Hallo buesing_de,
man kann ein Label- oder Vertriebs-Angebot nicht sinnvoll danach beurteilen, in wie vielen
Shops das Produkt gelistet ist, oder sogar physisch steht.
In dieser Richtung kenne ich einige Fälle, die das dachten ... und denken.
Wichtig ist, was an
Promotion und an '
Drumherum' passiert, und natürlich, wie interessant
das Produkt für die Kunden ist. (Also im Klartext: ob die Musik überhaupt jemand kaufen will,
oder ob sie ein Ladenhüter ist).
Für Bands ist dabei insbesondere wichtig, dass sie an verschiedenen Orten wiederkehrende
und laute Werbeveranstaltungen durchführen ... also Live-Gigs.
(Und auch andere Werbemaßnahmen sind natürlich wichtig. Nur als ein Beispiel ...)
Es kann mit EINEM Shop besser für jemanden laufen als mit Tausend. Wenn die entsprechende
Werbung dafür steht UND das Produkt hervorragend ist.
Irgendwo 'vorhanden' oder 'gelistet' zu sein, bringt einer Band erstmal noch gar nichts.
Zu dem Thema könnte dich auch mein neues PDF interessieren. Daraus geht hervor, wie
man seine Band und seine Musik mit einer guten Ansprache (Text, Infos) besser anbieten
kann. Wenn du magst, hier:
http://www.bandologie.com/MP3/20090412_Bandologie_Gratisdokument_Werbetexten_fuer_Musiker.pdf
Ansonsten ... wie gesagt ... die Anzahl der Shops ist zwar 'nett', aber meiner Erfahrung
nach nicht ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg der Sache.
(Es sei denn natürlich, an jedem Shop hängt für die Band speziell einzelne Promo dran; das ist
allerdings bei Online-Shops in der Regel nicht der Fall ... es sei denn man steuert solche
Werbung persönlich und mit relativ viel Aufwand ... eventuell auch Geld ... ein. Das ist
allerdings unter'm Strich als Privatperson meistens nicht wirklich sinnvoll ... )
Und da allein im Bereich "Rock" bei dem von dir genannten Anbieter über 1.000 Bands angemeldet sind ...
http://www.dooload.de/main/html/community/bands.php?area=results&_cat_search=1&_cat_ids=1
... von denen geschätzte 99,9% keinen nennenswerten Gewinn machen ... würde ich
überlegen, ob diese Maßnahme so sinnvoll für eine Band ist. Und auch, ob jemand für 0,00 Euro
im ersten und 2,99 Euro pro Monat ab dem zweiten Jahr ..., einen vernünftigen Vertriebsweg
(ich meine einen, der zu nennenswertem Gewinn auf Seite der Band führt) anbieten kann.
Man versetze sich mal in die Lage eines solchen Anbieters (habe einen solchen Vertrag nur kurz überflogen).
Nehmen wir an, der Anbieter würde immerhin 2,99 Euro + 15% an allen Titeln erhalten. Über diese
MASSE an Bands KÖNNTE sich das rechnen, selbst, wenn dabei nur ein paar Euro pro Band im
Durchschnitt rum-kommen. (Eventuell genügen sogar die Fest-Einnahmen, ohne, dass dabei
nennenswerte Verkäufe entstehen) ... Sagen wir mal 2,99 Euro x 12 Monate x beispielsweise 2.000 Bands
= das wären immerhin 71.760 Euro Einnahmen pro Jahr, OHNE dass dabei eine Band einen
einzigen Titel verkauft.
➔ Das bedeutet, wenn "man" beispielsweise 2.000 Bands hätte, die jeweils 2,99 Euro im Monat
zahlen, dann könnte man für 71.760 Euro Einnahmen pro Jahr einen netten Vertriebs-Listungs-Service
anbieten (sich einen Label-Code besorgen und Kontakte zu allen möglichen Shops herstellen; dazu
eine Webseite bauen) ... OHNE die Ambition, dass sich dabei auch nur ein einziger Titel
verkauft! ... Es sei denn, man möchte noch mehr verdienen, als diese besagte Summe, die
bei beispielsweise 2.000 Bands, die alle 'Normal-Tarif' gebucht haben reinkommen würde.
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Die Rechnung sieht dann aus Anbieter-Sicht so aus:
(Auf Anbieter-Seite kann man ja mal spaßeshalber jedes Ergebnis mit der Anzahl der
teilnehmenden Bands multiplizieren oder abschätzen! ... Auf Seite der Band bleibt es
natürlich beim Ergebnis 'pro Teilnehmer').
2,99 x 12 Monate + 15% Lizenzen in zunächst unbekannter Höhe = Jahres-Umsatz pro Teilnehmer.
