DIY - Ocarinas selbst herstellen

Lisa2
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Auf so eine Idee muß man erst mal kommen!
:D



Viele Grüße
Lisa
 
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Ich stelle hier mal zwei selbstgebaute Okarinas vor:

1. Eine Silikonspritzen-Okarina


Ich entfernte die Silikonreste aus der leeren Silikonkartusche, schnitt mit einem scharfen Grafikermesser das Fenster bzw. das Labium aus, steckte als Block Schaumstoff-Rohrisolierung/-Fugendichter bis zum Anfang des Fensters, schnitt dann mit einem scharfen Cutter-Messer den Windkanal grob ins Schaumstoffmaterial, klebte ein Stück Moosgummi und ein Stück dicke Kunststofffolie drauf. Den Grundton stimmte ich durch Verschieben des "Kartuschenschiebers" mit einem Rundstab durch die dünne Kartuschenöffnung. Dann bohrte ich die 4 Grifflöcher. Fertig!

2. Meine Kenarina (= Quena-Okarina)


Für diese Okarina mit Kerbe statt Block (= Quena) verwendete ich dickes Schilfrohr, das ich in Italien fand. Das wichtigste beim Spielen dieser Kerbflöten-Okarina ist, sie gut mit den Fingern abzustützen, die man nicht zum Schließen der Löcher benötigt, da sonst der Ansatz nicht sauber genug ist!

Blockarina
 
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Vielleicht basteln einige von Euch schon selbst an ocarinas herum, aus Ton oder anderen Materialien.
Ich habe es bisher nicht ausprobiert. Aber ich bin neugierig. Vielleicht könnt ihr schon Erfahrungen beitragen, austauschen?

Auf Pinterest habe ich eine Anleitung für eine Golfballokarina gefunden. Die ursprüngliche Seite ist leider nicht mehr aufrufbar.

 
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Vor vielen Jahren (bevor es das Internet mit den vielen Bauanleitungen gab) experimentierte ich mit dem Bau von Ocarinas. Das Schwierigste war damals für mich die Herstellung des Labiums. Um einen schönen Ton zu bekommen, muss nicht nur der Windkanal passend auf das Labium ausgerichtet sein. Auch der saubere Schnitt des Labiums, mit dem man eine dünne, glatte Kante erzeugt, braucht einige Übung und Erfahrung.
Wenn man sich eine Xun oder Hsüan baut (hier meine Exemplare im Album Bild 7 von 23) kommt man einfacher zum Ziel, da man nur eine Anblasöffnung schneiden muss. Allerdings sollte man auf Flaschen Töne blasen können, um damit zurecht zu kommen.
Die Funktion einer frisch geschnittenen Anblasöffnung kann bereits während der Herstellung getestet werden, da Ocarinas auch im noch ungebrannten Zustand funktionieren. Der ungebrannte Ton nimmt die Feuchtigkeit aus der Atemluft auf. Wenn man zu viel probiert, weichen dünne, empfindliche Kanten auf. Also immer wieder zwischendurch trocknen lassen.
Wenn die Anblaskante oder der Schnabel der Ocarina bzw. Xun funktioniert, kann man sich an das Bohren der Grifflöcher machen. Die Größe der Grifflöcher ist abhängig von der beim Aufbau des Hohlkörpers zufällig gefundenen Grundstimmung der Ocarina. Die Größenunterschiede der verschiedenen Löcher beeinflussen das Stimmsystem.

Viel Spielraum für Experimente!

Gruß
Lisa
 
Spielraum für Experimente... Hier ist eine Idee für Weihnachten... Schoko-Ocs am Weihnachtsbaum ;-)
Wie man eine Ocarina aus Schokolade herstellt (in Englisch) und man braucht nur ein Tiefkühlfach, keinen Brennofen.
Könnte man vielleicht sogar aus einem dickwandigen Weihnachtsmann machen, dann braucht es nicht mal so viel Schmiererei bei der man sich die Finger lecken muss (darf).
Falls ich Zeit finde, probiere ichs mal. Falls jemand anderes es probiert, bitte Foto!

 
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CD-Carina 2016 004b.png

CD-Carina 2016 001b.png CD-Carina 2016 002b.png CD-Carina 2016 003b.png
Gestern hatte ich mir wieder einmal Zeit genommen für die Idee einer neuen Okarina, ich nenne sie CD-Carina. Sie besteht aus zwei alten CD-Rohlingen einem 1 cm dicken Kunststoffring und im Zentrum noch ein kleiner Ring, zusammengeklebt mit Fischleim (das dauert nur, bis er trocken ist, da nur sehr wenig Luft zum Abbinden hinkommt. Für den ersten Versuch klingt das Ergebnis schon ganz gut. Allerdings sprechen die hohen Töne (letztes Loch rechts unten) nicht so gut an. Vielleicht kann ich den Windkanal noch etwas verbessern (mal sehen).
Beim großen Foto habe ich am Schluss noch die silberne Schreibschicht oben entfernt, damit man das Innenleben sieht.

