Do it yourself vs. Klavierunterricht

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JustChris
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Aloha Tastenklopfer,

ich bin ganz neu hier im Forum und gerade auf dem Wege mir ein Instument zuzulegen um endlich auch das schönste Handwerk der Welt zu erlernen! (ja ich sagte schönste, nicht älteste). Nun stehe natürlich vor dem Problem: Wie fange ich am besten an?

Natürlich habe ich mir schon Meinungen von Freunden eingeholt, die Klavier spielen.

Deren Außsagen waren aber Unterschiedlich wie Tag und Nacht und daher wende ich mich mal an die User hier - vielleicht kommt man hier zu einer halbweg einheitlichen Meinung.

Ich hatte geplant, mir autodidaktisch das Spielen beizubringen. Spielen nach Noten, also Noten lernen, etc. anfangen zu spielen. Einige Freunde meinten, sie würden keine Noten können und spielen nach Gehör. Das stelle ich mir unglaublich schwer vor.

Wie habt ihr begonnen? Sind Klavierstunden beim Lehrer unabdingbar, oder geht es auch autodidaktisch am Anfang? Noten Pauken wie wahnsinning, oder doch nicht?

1000 Fragen - hoffentlich wenigstens eine gute Antwort! :)
MFG
Chris
 
Eigenschaft
 
Wenn du nicht total diszipliniert und talentiert bist und genau weißt, wo du spielerisch hin willst, würde ich dir mindestens für die ersten Jahre einen Lehrer empfehlen. Ist natürlich auch ein bisschen die Frage was für Musik du spielen willst. Nach Gehör spielen ist zumindest am Anfang noch wesentlich schwerer als nach Noten zu spielen, allerdings sind die Leute, die ich kenne, die ihr Leben lang nach Gehör spielen die Über-Monster.

Das du Unterricht nimmst, heißt im übrigen ja auch nciht, dass du nicht nebenbei noch Stücke die dir gefallen raushören könntest.
 
Also, ich habe einen Freund, der spielt nen gehörten Song ganz locker nach. Ich frage mich immer wie der das macht, glaube nicht, dass ich dazu das Talent hätte. Aber ich glaube schon, dass ich diszipliniert genug bin um mir am Anfang einiges autodidaktisch beizubringen. Natürlich kann ich nicht einschätzen wie schwer es ist. Auf der anderen Seite kosten Klavierstunden einiges an Geld, für einen "armen" Studenten vielleicht zu viel.

Wenn man nach Gehör spielen lernen wollen würde, wie fängt man sowas an?
 
Ans Klavier setzen, Zettel und Stift bereit legen, CD an, los :D so mach ich das immer
 
Aber ich glaube schon, dass ich diszipliniert genug bin um mir am Anfang einiges autodidaktisch beizubringen.
Du solltest aber auf jeden Fall dafür sorgen, dass du Kontakt zu einem "Profi", der länger spielt als du, hältst und dieser dich beraten kann, was Körper- und Fingerhaltung angeht, denn das ist, auch wenn es sich seltsam anhört, wichtig fürs Klavierspielen, egal ob es Klassik, Jazz oder Rock ist.

Natürlich kann ich nicht einschätzen wie schwer es ist. Auf der anderen Seite kosten Klavierstunden einiges an Geld, für einen "armen" Studenten vielleicht zu viel.
Da wäre eventuell wirklich zu überlegen, ob du dir nicht nur die Grundlagen von nem Klavierlehrer beibringen lässt. Das wird dann nicht ganz so teuer, denn du brauchst für die Grundlagen ja hoffentlich keine 20 Jahre ;)

Wenn man nach Gehör spielen lernen wollen würde, wie fängt man sowas an?
Dazu kann ich leider nix sagen, da ich nach Noten gelernt habe. ICh kann mir nur schlecht vorstellen, dass es komplett ohne Noten geht, da es fürs Klavier halt keine Tabs o. ä. gibt wie für die Gitarre, wo es dann auch aufs Gehör ankommt. Aber vielleicht findet sich ja einer hier, der damit Erfahrung hat. :)

