Roadjack92
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N'Abend allerseits,
Genau, es geht um Multicore-Instrumentenkabel, dürfte wohl jeden interessieren, der den Einschleifweg seines Amps benutzt.
Ich habe mich an einem Eigenbau versucht und wollte für's M-B kurz dokumentieren!
Zur Vorgeschichte
Ich denke jeder, der Delays, Modulationen, Reverb etc. in der Effektschleife hängen hat, kennt das Problem mit den vielen Kabeln.
Kabel hin zum Amp, Kabel zurück zum Effektbrett, dann wieder zurück zum Amp, und weil's so schön ist, gleich noch einen Weg, zum Kanalwechsel.
Macht insgesamt 4 Kabelwege zwischen Amp und Pedalboard.
Für den "Zuhausespieler" ein weniger großes Problem, als für diejenigen, die öfters auf- und abbauen müssen.
Vier mal Kabel auf- und abrollen und ggf. entheddern, totales Chaos auf der Bühne und ähm, welcher Stecker sollte jetzt nochmal wo rein?
Genau... so ging's mir auch ein paar Monate lang. Um Weihnachten rum, kam mir die Idee, anstelle von vier Einzelkabel, ein Multicore zu verlegen.
Die fertigen Multicores vom großen T. haben mir allerdings nicht wirklich zugesagt. Ich bin zwar ein totaler Laie, aber ich habe befürchtet, dass die einzelnen Leiter nicht stark genug abgeschirmt wären.
Aus diesem Grund habe ich mich an einem Eigenbau versucht.
Aufbau
Der Aufbau ist sehr simpel. Es sind lediglich vier normale, gleich lange Gitarrenkabel, die über einen großen Teil der Länge in einem Strumpf stecken. Der Strumpf wird an beiden Enden zusätzlich mit Schrumpfschlauch gehalten.
Dadurch ergibt sich ein dickes Kabel mit vier losen Enden, die immer noch sehr gut isoliert sind.
Materialien
Kabel: Sommer Cable LLX, jeweils 6 Meter, macht 24 Meter Gesamtlänge
Stecker: 8x Neutrik NP2 X-B (What else?)
Strumpf: Techflex Clean Cut 19.1 mm / schwarz (http://www.techflex.org/produkte/universeller-einsatz/clean-cut-ccp-pet-buendelschlauch.html)
Schrumpfschlauch: Techflex Schrumpfschlauch: 2/1: 19.1 mm schwarz und 4x 2/1: 9.5mm (Blau, Rot, Orange, Weiß) http://www.techflex.org/produkte/sc...flex-polyolefin-2-1-h2n-schrumpfschlauch.html
Vorgehen
Ich denke das ganze ist recht selbsterklärend, dennoch ganz kurz ein paar Worte zum Vorgehen, der Gründlichkeit halber...
Kleine Anmerkung: Das ist nicht unbedingt das Optimum, nur eine Beschreibung, wie ICH vorgegangen bin. Etwas planlos, teilweise, aber hat ja geklappt.
1) Kabel auf gleiche Länge schneiden.
2) Farbcodierungen (Schrumpfschlauch) anbringen. (Jedoch nicht befestigen!)
3) Stecker an einem Ende anlöten und Techflex auf die gewünschte Länge schneiden + schwarzen Schrumpfschlauch am besten gleich über Techflex ziehen. (Lieber so, als später drüberfummeln. Ja, ich spreche aus Erfahrung... )
4) Kabel durch Strumpf ziehen.
5) Hintere Stecker anlöten.
6) Kabel testen!
7) Strumpf mit Schrumpfschlauch fixieren. (Alternativ auch Isolierband oä. Ich find das andere ist sauberer)
8) Farbcodierungen fixieren.
Anmerkungen
- Techflex ist echt super, bin sehr zufrieden mit dem Produkt. Flexibel und stabil. Lässt sich auch toll verarbeiten.
- Negativ ist nur, dass das Material schnell schmilzt, also Vorsicht, wenn ihr den Schrumpfschlauch anbringt. Hab mir an einer Stelle ein Loch reingebrannt, ging echt schnell. Hab da dann nochmal vorsichtig mit Schrumpfschlauch versärkt.
- Das Sommer Cable ist auch toll. Ist mein erstes Sommer, und das fühlt sich echt gut an. Klingt auch toll. Verdreht sich auch nicht zu stark, auch nicht im Strumpf.
- Zu Neutrik-Steckern muss ich wohl nichts sagen. Sind super. Das Kabel ist nur etwas dick, beim Löten ist das ein klein wenig mehr Arbeit (Zugentlastung kürzen etc.). Dennoch kein Problem, wird auch an vielen Stellen beschrieben, mit Lösungsvorschlägen.
