Dresden 1983 :Drumequipment

  • Ersteller hgdrums
  • Erstellt am
hgdrums
hgdrums
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
31.12.23
Registriert
05.09.08
Beiträge
312
Kekse
595
Ort
Niederrhein
Hallo Im Zuge diverse TV- Berichte über damalige DDR Bands stellte sich mir die Frage welches Equipment den damaligen DDR Drummer zur Verfügung stand ? Waren die hier zu erwerbenden Marken in der DDR gleichermaßen zu bekommen ? oder gab "ostblockeigene "Marken ? Stand die Nutzung westlicher kapitalistisch geprägter Instrumente unter Strafe , oder war alles ganz anders? Vielleicht kann der Eine oder Andere aus Erfahrung berichten. Grußhg
 
Eigenschaft
 
ich bin zwar nicht aus der ehemaligen DDR, der google mal nach "VEB Tacton Weißenfels", bzw. nur nach "Tacton".

SONOR war ja früher auf dem Gebiet der späteren DDR angesiedelt, bevor die nach dem Krieg nach Berleburg "rübergemacht" haben - die alten Produktionsstätten wurden als VEB weitergeführt.

Es gab sehr wohl West-Instrumente drüben, aber die waren für die Normal-Bürger nahezu nicht zu bekommen und wenn fast nicht zu bezahlen. Ich kann mich an eine Show-Big Band erinnern (deren Namen mir gerade nicht einfällt, der Drummer war auch der Bandleader), der hat in den 70igern sehr aktuell das gleiche SONOR Phonic gespielt (in der DDR) wie ich (hier im Westen).

Des weiteren gabs Drum-Sets und vor allem auch Becken aus der Tschechei, die waren durchaus nicht so viel schlechter als die nicht-türkischen, nicht-amerikanischen Becken hier bei uns.
 
jep: amati. die waren nach ein bisschen überarbeitung gar nicht so schlecht. aber sahen scheisse aus: bei uns steht in irgend einer ecke noch eins in orange-metallic rum. bäh!
 
Wenn man sich die Böckchen der Tacton-Drumsets ansieht ist schon eine Ähnlichkeit mit den Sonors feststellbar.

Qualitativ gab es aber doch Unterschiede.

Unglaublich aber wahr: einige Tacton Serien bestanden aus (Achtung kein Witz!) PAPPE.

Die Herstellung war wohl so ähnlich wie beim berühmtesten aller DDR-Fahrzeuge. War quasi eine Mischung aus Zellstoff und Kunstharzkleber.

Schlecht ist das nicht und klingen tuts auch. Im Grunde ist Remos Acousticon ja auch nix anderes und das tönt ganz ordentlich.


Die tschechischen Becken dürften wohl von Amati aus Kraslice stammen. Die sind wie immer Geschmackssache.

Wer ein Westinstrument ergattern konnte, hatte spätestens bei Reparaturen ( auch Fell- oder Snareteppichwechsel) riesige Probleme.
Wer nicht über Westverwandte verfügte, die auch schon mal was illegal nach drüben schafften, hatte keine Chance an Ersatzteile zu kommen.
Da war wirklich Improvisationstalent gefragt.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Die tschechischen Becken dürften wohl von Amati aus Kraslice stammen. Die sind wie immer Geschmackssache ...
...Becken sind immer Geschmacksache...

Aber die Kraslice waren durchaus vergleichbar mit den hier erhältlichen Korri, Zyn, ganz frühen Meinl, etc. - mit gewaltigen Qualitäts-Ausreißern (meist nach unten) aber auch mal richtig gute Becken dabei.
 
Ich muss gestehen von Amati Cymbals und Tacton Schlagzeugen hatte ich bislang noch nichts gehört. Ist ja auch nicht unbedingt verwunderlich. Im Netz findet man hierzu auch nur einige Bildchen. Aber ich gehe mal davon aus , dass das nicht alles war was damals zu bekommen war. Vielleicht findet sich hier im Forum jemand der mehr berichten kann. Gruß hg
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben