DIY Musikvideo/ Livesession: Tainted Love Unplugged

Grafzahel
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Hallo in die Runde

Vor ein paar Monaten hatte ich schonmal ein Video hier veröffentlicht, hier nun das Zweite aus der kleinangelegten Reihe. (Erster Post: https://www.musiker-board.de/threads/wayfaring-stranger-live-session-musikvideo.678190/)



Im Frühjahr hatte ich mit 2 Schulfreunden mehrere (Cover)-Titel im Stil einer Live-Session aufgenommen. Normalerweise mache ich ganz unkreativ Trauungen und Barpiano, aber hier ging es mal um "Welches Recording/Film Niveau können wir auf unserem jetzigen Stand erreichen"?
und nur mit Songs auf die ich "Bock hatte". Dieses mal ist es "Tainted Love" im Stile eines Film Noir, das Intro hält dabei einige Zitate an das Genre bereit. Das Video wurde mittlerweile auch schon für ein regionales Kurzfilmfestival nominiert.

Mit besagten Freunden drehe ich schon länger Kurzfilme und ähnliches. Zum Grundstück einer Bekannten gehört eine alte Glaserei. Die Halle wird als Garage und Lager genutzt, erschien uns aber optisch und akustisch gut geeignet.
Das Konzept und damit auch die Herausforderung: Ton und Bild am selben Tag aufzeichnen. Kein Geschneide oder Ähnliches, egal wie viele Takes es braucht.

Die Vorbereitung umfasste dann:
- Halle ausräumen
- Deko besorgen (das umfasste geschenkte Sessel, alte Emailleschilder, Es solle irgendwie Loftartig/gemütlich aber auch ein bisschen industrial aussehen)
- Abkleben der Oberlichter und Fenster)um vom Tageslicht unabhängig zu sein (48 qm Silofolie, den Zeitaufwand hatten wir wirklich unterschätzt)
- Equipment und Transporter mieten (das brauchte eine Menge Recherche)
- Brandschutz und Ähnliches abklären

(Bilder der Halle vorher)

Da wir alle Studenten sind und keine wirkliche Gewinnabsicht/aussicht besteht muss natürlich überall ein bisschen aufs Geld geguckt werden

Equipment: Audio
-
Neumann U 87 (gemietet)
- Roland Octa-Capture 8 Kanal interface (in meinem Besitz)
- Dynacord Aktivbox zum Playback für weitere Perspektiven
- Laptop + Reaper
- Roland RD 800 Stagepiano

Equipment Video (Details kann ich bei Interesse erfragen, kenne mich damit nicht wirklich aus)
- Black Magic Production Camera (ausgeliehen)
- 4 x ARRI 650 Plus mit Filterfolien
- Hazer
- Nebelmaschine
- ein Slider für die Kamera
- Software: Final Cut Pro

Aufnahme
Was hauptsächlich fehlte war die Erfahrung, aber das ist auch einer der Hauptgründe für das Projekt. Ich persönlich mache ein bisschen Home-Recording, aber angelesenes Wissen muss man erstmal umsetzen.
Vocals gingen ganz normal über das U 87. Pianosounds kommen vom RD 800
Auch mit dem Konzept die Aufnahme am gleichen Tag mitzumachen haben wir es uns nicht unbedingt einfacher gemacht: Wie viele Takes lohnen sich? Welchen nimmt man jetzt? Ich habe auch unterschätzt dass man keine Ruhe hat den Take auf jede Kleinigkeit (Poplaute etc) durchzuhören)
Monitoring lief hier über einen kabgelgebundenen In-Ear (Shure 315). Im Nachhinein wäre es schlauer gewesen beide Hörer zu verwenden da man sie in der Totale sowieso nicht wirklich sah. Wieder was gelernt.
Mixing und Mastering habe ich dann von einem bekannten übernehmen lassen, der nochmal sehr viel aus den Spuren rausgeholt hat.

Dreh
Zuerst wurde also der Song eingespielt. Dann nach 5 oder 6 Takes einen genommen und diesen als Playback für weitere Perspektiven genommen. Danach haben wir noch die Intro und Outro-Szenen gedreht. Die Tonkulisse dabei wurde nachvertont.
Helfer waren immer mal 1 oder 2 Setrunner, aber im großen und Ganzen haben wir das zu dritt durchgezogen. Um Licht und Bild haben sich meine beiden Kumpel gekümmert, für Ton und Musik war ich zuständig.


Video





An alle Profis und alten Hasen: Keiner von uns ist älter als 22 oder macht irgendwas davon professionell. Ein paar Dinge hätten wir im Nachhinein anders gemacht, aber ich denke das Ergebnis ist trotzdem vorzeigbar. Ich freue ich mich über jegliche Anregung oder Fragen!
 
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Hallo,

eine suuuupergute Version! Tolle Idee, gutes Arrangement, erstklassige Klavierbegleitung, großartig gesungen. Zuweilen vielleicht einen Hauch ZU pathetisch, aber togal! Ihr seid einfach so dermaßen klasse, dass ich darüber gern hinwegsehe.

Die einminütige Einleitung, bevor die Musik einsetzt, ist allerdings eine gehörige Zumutung. Ebenso der Abspann. Todlangweilig und überflüssig wie nur was. Dazu sollte ich allerdings bemerken, dass mir Videos schon immer sonstwo vorbeigehen und ich sowieso grundsätzlich mit geschlossenen Augen zuhöre, weil mir allein die Musik wichtig ist. Ich brauche den Firlefanz drumherum nicht. Ginge es also allein um Leute wie mich, hättet Ihr keine Halle auszuräumen brauchen. ;-)

Liebe Grüße

Holger
 
Sehr schön,

Zur Stimmung hätte natürlich ein großer alter Flügel besser gepasst, aber das hat das Budget wahrscheinlich nicht hergegeben ;)
 

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