein gesprochen und kann auch alle Saiten betreffen. Vom Drop-Tuning wird in der Regel gesprochen, wenn nur eine Saite runtergestimmt wird. Daher wäre dann das Drop-(D)-Tuning einfacher zu spielen. Zumindest bei Powerchords, da die Quinte nicht mehr mit dem Ringfinger gegriffen werden muss. Man braucht nur noch den Zeigefinger. Dadurch kann man bei bei sehr, sehr, sehr schnellem Speed-Metal noch flotter übers Griffbrett schrubben.
Ja, ich wollts einfach nur nochmal zusammen fassen ;-)

Ich hab immer Drop-Tuning so verstanden, dass eine Saite (i.d.R die tiefste) im Verhältnis zu den anderen tiefer gestimmt wird, während Down-Tuning heißt, dass das Verhältnis zwischen den Saiten gleich bleibt wie beim Standard-Tuning, also alle auf die gleiche Weise runtergestimmt werden. Bei Drop-D wird halt die tiefe Saite einen Ton runtergestimmt und die anderen bleiben gleich. Bei Drop-C wird die tiefste 2 runter gestimmt und alle anderen einen runter usw. Dadurch kann man halt nicht mehr genauso greifen wie beim Standard-Tuning. Von daher bezog sich das "einfach" darauf, dass sich die Griffe nicht ändern im Vergleich zum Standard-Tuning. Powerchords sind im Drop-Tuning leichter zu greifen, aber man muss eben anders greifen als vorher.
 
Ja - genauso habe ich es auch verstanden - gestehe aber, dass ich es nicht so genau formuliert habe. Nur dass wir "einfacher greifen" unterschiedlich definiert haben. Beim Downtuning ändert sich am Spiel nichts, beim Drop-Tuning werden besonders Powerchords enorm vereinfacht und lassen sich mit einem Finger spielen.

Drop C oder D macht dagegen grifftechnisch keinen Unterschied, da Drop C ja im Verhältnis genauso ist wie Drop D. Nur insgesamt einen Ton tiefer.
 
Dieses Drop-Tuning wäre dann also in etwa vergleichbar mit Barock-Stimmung bei uns Klassikern? Also (z.B.) a'=415Hz gegenüber den heute normalen 440Hz.

Ich mag das überhaupt nicht, weil üben muss ich dann in 440Hz und Aufführung einen Halbton tiefer. Und dann v.a. natürlich auch für Leute mit dem "Pech" des absoluten Gehörs eine total mühsame Sache.

Das wäre einfach einen Ganzton nach unten transponieren.
Das macht bei uns im Chor der Chorleiter häufiger, damit die Sopranistinnen nicht so hoch singen müssen.

Das ist ja seltsam! Würde schätzen, da stimmt was nicht entweder mit der Register-Besetzung (nur in den Sopran wer die Höhe hat), der Literaturauswahl (nur Stücke die für die aktuellen Soprane höhenmässig zu bewältigen sind) oder dem allgemeinen Umgang mit den Stimmen (seriöses Einsingen, Hilfestellung durch CL beim Singen höherer Töne).

Bei uns im Chor gibt es so was zum Glück nicht. Und wenn mal Einzeltöne für gewisse Soprane wirklich zu hoch, sagt der CL, sollen nur die oben singen, die es können und die anderen sollen oktavieren. Es reichen im Prinzip 2-3 einigermassen ausgebildete Stimmen die diese Töne dann singen und tönt eh besser, als wenn alle versuchen würden, diese Töne irgendwie rauszupressen.
 
Das ist ja seltsam!
Ne, Laienchor. Bei Contemporary-Stücken macht das unser Chorleiter auch, mehr wegen der Gemeinde. Bei klassischen Stücken manchmal, wenn wir ohne Begleitung singen. So seltsam finde ich es auch gar nicht - es gibt die Kunstlieder und einige bekannte Kirchenarien ja auch in Ausgaben für hohe und tiefe Stimmen. Ein Lied kann doch vom Umfang her grenzwertig sein, aber einen Ganz- oder Halbton tiefer dann leicht zu singen. Warum sollte man dann dieses "Schneller-Höher-Weiter" mitmachen, zumal sich ja der Kammerton geändert hat? Die Komponisten haben das ja damals nach der üblichen Stimmung ausgelegt. Dann ist doch eigentlich der hochgewanderte Kammerton die "verkehrte" Version, nicht die tiefere.
 
Dann ist doch eigentlich der hochgewanderte Kammerton die "verkehrte" Version, nicht die tiefere.

Ich finde halt, es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man etwas tiefer singt, weil man es in (z.B.) barocker Originalstimmung singen möchte (obwohl ich, wie gesagt auch das nicht mag), oder ob man es runtertransponiert, weil ein Teil der Sänger sonst stimmlich überfordert wäre. Meine Ansicht bezüglich Range: man wählt Literatur, die der Chor (nach oben und unten!) wie vom Komponisten gedacht (und Chöre singen ja nicht nur Barockliteratur ;)) bewältigen kann, ohne dass daran herumgeschraubt werden muss (gilt übrigens natürlich auch für Solo-Stücke). Umso mehr, da es doch eine Riesenanzahl wunderschöner Chorstücke gibt, die, auch für einen Laien-Sopran, höhenmässig sehr moderat sind.

