DIY Beltpack + Spliter inkl. Kopfhörerverstärker (mit Bildern) - kabelgebundenes IE

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Hi Leute,

ich wollte euch mal an meinem "DIY Beltpack" teilhaben lassen, dass schon seit nem halben Jahr auf meiner To-Do-List stand und jetzt endlich nen Haken bekommen hat. :)
Ich hoffe es interessiert jemanden, Fragen beantworte ich euch gern.

Erstmal ein Bild vom Endprodukt:
beltpack1.jpg


Ausgangssituation:
Ich wollte ne gescheite Lösung für mein kabelgebundenes In-Ear und dazu nicht unmengen an Geld in Fisher-Amps-Zubehör stecken, bei denen der Mini-Belt-Pack schon 50 Euro kostet, in meinen Augen zu teuer für 2 Stecker mit nem Poti (egal wie roadtauglich das Teil ist). Und im Beltpack sollte zusätzlich meine Gitarre mitverkabelt werden, damit nur ein einziges Kabel am Körper hochgeht.
Zusätzlich wollte ich einen selbst "zusammengebastelten" Kopfhörerverstärker integrieren.

Da ich handwerklich halbwegs begabt bin und auch öfters schonmal einen Lötkolben in der Hand hatte wollte ich diese noch recht überschaubare Aufgabe mal angehen.

Features meiner DIY Variante:
Beltpack:

- Stabiles Aluminiumgehäuse
- unkaputtbarer Gürtelclip
- Eingang: 5-pol XLR
- Ausgänge: Gitarren-Klinke + 3,5-Klinke (Kopfhörer)
- optional: Volumepoti (ich habs wieder rausgenommen, da ich ich es dann in den Splitter, vor den Kopfhörerverstärker, gesetzt habe, um Rauschen vorzubeugen)
- Schwarz lackiert, damit das Teil auf der Bühne etwas unauffälliger ist

Splitter:
- integrierter Kopfhörerverstärker, um den AUX-Weg zu verstärken
- Gitarre-In/Out
- Monitor-In (AUX vom Mischpult)
- Kopfhörer-Out
- Volumepoti
- 9V Netzteileingang
- An/Aus-Schalter

Materialkosten (Werkzeug vorausgesetzt)
Beltpack: etwa 10 Euro (Alugehäuse von Conrad für 5 Euro)
Splitter: etwa 20 Euro (Kopfhörerverstärkermaterial von Reichelt, ca. 10 Euro)
macht (ohne Kabel) insgesamt 30 Euro und das Teil ist wirklich verdammt stabil, also wenn jemand gerne bastelt ist's definitiv ne Überlegung wert.

Den Kopfhörerverstärker habe ich nach folgender Anleitung gebaut, tut was er soll und ist zudem schön kompakt:
http://tangentsoft.net/audio/cmoy-tutorial/

Und hier noch ein paar weitere Bilder, teilweise auch von der Herstellung:

beltpack2.jpg

beltpack3.jpg

beltpack5.jpg

beltpack8.jpg

beltpack9.jpg
 
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:great:
Interessant, daß so etwas scheinbar keine größeren Marktchancen hat. Denn daß es billig produzierbar wäre hast du ja bewiesen.
Ich verwende dafür
https://www.thomann.de/de/rolls_pm_351.htm (beim board-Betreiber nicht mehr gefunden)
Gibts sogar noch billiger, mit weniger Eingängen.
 
Hi,

sehr schön!
 
Toll gebaut. Vor allem der Clip des beltpack hat's mir angetan. Habe selbst schon mal überlegt, die fischeramps-Beltpacks nachbauen, weil die ja Gehäuse von der Stange verwenden, aber der Clip ist halt der Knackpunkt.

Eine Frage dazu:
Merkst Du bei Klampfen mit passiver Schaltung klangliche Einbussen durch das Mikrofonkabel ggü. einem Instrumentenkabel? Einige Meter Strippe werden's ja sein, oder?


domg
 
Cool, freut mich, dass es euch gefällt!

:great:
Interessant, daß so etwas scheinbar keine größeren Marktchancen hat. Denn daß es billig produzierbar wäre hast du ja bewiesen.
Ich verwende dafür
https://www.thomann.de/de/rolls_pm_351.htm (beim board-Betreiber nicht mehr gefunden)
Gibts sogar noch billiger, mit weniger Eingängen.

