DIY Bassverstärker mit PA-Endstufe?

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jana626
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Hallo zusammen,

Ich habe mir vor Kurzem einen TC-BQ500 Bassverstärker zugelegt, bin aber von der Leistung enttäuscht. Von den angegebenen 500W ist der gefühlt weit entfernt. Bereits auf der 11 Uhr Stellung des Master Reglers ist eine deutliche Übersteuerung bei einer 8 Ohm Box zu hören.

Da ich zunächst die Frequenzweiche in der Box als Ursache für das überraschend frühe Übersteuern vermutete, hab ich zum Test den DI Out benutzt, um meine Tamp E1500 PA-Endstufe zu benutzen, um die Box zu testen. Mit der Box ist alles ok, hab sie mit der Endstufe mit deutlich höherer Leistung problemlos testen können.

Dabei ist mir aufgefallen, dass auch der Klang gefühlt besser war. Etwas klarer, punchiger und vor allem Ghost Notes und Pops beim Slap kamen mit der gleichen EQ- Einstellung, dem gleichen Preamp und der gleichen und Box viel besser raus.
Hab mir überlegt, dass ich als Bassverstärker künftig eine Tamp E1500 in Kombination mit einem guten Preamp und eventuell einem Vorverstärker, je nachdem wie hoch der DI-Output des Preamps ist, zu nutzen. Ist nämlich deutlich günstiger als ein dedizierter Bassverstärker mit mehr als 500W, bin noch Schüler und kann mir keinen ordentlichen Amp mit 500 "richtigen" oder sogar 800w leisten.

Je nachdem ob das Konzept funktioniert könnte man auch den Endstufenblock der Tamp und den Vorverstärker in ein gemeinsames Gehäuse bauen, und hätte dann ein Hammer Topteil mit 2x1200W an 4 Ohm.
Würde es Sinn machen sowas mal auszuprobieren?

Mfg
 
Das Konzept Vorstufe + 19"-Rackendstufe ist nicht neu und funktioniert problemlos. Nachteile sind der in der Regel höhere Platzbedarf und (sofern man die Endstufe nicht im Brückenbetrieb betreiben kann) ein ungenutzter Kanal.
Von Bastelaktionen mit Leistungselektronik rate ich ab, es sei denn, man besitzt dafür ausreichend Kenntnisse in der Leistungselektronik.

Es ist aus der Ferne schwer zu beurteilen, ob du den TC wirklich an seine Leistungsgrenzen bringst, oder ob da etwas anderes als die Endstufe übersteuert. An einer 8 Ohm Last werden die 500 W logischerweise nicht erreicht, da der Amp eine Minimumanschlussimpedanz von 4 Ohm hat. Was er wirklich leistet, wird vom Signal abhängen und könnte nur durch nicht so einfach durchzuführende Messungen ermittelt werden (siehe Grundlagen in meiner Signatur).

Man sollte auch immer die Grenzen der angeschlossenen Lautsprecher im Hinterkopf haben, bevor man eine Endstufe mit großzügigen Leistungsreserven verwendet.
 
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Der BQ-500 bringt, über den Daumen gepeilt, nur etwa 250 W an 8 Ohm, und dann kommt es auch noch auf die Bassbox an. Manche Lautsprecher setzen das Ampsignal nicht so gut um und brauchen ordentlich Leistung.
Dass bereits in der 11-Uhr-Stellung "eine deutliche Übersteuerung" auftritt, wundert mich allerdings. Sofern neu und vom Händler gekauft, würde ich da mal nachhaken. Eventuell ist der Amp nicht in Ordnung.
Im Übrigen schließe ich mich @the flix an.
 
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Vielen Dank für die Antworten. Das mit dem Preamp würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren, zumal mein jetziger Verstärker auf mehr wie einer Probe völlig unbrauchbar ist, sonst übersteuert er so blöd im Hochtonbereich. Mir kamen die 80 Watt Leistungsaufnahme die auf dem Gerät stehen und das sehr dünne Netzkabel gleich etwas seltsam vor.

Die 2 Kanäle einer Endstufe können auch ein Vorteil sein, gerade wenn man sein Top mit 2 Boxen betreibt und dann die Lautstärke getrennt voneinander regen kann und auch der Betrieb von 2 4 Ohm Boxen problemlos möglich ist.

Bin am Arbeiten mit Elektronik durchaus interessiert, vielleicht beginne ich sogar ein Studium in die Richtung. Irgendwann baue ich dann vielleicht mal mein eigenes Topteil aus Preamp und PA Endstufe.
 
zumal mein jetziger Verstärker auf mehr wie einer Probe völlig unbrauchbar ist, sonst übersteuert er so blöd im Hochtonbereich.
Ich würde mich den Vorschreibern anschließen mit der Vermutung, daß nicht unbedingt die Endstufe des BQ500 für die Übersteuerung verantwortlich ist. Wie sieht denn die restliche Signalkette aus, also welcher Bass, sind noch Pedale zwischen Bass und Amp und wie ist der Gain eingestellt? Wenn ich mich richtig erinnere, gab es beim BQ500 Chargen, wo der Active/Passive-Schalter entgegen der Beschriftung arbeitete. Und welche Box benutzt du?
die 80 Watt Leistungsaufnahme die auf dem Gerät stehen
Das ist die Angabe von 1/8 der maximalen Leistungsaufnahme. Machen einige Hersteller zumindest bei Class-D Amps so (keine Ahnung ob es dafür evtl. sogar eine Norm gibt).
Die 2 Kanäle einer Endstufe können auch ein Vorteil sein, gerade wenn man sein Top mit 2 Boxen betreibt und dann die Lautstärke getrennt voneinander regen kann und auch der Betrieb von 2 4 Ohm Boxen problemlos möglich ist.
Es gibt sogar Endstufen, die 2 Ohm pro Kanal verkraften und dementsprechend dann 4 Ohm im Brückenbetrieb, z.B. die KMT/Red Rock, die es jetzt leider nicht mehr neu zu kaufen gibt. Hab selbst eine Red Rock Modus M3.0.

