DIY Orange Tiny Terror Volume Poti schmort durch

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Hallo,

ich habe vor einigen Jahren mal einen Tiny Terror selbst gelötet und dieser funktioniert auch, genau so lange bis ihm der Volume Poti durchschmort.
Mittlerweile habe ich einen Analogen Federhall (mit extra Röhre) sowie ein magisches Band hinzugefügt, doch das Problem bestand bereits vorher (habe den Volumepoti immer wieder ausgetauscht).

Voll aufgedreht dauert es evtl 10-15min am Stück spielen und dann ist der Volumepoti durch.

Hier der Schaltplan den ich, soweit ich konnte, 1zu1 nachgemacht habe: https://elektrotanya.com/PREVIEWS/63463243/23432455/oldies/egyeb/orange_tiny_terror.pdf_1.png

Nachdem der Poti durch ist hilft drehen am Volume nichts mehr, es hört sich konstant so an als wäre der Poti fast komplett runtergedreht wie "unter Wasser".

Ist hier ein Zauberheiler der sagen kann was los ist?
Würde einlöten von Widerständen zwischen Kondensator (nach den Anoden des zweiten 12ax7) und Volumeregler oder ein gemeinsamer Massewiderstand für die Volumepotis helfen?

MfG
HQ
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Ich habe dieses Video gefunden:
Hier scheint es so, als wären Widerstände zu den Kondensatoren paralell geschalten und dass es noch einen weiteren Massezugang unmittelbar danach gibt, VOR dem Volume Poti?

Hier die amateurhafte Paintzeichnung von dem was ich vermute zu sehen:
upload_2020-1-5_5-20-15.png


Macht das irgendwie Sinn?
Wichtig wäre auch: in dem Video hat er eine EL84 Röhre als Endstufe, ich habe ZWEI als Gegentaktverstärker, wie im ersten Bild zu sehen.
 
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Hast Du denn beliebige Standartpotis eingebaut? Es läuft ja schon ein wenig was an Saft hindurch. Ich habe mal gerade einen Blick zu den Profis rüber geworfen, da ist ein ordentlicher Klopper eingebaut, der natürlich mehr Strom verträgt, als die kleinen 16mm Potis:
wild13-04.jpg

https://www.tube-town.net/cms/?DIY/LoW-Projekte/Wild13
 
Ein Volume-Potie sollte überhaupt keine (o.k- gaanz bissle) Leistung verbraten müssen, wenn es in einer Vorstufe ein Tonsignal verarbeiten soll!

Ich würde mir die beiden 0.1 Mikrofarad-Kondensatoren näher ansehen. Meine Vermutung ist, dass die defekt sind und Gleichstrom der Anodenspannung fließen lassen...
 
Also ich habe mir die Kondensatoren angeschaut und dann ist mir aufgefallen dass das die einzigen zwei Kondensatoren waren, welche mir Conrad vergessen hat zu liefern.
Deshalb bin ich zu einem Gitarren/Ampbauanbieter gegangen und habe mir 2x MKT1813 01/630 geholt. In dem Bild von DerThorsten ist zu sehen dass da 400V Kondensatoren verbaut sind, nicht 630, könnte das ausschlaggebend sein?
Wieviel V müsste da minimal rein? Würden 63V auch reichen? Da könnte ich nämlich recht schnell welche bekommen.
Und ganz wichtig: Wo bekomme ich solche Doppelpotis her? ich hab ewig nach solchen gesucht aber nie gefunden.
 
Die erforderliche Spannungsfestigkeit hängt wesentlich ab von der Höhe der Anodenspannung an "C". 630 V könnten da sehr gut passen, 63 V sind sicher viel zu niedrig.

Zu beachten ist auch, dass ab ca 100 Grad Celsius die Spannungsfestigkeit von Folienkondensatoren wieder abnimmt. Also sollten die nicht so heiß werden.
 
...Ist hier ein Zauberheiler der sagen kann was los ist?...

Naja, man muss kein Zauberheiler sein, um zu sehen, dass hier eine dämliche Sparschaltung realisiert ist, die man normalerweise vermeidet: Zusammen mit der von Anoden kommenden NF wird die negative Gittervorspannung für die beiden EL84 mit den Potis gegen Masse geregelt. Somit muss Gleichspannung durch die Potis durch: Erst einmal werden die belastet und zum Zweiten führt das sehr oft zu Kratzgeräuschen (hat man sehr oft bei Presence-Reglern in Marshalls...)

Ich vermute, dass die beiden von den Anoden kommenden Kondensatoren ok sind. Ansonsten hätte der Hersteller hier unverantwortlichen Mist eingebaut, der nicht spannungsfest genug wäre.

Abhilfe: die beiden Potis gleichspannungsmäßig entkoppeln: Verbindungen zu den Schleifern ablöten und dort jeweils einen 0,1uF-Ko zwischenlöten. 0,1uF/400V genügen.

Die Gesamtkapacitance pro Signalpfad verringert sich dann zwar auf die Hälfte, müsste dann aber gleichzeitig auch die Tiefenwiedergabe entmatschen / verschlanken (sofern das allerdings überhaupt einer hört...).