Ja, Fisher-Amps hat da scheinbar schon irgendwie so eine Art Monopol, zumindest was den Mini-Beltpack angeht, den ich mir für 20 Euro garantiert gekauft hätte. Aber ab irgendeinem (finanziellen) Punkt geht's mir dann um's Prinzip :)
Ja, die Möglichkeit des "selbst-zumischens" des eigenen Signals, welche du ja mit deinem Gerät hast, wollte ich ursprünglich auch berücksichtigen. Ich hab es dann leider doch erstmal gelassen, um auch die Fehlerquellen gering zu halten. Deshalb steht bei mir vorerst noch ein billiger Submixer daneben, mit dem ich mir das Signal zurechtmache.

Toll gebaut. Vor allem der Clip des beltpack hat's mir angetan. Habe selbst schon mal überlegt, die fischeramps-Beltpacks nachbauen, weil die ja Gehäuse von der Stange verwenden, aber der Clip ist halt der Knackpunkt.

Eine Frage dazu:
Merkst Du bei Klampfen mit passiver Schaltung klangliche Einbussen durch das Mikrofonkabel ggü. einem Instrumentenkabel? Einige Meter Strippe werden's ja sein, oder?

domg

Hehe, ja auf den Clip bin ich selbst ganz stolz :)
Ist einfach nur ein breites gelochtes Eisenband, dass ich dann mit Hammer und Amboss etwas "clipförmig" geschlagen habe.
Dann mit Blindnieten und kleinem Abstandshalter am Gehäuse angebracht. Beim Zuziehen der Niete ist er dann komischerweise relativ zum Gehäuse leicht verdreht, aber das ist nur ne optische Sache, die mich jetzt weniger stört. Die Wörter Hammer und Amboss lassen evtl. auch vermuten wie stabil der Clip ist.

Zu deiner Frage:
An passiven Tonabnehmern spiele ich DiMarzio Evolution und ich konnte bisher keine klanglichen Beeinträchtigungen feststellen. Die richtige Feuertaufe steht aber noch bevor.
Zudem werd ich das alles erstmal ausgiebig im Proberaum testen, bevor ich diese Bastelei für die Bühne freigebe. Sollten sich Probleme ergeben warne ich hier dann entsprechend nochmal :)

Zum Kabel an sich:
Aktuell benutze ich 10m Kabel. Je ein XLR für Kopfhörer und Gitarre, die dann am Ende in einen 5poligen XLR Stecker münden, Die beiden Kabel sind natürlich entsprechend gebündelt. Für XLR hatte ich mich in erster Linie wegen der Einrastmöglichkeit entschieden. Auf Seiten der Gitarre habe ich die beiden mittleren Adern gebrückt, da ja eh eine frei ist und um so auch die Sicherheit zu erhöhen.

Ursprünglich wollte ich mir ein 4-adriges Kabel + Masse mit beidseitigem 5-pol XLR löten. Das wurd dann aber zum "erstmal nur testen" zu teuer, zumal es mir etwas riskant erschien die beiden Signale über 10 meter so dicht zusammen laufen zu lassen, denn: Theoretisch reichen ja sogar 3-adern + geteilte Masse für Stereo-KH und Gitarre, doch im Test haben sich die Signale gegenseitig beeinflusst (wenn auch nur minimalst, so dass man bei HiGain, wenn die Gitarre nicht spielt, leise das KH-Signal hören konnte), weshalb ich das dann relativ früh verworfen habe.

Sachen die ich beim nächsten mal anders machen würde:
- Nicht vorschnell ein Loch für ein Poti ins Beltpack bohren, seht ihr ja auf dem Bild :)
- Evtl. die Möglichkeit berücksichtigen das eigene Signal im Splitter selbst zumischen zu können.
- Schalter für Überbrückung des Kopfhörerverstärkers im Splitter, für den Fall, dass man schon an einem KH-Verstärker dransteckt
- Optimierung des Kabels zwischen Splitter und Beltpack. Habe mich nicht getraut alles durch ein 5-adriges Kabel zu schicken und dann gleich auf jeder Seite nen 5-pol XLR, was wesentlich eleganter wäre. Allerdings müsste da erstmal getestet werden, ob sich die Signale im Kabel auch nicht beeinflussen.
- Kopfhörer-Killswitch im Beltpack
- Splitter-Gehäuse nicht aus Thermoplast, da schlechter bearbeitbar als gedacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht sehr gut aus - meine Band liebäugelt ja auch mit InEar, vielleicht wird das da nochmal interessant. Wobei wir wohl leider fast mit Funk arbeiten müssen, bei Sängern kommt das sonst eher schlecht :D und auch unser Gitarrist läuft gern mal durchs Publikum.