Falls es allerdings doch ein kleiner und leichter (also Class-D) Amp sein soll, wäre der Harley Benton Block 800 eine Überlegung wert. In dem steckt eine ICEpower AS700 Endstufe drin, die auch in wesentlich teuren Amps (z.B. Darkglass, Glockenklang) verwendet wird.
 
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Bin mir relativ sicher dass es die Endstufe ist. Habe nämlich für den Gegentest mit der E1500 den Preamp des BQ500 mit exakt den gleichen Einstellungen benutzt, und das Siganl Post EQ über den DI Out abgegriffen, ins Pult und in die Endstufe. Wenn der Vorverstärker übersteuert wäre, wäre das dann mitverstärkt worden. Signalkette war für die Vergleichbarkeit bis auf die Endstufe exakt identisch.

Ich mache Tontechnik als Hobby für meine Band, bin also zumindest in Ansätzen kenntlich darüber, aber weiß natürlich längst nicht alles.

Lautsprecher war für den Test eine Tbox pa 502 von Thomann, kann auch sein dass der an der Belastungsgrenze war. Dann wäre das Problem aber auch mit der guten Endstufe aufgetreten, welche subjektiv gesehen sogar lauter aufgedreht war.

Die Art der Übersteuerung ist auch so "eigenartig", sie kommt hauptsächlich aus dem Hochtonhorn der Box und ist im Vergleich zu einem verzerrten Vorverstärker recht aggressiv. Könnte also auf die Class-D Endstufe hindeuten, das ist aber Spekulation.
 
Hi,

dass der TC-Amp bei geringer Lautstärke stark verzerrt, halte ich für ungewöhnlich.
Wie @the flix sagte: mal beim Händler vorführen!
Preamp + Endstufe macht Sinn. Das machen viele und auch ich so. Allerdings macht "Preamp + Vorverstärker + Endstufe" keinen Sinn, weil Preamp = Vorverstärker auf Englisch und eher darauf zu achten ist, dass der Maximal-Ausgangspegel des Preamp/Vorverstärkers und die Eingangsempfindlichkeit der Endstufe (Empfindlichkeit für Vollaussteuerung am Eingang) zueinander passen - und die Art der Signale (symmetrisch vs. unsymmetrisch).
Das kann man oft an den technischen Angaben zu den Geräten festmachen, wenn diese verfügbar sind. Insbesondere bei Preamps fehlen manchmal Angaben zum max Ausgangspegel. Bei Endstufen sollten die Angaben zur Eingangsempfindlichkeit auf jeden Fall vorliegen, sonst fände ich das dubios.
Aber beim/vor dem Kauf testen ist sowieso zu empfehlen.

Gruß Ulrich
 
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Hab diesen potentiellen Verstärker nur rein, weil an meiner alten Markbass Combo der DI Out lange nicht ausreicht um eine Endstufe direkt zu betreiben, das Signal musste vom Mischpult noch ordentlich vorverstärkt werden. Der DI out vom BQ500 hingegen reicht locker aus um die Endstufe direkt dran anzuschließen, das Signal hat normalen Line Pegel (symmetrisch).

Wenn der Preamp für den Bass einen guten symmetrischen Ausgang hat, ist ein zusätzlicher Verstärker natürlich Unsinn.

Die Verzerrung setzt erst bei ca 45% Master Lautstärke ein, davor ist das Siganl gut. Bis dahin ist auch schon etwas Luft in Bewegung, habe mir unter 250-300W schon etwas mehr vorgestellt. Messen kann ichs leider nicht.
 
Ich habe eine Zeitlang eine Mackie M1400 Endstufe mit einem Mindprint Envoice kombiniert, war an sich eine gute Kombi für einen Bassverstärker, nur halt mit ca 23 kg (Amp, Preamp, Case) eher weniger rückenschonend.
Den Mindprint mag ich als Bass-Preamp immer noch.
 
Hi,

noch etwas: Es gibt nette Preamps als Bodentreter, die genug Pegel für die meisten Endstufen liefern.
Solche Bodentreter-Preamps haben dann noch den Vorteil, dass sie oft per Tritt umschaltbare Sounds bieten.
Preislich nach oben natürlich offen gibt es auch günstige/billige, die durchaus einen guten Sound haben.

Gruß Ulrich
 
Hab diesen potentiellen Verstärker
Die Verzerrung setzt erst bei ca 45% Master Lautstärke ein, davor ist das Siganl gut. Bis dahin ist auch schon etwas Luft in Bewegung, habe mir unter 250-300W schon etwas mehr vorgestellt. Messen kann ichs leider nicht.
Hallo,

Die alte Mär ist wohl nie auszurotten, dass ein Amp erst bei Master 100% die volle Leistung abgibt oder evtl Übersteuerung Eintritt.

Es gibt Bassamps, bei denen ist in 10 oder 11Uhr-Stellung am Master schon Vollaussteuerung erreicht.
Die Beispiele sind allseits bekannt.

Ohne Betrachtung der Signalpegel in der Kette, Preamp-output vs. Endstufen-Empfindlichkeit, Berücksichtigung von Lautsprecher-Wirkungsgrad usw ist das nur Glaskugellesen.

Genauso wie der Vergleich von Endstufen mit ca. 250W (TC) und 700W+/- an 8 Ohm (E-1500) an der beschriebenen Box, die auch vermutlich allerhöchstens die 300W verträgt, eine objektive Bewertung kaum zulässt, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Norbert
 
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