MfG
 
Ich hab' damals auch völlig autodidaktisch angefangen und mir erst später für ein Jahr Klavierunterrichtgeleistet, aber den möchte ich nicht missen und bin heute an dem Punkt dass ich mir besser gleich 'nen Lehrer genomen hätte.
So Dinge wie "Wie bau' ich einen Fingersatz", wie schlage ich sauber an und so weiter lernst Du einfach schneller von 'nem Lehrer. Wenn die Basis passt alleine weitermachen ist aber dann kein Problem.
Such Dir doch 'nen Jazzer. Mein Lehrer hat mit mir damals klassische Fingerübungen durchgemacht, aber eben auch Akkordspiel und das ist dann schon die halbe Miete zum Spielen nach Gehör.
 
Hinsetze, zuhören Noten schreiben.
so mache ich das.

ciao,
Stefan

P.S.: Noten sind die Schrift der Musik.
 
Ja klar, Noten. Aber ich meinte, es gibt Leute die keine Noten können und alles einfach so nachspielen, nach Gehör und das ist mir unbegreiflich! Noten lerne ich gerade schon mal fleißig - ohne werde ich wohl nicht weit kommen.
 
Gerade am Anfang sollte man sich einen einen Lehrer nehmen. Man kann sich spielen auch alleine beibringen aber die Fehler mit man macht weil mans nich anders weiß bekommt man wenn man erstma ein Jahr so spielt nur noch ganz schwer weg. Einfache Sachen kann man sich selbst beibringen aber man wird schnell an seine Grenzen stoßen wenn man die Grundlagen nicht kann. Klavierspielen ist nicht nur Tasten runterdrücken. Das macht man beim schreiben am PC. Beim Klavierspielen muss man auf viele Dinge achten, wie Handhaltung, FIngerhaltung, Anschlag, richtiges Pedalspiel, Anschlagtechniken usw. Und auf die ganzen Dinge kann halt nur ein Profi achten und korrigieren.
Das Notenlesen muss man sich natürlich selbstbeibringen. Dazu braucht man keinen Lehrer.
 
Und was schreibst du dann auf?! :)

Akkordsymbole oder Noten; solltest du beides (ohne oder mit Lehrer) beherrschen. Natürlich höre ich mir ohne Papier raus, wie man das Stück spielt. Aufschreiben tu' ichs nur weil mein Gehirn einem Sieb verdammt ähnlich ist...
 
Ohne Untericht wirst du in der selben Zeit nie so gut sein, wie du mit Unterricht sein könntest.
Reicht das als Argument?
 
Ich hab von Anfang weg Unterricht (nicht Klavier, sondern Drehleier) genommen. Gleich die erste Stunde hat mich überzeugt, daß es das Richtige war. Ein Lehrer kann Dir von Anfang an Dinge erklären und zeigen, an die Du am Anfang gar nicht mal denken würdest, die aber sehr wichtig sind, die im Nachhinein gesehen eigentlich "eh klar" Sachen sind.
Es geht da meist rein spieltechnische Dinge, weniger die Musik sebst betreffend.
Dadurch kannst du viel schneller loslegen. Wenn man sich Sachen autoditaktisch beibringt, läuft man unter Umständen in Gefahr in ein Trott hinzurutschen, aus dem man nicht so leicht rauskommt, den aber ein Lehrer relativ schnell korrigieren kann.

Michael
 
Einige Freunde meinten, sie würden keine Noten können und spielen nach Gehör.

Also entweder du hast hochbegabte Freunde oder aber (und das halte ich für wahrscheinlicher) sie klimpern nur ein bisschen herum. Wenn man keine hohen Ansprüche hat kann so natürlich Spaß haben aber weit kommen wird so sicher nicht - außer man ist wirklich hochbegabt.

Zum Thema Noten lesen: Das ist für einen durchschnittlich intelligenten Menschen wirklich nicht schwer zu kapieren und wird dann mit der Zeit automatisiert. Wer alles nur übers Gehör machen will, der macht - speziell als Pianist - einen riesengroßen, unnötigen Umweg. Es hat schon einen Grund, warum es die Notenschrift gibt.