Was auch noch dazu kommt: mir gefallen z.B. bei den Streichern halt die "modernen" Instrumente klanglich meist besser als die alten. Bin nicht wirklich ein Fan der "barocken Aufführungspraxis", mir fehlt da oft das Strahlende. Ok, wenn es ein ganzes barockes Orchester ist, inkl. Theorbe, Gambe etc., ist das ganz interessant. Was mir aber nicht gefällt, wenn nur "übliche" Streichinstrumente eingesetzt werden und man dann die barocke Version wählt. Ist mir dann irgendwie zu "dumpf", aber das ist natürlich v.a. Geschmacksache.

So seltsam finde ich es auch gar nicht - es gibt die Kunstlieder und einige bekannte Kirchenarien ja auch in Ausgaben für hohe und tiefe Stimmen.

Ja, aber das ist was anderes. Das Lied in tieferer Lage wird dann, wie du ja selber schreibst, von einer tiefen Stimme gesungen (und muss deshalb natürlich tiefer gesetzt sein) und nicht von einer hohen mit technischen Problemen.

Warum sollte man dann dieses "Schneller-Höher-Weiter" mitmachen
Nein, soll man natürlich nicht! Aber eben indem man passende Literatur wählt und nicht, indem man ein ganzes Werk höhenmässig dem Chor anpasst.
 
Dieses Drop-Tuning wäre dann also in etwa vergleichbar mit Barock-Stimmung bei uns Klassikern? Also (z.B.) a'=415Hz gegenüber den heute normalen 440Hz.
Nein, wie gesagt, Drop-Tuning ist das Runterstimmen der tiefsten Saite auf der Gitarre z.B. um einen Ganzton. Drop-Tuning allein ändert weder den Kammerton noch die Tonart. Es ändert aber die Griffmuster und den Klang der Gitarre. Erst wenn damit ein tiefer Transponieren einhergeht kann es für den Sänger einfacher als die Originaltonart sein.
In meiner Band haben wir bei den alten Liedern, die nicht auf mich zugeschnitten sind, auch mit Tuning rumprobiert. Da war mir das Transponieren um nen Ganzton zu tief und die Originaltonart war stellenweise für Belting zu anstrengend. Am Ende sind wir beim Down-Tuning der Gitarre um nen Halbton gelandet. Die anderen Instrumente greifen einfach nen Halbton tiefer. Tiefer transponieren ist aber nicht immer leichter. Ein Cover -Original mit Männerstimme - haben wir von D-Moll auf A-Moll hoch transponiert. Die neuen Lieder sind alle in normaler Stimmung, aber in zu mir passender Tonart.
 
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Nein, wie gesagt, Drop-Tuning ist das Runterstimmen der tiefsten Saite auf der Gitarre z.B. um einen Ganzton. Drop-Tuning allein ändert weder den Kammerton noch die Tonart.

Aha, dann habe ich da was überlesen und wir haben eine Paralleldiskussion begonnen, die etwas sehr OT ist, sorry :redface:
 
Ach, wieso? Geht doch auch darum, ob es denn für Sänger wirklich leichter wird, wenn Instrumente runtergestimmt werden bzw. transponiert wird. Barockstimmung ist ja sowas wie Down-Tuning, nur dass es sich um % innerhalb eines Tones handelt und nicht um richtige Halb- und Ganztöne. Bei Streichern ist nur der Unterschied, dass diese eher weicher und wärmer klingen, während es bei E-Gitarren eher fetter und schwerer klingt und deshalb ganz besonders im Metalgenre beliebt ist zu Drop-/Down-Tunen.
 
Nein, soll man natürlich nicht! Aber eben indem man passende Literatur wählt und nicht, indem man ein ganzes Werk höhenmässig dem Chor anpasst.
Das wird bei uns nur in manchen Proben angepaßt, und normalerweise auch nicht beim ganzen Werk, sondern bei einzelnen Stücken daraus.
Aber für mich stimmen dann die gesungenen Töne nicht mehr mit den Tönen, die ich singen soll und aus den Noten lese, überein, außerdem wird es mir dann manchmal im Alt zu tief. Und gerade bei Stücken, die ich noch nicht oder nicht gut kenne, wird das schwierig für mich. Also ich find's murks! Und ich bin voll dabei: sollen doch diejenigen, die die Töne nicht kriegen, aussetzen oder eine Oktave tiefer intonieren. Aber ich bin auch nicht so die Chorsängerin ...
 
Aber für mich stimmen dann die gesungenen Töne nicht mehr mit den Tönen, die ich singen soll und aus den Noten lese, überein,

Du hast offenbar ein absolutes Gehör, interessant!

Hast du auch Probleme bei auswendig gesungenen Stücken, musst du da innerlich transponieren?
Oder wie ist das bei z.B. Volksliedern, die ja nicht in einer bestimmten Tonlage "komponiert" sind, fällt es dir da schwer, anders zu singen, als du es für dich allein tun würdest?
 

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