- An dieser Stellle eine kleine Anmerkung: Ich wollte anfangs die Kabel an bestimmten Stellen fixieren, sprich so alle 75cm einmal mit Duct Tape oder so umwickeln, damit sich das Kabel nicht zu sehr verwickelt. Hab's dann aber gelassen, und für mich ist's auch so okay. Vielleicht hat ja jemand eine andere Meinung, wäre jedenfalls auf eure Meinungen gespannt.
Kosten
Kleine Aufstellung der Kosten. Dies war nicht der Hauptgrund für's DIY-Projekt. Ich weiß auch nicht, ob ich viel Geld gespart habe. Ich bastel einfach gerne. Und find's super, wenn das Resultat stimmt!
Kabel: 2,5€/m x 24 = 60 €
Stecker: 2,95€ x 8 = 23,6€
Techflex: 2€/m x 6 = 12€
Schrumpfschlauch (19.1mm): 3,48€/m
Schrumpfschlauch (9.5mm): 2,3€ x 4 = 9,20€
-------------------------------------------------------
Total: 108,28€
PS: Da fehlen bei Kabel und Stecker 2% MwSt, da Bestellung zu mir nach Lux. kam. Aktuelle Thomann-Preise sind etw. höher.
Fazit
Der Preis mag vielleicht etwas abschrecken, aber hey. Das sind vier 6-Meter Kabel mit tollen Steckern und möglichst geringem Klangverlust, die sich nicht verheddern. Ich bin jedenfalls zufrieden.
Und dank der Farbcodierung, weiß ich intuitiv, welcher Stecker wo hingehört. Auch wenn's beim Umbau auf der Bühne mal etwas hektischer wird.
Mit meiner Arbeit (Wie gesagt, ich bin totaler Laie, hab zuvor noch nie ein Kabel gelötet. ) und mit dem Endprodukt. Und ich kann nur jedem empfehlen, sich das Ganze einmal zu überlegen.
Das Ding ist sein Geld und die Arbeit echt wert. Und ein ziemlicher Hingucker....
Und zum Schluss noch ein paar Bildchen...
Ich hoffe, ich konnte den einen, oder anderen inspirieren. Bei Fragen, einfach losfragen!
Cheers,
Road
Genau, es geht um Multicore-Instrumentenkabel, dürfte wohl jeden interessieren, der den Einschleifweg seines Amps benutzt.
Ich habe mich an einem Eigenbau versucht und wollte für's M-B kurz dokumentieren!
Zur Vorgeschichte
Ich denke jeder, der Delays, Modulationen, Reverb etc. in der Effektschleife hängen hat, kennt das Problem mit den vielen Kabeln.
Kabel hin zum Amp, Kabel zurück zum Effektbrett, dann wieder zurück zum Amp, und weil's so schön ist, gleich noch einen Weg, zum Kanalwechsel.
Macht insgesamt 4 Kabelwege zwischen Amp und Pedalboard.
Für den "Zuhausespieler" ein weniger großes Problem, als für diejenigen, die öfters auf- und abbauen müssen.
Vier mal Kabel auf- und abrollen und ggf. entheddern, totales Chaos auf der Bühne und ähm, welcher Stecker sollte jetzt nochmal wo rein?
Genau... so ging's mir auch ein paar Monate lang. Um Weihnachten rum, kam mir die Idee, anstelle von vier Einzelkabel, ein Multicore zu verlegen.
Die fertigen Multicores vom großen T. haben mir allerdings nicht wirklich zugesagt. Ich bin zwar ein totaler Laie, aber ich habe befürchtet, dass die einzelnen Leiter nicht stark genug abgeschirmt wären.
Aus diesem Grund habe ich mich an einem Eigenbau versucht.
Aufbau
Der Aufbau ist sehr simpel. Es sind lediglich vier normale, gleich lange Gitarrenkabel, die über einen großen Teil der Länge in einem Strumpf stecken. Der Strumpf wird an beiden Enden zusätzlich mit Schrumpfschlauch gehalten.
Dadurch ergibt sich ein dickes Kabel mit vier losen Enden, die immer noch sehr gut isoliert sind.
Materialien
Kabel: Sommer Cable LLX, jeweils 6 Meter, macht 24 Meter Gesamtlänge
Stecker: 8x Neutrik NP2 X-B (What else?)