Ich würde aus spieltechnischen Gründen auf jeden Fall bei einem kompetenten Menschen Stunden nehmen und sich immer wieder mal auf die Finger schauen lassen damit sich keine gröberen Fehler einschleichen - sonst kommst du sehr schnell an eine Stelle wo du deine musikalischen Vorstellungen einfach klaviertechnisch nicht umsetzen kannst. Ich bin sicher dass es z.B. Klavierstudenten in deiner Nähe gibt, die dir für relativ wenig Geld Stunden geben würden.
 
Hallo Chris,

meine Erfahrungen nach knapp 40 Jahren Unterricht und spielen (auf verschiedenen Instrumenten) möchte ich auch noch loswerden.
Vieles ist schon mal in diesem Thread geschrieben worden. Falls ich da was wiederhole, bitte ich es als Bestätigung aufzufassen.

Für mich ist die Frage mindestens dreigeteilt:
1. Brauche ich Unterricht
2. Muss ich Noten kennen
3. Wie kann ich nach Gehör spielen

zu 1: JA! Gerade beim Klavier muss ich viel Technik, Handhaltung, Fingersätze usw. von einem, der das beherrscht, lernen, sonst ist m.E. nach kurzer Zeit der Punkt gekommen, wo man nicht mehr weiterkommt. Das kann sich in Verkrampfungen, Glieder- und Nackenschmerzen und weiß ich noch was für "Zipperlein" äußern. Oder man macht einfach keine spürbaren Fortschritte mehr. Außerdem brauche ich eine gewisse Gehörbildung, damit ich nicht nur an den Noten klebe, sondern auch weiß, was ich da eigentlich mache. Bei der Auswahl eines Lehrers sollte man unbedingt darauf Wert legen, dass auch Gehörbildung mit vermittelt wird. Leider ist es oft, vor allem bei klassisch ausgebildeten (habe ich sogar bei "Profis" schon erlebt) Musikern so, dass die sofort vom Virtuosen zum Laien werden, wenn sie ihre Noten nicht haben. Dabei haben sie das Stück schon mindestens 1000 x gespielt! Da ist wohl bei der Ausbildung was vergessen worden ...

zu 2: JA! Klavierunterricht ohne Notenkenntnisse ist undenkbar. Ich muss doch wenigstens wissen, welche Töne sich an welcher Stelle auf der Tastatur befinden. Und da am Anfang eben das Gehör noch nicht ausgebildet ist, bleibt mir gar nichts anderes übrig, als erst mal nach Noten zu spielen.

zu 3: Manches ist schon unter 1. gesagt. Zusätzlich hilft nur: hören, mitspielen, hören, mitspielen (ab jetzt Endlosschleife). Ich hatte nach 7 Jahren ausschließlich klassischem Klavierunterricht die Nase voll vom Geklimper und habe Gitarre gelernt, war ja auch mit 13 viel cooler! Zuerst hatte ich ein bisschen Basics-Unterricht (Griffe auf der Konzertgitarre, ein paar Typentonleitern), dann ist der Unterricht wieder in eine Richtung abgedriftet, die ich nicht wollte. Parallel bin ich zu Bands gegangen und habe den Gitarristen auf die Finger geguckt. Ganz wichtig: Ich habe mich sowie Zeit war, jeden Tag stundenlang vor das Radio gesetzt und habe versucht, mitzuspielen, was gerade so gelaufen ist. Meine erste Band hatte ich auch mit 16 (Tanzkapelle, die außer mir aus viel älteren Musikern bestand). Da wir in der DDR schlecht an die West-Noten kamen, musste man sich alles raushören!

