Viele Fragen auf einmal... Versuchen wir's mal so zu sortieren, daß man "erstenszweitensdrittens" sagen kann...
Charakteristiken
Wie siehts denn mit den Dean Markleys aus? Blue Steel
Rauh, hohl, starker Baß, knackig, durchsetzungsfähig, mittlere Spannung, .128" H sogar schon etwas reichhaltiger.
SR 2000 das geht in die richtige Richtung?
Piano-string ring, 'reinhauendes Attack, Knurremitten, agressive Superbrillanz, hohe Spannung, .125" H gut focusiert und mit stimmiger Balance.
Bei La Bella: Welche empfehlen sich da mehr? HRS
Fetter aggressiver typischer Metal-Sound, mittelhohe Spannung, .128" H voll und gut focusiert.
Brillant, druckvoll, gutes Attack, gute Durchsetzungsfähigkeit, hohe Spannung, .128" H durchschnittlich focusiert und mit magereren Mitten.
Wie siehts z.B. mit Elites aus? Die Stadium Stainless Steel meine ich.
Laut, durschschneidend, fett, druckvoll, sehr brillant, sehr gut ausgeglichen, hohe Spannung, .130" H straff.
Hatten wir weiter unten schonmal. Und die .130" H schon gut definiert.
und vielleicht noch Pyramid Stainless Stell mit im Vergleich.
Hatte ich, wie schon öfters mal erwähnt, unter sehr ungleichen Bedingungen. Zum einen eine extreme Stärke (Stainless Steel Low Bottom Five Heavy: .040 - .060 - .085 - .110 - .140), zum anderen auf einem Monster von Fretless. Das gesagt, das Verhältnis der Saiten untereinander ist ein sehr gutes, aber mit "light top heavy bottom (LTHB)" Feel. Die H-Saite war die festeste, die ich je hatte. Solider warmer und voller Ton, nicht etwa "stählern", wie das Material vermuten ließe.
In dünneren Stärken auf sowas standardmäßigem wie einem Jazz oder Stingray mit Bünden wird sich das schon anders darstellen.
Wertungsversuche
Vielleicht kannst du noch falls du dich erinnerst etwas zur Haltbarkeit sagen. Also meine letzten Dean Markley hielten nicht so lange.
Die Blue Steels? Tja, ich habe ja seit langem den Verdacht, die Kältebehandlung verschafft denen zwar eine bestimmte Klangfarbe mit dunkleren Anteilen, aber schadet dem Material.
Die Haltbarkeit sollte mind. so gut sein, wie bei den Pro Steels, der Sound sollte ebenfalls in die Richtung gehen, die Saiten sollten (gerade bei der H-Saite) ein bisschen mehr Spannung als die d'addarios aufweisen bzw. als 135 Stärke zu haben sein.
+
D'addario ist in der Hinsicht bis jetzt mit Abstand das Beste. DR, Pyramid hatte ich noch nicht und LaBella kommt nach D'addario aber dazwischen doch ein Stück Luft...
(1) Man wird kaum mal Saiten finden, wo im Vergleich bloß an einem Charakteristikum mal ein bißchen was anders ist.
(2) Es hängt auch klanglich viel davon ab, auf welchem Bass die hängen, und was man damit so anstellt. Ganz so übel finde ich die ProSteels etwa nun nicht. Und ginge es mir um die slapperische Eleganz, dann würde ich eher mal Alembic CX-3 versuchen. Oder, wenn's pizz reicher sein muß, diese Janusköpfe von Thomastik-Infeld Powerbass. Sauaggressive Drähte wie Alembic XE-1 oder Snakeskins interessieren mich schon lange nicht mehr so (klar, mit 16 dachte ich da noch anders...). Man kann sie zwar spieltechnisch kontrollieren, wenn man's denn kann. Aber was soll's? But that's just me
(3) Haltbarkeit ist ein schwieriges Thema. Klar, es gibt die objektiv leicht faßlichen Fälle wie Blue Steels, Swing Bass und Boomers, die materielle Schwächen haben, die sich schnell zeigen. Aber manchmal habe ich den Eindruck, je älter ich werde, desto älter werden auch die Saiten bei mir. Man hat mehr Bässe, auf die sich die Arbeit verteilt, man zerrt nicht mehr an den Saiten wie ein Gehenkter, die Haut wird trockener, man ist nicht mehr so neurotisch, nachts nicht ruhig schlafen zu können, wenn man nicht 5 h am Tag geübt hat... Dafür wacht man nachts öfters mal total durchgeschwitzt auf, weil man so krank und entkräftet ist, fragt sich, wie lange man wohl noch so hat, kuckt mal ins Web, um sich abzulenken, bis man wieder müde wird, kann dann aber doch nicht wieder so schnell einschlafen, dafür haut es einem dann tagsüber manchmal einfach nur noch um, da hilft auch kein Kaffee der Welt mehr...