Der Samson S-Monitor wäre vielleicht was, wenn man nicht basteln und trotzdem zwei Signale mischen will. Hat 1x Klinke In als Stereo (braucht man halt noch nen Adapter auf Mono wenns wär) und 1x XLR Mic-In, da lässt sich ja (im Zweifelsfall per passiver DI) auch alles x-beliebige dranhängen. Der lässt sich sogar durchschleifen, man könnte also im Falle des Gitarristen direkt mit dem Amp-Mic reingehen und dann weiter zum FOH (vielleicht noch abklären, wie das Kasterl auf eventuell anliegende Phantomspeisung reagiert). Scheint mir für nen Fuffi ne valide Lösung - kein absolutes Schnäppchen im Vergleich zum Selbstbau, aber es gibt deutlich weniger "intelligente" Kisten ohne Elektronik, die mehr oder zumindest gleich viel kosten (siehe Beltpack).
 
Ach so. Und ich dachte, Du hättest bereits ein Dual-Mikrofonkabel oder DMX-Kabel verwendet. Klampfe und Kopfhörersignal parallel in einer Strippe hätte mich hinsichtlich Einstreuungen interessiert...
Andererseits lassen fischeramps ja wirklich ein Mikrofon- und Instrumentenkabel aneinander pappen, was - mal ganz abgesehen von der horrenden Preisgestaltung - nicht gerade chic ist. Dieser Verzicht auf den Chic legt irgendwie Probleme eines gemeinsamen Kabels nahe. Muß ich echt mal testen.

domg
 
Ja, den Samson S-Monitor find ich auch nicht uninteressant. Zumal man die Signale auch Durchschleifen kann.

@onk:
Hehe, um ehrlich zu sein, hab ich mich das nicht getraut :redface:
Für den Test hätte ich etwa 20 Euro für's Kabel bezahlt. Wenn's mit XLR Kabeln nicht geklappt hätte, hätt ich die immerhin nachher noch für andere Sachen verwenden können.
Aber ich bin hochinteressiert an der Auflösung dieser Problematik. Solltest du das in naher Zukunft mal testen wär ich äußerst dankbar für nen kurzen Testbericht! Dann tausch ich das Kabel und die Stecker im Spliter nämlich definitiv aus, noch eleganter kann man's ja garnicht machen.
Ich würd dazu tendieren die Masse des Kabels für die Gitarre zu nutzen und den Kopfhörer nur über 3 Litzen in der Mitte, da die Qualität des Git.-signals Vorang hat, Gegenmeinungen?

Bei Fisher-Amps kann es mit dem nicht-gemeinsamen Kabel allerdings auch daran liegen, dass sie das Gitarrensignal ja eh nicht durch's Beltpack schleifen, oder? Da bietet's sich ja schon fast wieder an es nicht zu bündeln, sonst wäre die "Entbündelung" in XLR + Klinke vor dem Beltpack wahrscheinlich nicht so elegant.
[Den Preis für das Kabel find ich ja immer noch am besten :) Normales Klinkenkabel + Normales XLR Kabel, wahrscheinlich Schrumpfschlauch drüber, fertig und wieder die Hälfte gespart.]
 
Ich hab mir da jetzt grad mal mehrere Ansätze überlegt. Zentraler Bestandteil ist immer eines dieser Multicore-Kabel.

Wenn man davon ausgeht, dass das Gitarrensignal sich da auch auf direktem Wege störungsfrei übertragen lässt, könnte man das mit dem "SOMMER CABLE QUANTUM HIGHFLEX MULTIPAIR 2" lösen. Beim einen Weg werden die zwei Signaladern zusammengeschaltet, beim zweiten dienen sie für L/R. Masse ist eh klar.