Strumpf: Techflex Clean Cut 19.1 mm / schwarz (http://www.techflex.org/produkte/universeller-einsatz/clean-cut-ccp-pet-buendelschlauch.html)
Schrumpfschlauch: Techflex Schrumpfschlauch: 2/1: 19.1 mm schwarz und 4x 2/1: 9.5mm (Blau, Rot, Orange, Weiß) http://www.techflex.org/produkte/sc...flex-polyolefin-2-1-h2n-schrumpfschlauch.html
Vorgehen
Ich denke das ganze ist recht selbsterklärend, dennoch ganz kurz ein paar Worte zum Vorgehen, der Gründlichkeit halber...
Kleine Anmerkung: Das ist nicht unbedingt das Optimum, nur eine Beschreibung, wie ICH vorgegangen bin. Etwas planlos, teilweise, aber hat ja geklappt.
1) Kabel auf gleiche Länge schneiden.
2) Farbcodierungen (Schrumpfschlauch) anbringen. (Jedoch nicht befestigen!)
3) Stecker an einem Ende anlöten und Techflex auf die gewünschte Länge schneiden + schwarzen Schrumpfschlauch am besten gleich über Techflex ziehen. (Lieber so, als später drüberfummeln. Ja, ich spreche aus Erfahrung... )
4) Kabel durch Strumpf ziehen.
5) Hintere Stecker anlöten.
6) Kabel testen!
7) Strumpf mit Schrumpfschlauch fixieren. (Alternativ auch Isolierband oä. Ich find das andere ist sauberer)
8) Farbcodierungen fixieren.
Anmerkungen
- Techflex ist echt super, bin sehr zufrieden mit dem Produkt. Flexibel und stabil. Lässt sich auch toll verarbeiten.
- Negativ ist nur, dass das Material schnell schmilzt, also Vorsicht, wenn ihr den Schrumpfschlauch anbringt. Hab mir an einer Stelle ein Loch reingebrannt, ging echt schnell. Hab da dann nochmal vorsichtig mit Schrumpfschlauch versärkt.
- Das Sommer Cable ist auch toll. Ist mein erstes Sommer, und das fühlt sich echt gut an. Klingt auch toll. Verdreht sich auch nicht zu stark, auch nicht im Strumpf.
- Zu Neutrik-Steckern muss ich wohl nichts sagen. Sind super. Das Kabel ist nur etwas dick, beim Löten ist das ein klein wenig mehr Arbeit (Zugentlastung kürzen etc.). Dennoch kein Problem, wird auch an vielen Stellen beschrieben, mit Lösungsvorschlägen.
- An dieser Stellle eine kleine Anmerkung: Ich wollte anfangs die Kabel an bestimmten Stellen fixieren, sprich so alle 75cm einmal mit Duct Tape oder so umwickeln, damit sich das Kabel nicht zu sehr verwickelt. Hab's dann aber gelassen, und für mich ist's auch so okay. Vielleicht hat ja jemand eine andere Meinung, wäre jedenfalls auf eure Meinungen gespannt.
Kosten
Kleine Aufstellung der Kosten. Dies war nicht der Hauptgrund für's DIY-Projekt. Ich weiß auch nicht, ob ich viel Geld gespart habe. Ich bastel einfach gerne. Und find's super, wenn das Resultat stimmt!
Kabel: 2,5€/m x 24 = 60 €
Stecker: 2,95€ x 8 = 23,6€
Techflex: 2€/m x 6 = 12€
Schrumpfschlauch (19.1mm): 3,48€/m
Schrumpfschlauch (9.5mm): 2,3€ x 4 = 9,20€
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Total: 108,28€
PS: Da fehlen bei Kabel und Stecker 2% MwSt, da Bestellung zu mir nach Lux. kam. Aktuelle Thomann-Preise sind etw. höher.
Fazit
Der Preis mag vielleicht etwas abschrecken, aber hey. Das sind vier 6-Meter Kabel mit tollen Steckern und möglichst geringem Klangverlust, die sich nicht verheddern. Ich bin jedenfalls zufrieden.
Und dank der Farbcodierung, weiß ich intuitiv, welcher Stecker wo hingehört. Auch wenn's beim Umbau auf der Bühne mal etwas hektischer wird.
Mit meiner Arbeit (Wie gesagt, ich bin totaler Laie, hab zuvor noch nie ein Kabel gelötet. ) und mit dem Endprodukt. Und ich kann nur jedem empfehlen, sich das Ganze einmal zu überlegen.
Das Ding ist sein Geld und die Arbeit echt wert. Und ein ziemlicher Hingucker....
Und zum Schluss noch ein paar Bildchen...
Ich hoffe, ich konnte den einen, oder anderen inspirieren. Bei Fragen, einfach losfragen!
Cheers,
Road
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