Übrigens: nach vielen Jahren vorwiegend Saiten(Zupf-)instrumenten (Gitarren E + A, E-Bass, Kontrabass, Mandoline, Mandola ...) spiele ich seit ein paar Jahren wieder vorwiegend Tasten. In meinen Bands spiele ich nach Gehör oder selbstgeschriebenen Lead Sheets bzw. auch mal einem selbstnotierten Solo (bis ich es auswendig kann). Da hilft wirklich nur die antrainierte Hörerfahrung. Falls Du mal einen Blick auf meinen Notenständer werfen könntest, würdest Du höchstwahrscheinlich keine einzige Noten sehen. Das liegt aber eben nicht daran, dass ich keine Noten kann, sondern sie nicht brauche, weil mir die Lead Sheets (oder bei vielen Stücken mein Gedächtnis) ausreichen und ich nicht am Notenblatt kleben muss.

Ich habe auch mal gelesen, dass Musiker noch mit einer anderen Gehirnhälfte Musik hören als Nichtmusiker, d.h. zum rein "emotionalen" Hören kommt noch das "rationale". Mir geht es jedenfalls so, dass ich beim Hören automatisch die Musik in meinem Kopf "zerlege". So kann ich selbst Soli, so ich sie mir eingeprägt habe, schon im Kopf einschl. Fingersätzen üben.

Also los, Lehrer suchen und üben, üben, üben ...

Viele Grüße
Thomas
 
@chris: ich hätte nochmal ein paar fragen! hoffe, die wurden nicht schon gestellt und ich habs überlesen:redface:
also:
1. spielst du schon ein instrument?? wenn ja, könnte ich dir die autodidaktische variante empfehlen, so hab ichs mit meinem zweitinstrument gitarre angestellt
du hast einfach schon "erfahrung" und eine musikalische bildung, die dir den einstieg erleichtert
2. was für stücke kann denn dein kumpel nach gehör?? ich kann mir nämlich kaum vorstellen, dass er jetzt die Träumerei oder ne sonate einfach mal nach gehör spielt. oftmals werden bei solchen aktionen auch noten vergessen, weil es einfach schwer ist alles heraus zu hören. meiner ansicht nach hat das nichts mehr mit dem perfekten spiel zu tun, man spielt zwar was, was so ähnlich klingt, aber nicht exakt das selbe
ich für meinen teil habe mit lehrer nach noten gelernt und empfinde das auch als unabdingbar, weil man einfach schneller die grundlagen begreift. theorie mag man sich noch selbst beibringen können (mach ich auch).
 
Ich != Musikinstrument, um es kurz und knapp zu beantworten. Musikalische Ausbildung habe ich nur in der Schule genossen, wo ich prima den Tusch oder die Triangel bedienen konnte. Dementsprechend werde ich zu einem Lehrer greifen, dass steht nun fest! :)

Was den Kollegen angeht, der hört viel Rock/Metal und schnappt sich dann seine Guitarre und spielt den Song nach. Vielleicht etwas leichter mit einer Guitarre, oder die Musik ist nicht so anspruchsvoll, aber beeindrucken tut es mich schon, weil musikalisches Gehör habe ich noch nicht wirklich. ABER - besser jetzt aktiv anfangen, als immer nur verträumt Klavierstücke zu hören.
 
Gute Entscheidung einen Lehrer zu nehmen.:great:
 
Ich != Musikinstrument, um es kurz und knapp zu beantworten. Musikalische Ausbildung habe ich nur in der Schule genossen, wo ich prima den Tusch oder die Triangel bedienen konnte. Dementsprechend werde ich zu einem Lehrer greifen, dass steht nun fest! :)

Was den Kollegen angeht, der hört viel Rock/Metal und schnappt sich dann seine Guitarre und spielt den Song nach. Vielleicht etwas leichter mit einer Guitarre, oder die Musik ist nicht so anspruchsvoll, aber beeindrucken tut es mich schon, weil musikalisches Gehör habe ich noch nicht wirklich. ABER - besser jetzt aktiv anfangen, als immer nur verträumt Klavierstücke zu hören.

Also auch jeden Fall eine "richtige" Entscheidung. Mit einem Lehrer kann man sicherlich nicht allzuviel falschmachen. Oft wird durch Unterricht auch die nötige Disziplin verstärkt und die Erfolge kommen dementsprechend schnell.


mfg mott
 

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