Leider oder Gott sei Dank hält auch im klassischen Bereich der OpenAirHype Einzug. Wir suchten für eine Sängerin - dramatischer Sopran mit sehr silbrigen Obertönen - Schalldruck gemessen im Studio 125 bis 135 db ein brauchbares Gesangsmikro - was sowohl für den klassischen Bereich aber auch den anspruchsvollen Musicalbereich funktioniert. Meist wurde das je nach Veranstaltung mit sehr guten Kleinmembran auf Stativ oder Headset (eher kritisch) gelöst. Nachdem sie aber bei einer Veranstaltung eine Shurefunke in die Hand gedrückt bekam, entstand starker Handlungsbedarf. Sie mag im Studio sonst nur Neumann (Klein- und Großmembran) - Schoeps ist da ein no go für sie.
Nun ist im Bereich der Bühnengesangsmikros die Auswahl doch sehr überschaubar - Kabelgebunden war klar, weil für "immer dabei" am unkompliziertesten. Die Vorauswahl war schnell eingegrenzt - auch wegen dem Klirrfaktor bzw Schalldruck (den sie mit HandMikro nie so aussingen würde). Es war die Wahl zwischen Neumann KMS 105, KMS 104, KMS 104plus, Sennheiser E965 und dem DPA d:facto II. Um es vorweg zu nehmen, wenn Jemand eine Stimme mit sehr großen Dynamikumfang hat und von Hause aus qualifiziert singen kann - dann bleibt nur das DPA. wenn auch das KMS 104/ 104plus eine sehr gute Figur machten, so ist die Brillanz des DPA unübertroffen. Das Sennheiser fiel zuerst raus - es hat ein sehr satter Klang, aber es bleibt ein Gefühl des Großmenbran "Rumpelns" - im Studio sicher beherrschbar, aber auf der Bühne und für Klassik nicht die erste Wahl. Die Neumänner wie immer genial - sehr wohlgefällig und verzeihend - was dann aber in der großen Höhe leider machmal etwas fehlt (ein Hauch zu seidig).
Die Angst, dass sich beim DPA der etwas "brillante" Charakter auf die Tiefen auswirken könnte war völlig unbegründet - schöne satte Bässe - so sie in der Stimme vorhanden sind. Rückkopplung war schwierig zu erzeugen - also dfacto kaum vorhanden. Popplaute - im Vergleich zu den Mitwerbern ähnlich - bei den beiden Nieren und beim Sennheiser in Nierenstellung (die bessere Einstellung) sind die Bauartbedingt nicht so schnell da - aber das ist auch von Handhabung etwas abhängig (Siehe Schalldruck).
Die modulare Bauweise ist natürliche eine geniale Option - auch wenn die Anpassung über die verschiedenen Adapter für uns in der Praxis erst mal nicht in Frage kommt (für jedes System ein anderer Adapter und dann dabei haben???). Aber es besteht die Möglichkeit.
Es sieht übrigens gegenüber dem Vorgänger (d:facto vokal) auch extrem gut - weil dezent (im Gegensatz Sennheiser) aus.
Ich kann keine genauen Messerdiagramme beisteuern und betone, daß der Vergleich unter verschiedenen Bedingungen (Studio/Bühne) gemacht wurde und die daraus resultierende Meinung einem rein subjektiven Empfinden entspringen - Geschmacksache sozusagen.
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Lieber dixieflatline, leider finde ich keine andere Möglichkeit Dir einen kleinen Hinweis zu geben, Du schreibst in Deinen - sehr gut geschrieben amazona Bericht: "[FONT=arial, helvetica, sans-serif]Das Ergebnis ist mehr als überzeugend und auch der Dynamikumfang von 160 dB fällt positiv auf." Das ist nicht ganz richtig der "Dynamikumfang" bei dem Mikro ist etwa 120 dB (in der Klasse +/- üblich), aber der höchstmögliche Schalldruck den das Teil aushalten soll - ist mit 160 dB eher ungewöhnlich, das war u.a. mein Kaufkriterium . best HR[/FONT]