Dizi/Bansuri - Umgreifen beim Notenwechsel

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Hey Leute,

habe keinerlei Erfahrung mit Blasinstrumenten und habe vor Kurzem aus Spaß mit Dizi angefangen, auch eine günstige Bansuri habe ich gekauft. Klappt langsam auch immer besser und ich hab meinen Spaß damit :)

Allerdings gibt es manchmal "umständlichere Notenwechsel" die dann holperig klingen. Ich meine damit Wechsel, wo ein oder mehrere Löcher geöffnet und andere wiederum geschlossen werden müssen. Ich kriege meine Finger nicht gleichzeitig schnell genug gewechselt, sodass beim Notenwechsel ganz kurz eine falsche Note zu hören ist, weil einer der Finger nicht schnell genug oder auch schneller als ein Anderer war. Bei Notenwechseln wo einfach nur ein weiteres Loch geschlossen/geöffnet werden muss ist es natürlich kein Problem.

Hört man da am Besten kurz auf in die Flöte zu pusten? Dann würde man den holperigen Wechsel nicht hören. Aber dann würde es ja nicht mehr so schön "Legato-mäßig" (Achtung, ich kenne den Begriff nur aus dem Gitarrenbereich) klingen... Habe mal nach Legato bei Flöte gegoogelt und werde da nicht so schlau draus... Mit winziger Pause klingt es immerhin ganz ok und es fällt kaum auf. Konnte bei meiner Recherche nach dem Problem nicht wirklich was finden. Ich weiß auch nicht inwiefern es bei einer "richtigen" westlichen Querflöte mit den Klappen ist...

Hier zB bei ca 10 Sekunden



Der Part "6 - 1 - 7": Zeige und Mittelfinger liegen. Danach muss der Zeigefinger angehoben und der Ringfinger aufgesetzt werden, danach müssen alle weg und der Zeigefinger runter. Das krieg ich während ich durchgehend puste nicht so schnell und sauber hin. Ich höre (und sehe) in dem Video aber auch nicht wirklich eine Pause beim Anblasen(?)

Wie wirds gemacht? Mini-Pause und nächste Note neu anblasen? Oder üben und schneller/synchroner werden?
 
Ich kenne mich nun nicht speziell mit den chinesischen Varianten klappenloser Querflöten aus - ich habe mir so etwas allerdings auch einmal zugelegt. Mich hat dann aber diese dünne Membran abgeschreckt, die man aufkleben muss. Damit beschäftige ich mich irgendwann mal an einem langen Winterabend.

Was nun das Spiel einer Flöte angeht, werden die Töne normalerweise "angestoßen", das heißt, es wird mit der Zunge beispielsweise ein "dü" artikuliert (aber ohne die Stimme, nur der Zugenstoß). Bei gebundenen Noten wiederum wird nur die erste angestoßen, bis der Bindebogen endet. Das entspricht dann ungefähr dem, was du auf der Gitarre als "Legato-Spiel" kennst.

Was das Umgreifen anbelangt, ist die richtige Haltung wichtig. Idealerweise sollte sich die Flöte beim Umgreifen nicht bewegen, so dass man bei manchen Griffen auch einen zusätzlichen Finger zur Stabilisierung der Flöte einplanen sollte, damit man schnell und präzise den Griff wechseln kann. Und es erfordert natürlich eine gewisse Übung, bis man die Griffe auswendig kann und sie schnell und sicher wechselt. Irgendwann schaust du dir beim Spielen selbst auf die Finger und wunderst dich, dass deine Finger so gut und präzise "funktionieren". Einen Akkord auf der Gitarre greifen deine Finger ja auch, ohne dass du darüber nachdenkst, wo welcher Finger gerade hin gehört ;). Das war in den ersten Wochen ja auch ganz anders....

Bestimmte Tonwechsel werden manchmal auch mit speziellen Griffen gespielt, damit man sie überhaupt so schnell spielen kann. Bei Trillern etwa. Auf die Tonhöhe haben nicht alle Finger den gleichen Einfluss.
Ich weiß auch nicht inwiefern es bei einer "richtigen" westlichen Querflöte mit den Klappen ist...
Die Klappen sind bei den "westlichen Flöten" auch erst im Laufe der Zeit hinzu gekommen, bis Herr Boehm die heute noch übliche Konzertflöte konstruiert hat. Diese wird dann auf chinesischen Verkaufsplattformen gern als "westliche Flöte" oder "16-hole-flute" bezeichnet, um sie von den traditionellen, einheimischen Flöten (Dizi etc.) zu unterscheiden. Also das, worauf du spielst.

Davor wurden auch bei uns klappenlose bzw. mit einer einzigen Klappe versehene Traversflöten gespielt - bei den Marschflöten der Spielmannszüge ist das bis heute so. Allerdings lassen sich die "westlichen" Flöten meist chromatisch (in jeder Tonart) spielen, während die chinesischen Flöten mWn diatonisch sind, d.h. sie sind in einer bestimmten Tonart gehalten (z.B. D-Dur), d.h. man kann nur Töne von D-Dur und einige wenige leiterfremde Töne greifen.

Ich würde dir raten, dass du dich hinsichtlich der grundsätzlichen Techniken bei den Anleitungen für Spielmannsflöte oder auch Renaissance- oder Traversflöten informierst. Vieles davon lässt sich 1:1 auf die Dizi übertragen.
 
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Jo, danke für die Antwort, das hilft mir schon ein gutes Stück weiter.

Es stimmt, die Flöte bewegt sich wenn ich umgreife, insbes. wenn Zeige und Ringfinger sich entgegengesetzt bewegen, fast wie eine Art Wippe. Schaut man sich die Koryphäen auf Youtube an scheint es manchmal als sei die Flöte fest mit dem Unterkiefer verschweißt :biggrinB:

Da das Intrument für mich noch so neu und mal ganz was Anderes ist, war ich etwas "geflasht" davon, wie dermaßen präzise und synchron - zumindest beim "Legato" - gegriffen werden muss.

Mal schauen, lerne u.A. mit so einem untertitelten Lehrvideo auf Youtube, vermutlich von einer alten DVD. Dort wird zwar so Einiges erklärt, aber oft nur in ein, zwei Sätzen...
 

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