Blockarina
 
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@blockarina

Bitte schreibe Anleitung, wenn du diese fertig getuned hast :D
Habe soviele Rohlinge rumliegen, und da wäre dies mal was spaßiges :)
 
@blockarina

Bitte schreibe Anleitung, wenn du diese fertig getuned hast :D
Habe soviele Rohlinge rumliegen, und da wäre dies mal was spaßiges :)

Da ich mit dem ersten Versuch noch nicht ganz zufrieden bin (das erste Loch hatte ich versehendlich etwas zu groß gebohrt und die Ansprache beim 4. Loch ist zu unsauber) werde ich neue Versuche unternehmen, sobald ich Zeit dazu habe - die fehlt mir gerade :-(

Aber dann werde ich eine genaue Beschreibung hier bringen.

Blockarina
 
Wer einen 3D Drucker hat kann sich auf thingiverse auch diverse stl files runterladen und ausdrucken. Ich habe mir eine Okarina damit ausgedruckt und sie funktioniert. Sogar die Töne stimmen einigermassen (wobei da ja auch der Anblasdruck eine große Rolle spielt). Bei den tiefen Tönen die man mit der rechten Hand spielt klingt sie sehr gut. Wenn es allerdings in die höheren Töne geht wird sie "rauschig" und klingt heiser. Ach ja ich hab sie aus PETG (das ist das Kunststoffmaterial) gedruckt mit Hohlwand 20% Füllung (die Wände sind innen hohl und die Hohlräume werden zu 20% mit einer Stützstruktur gefüllt und zwar in bester Qualität. Aber ich bin sicher daß PLA vielleicht sogar noch besser gewesen wäre weil damit die Oberfläche noch besser wird. Beim ersten Versuch das Ding in einem Stück stehend zu drucken ist sie mir umgefallen. Dann habe ich mir das Modell mit Stützstruktur ausgesucht (die kann man nach dem Drucken einfach wegbrechen und sauber schneiden) damit klappte es dann gut. Nach "alle meine Entchen" klappt jetzt auch Hänschen klein einwandfrei. Nur die hohen Töne die klingen noch nicht sauber - hat jemand vielleicht nen Tipp für mich ?
 

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Willkommen im Musikerboard!
:m_flute:

Wenn es allerdings in die höheren Töne geht wird sie "rauschig" und klingt heiser.

Nur die hohen Töne die klingen noch nicht sauber - hat jemand vielleicht nen Tipp für mich ?

Kennst Du die Spieltechnik AcuteBend? Wenn man einmal heraus hat, wie die funktioniert kann man damit zumindest bei einem Teil der Okarinas die obersten Töne deutlich klarer spielen.

Sam aka "Kissing88" zeigt diese Technik und erläutert einige Kritikpunkte, die in der Okarinacommunity wiederholt diskutiert wurden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es von der Okarina abhängt, ob sich ein hörbarer Effekt einstellt oder nicht. Es gibt Okarinas, die klingen ohne AcuteBend wunderbar.


David zeigt den bei manchen Okarinas wirklich sehr deutlichen Effekt sehr gut und erklärt auch eine ganze Menge.
Wenn Du nicht alles verstehst (er spricht furchtbar schnell) dann frag gerne nach. Aber starte dann bitte einen neuen Thread, weil das Thema hier völlig OffTopic ist.


Ansonsten ist ganz wichtig, dass man die Intonation öfters mal mit dem Stimmgerät kontrolliert, um erkennen zu können, wie der Blasdruck abgestuft werden muss (Stichwort "Blasdruckkurve")

Schade, dass "Blockarina" 2017 verstorben ist. Den hätte Dein Experiment bestimmt interessiert.