Falls bei der Lösung aber doch hörbare Verluste auftreten (ich würde mal ein XLR-Kabel einfach an beiden Enden auf Klinke adaptieren und mir das im Vergleich zum "echten" Instrumentenkabel anhören), könnte man vielleicht in das Beltpack noch ne Impedanzwandlung/Sparversion einer DI einbauen. Muss ja im Grunde nicht mal symmetrisch sein, nur halt eine niedrigere Ausgangsimpedanz haben. Vermutlich muss das Ganze nicht mal zwingend aktiv sein, dann kann man nen simplen Übertrager benutzen und spart sich Kopfzerbrechen über die Elektronik dahinter. Bei der Aktivversion müsste man schauen, wie die Sache Strom bekommt, aber selbst das müsste mit dem Sommer-Core noch zu lösen sein. Nimmt man halt eine Ader fürs Signal und eine für die Versorgungsspannung; wenn da saubere Gleichspannung anliegt, sollte das auch keine Störungen verursachen.

Nachteil bei der einfachen, passiven Übertragerlösung ist halt, dass du ordentlich Pegel verlierst (~15dB), die du irgendwo wieder aufholen musst, und bei der ganzen Sache generell, dass du zwar ne niedrigere Impedanz hast, was Verluste verringert, wo dann allerdings die Frage ist, wie der Gitarrenamp oder was auch immer dahinterhängt damit klarkommt.

Aber das wären IMHO mal die Ansätze, die man verfolgen könnte.
 
Hm, Irgendwie versteh ich die Verkabelung noch nicht. Du Packst die Gitarre an das Beltpack, vom Beltpack dann per XLR in den Splitter, vom Splitter geht das Gitarrensignal dann am Gitarren out raus? Wofür ist dann der Git-In? Und nur mal hypothetisch, wenn man das für ne Singer/Songwriter Situation ummodeln will, würde es Sinn machen da noch ne DI-Box reinzuklamüsern?

:)
 
Er hat ja nur am Beltpack 5pol XLR und geht dann so wie ich das sehe mit 2x 3pol XLR in den Splitter. (Warum eigentlich getrennt?)

Für ne Akustikgeschichte wärs vielleicht wirklich nicht schlecht, da die Gitarre per Klinke und parallel über ne DI geführt auf XLR rauszugeben.

Eventuell könnte man dann gleich ne Millenium DI-E für den kompletten Aufbau "missbrauchen", Platz müsste eigentlich genug sein (falls du das "Original" vom Foto bekommst - der User guitar_master hat wohl mal ein meiner Erinnerung nach nicht so "geräumiges" Ersatzmodell von DREITEC bekommen).
 
Super! Danke für die Inspiration. Da ich zwei linke Lötkolbenhände habe, wage ich zu bezweifeln, dass ich das jemals selbst nachbauen würde. Allerdings stehe ich vor einem ähnlichen Problem:
Ich bin "in ear Neuling". Kopfhörer sind grade in der mache. Ich spiele kabelgebunden Bass und wäre nicht fies davor auch das in ear über Kabel zu schicken, habe aber Angst mich auf der Bühne in dem gewirr zu verfangen ;-) Die Fischer-Variante fande ich auch frech. Eine Variente mit einem Kabel wäre also n Traum.
Bei meiner Recherche bin ich auf Jump Audio gestoßen. http://www.jumpaudio.net/ixm.html Im Grunde das was ich suche, aber bei den Preisen zeigen die Fischer noch mal, wo der monitäre Hammer hangt :-( (zumal ich nicht weiß, ob die hier überhaupt einen Vertrieb haben).

Über weitere Praxisbeispiele wäre ich also echt dankbar...

Korrektur: Plus Versandtpauschale von etwa 38 Dollar, liegt das Jump Audio System bei rund 200 Euro. Das sagt auf jeden fall der angeschlossene PayPal-Shop.
Im Video (http://www.youtube.com/watch?v=jnhtzEzGjxo) sieht man, dass die Jung auch ein 5-Pol XLR benutzen. Es sieht so aus als wären zwei Kabel einfach durch einen Strumpf zu einem zusammengebaut (siehe 01:29min). Sieht aber wertig aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
...hier noch ein Nachtrag:
http://www.rockonaudio.com/?page=PKG-001

Auch ne coole Lösung. Die Kabel sind wieder mit nem Schlauch zusammengefasst. Die Rock Box hat allerdings auch einen Limiter, einen Thru-Port für das Monitorsignal und ...wo ich erst etwas verwundert war... einen -30db Schalter um ein Monitor Signal von einem Bühnen Monitor abzugreifen (?)... Zu dumm das es keinen deutschen Vertrieb gibt.
 
Meine Suche geht weiter. Der initiale Tipp von poison_doc war schon eine super Anregung. Da bin ich auf diese Genossen hier gestoßen:
http://www.jdslabs.com/products.php
 

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