Ergebnis: 35,88 Euro plus unbekannte Summe.
oder (das andere, dort angebotene Modell)
4,99 x 12 Monate (dann keine Lizenzen) = 59,88 Euro pro Jahr.
59,88 pro Jahr minus 35,88 = 24 Euro = 15% Lizenzen (auf deren Seite).
Das bedeutet auch, ab 24 Euro Lizenz-Einnahmen auf DEREN Seite, lohnt es sich für den Musiker,
zum Professional-Tarif zu wechseln.
Weiter, beim
Normal-Tarif. Jetzt auf Seite des Musikers. Ideal-Fall (maximale Einnahmen,
bis es sich lohnen würde, zum Professional Tarif zu wechseln):
24 Euro pro Jahr = 15 % DEREN Lizenz-Verdienst
Daher sind 24 Euro / 15 % = 1% = 1,60 Euro
Daher sind auch 1% x 100 = 100% = 160 Euro.
Anteil der Band: 136 Euro Lizenzeinnahmen minus 35,88 Euro Kosten = 100,12 Euro Einnahmen
pro Jahr. (Noch mal: das ist hier der Maximalfall dieses Tarifes ....... )
Anbieter Anteil: 24 Euro Lizenzeinnahmen plus 35,88 = 59,88 Euro.
(Dieses Ergebnis ist AUFGRUND der 2 Euro Preis-Differenz der Tarife errechnet; daher
landet man exakt bei dem Jahres-Umsatz, der auch durch den Professional Tarif entsteht).
Jetzt Worst Case, keine Lizenzeinnahmen (keine Verkäufe):
Sind 35,88 Euro Kosten für die Band.
und 35,88 Euro Einnahmen für Dooload.
Jetzt
Professional Tarif:
4,99 Euro x 12 = 59,88 Euro Kosten für die Band (oder den Musiker).
Braucht also mindestens 59,88 Euro Einnahmen, um bei 'Null' raus zu kommen.
Verglichen mit dem anderen Tarif:
Man braucht dann wieder 160 Euro Gesamt-Lizenz-Einnahmen, um auf 100,12 Euro
Einnahmen zu kommen.
Denn 160 Einnahmen minus 59,88 Kosten = 100,12 Euro.
Dieses Modell ist natürlich ... theoretisch ... nach oben offen.
Wenn man also MEHR als
160 Euro Lizenzeinnahmen pro Jahr damit verdienen kann, dann macht man einen
RELATIV guten Gewinn und würde den Service in deinem Sinne bestmöglich nutzen.
Das ganze Modell scheint allerdings (Achtung, das ist nur aufgrund der Preise hergeleitet)
auf diese 160 Euro Umsatz pro Teilnehmer im Jahr ausgerichtet zu sein.
Kurzum: irgendwelche Kaufleute schätzen offenbar, dass eine Band im Durchschnitt
dort WENIGER als, oder maximal ungefähr 160 Euro Umsatz pro Jahr macht.
(Sonst wären die Tarife anders berechnet).
Was natürlich nichts über mögliche(!) Einzelfälle aussagt.
Und auch nicht über die Chancen, die dort MÖGLICHERWEISE hinter stehen.
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Auch ein kleiner Vergleich kann dabei eine Inspiration sein:
Über einen solchen Deal kann man ja mal gedanklich mit einem Vertrieb sprechen, der einer
Band WIRKLICH einen großen Nutzen bringt: "Hey lieber Vertrieb, ich gebe euch 5 Euro pro
Monat; dafür will ich allerdings 100% der Einnahmen haben".
Man kann in etwa ausrechnen, was dieser Vertrieb dann für die Band leisten wird.
... Wenn sie DABEI dann auch noch etwas verdienen wollen. (Punkt, Punkt, Punkt ..... )
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Lange Hinführung, kurze Kernaussage: Ich glaube die Gründe für den Erfolg oder Misserfolg
einer Band liegen sozusagen woanders
... Nicht in der Anzahl der, übrigens "
bis zu ..."
360 Shops.
Beste Grüße
Nils
P.S.: Checke mal
www.topspinmedia.com ... das
könnte besser für den von dir
genannten Fall interessanter sein.
(Bitte selbst genau überprüfen, wie das Angebot ist).
P.P.S.: Bitte etwas Vorsicht: Die Aussagen von mir sind alle abgeleitet, aus kaufmännischer
Logik heraus. Das waren nur ein paar gedankliche Inspirationen dazu, ohne dass ich diese
Firma 'im Detail' auseinander-genommen hätte.
(Das sollte man allerdings tun, bevor man sich da anmeldet).
Tipp: Man könnte ja mal ca. 10 Bands anschreiben, die auf 'Dooload' bereits
eingetragen sind. Die werden ja direkt sagen können, wie viel Geld da geht ... oder auch nicht.