Gruß
Lisa
 
Ich habe inzwischen noch ein anderes Modell gedruckt bei der das Mundstück ein bißchen schräg steht. Diese Version:
https://www.thingiverse.com/thing:4304562 kann ich (als blutiger Anfänger) sehr empfehlen. Wenn man sie senkrecht stellt zum Drucken und sie wie im Begleittext beschrieben mit 106% skaliert ausdruckt bekommt man eine gut funktionierende Ocarina direkt ausm Drucker. Meine Einstellungen waren: PLA Material, 104% (da stimmt die Tonhöhe noch besser), Füllstruktur 20% - aber: Wenn man drauf spielt fühlt man diese Ocarina richtig vibrieren möglicherweise wäre 100% also ohne Füllstruktur noch besser im Klang. Die Tonerzeugende Schneide hat eine elliptische Form wie auch bei den meisten Ocarinas aus Ton oder Keramik. Man kann diese Schneide nacharbeiten aber es ist meist nicht nötig - nacharbeiten mit einem regelbaren Lötkolben bei ca. 150-180°C ich mache es, wenn ich es mache, unter dem Mikroskop. Ich habe inzwischen mehrere auch gekaufte Ocarinas und klangmäßig kann die selbst gedruckte mit allen mithalten sie klingt ein bißchen rauer als die glasierten Modelle. Weitere Druckdetails: Wenn man sie senkrecht druckt kann man sie in einem Stück drucken sollte aber Stützstrukturen berechnen lassen. Ich verwendete beste Druckqualität und wenn ich sie nochmal ausdrucke werde mal keine Füllstruktur einbauen lassen). Wie gesagt sie klingt gut und ist für Anfänger sicher keine schlechte Wahl.

@Lisa2 -> vielen Dank für Deine Tipps ich habs aber noch nicht ausprobiert... werds aber bald!

Für die Interessenten: Am angegebenen Link könnte ihr euch die Originalfiles runterladen und sie selbst ausdrucken - würde mich interessieren wie sie euch gefällt.
 

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@Riefentausch Respekt! Das Ergebnis sieht beeindruckend aus!
Ich bevorzuge allerdings Okarinas aus Ton. Kunststoffokarinas habe ich extrem selten auf dem Schreibtisch liegen. Trotzdem interessiert mich, wie diese Okarina klingt. Wenn Du magst, kannst Du mich gerne über Skype kontaktieren. Wenn Du Dich per PN meldest, gebe ich Dir die Kontaktdaten.

Gruß
Lisa
 
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Heute kam mir dieses Video in die Quere:


Darin werden verschiedene gedruckte Okarinamodelle vorgestellt. Die Bewertung ist sehr wohlwollend.
Hmmm ... Schaut es Euch an und urteilt selbst.
Gute Okarinas klingen anders ... ;) :thumb_twiddle:
 
Am angegebenen Link könnte ihr euch die Originalfiles runterladen und sie selbst ausdrucken - würde mich interessieren wie sie euch gefällt.
Vielen Dank für die Test-Okarinas!
Es ist wirklich faszinierend, was Du da mit Hilfe des 3D-Druckers erstellt hast.
Ich würde zwar keine meiner Konzertokarinas dagegen eintauschen, aber die kann man nicht ohne ein dickes Case in den Rucksack stecken. Deine Okarinas sind kompakt und leicht und wenn man heraus hat, wie man sie spielen muss, entwickeln sie einen ansprechenden Klang. Mit leichtem Blasdruck und moderat ansteigender Blasdruckkurve sind sie vom tiefsten bis zum höchsten Ton spielbar. Was will man mehr? Bei so einem Instrument kommt es mir persönlich nicht darauf an, dass die Intonation "concert pitched" ist. Ich suche lieber nach dem optimalen Blasdruck und spiele sie dann in sich stimmig.
Meine Einstellungen waren: PLA Material, 104% (da stimmt die Tonhöhe noch besser)
Da ist also noch Luft zum Justieren, bis man eine Einstellung gefunden hat, mit der sich die Okarina auch "concert pitched" spielen lässt.
Die zwei Größen, die Du mir geschickt hast zeigen, dass man einigen Spielraum für die Intonation hat.

Wer einen 3D-Drucker zur Verfügung hat, kommt auf diese Weise zu Okarinas in den verschiedensten Tonarten. :great:

Cooler Tipp, der Link!
https://www.thingiverse.com/thing:4304562

:keks:

EDIT
Anzumerken wäre noch, dass die Funktionalität der Okarina an ihre Grenzen kommt, sobald die Fingerlöcher durch die Skalierung Größen erreichen, die beispielsweise von schlanken Fingern nicht mehr abgedeckt werden können, oder wo breite Finger nicht mehr ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Okarinabauer passen bei der Entwicklung eines Sets bestimmte Feinheiten der Modelle für die jeweilige Okarinagröße an und skalieren nicht "einfach nur" die Ausgangsform.

Gruß
Lisa
 
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