3. Tag (Montag)
Jetzt geht's los. Erstmal theoretischer Unterricht. Wie funktioniert ein Baum, woher kommen die Jahresringe und warum ist der Trocknungsprozess des Holzes so kritisch? Ohne sich zu sehr in Details zu verlieren, aber das war hochinteressant und ist eine wichtige Erkenntnis auch für die Holzauswahl.
Nach dem Unterricht wurde noch mal festgemacht, wer aus der Gruppe was baut und mit welchen Hölzern. Nachdem ich eine Gitarre mit Wenge als Decke sah und die Toneigenschaften mit knackig und mehr Power beschrieben wurden, war die Entscheidung weg von Ahorn, hin zu Wenge sehr schnell getroffen.
Ich bin dann auch der Einzige der Truppe, der keine klassische Les Paul baut.
Nochmal zusammmenfassend meine generelle Holzwahl:
- Mahagoni für Korpus und Hals
- Wenge für die Decke
- Ebenholz für das Griffbrett
Im einzelnen die Arbeitsschritte des 3. Tages.
- Aussuchen des Holzes nach Qualität (Aussehen, passende Maße der Bohlen, Klang und gibt es Trocknungsrisse oder Ast- und Wurmlöcher)
- Bohlen sägen (auf Maß bringen), abhobeln (auf Plan für einen gleichmäßigen rechten Winkel an allen Kanten)
- Aufsägen der Bohlen und aufklappen für die Symmetrie
- Verleimen der aufgeklappten Bretter
- Bretter auf Plan schleifen und hobeln
- Fräsen des Kabelkanals
- Verleimen von Body und Decke
Arbeitszeit ist übrigens von 10-14 Uhr und von 18 bis 21 Uhr. Auf der Insel tickt das Leben halt ein wenig anders.
Abgeschlossen wurde der Abend bei einem kühlen Bierchen und ein wenig Gitarre spielen auf Ekkhards eigenen Gitarren.
Nur so nebenbei klingen diese sensationell gut (so was habe ich noch nicht gehört) und spielen sich traumhaft. Wenn meine Gitarre auch nur halb so gut wird, bin ich begeistert.
Werkstatt
Unterricht
meine Decke aus Wenge (unbearbeitet)
...und bearbeitet
Korpus- und Deckenhälften verleimt
auf Plan schleifen und von Leimresten befreien
...und am Ende wurden Korpus und Decke miteinander verleimt