Ggf. experimentieren, wie sich die beiden zusätzlichen Ko's auf die Wirkung der Toneblende auswirken und die beiden Ko's erst hinter die Toneblende löten (aber zwingend vor die Gitterableit- bzw. Schutzwiderstände, denn sonst kriegen die Gitter nicht mehr ihre Gleichspannungen!).
 
Zuletzt bearbeitet:
...Abhilfe: die beiden Potis gleichspannungsmäßig entkoppeln: Verbindungen zu den Schleifern ablöten und....

Ok ich habe versucht das soweit es mir emin Verständnis zulässt zu verstehen, ist das korrekt so:
upload_2020-1-6_16-56-48.png


Und vielen Dank für die schnellen Antworten =D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn du keine Doppelpotis hast, wie hast du das dann gelöst?

Bist du sicher, dass du 500 K Potis verwendest? Auch für das Tone Poti?
 
...sicherlich würde ein Bild des "Innenlebens" helfen denke ich...
 
Dann verstehe ich das nicht. Die 100 nF Koppelkondensatoren sollten in Ordnung sein, sonst hättest du dir längst eine EL84 durchgeheizt. Die ca. 20 mW, die da überschlagsmässig (und sowieso nur "im Takt der Töne") die Potis belasten, sollten selbst die mickrigsten Exemplare aushalten.

Ich würde die Verdrahtung zwischen den Koppelkondensatoren und den Steuergittern der EL84 nochmal überprüfen, besonders die der Lautstärkepotis. Und dass es wirklich 220K gegen Masse sind und nicht sonst über irgend etwas anderes als die Volume Potis oder die 220K Gitterableitwiderstände Strom nach Masse abfliessen kann.

PS: Die abgebildeten Potis haben übrigens nur 10K ?!

PS2: Was mich etwas misstrauisch macht: dass du den Amp so einfach mal voll aufdrehst und 10 min. spielst. Das sollte schon saulaut sein. Übrigens: wirklich ganz voll oder nur 7/8 (oder so ähnlich) aufgedreht? Und wie ist der Gain dabei eingestellt?
 
Zuletzt bearbeitet:
...Die abgebildeten Potis haben übrigens nur 10K...den Amp so einfach mal voll aufdrehst und 10 min. spielst...Und wie ist der Gain dabei eingestellt?
Das Bild war nur als Beispiel gedacht, es sind 500K verbaut.
Einfachso aufdrehen mache ich kalt natürlich nicht, aber ja, wenn sie warm sind und ich sie dann voll aufdrehe ist es sehr laut, das geht im Proberaum aber schon.
Gain ist normalerweise bei um die 50-60%.
Die Gitterableitwiderstände schaue ich mir nochmal an.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn du wirklich GANZ voll aufdrehst, sollte zwischen Schleifer und dem "oberen" Anschluss 0 Ohm Widerstand (oder ein paar wenige Ohm) sein. Kannst du ja mal an einem ausgelöteten oder Reserve-Exemplar messen. Dann sollte das Poti gar nicht kaputtgehen können, wenn es richtig angeschlossen ist. Weil: kein Widerstand, es wird auch keine Leistung verbraucht, es entsteht keine Wärme.
Wie schon gesagt, der Strom, der über das gesamte Poti direkt nach Masse geht, sollte mit max. ca 0,2 mA sehr gering sein und auch keine Probleme verursachen.

*edit*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...ist das korrekt so...

Japp, genau so.

Oder Du verlegst beide Ko's ein Stück nach rechts, so dass die Höhenblende galvanisch an den Schleifern liegt und dann lauscht Du mal, inwieweit das die Wirkung der Toneblende verändert.

Und bei Interesse googelst Du mal nach "PPIMV". ;)

Du kannst die Schaltung auch komplett anders machen, nämlich, indem Du die Doppelpotis weglässt und vor dem PI die Lautstärke regelst. Dann brauchst Du nur ein Einfach- und kein Doppelpoti. Dann aber geht Dir die "ungebremste" Verstärkung dieses Longtail-PI flöten (jetzt regelst Du ja erst nach dem PI).

Viel Erfolg! :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sry dass die Antwort so lange gedauert hat, habe rumprobiert.

Interessant war: wenn ich die Kabel direkt verdrahte, also so ganz ohne Poti, dann ist das Signal wunderbar sauber zu hören, wenn ich (wie der Poti es machen würde) direkt auf Masse leite ist das Sigal weg, wie es sein soll.
Dachte mir also dass meine Schaltung evtl. doch nicht so falsch ist, nur dass der Poti schlecht ist.
Wenn ich den Poti (linear) drin hatte, dann habe ich selbst wenn ich ihn auf 0 gedreht habe noch sehr viel Signal an den EL84 gehabt.

Habe mir gedacht evtl sollte ich mal logarithmische Potis versuchen, diese könnten das Signal evtl eher korrekt umleiten.
Ich habe mir bei Reichelt einen richtigen Dual Poti geholt, mit 470k.

Habe diesen heute geliefert bekommen und eingebaut...es funktioniert prächtig!

Ich vermute eher dass es an dem Logarithmisch liegt als an den "richtiger" dualpoti.

https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/B400/PO6S-LIN.png
 
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